Gallus schaute stumm nochmals auf den Wortlaut der Briefe. Aus dem ersten ging in keinem Wort hervor, dass man etwas hätte unternehmen sollen. Wozu auch, hatte doch jeder Feldherr ein ganzes Kontingent an Klienten, Geschichtsschreibern und Dienern auf Feldzügen um sich, von denen jeder einzelne die Nachricht an die Familie hätte geben können. Warum derartiges nie geschehen war, wusste Gallus nicht.
Dann schaute er auf sein Wachstäfelchen.
Marcus Aelius Callidus, Procurator Ab Epistulis des Augustus Lucius Ulpius Iulianus, bittet mich darum den Decimern auszurichten, dass es ihm nach dem zweiten Brief des verstorbenen Augustus ein großes Anliegen war, den Decimern einen Besuch abzustatten, um sich persönlich über das Wohl der Familie nach der tragischen Nachricht zu erkundigen, aufgrund der Vielzahl der Geschäfte geriet dieses Anliegen jedoch in Vergessenheit. Man ging in der Kanzlei aber zu jedem Zeitpunkt davon aus, dass die Familie informiert worden sei.
Viel mehr wusste Quintus Cornelius Gallus nun aber auch nicht zu berichten. Die Briefe waren verlesen und das Wachstäfelchen zeigte nicht mehr allzu viele Aufträge.



