Beiträge von Narrator

    Endlich war es soweit. Die Wagen des zweiten Vorlaufs brachten sich in Position. Eilig rannten Sklaven und Knechte zwischen den Starterboxen hin und her. Die Wagenlenker versuchten sich zu konzentrieren und das Rennen im Kopf durchzugehen. Sollte man von Anfang an attakieren, oder die Kräfte für später aufsparen?


    Diokles und Hermes, die beiden Lenker der Veneta, standen beisammen und besprachen etwas. Magister Rotarium blickte argwöhnisch in ihre Richtung, wandte sich dann jedoch wieder seinem Gespann zu.


    Es konnte nur noch Minuten dauern, bis die Wagen über die Strecke fliegen würden...

    Dem Trupp in dem Dorf war natürlich nicht entgangen, dass da zwei verdächtige Fremde waren, nun, zumindest ein paar der Germanen war es nicht entgangen und sie waren den drei Männern, die sie nachher waren, gefolgt. Als sie sicher waren, das die über dne Limes wollten war guter Rat teuer und es hatte eine Besprechung gegeben und eine Menge Überlegungen. Letzlich kamen sie zu dem Schluss, dass, wenn die alles ausplaudern würden, sie evtl. einen Boten nach Confluentes schicken würden. Und welche Straße der nehmen würde, war klar. Also gingen zwei rüber. Es hatte doch Vorteile als Freund Roms zu gelten.
    Als der erwartete Bote dann tatsächlich dort lang kam, war es, ob seiner Geschwindigkeit und nicht Beachtung der Umwelt ein leichtes ihn mit einem gezielten Pfeil vom Pferd zu holen. Eine Stunde später waren die beiden Männer schon wieder auf dem Weg zum Limes. In einem Gebüsch, in der Nähe der Straße lag der Leichnam eines jungen Meldereiters und das Pferd war von allen menschlichen Hindernissen befreit, fortgeschucht worden. In der Hoffnung, es wäre nicht so blöd ins Castellum zurückzureiten, was auch egal wäre.

    Der Legatus erhielt die Nachricht und ordnete sofort die Befehle des Legatus Augusti Pro Praetore Sedulus an.
    So rückten eine weitere Cohorte aus um die Umgebung abzusichern und zu erkunden wärend sich der Rest der Legion in Alarmbereitschaft versetzt wurde, sollte es irgendwelche Anzeichen dafür geben das sich Germanen in der Umgebung aufhalten.

    Der Centurio betrat das Officium der Duumvirs grüßte diesen und meldete das eine Cohorte zur Unterstützung von Colonia Claudia Ara Agrippinensium ankommen sei und das im Moment ein Lager vor den Toren der Stadt errichtet würde.

    Endlich traf die Cohorte aus Novaesium in Colonia Claudia Ara Agrippinensium ein.


    Die Legionäre sahen noch die Spuren des Angriffes auf die Stadt.
    Der Centurio der die Cohorte anführte ließ die Legionäre vor den Toren der Stadt halten und befahl den Bau eines provisorichen Castellums und machte sich selbst auf zum Duumvir.

    Quintus, die Viper von Capua, betrat nervös die Mitte der Arena. Seine Unsicherheit war ihm anzumerken. Er rückte seinen Helm zurecht und packte seinen Rundschuld und seinen Säbel noch fester. Ganz ruhig dachte er für sich. Er war zwar ein Außenseiter, ein Niemand, aber er hatte alles Vorkehrungen getroffen um heute als ein Jemand aus der Arena zu gehen.


    Lagos, der Retiarius, versuchte sich zu entspannen und musterte seinen Gegner. Verdammt, was war plötzlich bloß los mit ihm. Er schwitzte aus allen Poren, aber es war kalter Schweiss. Sein Puls raste, dabei war sein Gegner doch ein Niemand. Die Viper von Capua dachte er verächlich. Ein Neuling, Schwertfutter, pah besser hätte er es gar nicht treffen können. Er würde ihn direkt mit dem ersten Wurf mit seinem Netz einwickeln und dann mit seinem Dreizack erstechen oder zumindest so verkrüppeln, daß er sich nie wieder eine Arena wagen würde. Lagos versuchte seine verkrampften Muskeln zu locken. Sein Herz pochte schnell und sein Magen grummelte. Lampenfieber? Nein, dachte er, nicht bei so einem. Bei diesem Spartacus oder Faustus vielleicht, aber nicht bei dem. Er wischte sich den Schweiss aus der Stirn und ging mit wackeligen Schritten auf seinen Gegner zu. Seine Knie zitterten. Verdammt, er würde diesen Kampf so schnell wie möglich beenden müssen. Und dann würde er einen riesigen Krug Wasser trinken. Er verspürte Durst. Sein Hals brannte, so als ob er etwas Scharfes gegessen hatte.


    Quintus tänzelte um seinen Gegner herum, griff aber nicht an. Auch blieb er möglichst außer Reichweite des Dreizackes und knapp unter der Wurfweite des Netzes. Er mußte ja nur auf Zeit spielen. Gegen diesen Gegner hatte er keine Chance, aber die Zeit arbeitete für ihn.

    Pollio nahm Aufstellung vor seinem Gegner. Er trat als Secutor an. Seine Ausrüstung war ein Kurzschwert, ein rechteckiger Schild und ein eng anliegender glatter Helm. Er studierte seinen Gegner. Hm, er war muskulöser als Birria. Laut Gerüchten sollte er auch geschickter und ausdauernder sein als Birria. Aber er gedachte seine Stärke gezielt einzusetzen und den Kampf auf der Basis reiner Kraft zu gewinnen. Er würde seinen Gegner in Stücke hauen. Er hatte sich einiges über Birria erzählen lassen und glaubte zu wissen, wie dieser jeweils reagieren würde.
    Birria hatte sich ebenfalls für die Ausrüstung eines Secutors entschieden. Er wollte sich hier und heute mit Pollio vergleichen. Deshalb hatte er dieselbe Ausrüstung gewählt. Er hatte in den letzten Wochen viel trainiert, was sich jetzt hoffentlich auszahlen würde. Und er hatte sich auch frühere Kämpfe beschreiben lassen. Er würde Pollio mit dem Kopf schlagen, denn er wußte genau wie sein Gegner kämpfen würde.


    Beide belauerten sich. Dann griff Pollio an und Birria parierte. Wuchtig schlugen die Klingen aufeinander und Schilde wurden eingedellt. Birria griff an und Pollio konterte stets direkt. Etliche Minuten wogte der Kampf hin und her ohne daß einer der Kämpfer einen Vorteil erringen konnte. Ja, sie schienen stets genau zu wissen, was der jeweils andere tun würde. Dennoch entging mehr als einmal der ein oder andere nur sehr knapp einem tötlichen Treffer. Beide Kämpfer schenkten sich nichts.

    Sim-Off:

    Das hier spielt eigentlich nach dem 2. Vorlauf der Wagenrennen, es muß aber weitergehen, deswegen benutzen wir einfach 2 parallel laufende Zeitebenen.


    16 Gladiatoren waren verblieben nach dem ersten Tag der Spiele. 16, welche unverletzt bzw. mit leichten Verletzungen die Kämpfe überstanden hatten und nun wieder in der Arena standen. Diesesmal, um den Besten unter ihnen auszumachen.
    Wieder war das Amphitheatrum gut gefüllt, wieder ertönten Fanfaren zur Ankündigung der Gladiatoren. Diesesmal jedoch lauerten sie nicht hinter verschlossenen Toren um herbeizustürmen. Diesesmal schreiteten sie diszipliniert in die Arena, flankiert von Schiedsrichtern und dem Mann mit der wohl zweifelhaftesten Aufgabe an diesem Tag. Er war kostümiert als etruskischer Totengott Charun, schwarz gewandet und mit einem unheilvoll aussehenden Hammer bewaffnet.
    Vor der Loge des Statthalters endete der Einmarsch, die Kämpfer standen in einer Reihe da und grüßten die edlen Gäste der Legatin. Wenig später begann das Spektakel. 8 Einzelkämpfe gleichzeitig...

    In einer dunklen Ecke zog Humilus ein kleines Fläschchen hervor und träufelte dessen Inhalt in eine Schale voll Garum. Ohne sein dämliches Grinsen abzulegen rührte er das Gift sorgfältig in das Garum ein.
    An der Essensausgabe zwinkerte er dem dort eingeteilten Sklaven zu, dieser grinste wissend und nahm ihm das Garum ab. Zusammen mit einer Schüssel voll Fisch und Brot fand es in Lagos einen dankbaren Abnehmer.
    Händereibend beobachtete Humilus wie Lagos seine Mahlzeit gierig verzehrte. Sein Auftrag war erfüllt, das versprochene Geld ihm sicher.

    Der Zulauf wurde immer enger. Schließlich endete er an einer Stelle, wo ein Rohr von nicht mehr als vier Handbreit Durchmesser in den Zulauf ragte. Dadurch strömte das Wasser. Ein deutlich wahrnehmbarer Verwesungsgeruch lag in der feuchten Luft.

    „Alles bereit?“
    Das Flüstern ging durch die Reihe der Classisgruppe.
    „Ihr wisst Bescheid! Fünf Pfeile! Danach nichts wie weg!“
    Alle wussten Bescheid und alle waren bereit.
    Dann gab er das Zeichen. Die Pfeile wurden angezündet und wenig später flogen die ersten über die Mauer. Nun war es nur noch der Wille der Götter, der sie lenken würde. Aber die Götter hatten bei den ersten Pfeilen noch keine große Lust. Nur zwei Pfeile fanden tatsächlich Holz. Der Rest landete im Wasser oder sonst wo.
    Die zweite Welle flog los. Diesmal waren die Götter freundlicher gesinnt und über die Hälfte der Pfeile trafen Schiffe. Schon vorher waren erste Alarmschreie über das Hafengelände gegellt.
    Die Victrixgruppe war ebenso bereit. Ein letztes Stoßgebet und dann flogen auch hier Brandpfeile. Doch sie waren von weniger Glück gekrönt. Eine Patrouille und die Wachtposten entdeckten sie in dem Moment, wo sie die Pfeile entzündeten. Sie kamen alle nur zu einem Schuss. Dann wurden sie angegriffen. Der Späher, tief in der Deckung, musste hilflos mit ansehen, wie seine Kameraden tapfer aber letztlich ohne Hoffnung kämpften. Sie nahmen im Schnitt jeder zwei Männer mit sich, aber am Ende war keiner der Angreifer mehr am Leben. Um nicht entdeckt zu werden, musste er warten, bis sich die Lage etwas beruhigt hatte, ehe er endlich ebenfalls wieder zum vereinbarten Treffpunkt zurück konnte.
    Bei der Classisgruppe machte sich Triumph breit, denn jeder legte seinen letzten Pfeil ein. Erst jetzt kamen endlich Männer um sich ihnen zu stellen, um sie zu stellen. Doch die waren zu spät. Die letzten Pfeile flogen und dann hallte ein „LOS!“ aus ihren Reihen und sie rannten zum Wasser und stürzten sich in die Fluten des Rhenus. Bogen und Pfeile, sowie Zundmaterial blieben an Ort und Stelle. Es würde den Römern sowieso nicht viel bringen, war es zum größten Teil doch römisches Material.
    Nicht lange nach Sonnenaufgang waren auch sie wieder beim Treffpunkt. Als letztlich auch der Späher der Victrixgruppe ankam, mussten sie feststellen, dass sie über die Hälfte der Männer verloren hatten, aber dabei wichtigste Informationen erhalten. Und ihre Brüder und Kameraden würden in Walhalla mit Ehren aufgenommen werden.
    Außerdem hatten sie den Römern garantiert einen riesen Schrecken eingejagt und nicht wenig Verluste zugefügt.

    Die Victrixtruppe war am Ziel. Auch sie würden, ähnlich der Classisgruppe vorgehen: wild brennende Pfeile ins Lager schießen. Nur war die Frage, wie viel Zeit ihnen blieb. Keiner von ihnen rechnete mit der Rückkehr, außer der eine, der berichten würde. Sie bezogen Aufstellung
    Die Vexilationsgruppe wartete noch. Zweimal waren sie beinahe von Patrouillen entdeckt worden. Beim ersten Mal hatten die Germanen die Patrouille durchgehen lassen. Das zweite Mal hatte man sie sich geschnappt und lautlos die Kehlen durchschnitten. Das war vor ein paar Minuten gewesen. Noch wartete man, aber Degenhart wurde langsam ungeduldig. Er wollte gerade Athare zu sich rufen, als das vereinbarte Zeichen kam. Ein hoher, schriller Schrei aus der Stadt und Sekunden später sah man ein Leuchten am nächtlichen Himmel.
    „AUFSTELLUNG!“
    Degenhart brüllte den Befehl und sofort sprangen alle auf. Nicht wenige der Männer hatten gedient oder waren von Männern ausgebildet worden, die gedient hatten. Nicht wenige Germanen waren im Dienste des Imperiums gewesen oder noch.
    Nachdem die handvoll Männer in der Stadt für Aufregung in dem Lager innerhalb der Stadt gesorgt hatten, war es nun die Aufgabe eines Teils der Männer sie rauszulocken. Auch sie hatten Pfeil und Bogen dabei, aber jeder würde nur einen Schuss abgeben. Das würde reichen, die Truppen rauszulocken, besonders, wenn von innen die entsetzen Schreie einiger Bürger sie dahin treiben würden.
    „ANLEGEN!“
    Die Männer legten an, die anderen begaben sich in Stellung, bereit die Legionäre in den Hinterhalt zu locken. Alles war ein gefährliches Unterfangen. Die Chancen, dass es wirklich klappen würde waren nicht übermäßig, aber die Vorzeichen waren auf ihrer Seite.
    „FEUER!“
    Die Pfeile flogen über die Mauer. Wild, ziellos, nicht wirklich wichtig wohin sie trafen, nur wichtig, dass sie lockten.
    „BEREIT MACHEN!“
    Schrille Schreie waren zu hören, wildes Gebrüll und Befehle. Und dann kamen sie raus. Es war wie ein Wunder, die Römer kamen raus.
    Degenhart war für einen Moment verwirrt. Wieso gingen sie nicht auf die Mauer? Würde das wirklich klappen? War so was möglich? Ihr Götter, dachte er, ihr müsst den kommandierenden Centurio mit Blindheit geschlagen haben!
    Sie machten sich für den Kampf bereit. Dann prallte die ausrückende Centurie auf die Angreifer. Zu spät sah sie, dass sie in eine Falle liefen. Und zu spät die Germanen, die von hinten kamen, dass sie wiederum in die Falle liefen. Der Centurio war nicht völlig blind gewesen und hatte Männer auf die Mauern geschickt. Pila und Pfeile flogen durch die Luft, die Pfeile nun von beiden Seiten, von den Mauern runter und auf die Mauern rauf. Die Trefferquote war auf beiden Seiten bescheiden. Dafür war die Schlagquote mit den Gladien höher und doch erlitten die Römer große Verluste.
    Irgendwann kam ein germanischer Befehl über das Feld gebrüllt und die überlebenden Germanen zogen sich zurück. Rannten was sie konnten zum Rhenus und sprangen in die Fluten. Die Legionäre hinterher, bis die Befehle sie zurückriefen. Es galt immer noch Feuer in der Stadt zu löschen.
    Die Vexilationsgruppe kam bei Sonnenaufgang wieder an ihrem Sammelplatz jenseits des Limes an. Die Verluste waren nicht gering gewesen, die Informationen unbezahlbar und die Verheerung, die sie angerichtet hatten nicht wenig.
    Jetzt galt es auf die beiden letzten Gruppen zu warten, die binnen der nächsten zwei Stunden kommen mussten.

    Währenddessen war auch die Classisgruppe an dem vorher gewählten Ort angekommen. Es wurde nur noch auf die beiden Kundschafter gewartet, die schon seit der Nacht davor hier rumstreunten und heimlich alles untersucht hatten, was es zu untersuchen gab. Geduldig und gut versteckt, dabei auf der Hut, warteten die Germanen auf die beiden Männer.
    Die Victrixgruppe brauchte noch etwas Zeit, aber auch sie würden, etwa 3 Stunden vor der Dämmerung am Ziel sein.
    Währenddessen verteilte Degenhart seine Männer vor den Mauern von CCAA. Sie mussten mehr als vorsichtig sein. Noch durfte niemand sie sehen oder hören. Noch war es nicht ihre Zeit. Erst, wenn das vereinbarte Zeichen aus der Stadt kam, erst dann würden sie losschlagen. Er überprüfte eigenhändig die Ausrüstung der Männer und sah nach, ob alle ihre Pfeile mit den Wergklumpen versehen hatten und ob jede Kleingruppe das Gefäß mit dem Zundmaterial dabei hatte. Das heile übers Wasser zu kriegen war das Komplizierteste gewesen. Dann hieß es weiter warten. Lange konnte es nicht mehr dauern.
    Die Kundschafter kamen zur Classisgruppe. Burkhardt trat zu ihnen und sie unterhielten sich.
    „Wie sieht es aus?“
    „Wie erwartet!“
    „Also bleibt es beim Alternativplan?“
    „Ja, ist das einzige durchführbare, würde ich sagen.“
    „Mh, wo können wir uns am Besten aufstellen.“
    „Dort vorne, siehst Du den Stumpf, 60 Schritte gen Rhenus.“
    „Wird es reichen?“
    „Zum Chaos veranstalten. Auf alle Fälle!“
    „Wie hoch ist die Chance, dass wir Schiffe treffen und vernichten werden?“
    „Schwer zu sagen. Kommt auf den Willen der Götter an.“
    „Von der Reichweite her?“
    „Ja, denke schon!“
    „Gut, dann machen wir das so. Bezieht Posten und erstatte dann wie verabredet Bericht. Man wird Euch erwarten!“
    „So sei es! Mögen Ziu und Thunaras mit Euch sein!“
    „Und mit Euch!“
    Dann verschwanden die Kundschafter wieder in der Dunkelheit und geflüsterte Befehle machten die Runde. Minuten später waren alle an ihrem Platz und die Pfeile bereit. Jeder bekam maximal 5 Schuß zugestanden. Mehr würden sie nicht haben. Das würde 75 brennende Pfeile bedeuten.
    Mochten die Götter die Pfeile lenken, auf dass wenigstens ein paar Schiffe getroffen würden.

    Ein Bote erreichte den Stützpunkt mit der Order des Nauarchus Gaius Indignius Dragonius das dieser sofort aufzugeben war, da alle Schiffe so wie Mannschaften für die Überwachung des Rhenus gebraucht würden.


    Die Männer hörten diese Botschaft mit Freuden und machten sich daran alles Brauchbare Material so wie Verpflegung auf die Schiffe zu verladen und diese für die Abfahrt bereit zu machen.


    Endlich ging es wieder zurück nach CCAA.

    Als Modorok sie losgeschickt hatte die Fürsten zu einem Thing zu bitten, zu ihm hin, hatte er ihnen auch noch eine Aufgabe gegeben. Jene, für die sie nun endlich bereit waren. Ein paar Voreilige Idioten hatten schon vor ein paar Wochen vorgegriffen und dadurch die Verlegung von Einheiten nach CCAA verursacht. Dadurch waren ihre Vorbereitungen langwieriger gewesen, aber nun abgeschlossen.
    Ihre Ziele waren klar definiert: Die Vexilation, die Classis und wenn möglich auch noch ein bisschen für Chaos bei der Victrix sorgen. Ihr persönliches Ziel für jeden Einzelnen, der bei diesem Zug mitmachte war ebenfalls definiert: Keine Gefangenen! Weder auf deren noch auf ihrer Seite. Wer gefangen wurde, sollte sich selber töten. Und jeder hatte einen Eid auf Ziu geschworen dies zu tun. Auch auf Thunaras hatten sie einen Eid geschworen und alle waren bereit.
    Die Fürsten ihrer Dörfer hatten sie für dieses Vorhaben gegeben. Sie sollten den Familien Ruhm und Ehre bringen. Und das würden sie, alle! So war es beschlossen, so war es geplant.
    Degenhart sah die Männer an und nickte. Ja, sie waren bereit und sie würden weder ihren Familien noch den Göttern Schande bereiten. Die Vorzeichen waren gut gewesen und die Priester am Abend zuvor zuversichtlich. Noch in der Nacht war man aufgebrochen. Ein jeder auf Pferden, alle voll ausgerüstet. Im Laufe des Nachmittags waren sie angekommen. Ein versteckter Platz, nicht weit vom Rhein. Als die Sonne untergegangen war und nur noch das Grau der Dämmerung für etwas Licht sorgte, trafen sie noch einmal alle zusammen. Einige letzte Worte und dann teilten sich die drei Gruppen auf.
    Die für die Vexilation war die Größte, dann die der Victrix und nur ein paar wenige Männer, die sich um die Classis kümmern würden. Sie mussten am Meisten acht geben und Geschick anwenden, denn an die Schiffe ranzukommen war mehr als schwer. Und doch gab es einen Plan, der todsicher war, so oder so.
    Man teilte sich auf und ging seiner Wege. Es war alles andere als einfach eine solch große Gruppe Germanen, trotz Patrouillen auf dem Rhenus und am Rhenusufer über das Wasser zu bringen, aber mit Pausen, einem gut ausgeklügelten System, zehn toten Wachen und der halben Nacht gelang es gut. Nur einmal wäre fast alles schief gegangen, aber selbst das konnte gerade noch abgewogen werden.
    Währenddessen eilte die Victrixgruppe zu ihrem Übergang und dort ging ein ähnliches Szenario vonstatten, nur mit weniger Toten.
    Die Classisgruppe hingegen musste so und so schwimmen. Man hatte ein paar kleine Flösse aus Treibholz gebastelt, die fast natürlich wirkten. In der Nacht sowieso. Darauf wurde das transportiert, was nicht unbedingt nass werden sollte.
    Für keinen war es leicht gegen die Strömung zu schwimmen und so nicht zu sehr vom Kurs abzukommen, aber auch hier hatte man Glück. Letztlich schaffte es nur einer auf dem Hinweg nicht.
    Dann war die Vexilationsgruppe bereit und sie warteten nur noch auf das vereinbarte Zeichen derer, die bereits in der Stadt waren.

    >>> Bestechung?


    Nach einem langen Marsch der Küste entlang erreichte Quintus endlich das Amphitheatrum. Jenseits der Stadtmauer war zwar alles wie ausgestorben, die Bevölkerung amüsierte sich schließlich im Hippodrom, dennoch wollte Quintus seiner sicher sein und vermied den direkteren Weg durch das große, östliche Stadttor.
    In den Katakomben traf er auf Humilus, einen zwielichtigen Burschen, der hier arbeitete. Was genau er tat, wusste Quintus nicht, es wurde ihm aber versichert, daß er an das Essen der Gladiatoren gelangte.


    "Salve, mein gieriger Freund", begrüßte er ihn und zerrte den Beutel mit dem Geld hervor. Humilus grisnte hämisch und wartete händereibend auf seinen Lohn. Quintus entnahm dem Beutel einige Münzen und warf sie ihm zu.
    "Hier nimm. Den Rest nach dem Kampf, wie abgemacht. Hast du das Gift bekommen? Wird es reichen?"
    Humilus nickte und lachte laut auf.
    "Naja, besonders gesprächig bist du heute nicht. Ich muß wieder fort, man soll uns ja nicht zusammen sehen."
    Humilus winkte ab und sah Quintus amüsiert zu wie dieser eiligst die Katakomben verließ.

    Als dieser neugierige Kerl ihn ansprechen wollte, nahm Quintus die Beine in die Hand und eilte durch die engsten Gassen der Stadt. An einer dunklen Ecke machte er Halt und lauschte ob ihm jemand gefolgt war. Als er sich sicher war, daß er nicht verfolgt wurde, machte er sich auf den Weg zum Amphitheatrum. Dort in den Katakomben wurde er schon erwartet...



    >>> In den Katakomben

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    Die letzte Runde hatte begonnen. Dominator spectatorum führte das Feld souverän und überlegen an. Dareios folgte mit einem doch recht beträchtlichen Abstand. In seinem Windschatten Lupus und Plinius, welche sich noch Chancen ausrechnen konnten. Gemeinsam peitschten sie sich nach vorne und kamen dem Lenker der Veneta immer näher, auf der Zielgeraden versuchten sie einen letzten Angriff, doch reichte es nicht mehr.


    Das Fahrerfeld ging unverändert ins Ziel.


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    Live Ticker: Stand nach der 7. Runde
    1. Dominator spectatorum - 2. Dareios - 3. Lupus - 4. Plinius
    5. Vir fortis Orci - 6.Quintus Arius der Jüngere
    Ausfälle: 7. Phillipus Thrax - 8. Rothar

    Der Anführer der Germanen sah kurz zu seinen Männern und nickte dann. Na gut, sollten sie doch den Wagen durchsuchen. Die wirklich teuren Diebesgüter hatten sie gut versteckt. Die anderen Sachen waren vermischt mit Waren, die sie so gekauft hatten. Falerner, Landwein, Klamotten und so. Sie würden schon nichts wirklich Verdächtiges finden. Vielleicht ein paar Sachen, wo sie stutzen würden, aber nichts war, ohne den Wagen auseinanderzunehmen, ersichtlich von den Sachen, die sie wirklich letztlich verraten konnten.
    "Tut Euch keinen Zwang an," sagte der Anführer mit einer weit ausholenden Geste auf den Wagen und trat etwas zurück. Seine Männer folgten ihm etwas zögernd, liessen dann aber auch vom Wagen ab.