Beiträge von Appius Vorenus Primus

    Teres hatte Glück gehabt das er gerade Varro beobachtet hatte um zu schauen ob der seine Tranigkeit bemerkt hatte. Dadurch sah er das Kommando quasi kommen. Er brauchte meistens immer etwas länger um die Kommandos zu verstehen bzw. dann umzusetzen. Deswegen hing er oft, wenn mehr als zwei Kommandos kamen hinterher. Dieses Mal gewann er durch das frühe erkennen aber Zeit und hielt die ganze Zeit kurz mit.


    Er sah das Ocella, wahrscheinlich absichtlich sich was zurückfallen ließ und somit letzter in der Reihe wurde. Teres grübelte einen Moment darüber nach warum dieser das tat. Das führte dazu das er den nächsten Befehl erst in seiner üblichen Geschwindigkeit verarbeitete und hinter Ocella zurück fiel.


    Teres sah wie Ocella einen seiner Speere zog und gezielt in den Boden warf. Er vermutete das er einen weiteren Befehl überhört hatte und Varro nun üben wollte am Boden liegende Gegner im Galopp den Rest zu geben. Jedenfalls zog Teres ebenfalls einen seiner Kurzspeere und da er es besser fand auf etwas wirklich vorhandenes zu zielen warf er seinen Speer in einen am Boden liegenden alten Ast. Er traf ihn gerade so dafür ging der Speer ordentlich ins Holz. Kraft und Ausdauer waren bei Teres nie das Problem...

    Teres Hilko ritt als vorletzter Reiter in der Patrouille und war nicht recht bei der Sache.
    Er machte sich in letzter Zeit immer mehr Gedanken wie sein Leben weitergehen sollte. Angefangen hatte es als er viele Monate abkommandiert war direkt an einen Limeswachtposten da die dortigen Einheiten unter Personalmangel litten. Die vielen Stunden stupides Wache stehen und in den Wald starren hatten ihn mürbe gemacht. Seine Söhne waren bald alt genug als das sie sehen mussten wie sie ihr Leben führen wollten. Wollten sie wie er zur Armee gehen oder lieber ein Handwerk lernen. Problem war das er erst am Ende seiner Dienstzeit, was noch viele Jahre waren, die Bürgerrechte bekäme.


    Immer wieder drehten sich seine Gedanken darum was gleichzeitig dazu führte das er sehr unaufmerksam die Umgebung beobachtete. Fast hätte er sein Pferd sogar gegen den Bewacher einiger Sklaven gelenkt die ebenfalls auf der Straße unterwegs waren. Nur die Tatsache das er, als relativ schlechter Reiter, stets ein besonders erfahrenes Pferd ritt und dieses von sich aus schon anfing auszuweichen verhinderte den Zusammenstoß.


    Erschrocken sah er nach vorne aber Varro und Ocella sprachen gerade miteinander und hatten nichts bemerkt.

    Die Ausbildung von Teres nahm so ihren Lauf und die Tage und Wochen vergingen. Teres hatte angefangen kleinere Dienste und Aufgaben im Lager für andere, allesamt Eques, zu erledigen. Damit verdiente er sich etwas dazu, was er aber keineswegs selbst verbrauchte sondern komplett an seine Familie gab. So war es möglich das seine Frau und seine beiden Söhne zwar mit wenig auskommen mussten und ihre Wohnung lediglich ein Zimmer über einem kleinen Laden war. Aber Teres Frau hatte diesen Laden ebenfalls mieten können und erledigte dort kleinere Handarbeiten und flickte Dinge. Das Einkommen daraus und Teres Zuschüsse brachte sie und die Jungs über die Runden und es war sogar möglich das die beiden an kostenlosen Angeboten auf dem Forum teilnehmen konnten und in Grundzügen etwas über das Lesen und Schreiben, Rechnen und einige andere Dinge der römischen Kultur lernten.

    Teres hatte wie immer seine Ausrüstung, mehr wegen ihres Wertes der für ihn immer noch unvorstellbar hoch war anstatt wegen ihres Nutzens, besonders acht gegeben.
    Aus diesem Grund war er auch stehen geblieben und hatte keine Extrarunde laufen müssen.


    Nach und nach waren dann alle mit dem Laufen durch und standen wieder da.


    Wie es wohl weitergehen würde...

    Als der Ausbilder die Sauberkeit ansprach konnte Teres nicht anders und blickte kurz auf seine Finger. Die waren, für seinen Verhältnisse, sehr sehr sauber gerade. Er war ein wenig überfragt was da denn jetzt noch zu machen war. Verstohlen schaute er sich nach links oder rechts um. Das Verlangen noch kurz die Länge seiner Haare zu überprüfen konnte er gerade noch unterdrücken. Er hoffte heute Abend würden seine Kameraden ihm erzählen und zeigen was gemeint war.


    Danach kam etwas mit dem er wesentlich besser klar kam.
    Die anschließenden 6 Meilen waren jetzt nichts was Teres mal so eben auf einer Arschbacke hinlegte. Aber er war auch weit davon entfernt danach am Ende seiner Kräfte zu sein. Er hatte, nach einem kleinen Hinweis von einem anderen aus ihrer Gruppe, sogar entschieden zusammen zu laufen.
    So war die Gruppe, den Watschler in der Mitte, nach einer recht langsamen Zeit aber schneller als wenn der Watschler alleine gelaufen wäre, gemeinsam wieder angekommen.

    Bei Hilko konnte man vor allem sehen das er den Wert seiner Ausrüstung als sehr hoch einschätze. Er behandelte sie mit der größtmöglicher Anstrengung um sie dauerhaft zu erhalten. Die Teile die trocken sein sollten waren knochentrocken, die Teile die gefettet sein mussten waren gefettet usw.


    Bei ihm selber erkannte man seine Herkunft. Ein Bauer war nie ganz sauber. Teres hatte also lange keine 4 Wochen ungewaschenen Haare oder dergleichen. Aber die Haare könnte man mal wieder schneiden, unter den Fingernägeln den Dreck besser entfernen usw.



    Sim-Off:

    Sorry die vergangenen Tage waren einfach...

    Teres kam, in befohlener Ausrüstung, gemeinsam mit dem "Watschler" und dessen Partner auf dem Campus an. Sie waren weit vor der befohlenen Zeit da.
    Zum einen da der Watschler wusste das er länger brauchte als alle anderen und zum anderen weil er und Teres einfach früh da sein wollten. Der Partner vom "Watschler" war dann einfach gezwungen gewesen mitzukommen. Er war sowieso eher der stumme Typ, recht schmächtig in der Statur, dafür der schlauste der drei. Die drei bildeten jedenfalls ein recht sehenswertes Bild.


    Der Stumm der Denker und Kopf
    Der Watschler der Geschickte und Vorausschauende
    Teres der Muskel und der Stumpfe.

    Teres hörte zu und versuchte auch gedanklich den Sprüngen seines Vorgesetzten zu folgen.
    Bei der ersten Frage kam er noch zum Nicken. Ja der war definitiv abgehauen.
    Als er gerade noch darüber nachdachte was er sagen sollte was alles dazugehörte um ein Eques zu werden ging es schon um was neues
    "Ich war der Beste ?!?"

    Den letzten Satz verstand er wieder sofort


    "Jawohl!", grüßte noch einmal unbeholfen und ging dann wie befohlen davon.

    "Nun...ich sollte mich ja um ihn kümmern hast du auf dem Campus gesagt. Als er nicht in die Unterkunft kam bin ich zum Valetudinarium. Da haben sie mir nur lachend erzählt das er heulend nach Hause gelaufen ist als sie ihm gesagt haben er wäre nicht verletzt sondern vollkommen diensttauglich....Er soll wohl noch was gesagt haben wie das er seinen Vater holt...genau hab ich es aber nicht verstanden weil die Evocati im Valetudinarium so gelacht haben dabei..."

    Teres hatte nie soviel besessen, bisher, dass er auch nur die Gelegenheit gehabt hätte sowas wie Unordnung zu haben. Deshalb wäre ihm das wohl auch gar nicht aufgefallen. Allerhöchstens nachträglich.


    "Duplicarius Matinius Ocella, Tiro Hilko Contubernium Prima, Ausbildungsturma der Ala II Numidia…."


    Scheiße...Teres überlegte ihm fiel der richtige Name aber nicht ein.


    "Ich muss melden das Pupillus...nun er hat in Sack gehauen und ist raus aus der Ala.."


    Es drängte ihm zu erzählen was man zu ihm im Valetudinarium gesagt hatte aber er wollte nicht schon wieder soviel reden.

    Teres war begeistert von dem Essen. Von seiner Qualität, vor allem aber von seiner Menge. Er langte ordentlich zu. Aß ein ganzes Stück mehr als er Hunger hatte.


    Es folgte eine Ansprache und neue Anweisungen. Teres sah erst jetzt zu dem Kaufmannssohn und nahm auch erst jetzt seine "Leistung" war. Er hatte sich vollkommen auf sich konzentriert. Sie wurden in Zweierteams aufgeteilt und Teres wurde zu seiner großen Überraschung zur 1 ernannt. Es konnte doch nicht sein das er der Beste heute gewesen war. Er war noch nie irgendwo erster gewesen.
    Spätestens der rauhe Lob von Ocella schaffte dann aber Gewissheit.


    Er tat wie ihm befohlen wurde, legte alles an und stellte sich dann auf.
    Nachdem alle noch anwesenden standen wurde das Programm für morgen bekannt gegeben. 6 Meilen hörte sich machbar an dachte Teres noch. Dann kam für ihn noch der Befehl sich um den letzten zu kümmern. Teres verstand durchaus den Ansatz. Aber er hatte absolut keine Ahnung wie er das anstellen sollte.
    Den ganzen Rückweg zur Unterkunft grübelte er darüber nach. Die Zeit danach immer noch...die anderen Tirones machten sich bekannt...fingen an etwas zu bilden was man in ferner Zukunft Team nennen würde. Teres dachte das er gar nicht wusste wie er mit seinem Partner reden sollte. Sie kamen aus vollkommen verschiedenen Welten. Er beschloss schließlich ihn im Valetudinarium zu besuchen.