Das Getummel war unglaublich groß, überall wurde geflüstert, geredet, getuschelt. Ich hing an dem Mast, der für die Pferde bestimmt war und blickte mich im Hof um. Alle standen nur rum und ich durfte mich nicht erklären. Zitternd zerrte ich an den Fesseln, doch würde ich den Namen von Nero nicht beschmutzen, nur weil ich in Schwierigkeiten war. "Ich werde mit Sicherheit nicht still sein!!! Du bist selbst Schuld, dass der Gaul verschwunden ist! Du hast absolute Panik in dieser Box geschoben!" blaffte ich ihn an und zerrte weiter an den Fesseln.
Als er mit der Peitsche ausholte, kniff ich meine Augen zusammen, denn ich hatte die Schmerzen meines Lebens erwartet, ich hörte den Knall...aber ich spürte nichts. Langsam öffnete ich meine Augen und drehte den Kopf in die Richtung, aus der die Peitsche hätte kommen sollen. "Nero.." flüsterte ich erschrocken ins eine Richtung und konnte nicht fassen, was hier gerade passierte. Der Sklave peitschte den Dominus?! Erkannte er ihn etwa nicht?
Zitternd betrachtete ich das Spektakel, sah die Wut in seinen Augen, nur für einen kleinen Augenblick, aber ich sah sie. Sie erfüllte den kompletten Hof und das machte mir Angst. Als ich losgebunden wurde, hielt mich jemand fest, doch ich versuchte ihn von mir weg zu drücken. Ich wollte keinen Ärger machen, aber als er sich dazu entschied ihn nicht auszupeitschen, sondern ihn von seinen Diensten zu entlassen, wurde ich kreidebleich. War das meine Schuld? Ich biss mir auf die Unterlippe und senkte den Kopf. Als seine Stimme nach einer Erklärung verlangte trat ich vor und sah ihn an. "Nana berichtete mir, dass ich mir im Stall ein Pferd aussuchen sollte, aber sie warnte mich vor dem schwarzen Hengst. Als ich in den Stall ging, faszinierte mich das Tier unglaublich, also wollte ich versuchen sein Vertrauen zu gewinnen, ich bin ruhig auf ihn zugegangen und wäre auch sofort wiede rzurück gewichen, wenn er unruhig geworden wäre, aber der alte Mann und..." ich sah mich kurz im Hof um, entschied mich aber, nicht noch einen Sklaven in die Pfanne zu hauen "... ein anderer Sklave... kamen herein und hatten ziemliches Theater gemacht, weil ich mich dem Tier genähert habe. Sie haben den Hengst ziemlich aufgescheucht, daraufhin hat er sich aus seiner Box befreit und ist weg gerannt. Ich kann... ihn suchen, denn schließlich war es auch meine Schuld... verzeih mir Dominus Nero..." erklärte ich ihm wahrheitsgemäß und spielte mit meinen Fingern. Mich plagte das schlechte Gewissen, ich war so neugierig und so fasziniert von dem Tier, dass ich nicht....