Beiträge von Adria

    Meine Augen fixierten ihn, als er sich auszog und zu mir schwamm. Bei seinem Fluchen sah ich ihn kurz besorgt an, doch ehe ich mich versah, tauchte er mich einen Augenblick hinunter und zog mich an sich. "Oh ich habe sie...mach dir darüber keine Gedanken." flüsterte ich ihm zu und erwiderte den Kuss. "Und ja...ich verspotte dich... " mit einer Hand strich ich ihm über die Wange und zerfloss erneut zu Wachs in seinen Händen, als er mich dort berührte, wo ich es am liebsten hatte.


    Ich zog mir meine Tunika an und beobachtete das Pferd weiterhin. Ich versuchte zu pfeifen und rief seinen Namen. "Komm Ares, wir reiten nachhause." rief ich ihm zu und wartete brav, bis er zu mir trabte. Ich hoffte zumindest, das er das tat.

    Bei seiner Antwort nickte ich und lächelte freundlich in sein Gesicht. "Ach...das meinst du." antwortete ich auf seine Aussagen und nickte ihm zu. "Ja es stimmt wirklich... die Verbindung zu dem Tier ist mir sofort aufgefallen... es ist... wunderschön. Ich mag es."
    Als ich seine Worte mit dem Schwimmen vernahm, zog ich an dem Seil meines Kleides und lies die Hüllen letztendlich fallen. Vollkommen entblößt stand ich vor ihm und ging langsam ins Wasser, während ich ihn mit meinem Blick fixierte, den ich über die Schulter warf in seine Richtung. "Pass auf, dass ich dich nicht mit Kleidung wieder ins Wasser ziehe, mein geliebter Nero..am Ende habe ich doch noch die Kontrolle über dich erlangt." gab ich herausfordernd zum besten und lies mich auf dem Rücken im Wasser treiben. Mein Haar schwamm wie kleine Flammen um mich herum und mein Blick verspottete meinen Dominus, aber es lag Freude in meinem Blick, er wusste, dass ich das nicht ernst meinte - ich würde ihn niemals verspotten.

    Bei seinen Worten drehte ich den Kopf weg und lachte. "Ich weiß nicht, an wen dich das erinnern sollte." sagte ich Scherzes halber zu ihm und streckte ihm die Zunge raus. Als er mir anbot -SEIN- Pferd zurück zu reiten nickte ich eifrig. "Ich würde ihn so gerne mitnehmen, wenn wir zurück kehren, er ist super... ich mag ihn...wir sind auf einer Wellenlänge."
    Ich beobachtete den Hengst dabei, wie er seine Runden eigenwillig zog und lächelte. "Aber eine Frage habe ich... was wusstest du?" fragte ich neugierig und starrte ihn an, während ich dem anderen Pferd über die Seite streichelte und es hin und wieder anlächelte. "Ich will alle behalten!"

    Ich starrte Nero für einen kurzen Moment an, ehe ich anfing zu lachen. "Du hast den Vorteil... das du dich hier auskennst, ja das ist richtig!" gab ich vorwurfsvoll von mir und folgte ihm schlicht. Mein Herz ging immer auf, wenn ich auf einem Pferd saß und das wusste Nero. Er kannte mich bisher von diesen Leuten hier am besten und hatte langsam den dreh raus, wie ich wirklich tickte.
    Als wir zu der Lichtung an einem See kamen, sah ich einfach nur zu, wie er versuchte, das Vertrauen des Tieres wieder für sich zu gewinnen. Ich bekam keinen Schreck, als Ares auf ihn zustürmte wie von einer Tarantel gestochen, denn ich wusste, dass Nero wusste was er tat. Ruhig beobachtete ich das ganze Geschehen und lies mich langsam von dem Rücken meines Pferdes runter gleiten und gesellte mich zu den beiden, nachdem sie sich augenscheinlich wieder vertragen hatten.
    Ich nahm Neros Hand und drückte sie leicht, ehe ich meine Hand ausstreckte und Ares freundlich anlächelte. "Ein prächtiger Hengst..er ist wirklich wunderschön und sehr eigensinnig. Die Leute haben dich vorhin erschreckt oder? Das rumgewusel um deinen Stall verträgst du nicht, oder? Du magst es lieber, mit Respekt behandelt zu werden." sprach ich mit dem Hengst erneut, als wäre es ein lang verloren gegangener Freund. Vorsichtig strich ich mit den Fingerknöcheln über seine Nase und lächelte weiter freundlich, ehe ich mit beiden Händen vorsichtig sein Gesicht Umgriff und mit der flachen Hand der Länge nach, das Gesicht des Pferdes zu streicheln. "Na siehst du... wir sind Freunde, nicht wahr? Du weißt, dass ich Respekt vor dir habe..." ich legte meine Stirn auf die des Pferdes und streichelte den Hengst sanft. "Das hätte alles nicht sein müssen, wenn dieser Idiot nicht gekommen wäre um mich zu stören."

    Erleichtert atmete ich auf, als ich sah, dass alles seinen gewohnten Lauf genommen hatte. Niemand war mir böse - er hatte tatsächlich recht. Es schien geradezu so, als wären sie sogar dankbar gewesen, dass das alles endlich aufgedeckt worden ist. Meine Stimmung hellte sich sofort auf, als ich sah, wie sich alle freuten und wieder fröhlich umher schnatterten. Als ich Wulf sah, wich ich einen Schritt zurück, lächelte aber freundlich - ich nahm es ihm nicht übel, dass er so reagiert hatte, wie er eben reagierte. Anhand dessen, was man alles nun auf dem Hof hörte, ging ich davon aus, dass es ihm nicht viel besser ging.
    Als er mir ein Pferd brachte, lächelte ich ihn an und schüttelte den Kopf. "Ich brauch keine Hilfe...dafür bin ich als Germanin zu stolz.." gab ich ihm zu verstehen und hiefte mich mit einem Ruck auf das Pferd und klopfte ihm auf den Hals. "Braver Junge.." flüsterte ich dem Tier zu und beugte mich runter um es zu umarmen. Ich setzte einen Kuss auf seinen Nacken und richtete mich wieder auf. "Den letzten beißen die Hunde!" ich gab dem Gaul einen Ruck und er rannte sofort los. Ich einige Minuten auf dem Tier ritt, in vollster Geschwindigkeit, fiel mir ein, dass ich mich in dieser Gegend überhaupt nicht auskannte. "Nicht das wir uns jetzt verlaufen haben..." ich schürzte meine Lippen für einen Moment und lachte einmal, doch ich sah mich weiter nach dem schwarzen Hengst um.

    Ich nickte bei seinen Aussagen und seufzte hin und wieder besorgt. Ich wollte nicht der Grund sein, warum er erneut Narben auf seinem Rücken trägt. "Der Hengst ist stolz... ich denke er braucht einfach eine strenge Hand...oder eine beruhigende...eine die ihn in seinem Ego nicht kränkt." gab ich ihm zu verstehen und wechselte damit ungeheuer schnell das Thema, weil es mir unangenehm war, seinetwegen, darüber zu sprechen. Schlimm genug, dass er erneut ausgepeitscht wurde. Ich stand auf und nahm die Schüssel und das Tuch mit, außerdem nahm ich die zerstörte Tunika vom Boden und ging damit runter zu Nana, ich übergab ihr die Sachen und sah sie nochmal entschuldigend an. "Tut mir leid...was passiert ist... das war meine Schuld..." flüsterte ich ihr zu und klopfte nochmal ermutigend auf ihre Schulter, ehe ich wieder zu Nero trat und kurz über seine Hand streichelte - es war unbemerkt, aber er konnte es spüren.

    Sofort schlang ich vorsichtig meine Arme um seinen Nacken und vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge. Meine Augen waren geschlossen und mein Körper zitterte. Ich grub meine Finger in seine Haare und weinte einfach. Alles was geschehen war, tat mir so unglaublich leid. "Es tut mir leid...es tut mir so leid" flüsterte ich in sein Ohr und presste meine Stirn gegen seine Schläfe. "Es ist meine Schuld...ich hätte auf Nana hören sollen...aber ich war so unsagbar begeistert von diesem Tier...es tut mir so leid...lieber hätten mich die Peitschenhiebe getroffen, ich hätte es verdient..." und das meinte ich ernst. Immer wieder brachte mich meine euphorische Neugier in eine unsagbar schreckliche Situation und das er meine Strafe abfing, machte die gesamte Situation noch schrecklicher als sie ohnehin schon war.
    "Was hast du nun vor...? Möchtest du hier bleiben? Die Leute mögen mich mit Sicherheit nicht mehr...alles ist kaputt wegen mir"

    Ich schwieg zu dem Thema. Es war mir einfach zuwider, wie es hier zuging und am liebsten hätte ich meine Sachen gepackt und wäre einfach weggelaufen. Mit gesenktem Kopf stand ich stets neben meinem Dominus und beachtete keinen, atmete ruhig und hörte mir das Gezeter an, dass alle an den Tag legten. Die billigen Ausflüchte der Sklaven kamen mir so unglaublich geheuchelt vor.
    Nana machte ich keinen Vorwurf, so wie ich das einschätzte, hätte sie wohl eine menge Ärger kassiert, hätte sie auch nur ein Wort darüber verloren. Als er mich mit aufs Zimmer nahm, betrachtete ich Nana einen Augenblick eindringlich und legte meine Hand kurz unbemerkt auf ihre Schulter. Es kleiner Trostspender, den ich ihr bot, allerdings war es besser als nichts.
    Als ich die Striemen auf seinem Rücken sah, fing ich an zu weinen, still. Kein Mucks durchbrach meine geschlossenen Lippen, mir liefen einfach nur die Tränen über die Wangen. Als Nana mir das Tuch, dass sie frisch eingetaucht hatte, in die Hand gab, biss ich mir auf die Unterlippe und lief langsam auf meinen Dominus zu. Mit zaghafter Manier tupfte ich seinen Rücken ab und weinte bitterlich. Hin und wieder hätte man wohl ein Schniefen vernehmen können, aber nur, wenn man ganz genau hinhörte. Mir tat die ganze Sache so unsagbar leid...und wieder würden zwei neue Narben auf seinem Rücken bleiben und das nur, weil ich nicht auf Nana hören wollte. Ich biss mir auf die Unterlippe und wischte das Blut, das frisch über seinen Rücken gelaufen war, ab. Ich sprach nicht, sondern lies die Stille, die durch meine leisen Schluchzer nur zaghaft durchbrochen wurde, auf mich wirken.

    Das Getummel war unglaublich groß, überall wurde geflüstert, geredet, getuschelt. Ich hing an dem Mast, der für die Pferde bestimmt war und blickte mich im Hof um. Alle standen nur rum und ich durfte mich nicht erklären. Zitternd zerrte ich an den Fesseln, doch würde ich den Namen von Nero nicht beschmutzen, nur weil ich in Schwierigkeiten war. "Ich werde mit Sicherheit nicht still sein!!! Du bist selbst Schuld, dass der Gaul verschwunden ist! Du hast absolute Panik in dieser Box geschoben!" blaffte ich ihn an und zerrte weiter an den Fesseln.
    Als er mit der Peitsche ausholte, kniff ich meine Augen zusammen, denn ich hatte die Schmerzen meines Lebens erwartet, ich hörte den Knall...aber ich spürte nichts. Langsam öffnete ich meine Augen und drehte den Kopf in die Richtung, aus der die Peitsche hätte kommen sollen. "Nero.." flüsterte ich erschrocken ins eine Richtung und konnte nicht fassen, was hier gerade passierte. Der Sklave peitschte den Dominus?! Erkannte er ihn etwa nicht?
    Zitternd betrachtete ich das Spektakel, sah die Wut in seinen Augen, nur für einen kleinen Augenblick, aber ich sah sie. Sie erfüllte den kompletten Hof und das machte mir Angst. Als ich losgebunden wurde, hielt mich jemand fest, doch ich versuchte ihn von mir weg zu drücken. Ich wollte keinen Ärger machen, aber als er sich dazu entschied ihn nicht auszupeitschen, sondern ihn von seinen Diensten zu entlassen, wurde ich kreidebleich. War das meine Schuld? Ich biss mir auf die Unterlippe und senkte den Kopf. Als seine Stimme nach einer Erklärung verlangte trat ich vor und sah ihn an. "Nana berichtete mir, dass ich mir im Stall ein Pferd aussuchen sollte, aber sie warnte mich vor dem schwarzen Hengst. Als ich in den Stall ging, faszinierte mich das Tier unglaublich, also wollte ich versuchen sein Vertrauen zu gewinnen, ich bin ruhig auf ihn zugegangen und wäre auch sofort wiede rzurück gewichen, wenn er unruhig geworden wäre, aber der alte Mann und..." ich sah mich kurz im Hof um, entschied mich aber, nicht noch einen Sklaven in die Pfanne zu hauen "... ein anderer Sklave... kamen herein und hatten ziemliches Theater gemacht, weil ich mich dem Tier genähert habe. Sie haben den Hengst ziemlich aufgescheucht, daraufhin hat er sich aus seiner Box befreit und ist weg gerannt. Ich kann... ihn suchen, denn schließlich war es auch meine Schuld... verzeih mir Dominus Nero..." erklärte ich ihm wahrheitsgemäß und spielte mit meinen Fingern. Mich plagte das schlechte Gewissen, ich war so neugierig und so fasziniert von dem Tier, dass ich nicht....

    Erschrocken fuhr ich zusammen, als ich plötzlich die Stimmen hinter mir hörte. Das Tier war nur ein wenig unruhig, was hatten die beiden denn? Just in diesem Moment wollte ich mich von dem Hengst entfernen, allerdings redeten die Sklaven so laut und so aufbrausend, dass das Tier immer unruhiger wurde. Verwirrt starrte ich zwischen den Parteien hin und her. "Beruhigt euch doch bitte...ihr macht das Tier absolut unruhig, wenn ihr so ein Theater macht..." gab ich den beiden zu verstehen ehe ich weggezogen wurde. Ich rieb mir den Arm und dann ging alles unglaublich schnell - der Hengst befreite sich aus der Box und sauste an uns vorbei.
    Erschrocken fuhr ich herum, als mich der ältere Sklave so anblökte. "Was? Wieso ist es meine Schuld? Bist du noch ganz bei Trost? Du hast dich in dem Stall aufgeführt, als würde mich das Tier töten können!!" gab ich wütend von mir, ehe ich von dem jungen gepackt und nach draußen gebracht wurde. Ich wehrte mich natürlich, mein Temperament hatte mich schon wieder voll im Griff. Ich huschte nach vorne und biss ihm den Arm, versuchte nach ihm zu treten, doch wehren hatte keinen Sinn - ich wurde festgebunden. "Macht mich sofort los!!" brüllte ich nun in die Richtung des jungen Sklaven und zerrte an den Fesseln.

    "Ich verstehe. Ich danke dir, Nana..." ich aß meinen Teller leer und trank meinen Becher Wasser aus, ehe ich aus der Tür verschwand und neugierig das ganze Haus ersteinmal begutachtete. Allerdings lies mich der Hengst nicht in Ruhe. Er spukte mir direkt im Kopf herum. Ich weiß es war kindisch, aber alles was mir untersagt wurde, musste ich direkt ausprobieren, also ging ich langsam in den Stall und sah die Pferde an, die dort standen. In aller Ruhe ging ich auf den schwarzen Hengst zu - es war ein großartiges Pferd. Er war unglaublich groß und wunderschön und man sah ihm von weiten an, dass er Temperament hatte. Ich lächelte das Tier freundlich an und ging mit ausgestreckter Hand ohne Angst und ohne Unsicherheit auf dieses zu. "Hey, mein großer... man sagte mir, ich soll dir nicht zu nahe kommen, allerdings habe ich keine Angst vor dir... warum nennen sie dich schwarzen Dämon?" sprach ich mit dem Pferd, als wäre es ein verloren gegangener Freund. Ich kam dem Tier immer näher und lies meine Hand noch immer ausgestreckt - das war der Trick bei den Tieren, man durfte keine Angst haben. Respekt ja - Angst nein! Pferde haben ein unglaublich aufmerksames Gemüt und bemerkten jeden Unmut in deinem Herzen sofort.

    "Oh...vielen lieben Dank, Nana!" bedankte ich mich sofort bei ihr, nachdem sie mich ins Culina führte und mir Frühstück brachte. Die neugierigen Blicke in meine Richtung störten mich nicht, ich war die einzige Sklavin, die so helle Haut und rote Haare hatte. Ich strich mir die langen strähnen aus dem Gesicht und senkte meinen Kopf ein wenig verlegen, ehe ich seufzte und anfing zu essen. Auf den Wein verzichtete ich getrost, das brauchte ich am Morgen nicht, da war mir das Wasser lieber. Als Nana anfing zu sprechen, sah ich sie direkt an und legte meinen Kopf schief. "Oh... nein ich hab damit überhaupt nichts zu tun... ich wusste nicht einmal, dass wir hier her kommen, das war ganz alleine er." erklärte ich ihr mit ruhiger Stimme und lächelte, als sie ihn "mein Junge" nannte. Es war schön zu sehen, dass sie solch mütterliche Gefühle ihm gegenüber hegte und das obwohl er noch nicht einmal ihr leiblicher Sohn war, aber ich denke, das war recht egal. "Nana...? kannst du mir..." ich überlegte einen Moment, doch ich schwieg. Ich wollte mich nicht wie ein neugieriges Aas umsehen, während die anderen Sklaven hier arbeiten mussten. Mir wäre es lieber gewesen, wenn ich helfen konnte. "Ich würde lieber wirklich gerne helfen und etwas tun, bist du dir sicher, dass ich dir nicht zur Hand gehen kann? Ich denke nicht, dass Dominus Nero etwas dagegen hätte, wenn ich dir ein wenig zur Hand gehe." gab ich ihr zu verstehen und sah die anderen Sklaven an.

    Als ich nach der Tortour am nächsten Morgen aufwachte, erblickte ich ein leeres Bett. Nero war wohl schon aufgestanden und hatte mich ausschlafen lassen, was ich unglaublich lieb von ihm fand. Von der Reise war ich unglaublich erschöpft gewesen. Das Reiten ist wirklich anstrengend auf dauer und das wir uns gestern Abend noch geliebt hatten, machte die Sache nicht wirklich besser.
    Ich erblickte die Tunika mit dem Familienwappen darauf und lächelte liebevoll, als ich diese in die Hand nahm und anzog. Ich blickte mich ein wenig im Raum um und entdeckte hier und da ein paar Sachen, die ich allerdings diesmal nicht anfasste. Ich saß ein wenig unbeholfen auf dem Bett, da ich nun nicht wusste, was ich zu tun hatte. Eventuell konnte jemand meine Hilfe gebrauchen? Ich entschied mich die Frau, die Nero aufgezogen hatte, aufzusuchen um sie zu fragen, ob ich ihr helfen konnte. "Guten Morgen Nana." begrüßte ich sie mit einem strahlenden Lächeln und sah mich um. "Kann ich dir zur Hand gehen, solange Dominus Nero unterwegs ist?"

    Ich zog meine Augenbrauen nach oben als er mir mal meine Tunika auszog und diese aus dem Becken warf. "Wow! Du hast meine Kleidung ganz gelassen! Ich bin stolz auf dich" gab ich lachend von mir und sprach weiter. "Oh das Thema haben wir eigentlich jeden Tag "wie verhalte ich mich gegenüber meinem Dominus"...zum einen nenne ich dich nur in der Öffentlichkeit Dominus Caudex...sonst fallen bei dir immer sämtliche Namen und Spitznamen..und zweitens ist bei mir Hopfen und Malz verloren und das solltest du inzwischen gelernt haben." ich stupste mit einem Finger auf seine Nase und hauchte einen sanften Kuss darauf. "Ich muss mich nciht verteidigen, du sagtest, es ist gut so, wie ich bin also lass ich mir das auch nicht nehmen.." und so folgte die rausgestreckte Zunge.

    "Eine Katastrophe bist du, mein Herzblatt eine ganz gewaltige!" gab ich ihm zu verstehen und lies mich hochheben. Meine Arme schlang ich um seinen Nacken und kuschelte mich an ihn, als ich merkte, dass er mich Richtung des Beckens trug. "UNTERSTEH DICH DAS AUCH NUR IN ERWÄGUNG ZU ZIEHEN!!! NERO! NEIN! STOPP!! aber mit einem Schwupp war ich schon im Wasser.
    Ich riss meinen Kopf nach oben und strich mir die klatschnassen Haare aus dem Gesicht und sah ihn an. "Dein ernst?" flüsterte ich provokant in seine Richtung, griff nach vorne, packte ihn an seiner Tunika und zog ihn mit ins Wasser rein. "Das hast du nun davon! Leg dich nicht mit der roten Zora an!"

    Ich lächelte bei seiner Reaktion - was anderes habe ich von seiner Seite aus nicht erwartet. Ich zuckte einmal mit den Schultern und legte meine Kopf etwas zur Seite, damit er besser meinen Hals liebkosen konnte. "Ich füge mich dann, wenn -ich- das möchte und nicht, wenn man es von mir verlangt..." gab ich nur flüsternd von mir und lehnte meine Schläfe gegen seine Wange.
    Als er anfing, mich zu streicheln, begann mein Herz schneller zu schlagen und ich schloss genüsslich die Augen, streichelte ebenfalls über seine Arme und genoss einfach die Nähe, die er mir schenkte. Ich fing langsam an, ihm vollends zu vertrauen, seine Nähe zu genießen, die Zweisamkeit in mich aufzusaugen wie ein trockener Schwamm das Wasser. Ich mochte es, von ihm begehrt zu werden, auch wenn er das wohl niemals zugeben würde, dass er es tut. Er drückte es auf seine Art und Weise aus: Nämlich, dass ich ihm gehörte. Das war mir schon genug. "Was soll das werden, Caudex?" gab ich belustigt von mir und lachte leise, ehe ich meinen Körper von seinen Händen etwas wegschob und den Kopf schüttelte. "Du bist eine Katastrophe...und ich darf das sagen, weil ich eine noch viel größere bin... bei Wodan... "

    Bei seinen Worten lachte ich einmal auf und schüttelte dabei den Kopf. Glaubte er wirklich, dass ich mich meinem Vater gefügt hätte? Nein... das wusste mein Vater auch. Ich war ein verdammter Wildfang - das Temperament von ihm geerbt, er sagte mir oft, dass er mich in sich selbst sieht und das war mein Vorteil, schon immer gewesen. Ich rümpfte meine Nase und lies mich von hinten umarmen, während ich weiter seinen Worten in Ruhe lauschte. "Ich entscheide wer ich bin und nicht jemand, der mich gezeugt oder zur Welt gebracht hat. Ich bin es mir selbst schuldig, mir treu zu bleiben, egal ob man etwas von mir erwartet oder nicht. Das wussten meine Eltern und das wussten meine Brüder. Denen habe ich nämlich schon öfters die Scheiße aus dem Körper geprügelt, wenn sie mich zu sehr geärgert haben. Aus meinem Haus bin ich die Jüngste...und mein Vater weiß, wenn ich es darauf anlegen würde, dir zu entkommen...würde ich es auch schaffen. Es gibt genug Wege, dich um den Finger zu wickeln und sich dann still und heimlich davon zu machen, ohne das du es auch nur ansatzweise bemerkt, aber das tue ich nicht... weil ich denke, dass ich an deiner Seite meinen Platz gefunden habe..." gab ich mit ernster Stimme wider und schüttelte den Kopf. Abwesend streichelte ich mit meinen Fingerspitzen über seinen Arm und sah in den sternenbedeckten dunklen Himmel. "Mein Vater hätte mir niemals einen Mann ausgesucht... das hätte ich selbst machen dürfen...auch wenn es wohl unüblich war. Er wusste... lieber Sterbe ich, als dass ich mich jemanden fügen würde. Gefährliche Einstellung, aber so ist es nun mal mit mir und meinem Stolz." als er seine Arme fester um mich schlang und mich näher zu sich zog, stutzte ich und sah ihn verdutzt an. "Stört dich die Vorstellung, dass ich an der Seite eines anderen Mannes sein könnte? Das mich jemand so derartig anfasst, so wie du?" für einen Moment herrschte Stille, ehe ich diese mit einem einfachen "....sag es mir..." durchbrach.

    Meine Hände ruhten zwischen meinen Oberschenkeln. Ich saß entspannt da und musterte ihn genau. Als er aufstand, sah ich ihm hinterher, es diente wohl dazu, dass ich ihm nicht wieder in die Augen sah, als er mir diese Dinge erzählte. Ich senkte meinen Kopf und atmete ruhig, mein Blick wirkte unglaublich traurig. Ich zitterte leicht und ballte meine Hände zu Fäusten. Es waren Dinge, die ich nicht hinterfragt habe und trotzdem erzählte er sie mir. Mir fiel es verdammt schwer, mich zusammen zu reißen um nicht direkt los zu weinen, aber ich hielt meinen Tränen in Schach. Als er mir über die Wange strich sah ich ihn einige Momente wortlos an. Es verletzte mich, ich wollte ihn packen, ihn einfach umarmen...ihm sagen, dass es nun vorbei war, aber woher sollte ich wissen, ob ihn DAS nicht genau in Rage versetzte. " Das ist nicht richtig...Dominus Caudex..." flüsterte ich ihm nun zu und legte meine Hand auf seine, ehe ich diese drückte und meine Wange in sie schmiegte. "...So wie du deine Sklaven behandelst.... so wie du mich behandelst, obwohl ich dich ständig zur Weißglut treibe... bist du unglaublich gütig zu mir...zu den anderen. Das ist Menschlichkeit. Du bist nicht wie dein Vater." gab ich ihm zu verstehen und strich ebenfalls mit meiner Hand einmal kurz über seine Wange. "Alles was passiert ist, passierte aus einem Grund... das Leben kann auch seine Sonnenseiten haben...und an diese musst du dich klammern."

    Ich rümpfte meine Nase und verdrehte die Augen, als er mich weiter mit dieser Miene anstarrte. Ich schnalzte einmal mit der Zunge und hörte seinen Worten genau zu. Mir war es fremd, wie er darüber sprach und doch fragte ich mich, was er dabei empfand, wenn er so darüber sprach. Ärger? Wut? Aus seinen Gesichtszügen, die immer gleich eingefroren waren, konnte man ja nichts erkennen. Das machte mich auf eine Art und Weise wahnsinnig und ich war froh, dass man mir das nicht ansehen konnte. Am liebsten würde ich ihn so lange triezen, bis er komplett die Kontrolle verliert, nur, um für einen Moment tatsächlich sehen zu können, dass in seinem Herzen sowas wie Gefühle existieren. Aber das sei nunmal dahin gestellt.
    Zu jeder Antwort, die ich bekam, nickte ich eifrig und sah ihm weiter nachdenklich ins Gesicht. "Kaum vorstellbar, dass du in der Lage bist auch nur eine Träne zu vergießen" sagte ich ruhig und belustigt zu ihm und nickte weiter. "Ich habe schon gemerkt...das es den Sklaven nicht sonderlich schlecht geht. Eigentlich ist es sogar eine Ehre, ein Leibsklave zu sein. Aber ich hab davon keine Ahnung. Wie lange bin ich schon Sklave? Ein paar Wochen?" ich zuckte nur mit den Schultern und seufzte einmal. Das waren unglaublich viele Informationen, die ich hier bekam, auch wenn ich das wollte, rauchte mir tatsächlich der Kopf. Was das Thema "Sex mit den Sklaven hier" anging, zog ich meine Augenbrauen hoch und sah ihn strafend an. "Verstehe mich nicht falsch, es ist die Neugier die mich packt und daher stelle ich auch darüber fragen. Es wäre interessant gewesen zu wissen, was du mit den Leuten hier getrieben hast. Aber da das ja nicht der Fall ist... ich hätte dir mit Sicherheit keinen Strick daraus gedreht.. das wäre lächerlich gewesen."
    Als er mein Kinn nahm, sah ich ihn direkt an und atmete ruhig. In diesem Moment realisierte ich, dass es wirklich schön wäre, wenn ich auch nur einen Funken Emotion aus seinen Augen hätte sehen können, doch das tat ich nicht. Er war kalt und emotionslos. "Warum machst du so ein Geheimnis daraus? Gefühle zu Empfinden ist nichts schlimmes und garantiert auch nichts schlechtes. Es ist nicht schlecht, wenn man sich mal verletzlich zeigt, das macht einen Menschlich und das bist du... ein Mensch..." ich nahm seine Hand von meinem Kinn und griff nach dem Becher, den er in der Hand trug, nur um einen Schluck Wein davon nehmen zu können, ehe ich mir wieder etwas Essen in den Mund schob und mich in dem Sessel zurück lehnte.

    Als er nach meiner Hand griff zuckte ich zusammen und sah ihn erschrocken an. Meine Augenbrauen kräuselten sich geradezu vorwurfsvoll, als er meinen Namen so streng von sich gab. "Ja ich erinnere mich..du kannst auch selbst essen!" mit meiner freien Hand stopfte ich mir etwas Essen in den Mund und kaute es provozierend in seine Richtung, ehe ich ihn mit hochgezogenen Augenbrauen anstarrte.
    Bei seinen Worten verdrehte ich die Augen und leckte mir keck über meinen Eckzahn. "Mich hat doch kein...." unterbrach ich meinen Satz und drehte den Kopf von ihm weg, ehe ich die Augen verdrehte. Ich wog innerlich gerade ab, ob es das wirklich wert war, eventuell würde ich wohl einen Streit losbrechen, aber wie ich mein Temperament kannte, würde mich das wohl nicht davon abhalten, nun schnippisch loszulegen und ihm all die Fragen provozierend zu stellen die ich hatte - er wollte es so:
    "Du willst also wissen, was mir für Fragen auf der Zunge brennen? Gut... wie du willst... Warum warst du die letzten 5 Jahre nicht hier? Wissen die Leute, was dein Vater mit dir angestellt hat? Wusste deine Nana davon? Hat sie dich dabei getröstet? Hast du als Kind oft in ihren Armen geweint? Warum leben hier so viele Sklaven, wenn so oder so keiner hier ist, der sich um diese kümmert? Warum lässt du die Sklaven nicht einfach frei? Hätten sie danach eine Zukunft? Was würde mit den Sklaven passieren, wenn jemand dieses Haus zerstört? Hattest du schon mit einer dieser Sklaven Sex? Widerstrebt es dir, an diesen Ort zurück zu kommen, weil es dich zu sehr an die Tatsache erinnert, was dein Vater mit dir angestellt hat? Wie fühlst du dich jetzt? Bist du wütend? Bist du traurig? Aus deinem Gesicht kann man nichts erkennen außer die Eisbergkälte, die du -immer- an den Tag legst, es sei denn du lächelst mich an." mein Tonfall war sehr ruhig dabei, aber bei jeder Frage rutschte ich herausfordernd immer ein Stück näher, unsere Gesichter waren nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt und ich starrte ihm direkt in die Augen.