Beiträge von Adria

    Ich wusste, dass er nicht Schuld an der ganzen Sache gewesen ist, dennoch war ich einfach wütend über diese verdammte Situation. Als er sich aufrichtete und zur Truhe ging, legte ich meinen Kopf etwas schief, gerade als ich seine Worte hörte. Ich kräuselte meine Stirn und verzog meine Augenbrauen, ehe ich sah, was er eigentlich vorhatte. "Bist du noch ganz bei Trost?!" blaffte ich ihn an und versuchte meine Arme wegzureißen, doch ehe ich mich versah, hatte er mich schon am Bett festgebunden. "Nero lass das! Ich bleib doch im Bett! NERO!! doch während ich zeterte, verschwand er aus dem Zimmer.


    Genervt leckte ich mir über den Eckzahn und kämpft mich nach oben um die Fesseln mit meine Zähnen zu lösen. Der Bastard hatte sie ganz schön fest gezogen und so brauchte ich umso länger, diese zu lösen. Ich warf die Seile zur Seite und lehnte mich mit verschränkten Armen gegen die Wand hinter mir. Beleidigt sah ich auf die Tür und sah Maya an, die um mich herum wuselte und fröhlich vor sich hin jaulte. Ich streichelte über ihr Fell und seufzte einmal, ehe ich mich wieder zum schlafen legte - ich wollte Nero nicht noch mehr aufregen, aber die Fesseln konnte er sich geschmeidig sonst wo hinstecken.

    Ich öffnete meine Lippen und zerkaute das schwarze Kügelchen. Es war tatsächlich bitter und ich verzog dabei mein Gesicht und meine Lippen. Es war grauenhaft, doch ich schluckte es brav. Ruhig atmete ich und sah ihn an, während er mit mir sprach und nickte vorsichtig. "was soll ich sonst machen, Nero?" kam es nun schnippisch von mir und ich verengte meine Augen - warum ich deswegen wütend wurde, wusste ich nicht, vermutlich weil es mich ärgerte, was gestern passiert war. Es ärgerte mich wirklich. Ich hätte einfach wegreiten sollen, achtsamer sein sollen, auf das Gewissen des Hengstes hören sollen. "Gleich heute werde ich es noch einmal versuchen mit dem Ausreiten und nackt Lambada auf dem Marktplatz tanzen, weil ich voll in Feier-Stimmung bin..." wütend sah ich ihn an und drehte meinen Kopf nun von ihm weg.
    Ich lies meine Wut gerade am falschen aus, aber ich wollte mich nicht dafür entschuldigen. Nach und nach schnitten sich nämlich Erinnerungsfetzen in mein Gedächtnis und das gefiel mir gar nicht.

    Der Schlaf verlief unglaublich unruhig, hin und wieder wachte ich auf, öffnete aber nicht meine Augen und hörte Nero einfach beim sprechen zu, bis ich wieder einschlief. Hin und wieder klammerte ich mich fester an ihn, ehe ich letztendlich die Augen öffnete und Nero ansah. "Mir tut alles weh..." flüsterte ich leise in seine Richtung und zerrte an seinen Armen und ihn enger an mich zu ziehen. Ich hatte Angst, dass er mir böse war. "Bist du wütend?" fragte ich ihn leise und blieb aber liegen. Ich streichelte Maya leicht über den Kopf und zog sie näher an mich.

    Ich sah den Medicus an und dankte ihm erneut. Tief seufzte ich, als alle so dämlich um mich herum standen, als könnte ich mich nicht selbst um mich kümmern. Maya kam sofort angerannt und schnüffelte an mir herum und quietschte. Man hätte meinen können, dass sie beinahe besorgt war. Ich trank das Wasser, lies mich ins Bettchen tragen und nahm Maya auf den Arm ehe ich sie an mich kuschelte un dmeinen Kopf wieder Nero lehnte.
    Ich schloss schwer atmend die Augen und schüttelte den Kopf. "Ich bin kein Kind mehr..." nuschelte ich müde und erschöpft in seine Richtung und schlief nach kürzester Zeit einfach ein.

    "Ich weiß nicht, was ich sonst machen sollte..." gab ich ihm zu verstehen und drückte ihn unsanft von mir weg, ehe ich nach vorne auf meine Knie fiel, die Bettpfanne unter dem Bett hervor kramte und mich darin übergab. Großer Gott und die Schmerzen die sich in meinem Kopf ausbreiteten, verhalf mir nicht weiter, mich zu beruhigen, so kotzte ich erst einmal die gesamte Nahrung wieder aus, die ich gerade zu mir genommen hatte und dabei hatte ich so einen Hunger. Zitternd saß ich nun auf dem Boden und wischte mir den Mund ab. Heiße Tränen liefen mir über die Wangen und ich erbrach mich noch mehr. Bei den Göttern - macht bitte, dass es aufhört. Bei Wodan, bei Jupiter...bei Zeus... und welche Götter es nicht noch alle gab... es war mir egal, ich wollte nur das es aufhört.
    "Es tut mir so leid..."

    "Ich BIN bei Bewusstsein..." gab ich genervt von mir und hievte mich auf, lies mich an die Wand lehnen und füttern. Bemutterte er mich gerade?
    Ich nahm etwas Essen in den Mund, kaute darauf herum und sah ihn ziemlich verwirrt an. Mir tat mein kompletter Körper weh - ich SPÜRTE die Auswirkungen von den Taten tatsächlich am eigenen Leibe - aber es brachte mir verfickt nochmal nichts, wenn ich nun hier rumheulen würde, nur, damit geheult ist, das macht die Sache auch nicht mehr ungeschehen. Ich verdrehte die Augen und merkte die Kopfschmerzen jetzt erst so richtig.
    Ich beugte mich nach vorne und hielt mir die Stirn ehe ich mich aus dem Bett heraus quälte und nach dem puren Wasser greifen wollte. "Ich möchte wirklich nur Wasser...keinen Wein.... in dieser Hütte roch es so stark nach Wein... und nach erbrochenem..." ich vergrub meinen Kopf in seiner Halsbeuge und nahm einfach seinen Geruch auf - er roch so gut - HIER roch es so gut.
    "Mir ist so schlecht...

    Alles was geschah, nahm ich nur halb war. Ich war unglaublich müde und erschöpft gewesen und mein Schädel pochte wie ein gestoßener Zeh an einem Kasten. Das Nero mich nachhause trug, war auch etwas, was sich nur halbwegs in meine Wahrnehmung schnitt. Als wir Zuhause ankamen, sprach er nicht viel, sondern wir wurden nur sorgenvoll begrüßt. Der Medicus untersuchte mich, nachdem er sofort verlangt wurde, fand ein paar Hämatome und Schnittwunden, die ich alle überhaupt nicht mitbekommen hatte. Was haben diese Idioten mit mir gemacht, als ich Ohnmächtig war?! Ich dankte dem Medicus schwach und lies mich von Nero auf die Arme nehmen, ehe er mich in ein Becken trug.
    "Schon gut...Nero.." gab ich leise von mir und versuchte ihn von mir wegzudrücken, allerdings hatte ich dazu überhaupt keine Chance. Sofort wurde mir wieder schwindelig und ich ergab mich, lies mich waschen und mich in ein Handtuch wickeln ehe er mich zu Bette trug und sich zu mir legte.


    Lange Zeit war es still, ehe ich ihn nun endlich ansah und den Kopf etwas schief legte. "Sie hätten mir auch so nichts tun können.... sie haben mich mit einem riesigen Stein erwischt und ich wurde sofort ohnmächtig. Das meiste, was sie mir angetan hatten, hab ich garnicht mitbekommen...wohl auch nicht, dass einer dieser Männer mit mir Sex hatte..." gab ich eher abfällig von mir und tat die Sache ab, als wäre in China gerade ein Sack Reis umgefallen. Meine Augenbrauen waren angestrengt verzogen und ich schloss meine Augen wieder. "Meinst du es ist in Ordnung, wenn wir uns was zu essen bringen lassen? Ein wenig sollte ich zu mir nehmen... ich hab den ganzen Tag noch nichts gegessen außer in der Früh...eine Kleinigkeit bevor ich los ritt..."

    Sein Ausdruck in den Augen machte mir Angst, noch nie hatte ich ihn so derartig wütend und bösartig erlebt wie gerade. Ich seufzte einmal laut und langgezogen und lies mich von den Veteranen nach draußen bringen, ehe ich mich an einen dieser stützte und darauf wartete, was nun als nächstes passieren würde.
    Die Schreie versetzten mich ein wenig in Panik, es hörte sich so unglaublich qualvoll an und doch wusste ich, dass diese Arschlöcher das verdienten. Als er mit seiner blutigen Tunika wieder aus dem Haus austrat, sah ich nur noch wage die Rauchschwaden hochsteigen. Ein Veteran packte mich an den Hüften, trug mich zu Nero und ich bettete meinen Kopf sofort an seine Brust und nickte. "Mir ist so schlecht..." gab ich ihm zu verstehen und rieb mir den Kopf, während ich mich nachhause reiten lies.

    Was nun genau passierte, konnte ich nicht wirklich erahnen - es ging alles unglaublich schnell. Nero kam ins Haus gestürmt mit seinen Veteranen an der Seite, die die Männer sofort in Gewahrsam nahmen - sein Blick gefiel mir nicht, denn er hatte einfach nur puren Hass gegenüber diesen Herren in sich - etwas, dass ich noch nicht bei ihm gesehen hatte. Angestrengt und verwirrt verzog ich meine Augenbrauen und lies mir sofort die Fesseln entnehmen. Wirklich stehen konnte ich nicht, also hielt ich mich an seiner Tunika fest, der Stein hatte mir wirklich meine letzten Kräfte geraubt und das war nicht gut.


    "Wir wusste nicht wer sie ist!" gab einer der Räuber von sich, der sich nur wankend auf den Füßen halten konnte. Verwirrt starrte ich sie an und sah Nero an, ehe ich den Kopf nur leicht schüttelte um mich nicht zu überanstrengen, mir war ohnehin schlecht und ich musste mich beherrschen nicht auf den Boden zu kotzen. "Sie wussten.." flüsterte ich in seine Richtung und entschied, mich wieder auf den Boden sinken zu lassen, bevor ich die schöne Tunika vollkotzt.


    Etwas verängstigt sahen die betrunkenen Männer umher und sprachen nicht mehr sonderlich viel - sie wurden ertappt und wussten in diesem Moment, dass sie sich hätten weiter bewegen müssen - weiter weg von Rom, um unentdeckt zu bleiben. Alles was sie sagten klang einfach nur noch nach erbärmlichen ausflüchten und das ging mir auf die Nerven. "So ein unsagbarer Blödsinn..." kam es letztendlich wütend von mir und ich sah die Kerle an. "Sie haben mich vom Pferd herunter geholt mit einem Stein, darum meine Kopfschmerzen und meine Übelkeit... als ich ohnmächtig war, hat mich wohl einer von ihnen Vergewaltigt, was ich allerdings nicht mitbekommen habe, da ich, wie ich schon sagte, ohnmächtig war... vorhin haben sie darüber diskutiert, wie sie am besten mit mit Geld machen könnten - entweder sie verlangen von dir Geld oder sie verkaufen mich...irgendwie so, ich habs nicht mehr richtig im Kopf... der andere Typ da meinte, sie sollen mich wieder zurück geben, weil es ja nicht klug wäre, jemanden aus der Tiberii-Familie zu verärgern...und mir ist das gerade scheiß egal, ich möchte gerne nachhause und mich hinlegen, bevor ich den Boden vollkotze und darauf habe ich tatsächlich keinen Bock.." gab ich nun von mir und lehnte mich wieder an die Wand und schloss die Augen. Gesehen habe ich es nicht, aber einer der Typen wollte wohl gerade auf mich losstürmen mit den Worten: "DU ELENDIGE SCHLAMPE!"

    Noch immer hörte ich dem Gegröle zu und war mehr als genervt davon. Sie unterhielten sich über solch unsittlichen Sachen, dass es mir, wie ich vorhin bereits erwähnte, beinahe Hochgekommen wäre. Ich saß einfach nur still da, versuchte meine Kopfschmerzen loszuwerden und lehnte mich mit dem Rücken gegen die Wand, die sich hinter mir befand. Ich verbog mich etwas und griff mit der Hand auf den Boden, nur um etwas zu finden, dass die Fesseln gegeben falls etwas lösen könnten und da! Ich fand einen recht spitzen Stein. Ich hob ihn auf und fing an damit, das Seil aufzureiben.


    Während diese Idioten noch immer feierten und weiter tranken, verlies mich allmählich die Kraft. Ich war unglaublich müde und Kopfschmerzen hatte ich auch, außerdem klebte mir das Blut an der Wange und meine Lippe war geschwollen und ich glaube ein blaues Auge hatte ich auch - nur gut, dass es in solchen Hütten keine Spiegel gab, sonst hätte mich wohl der Schlag getroffen.
    Von draußen hörte ich Schritte und ich erblickte die Chance mich dem Gegröle ein wenig anzupassen. "ICH HEIßE ÜBRIGENS ADRIA UND BIN AUS DEM HAUSE TIBERII UND DER PERSÖNLICHE SKLAVE VON NERO TIBERIUS CAUDEX!!" übertönte ich das gebrüll mit meinem und lächelte die Herren an. Bei den Göttern das hätte ich nicht tun dürfen, mein Kopf machte Anstalten zu platzen.

    Was genau um mich herum passierte, nahm ich kaum war. Nur dumpf hallte es in meinem Kopf - die Stimmen die um mich herum brummten, konnte ich kaum zuordnen. "Wir könnten unglaublich viel Geld verlangen!" brüllte einer der Herren seine Kameraden an, die wohl gerade etwas Wein und Essen zu sich nahmen. "Wenn das Haus Tiberii herausfindet, dass wir die Sklavin haben, lässt er uns alle Kreuzigen! Wir sollten am besten sagen, dass wir sie gefunden haben und sie ihm zurück bringen!" sprach eine andere ängstlichere Stimme -BUMM- das hörte sich an wie ein Schlag. "Halt deine dämliche Fresse, du ekelhaftes Stück Scheiße... wenn er nicht sputet bringen wir sie einfach um...über sie drüber gerutscht bist du doch eh auch schon...das wird sie ohnehin erzählen, wenn wir sie am Leben lassen. Wir könnten sie einfach töten und uns verpissen."
    Das war der Augenblick, dass ich meine Augen nur leicht öffnete und in eine Kerze blickte, die direkt neben mir stand. Ich war beinahe schon versucht, diese auszupusten, aber ich lies es. Was meinte er denn mit "Über mich drüber gerutscht?" fragte ich leise in ihre Richtung und sah nun, dass mich die drei Herren direkt anstarrten. "Na ja... du weißt schon...das was man eben mit Frauen tut, die so hilflos bewusstlos vor einem liegen. Schade, dass du nichts mitbekommen hast, du hast den Stein meines Freundes hier gut abbekommen!" gab er mir zu verstehen und ich musste mich beinahe übergeben. Nicht, dass sie schlecht aussahen, aber der Gestank von Urin und Scheiße drang direkt in meine Nase, das war ziemlich ekelhaft, außerdem glaube ich, dass sich einer dieser Herren hier übergeben hatte, ob das am Wein lag, konnte ich nicht sagen, aber es war einfach ekelhaft. Ich zog meine Augenbrauen nach oben und wollte gerade einen giftigen Kommentar ablassen, aber bevor er mich wieder schlug, hielt ich lieber die Klappe. "Du hast kein Brandmal deines Dominus...aber du trugst eine Kette bei dir." gab wohl der vernünftigste von ihnen gerade von sich und kniete sich nun zu mir.
    Ich kniete auf dem Boden mit gefesselten Armen auf dem Rücken. Meine Beine haben sie mir wohl auch abgeschnürt, damit ich nicht fliehen konnte, das muss wohl passiert sein, nachdem einer dieser Burschen über mich "drüber gerutscht ist". Ernsthaft... das kann man auch anders formulieren.
    Ich hob meinen Kopf und sah ihn an. "Ja und?" kam es mit einem schnippischen Tonfall von mir und zog eine Augenbraue nach oben.
    "Oh Mädel...du hast echt Feuer... man sagt doch so schön: rostiges Dach....feuchter Keller...oder nicht?" und mit einem Mal hatte ich zwei Finger an einer ungünstigen Stelle von mir liegen, doch ich rührte mich nicht - ich verzog weder eine Miene, noch gab ich einen Laut von mir, etwas das den Burschen wohl ziemlich verärgerte. Er riss seine Hand von mir weg und schlug mir mit der Faust ins Gesicht. Aua! Dieser elendige Sohn einer Hure! Am liebsten hätte ich ihn gebissen.


    Ruhig sah ich mich in diesem Raum um. Es schien, als wäre es eine kleine Holzhütte gewesen. Eine wirklich kleine Holzhütte. Eventuell sogar nur ein Schuppen. Wir waren umgeben von Gerätschaften und nur zwei kleine Kerzen erhellten den Raum ein wenig. Ihre Gesichter konnte ich kaum erkennen, aber ich konnte sie erkennen, das half mir allerdings auch nicht weiter. Meine Augen durchforsteten den Raum nach einem spitzen Gegenstand, der eventuell hätte in meiner Nähe liegen können, doch da war einfach nichts. Nach und nach wurden diese Herren immer betrunkener und fingen an, die ganze Umgebung anzubrüllen, zu singen, zu feiern. Sonderlich Klug waren sie nicht....

    Der Morgen brachte frischen Wind nach Rom und durchströmte sowohl mit Wärme als auch mit einem angenehm kühlem Wind die Gassen und Straßen der gigantischen Stadt. Die Sonnenstrahlen hatten erst vor kurzem das erste Mal die Dächer der Stadt berührt, doch zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch geschlafen. Wie immer lies mich Nero allein im Bett, wenn er noch etwas zu tun hatte und ich ihn noch nicht begleiten konnte. Etwas verschlafen sah ich neben mich, seufzte einmal kurz, doch lächelte kurz verwegen, ehe ich mich aufrichtete und aufstand. Das Bett richtete ich natürlich für den Abend wieder her. Meine zerzausten Haare standen mir beinahe schon zu Berge. Mit einer Hand fuhr ich mit aufgestellten Fingern durch diese und streckte mich noch einmal ausgiebig, ehe ich mich ins Balneum verzog um mich zu Baden. Ich liebte es, kühles Wasser auf meiner Haut zu spüren, wenn ich gerade erst aufgewacht war. Etwas das ich unglaublich gern tat.
    Fertig gebadet, gekleidet und frisch gemacht für den Gang nach draußen, ging ich nochmal zu Nana, von der ich mir was zu Essen stibitze, ihr bescheid gab, dass ich nach draußen ging um ein wenig ausreiten zu können und verschwand schon, nachdem sie mir eifrig zugenickt hatte und mir einen schönen Tag wünschte.
    Ich hatte versprochen bis zum Abendmal wieder da zu sein.


    Am Mietstall angekommen, begrüßte ich die Leute höflich und gab ihnen Geld, dass ich für einen Tag ein Pferd mieten konnte, um mit ihm zu reiten. Ich hätte Ares gerne hier gehabt, doch das war mir ja leider nicht möglich. Tief seufzte ich und streckte meiner einer noch einmal, ehe ich das Pferd bestieg und den Leuten versicherte, dass ich es zum späten Nachmittag wieder bringen würde.
    Ich bezahlte die Herren und ritt drauf los. Ich erkundete die Umgebung mit großen Augen und flitzte mit dem Tier ein paar Stunden umher. Ich mochte es, wenn der Wind mir in den Haaren wehte, wenn ich das Tier unter mir spürte und den Duft der Freiheit um mich hatte. Ein unglaublich angenehmes Gefühl.


    Als ich zurück reiten wollte, merkte ich nicht, dass ich verfolgt wurde und der Hengst unter mir wurde unglaublich unruhig. Verwirrt blickte ich mich um, doch zu sehen war nichts. Ich trabte das Pferd an, weiter zu laufen. Sonderlich weit kamen wir nicht, denn in just diesem Moment bekam ich irgendwas schweres an den Kopf. Ich flog vom Hengst herunter, landete ohne Bewusstsein auf dem Boden und sah noch verschwommen, wie mein Mietpferd davon rannte, während auf mich mehrere Leute zustürmten. Die warme Flüssigkeit rinnte über mein Gesicht und ich sah nur noch, wie es um mich herum schwarz wurde.

    Als er erneut eine Schmollschnute zog, packte ich seine Unterlippe zwischen Zeigefinger und Daumen und zog leicht daran, ehe ich einen zarten Kuss drauf hauchte und lächelte. "Du machst es schlimmer als es ist... und nein es ist absolut nicht schlimm, dass du dir Gedanken machst. Ich freu mich sogar darüber, dass du nicht möchtest, dass mir etwas passiert. Am Ende breche ich mir noch das Genick und bin plötzlich tot...das wäre doch furchtbar, was sollst du nur ohne mich machen?" ich zog eine Augenbraue nach oben und lachte leise, als er mich in einen langen Kuss zog, den ich sofort erwiderte. Ich setzte mich auf seinen Schoß und bewegte meine Hüften leicht, ehe ich mich löste und ihm wieder den Wein brachte. "Aber pass mit dem Wein auf...du bist inzwischen gut dabei."

    Verwirrt starrte ich in seine Augen und blinzelte, nur um meiner Verwirrtheit noch mehr Ausdruck verleihen zu können. "Jetzt ist es aus...du drehst durch...du hast doch nen Hitzschlag..." ich legte meine flache Hand auf seine Stirn, doch seine Temperatur war normal. "Wir sind nicht kompliziert, ihr Männer macht es euch nur kompliziert, indem ihr versucht, aus unseren Wörtern etwas herauszufiltern, was wir garnicht sagen wollen. Wenn du meine Worte einfach so hinnehmen würdest, wie sie ankommen, würdest du verstehen, was ich dir sagen will." ich lies mich in seine Arme schließen und lehnte mich an ihn. "Vorhin haben wir darüber gesprochen, ich gehe nicht mehr in den Ludi und für mich ist das in Ordnung, okay? Also lass das Thema jetzt und nein du bekommst noch immer keinen Wein!"
    Meine Fingerspitzen tippten auf seine Stirn, als wollte ich ihm damit sagen, dass er spinnt - das tat er auch, aber hey. "Mach dir keine Gedanken um mich, ja? Es ist alles in Ordnung und ich liebe dich."

    Ich patschte ihm auf die Schulter - JA ich schlug meinen Dominus gerade auf die Schulter - und sah ihn weiter trotzig an. "Das Thema ist gegessen, Nero, ich sagte dir bereits, dass ich den Ludi nicht besuchen werde und das ich keinen dieser Männer je wieder sehen werde. Das habe ich dir versprochen, also werde ich das auch halten. Meine Güte noch einmal. Ich predige nicht zweimal und das solltest du auch nicht und schon gar nicht solltest du etwas auf leeren Magen trinken! Nicht so viel. Du bekommst den Wein erst wieder, wenn ich mir sicher sein kann, dass dein Magen genug gefüllt ist!" nun packte ich nach seinem Kinn und zwang ihn mich anzusehen, drückte meine Finger leicht in seine Wangen hinein. "Und hör auf zu schmollen, du bist ein erwachsener Mann, bei Wodan!"

    Kurz schreckte ich zusammen, als er mir eine Hand auf die Schulter legte und anfing zu sprechen. Verwirrt sah ich ihn an und beobachtete sein Verhalten genau. Meine Augenbrauen kräuselten sich, als er anfing, einen Becher Wein nach dem anderen in sich zu Schütten. Als er beim vierten Becher ansetzte, schnellte meine Hand nach vorne und deckte den Becher ab. "GENUG! herrschte ich ihn an und sah ihm dabei recht trotzig in die Augen. Was sollte denn das? "Ich habe schon gesagt, dass ich dort nicht hingehe, wenn du es nicht wünscht...meine Güte, bei den Göttern, hör endlich auf dich so aufzuführen!" und erneut herrschte ich ihn an - es klang wie ein Befehl. So hatte ich vorher noch nie mit ihm gesprochen. Ich lies Maya von meinem Schoß runter, nahm ihm den Krug Wein und Becher weg und stellte sie auf einen anderen Tisch ab, ehe ich zu ihm ging und ihn an den Schultern runter drückte, damit er sich setzte. "Du isst jetzt erstmal was, bevor ich es dir in den Mund stopfen muss..."

    "Gut...mach ich das." stimmte ich ihm zu, klopfte ihm auf die Schulter und nahm Maya mit in die Culina um mir Eis zu holen. Als mich die Leute sahen, bekamen sie unglaublich große Augen, man gab mir sofort Eis und leckeres Fleisch für Maya, die sich da sofort drauf stürzte. Ich beruhigte die Leute, als ich ihnen sagte, dass ich einen kleinen Trainingskampf hatte und es unglaublich Spaß machte, aber vielen war das wohl ein Rätsel, wie man Spaß daran haben konnte, verletzt zu werden. Ich zuckte nur mit den Schultern und gesellte mich wieder nach draußen, setzte mich auf einen Sessel und sah in den Garten.
    Er war so unglaublich schön und ich liebte es hier zu sitzen. Im Schatten war es Tatsache am angenehmsten. Die angenehme Briese, die sich langsam herum schliss, fuhr mir durch die Haare und ich schloss entspannt meine Augen, wartete brav auf Nero und schon wurde das Essen bereit gestellt. Noch immer kühlte ich meine Lippe mit einem kalten Stofffetzen und presste es mir gegen die Lippen. Die Schwellung war noch immer vorhanden, aber die Wunde schloss sich vor einiger Zeit schon, so das es nicht mehr blutete.
    Nach einer Weile gesellte sich Maya zu mir und jaulte mich an, worauf ich sie sofort auf den Schoß nahm und sie streichelte. "Was ist los, meine süße? Machst du dir etwa auch solche Sorgen um mich, wenn ich kämpfe und keine Ahnung habe, was ich tue?" sie sah mich nur fragend an und ich umarmte sie sanft. "Meine Brüder würden dich mögen..."

    Ich atmete erleichtert auf, als ich erneut sein Lächeln sah. Ich drehte mich um, ging auf Fenrir und Maya zu, nahm Maya auf den Arm und streichelte Fenrir über den Kopf. "Danke dir, dass du auf sie aufgepasst hast." sprach ich zu ihr und lächelte freundlich, während ich Maya den Bauch kraulte. "Na hast du gut geschlafen meine süße? Der Krach hat dich mit Sicherheit geweckt. Ich freu mich total, dass die beiden sich so gut verstehen." sagte ich zu Nero, während ich wieder auf ihn zuging und mich an seine Schulter lehnte. "Sie ist so ein wundervolles Geschenk."

    "Okay..." ich lies mich in eine Umarmung ziehen und kuschelte mich fest in seine Arme. Es tat unglaublich gut, zu hören, dass er mich brauchte und ich würde in jeder Lage für ihn da sein, egal wann und egal WIE er mich brauchen würde. "Ich lass es sein. Dir zuliebe... und ich werde immer für dich da sein. Egal in welcher Form." gab ich ihm zu verstehen und nahm seine Hand.

    Ich berührte sanft seine Wange und streichelte mit meinem Daumen darüber. Ich lächelte ihn an und lehnte meine Stirn ebenso gegen seine. "Shh~ schon gut... ich verstehe was du mir sagen willst." flüsterte ich und lächelte sanft, ehe ich ihn anstrahlte. "Schritt für Schritt... kommt Zeit kommt Rat..." sagte ich in ruhigem Tonfall und legte meine andere Hand auf das Schwert, welches er noch immer hielt. "Tu dir nicht selbst weh...ich zeige dir, wie man es anders fühlt..das man noch lebt...das ist keine Lösung...mein Liebling... du fühlst es hier.." ich legte meine Hand auf seine Brust, wo sein Herz vom Training noch immer schneller schlug. Ich legte meine Lippen nur sachte auf seine und nippte an seiner Unterlippe ehe ich lächelte weiter.
    "Ich werde dir alles zeigen... und die Freunde meines Herzens mit dir teilen."