Beiträge von Eireann

    Heute war es also so weit und Caesoninus würde sich den Wirt des "Blinden Esels" vorknöpfen. Ob dies eine so gute Idee war, wusste niemand und Eireann hätte diese Begegnung am liebsten vermieden. Dem Römer war es jedoch außerordentlich wichtig das auch sie dabei war. Noch immer war Eireann nicht besonders gut auf ihren Dominus zu sprechen. Wieso sollte sie auch? Er hatte sie zu einem einwöchigen Hausarrest verdonnert. Als wäre sie ein kleines Kind. Und so trottete die iulische Sklavin mit einem gereizten Gesichtsausdruck neben der Sänfte her.


    Tz! Noch nicht einmal laufen konnte dieser Iulier. Diese Gedanken behielt Eireann jedoch für sich. Zumindest vorerst. Und dennoch ertappte sie sich, wie sie doch immer wieder etwas zurück fiel. Schließlich gab es so viel zu entdecken. Oder hatte sie einfach keine Lust auf die neuerliche Begegnung mit dem Wirt? Was genau wollte Caesoninus im "Blinden Esel" für Erkundigungen einholen? Fragen über Fragen die der Silurerin durch den Kopf geisterten. Als sie wieder zur Sänfte aufgeschlossen hatte und artig neben her trottete, bemerkte sie das sie sich unweit eben jener Taverne befanden. Schon entstieg Caesoninus der Sänfte und Eireann drehte ihren Kopf in seine Richtung.


    “Das ist die Taverne die ich mit Tiberios besucht habe.“
    Antwortete die Dunkelhaarige wahrheitsgemäß. Schließlich folgte auch Eireann dem Iulier in das Innere der Taverne.

    Das Glücksgefühl war abrupt verflogen, als sie die Domus Iulia betreten hatte. In Tiberios Gegenwart hatte sie sich glücklich gefühlt. In diesem Augenblick jedoch fühlte sie sich wie eine kleine Maus vor der gefräßigen Katze. Schließlich startete das Verhör und Eireann zuckte unwillkürlich zusammen. Doch noch ließ sie ihr Stimmlein nicht erklingen. Presste sogar ihre Lippen zu einem blutleeren Strich zusammen. Als der Römer sie dann jedoch suf den furischen Sklaven ansprach, errötete Eireann deutlich und krallte ihre Finger in ihre schmutzige Tunika.
    “Ich war mit Tiberios bei den Lupercalia. Und danach wollten wir noch nicht nach Hause. Und so sind wir im "Blinden Esel" gelandet.“
    Bei diesen Worten hob Eireannn ihren Kopf an und blickte Caesoninus direkt entgegen.
    “Tiberios ist ein Sklave aus der Gens Furia. Ich weiß nicht wer sein Herr oder seine Herrin ist.“
    Erklärte die Dunkelhaarige und hoffte inständig den Blondschopf durch ihre Worte nicht in Bedrouille gebracht zu haben.
    “Tiberios ist kein schlechter Mensch!“
    Empörte sich die Sklavin mit blitzenden Augen. Nachdem sie sich leicht in seine Richtung geneigt hatte.


    Schließlich war es erneut Eireanns Temperament welches mit ihr durchging. So dass sie sogar aufsprang und Dominus Caesoninus wild anfunkelte. Eben doch eine Wildkatze diese dunkelhaarige Barbarin.
    Die Worte des Römers jedoch wirkten wie ein Schwall kalten Wassers. So dass sich Eireanns Augen sichtlich weiteten und sie mit den Zähnen knirschte. Viel fehlte nicht mehr und die Silurerin würde tatsächlich knurren wie ein wildes Tier.
    “Aber.. wieso? Schläge? Ich habe euch doch eure Fragen beantwortet.“
    Erwiederte Eireann leise. Wobei es noch immer düster in ihren Augen glimmte. Mit versteinerten Gesichtszügen ließ sie sich langsam auf den hölzernen Stuhl plumpsen.
    “Marcus Iulius Casca hat mich nie geschlagen. Und er gehörte ebenfalls dieser Gens an. Wieso seid ihr dann so verschieden?“
    Dabei konnte man den leichten Anflug von Neugierde in ihren Augen glitzern sehen. Doch wohl nur für einen Wimpernschlag.


    “Der Maiordomus?“
    Doch weitere Worte würde Eireann wohl darauf nicht erhalten. Und so nickte die Dunkelhaarige lediglich. Bevor sie mit erhobenem Kopf das Officium des Caesoninus verließ.

    Am liebsten wäre Eireann geflohen. Hinunter in die Sklavenunterkünfte. Doch Dominus Caesoninus wollte unbedingt dieses Gespräch und die Sklavin war zu müde, um sich seiner Aufforderung zu widersetzen. So saß sie unruhig dem Dominus gegenüber. Während die Gedanken in ihrem Köpfchen umher wirbelten. Dann begann auch schon das V e r h ö r.


    “Aber wir mussten doch unsere Schulden begleichen. Das macht man doch so.“
    Sprudelte es auch schon über Eireanns Lippen.
    “Tiberios ist.. ähm.. wir haben uns in der Schneiderei von Viniciana Thula kennen gelernt. Ich musste dort für Dominus Antoninus Stoffe abholen.“
    Begann Eireann zu erklären.
    “Es tut mir Leid Dominus.“
    Murmelte die Dunkelhaarige mit leiser, zerknirschter Stimme und gesenkten Kopf. War es das? Konnte sie jetzt gehen? Sie hatte sich doch entschuldigt.


    Abermals erklang Caesoninus Stimme und ließ Eireann aus dem Augenwinkel in seine Richtung schielen.
    “Ich weiß das ich nicht frei bin. Das müsst ihr mir nicht wiederholt unter die Nase reiben.“
    Murmelte die Dunkelhaarige mehr an ihre Finger gewandt, als das diese Worte tatsächlich für Caesoninus bestimmt waren.
    “Es wird nie wieder vorkommen Dominus. Das verspreche ich euch.“
    Beeilte sich die Silurerin an ihre vorherigen Worte anzufügen.


    Konnte sie jetzt endlich gehen? Nein. Immer noch nicht. Denn der Römer sprach gerade seine Strafe aus. Eine Strafe bei der Eireann nach Luft schnappte und Caesoninus aus großen Augen anstarrte. Nein. Das konnte nicht sein Ernst sein. Oder doch?
    “Das ist unfair! Ich habe doch gar nichts verbrochen.“
    Platzte es auch schon über ihre bebenden Lippen. Wobei sie abrupt aufgesprungen war und Caesoninus wild entgegen funkelte.
    “Was wollt ihr in dieser Taverne? Der Wirt wird euch nichts anderes sagen, als ich es gerade getan habe.“
    Nein. Caesoninus durfte diese Taverne nicht betreten und den Wirt ausfragen. Und die Bestrafung wirkte auch drakonisch auf die Dunkelhaarige.
    “Bitte Dominus. Nicht diese Strafe.“
    Bei diesen Worten war Eireann vom Stuhl gerutscht und zu Dominus Caesoninus geschlichen. Mit bittenden Augen blickte die Sklavin zu dem Römer empor. Vielleicht könnte sie ihn dadurch irgendwie erweichen?

    Auf lautlosen Sohlen schlich die iulische Sklavin durch die Domus. Bis sie dann ausgerechnet von Caesoninus entdeckt wurde. Was trieb der Iulier denn zu nachtschlafender Zeit im Atrium? Nun ja. Diese Frage könnte man auch der Silurerin stellen. Eireann jedoch hatte zumindest ein Ziel. Und dies hieß ihr Bett in den Sklavenunterkünften. Der Römer jedoch schien noch gar nicht müde zu sein. Und diese Tatsache ließ Eireann leicht misstrauisch werden. Oh man. Ihre Füße glühten und auch ihr Rücken schmerzte bei jedem Schritt. Konnte er sie nicht einfach in die Sklavenunterkünfte schicken und am nächsten Tag das Gespräch suchen? Offensichtlich nicht. Denn sonst hätte er die Dunkelhaarige schon längst in Richtung der Sklavenunterkünfte gescheucht. Ihre Finger strichen immer wieder über ihre dreckige Tunika. Was wollte Caesoninus denn jerzt genau von ihr. So langsam zog sich das ganze in die Länge und Eireann konnte nur mit Mühe und Not ein Gähnen unterdrücken. Verdammt. Sie war nun mal müde.


    -In mein Officium.-
    Bei diesen Worten rieselte es der Dunkelhaarigen eisig den Rücken hinunter. Jedoch gehorchte sie und folgte Caesoninus in dessen Officium. Erst als der Römer hinter seinem Schreibtisch Platz genommen hatte, wagte es auch Eireann sich auf den Stuhl vor dem Schreibtisch zu setzen. Nervös knetet sie immer wieder ihre Hände. Bevor sie dann ihre Stimme erklingen ließ und zeitgleich ihren Kopf anhob.
    “Ich.. ich habe mich mit Tiberios bei den Lupercalia getroffen. Und dann.. hat er mich in die Taverne "Zum blinden Esel" eingeladen.“
    Sprudelte es über Eireanns Lippen. Die Begegnung mit Hairan würde das wohlgehütete Geheimnis der Dunkelhaarigen bleiben.


    “Nun ja. Also. Tiberios hatte zu wenig Münzen dabei. Und um unsere Schulden bei dem Wirt der Taverne zu begleichen, mussten wir beide für ein paar Stunden für ihn arbeiten. Tiberios am Ausschank und ich musste das dreckige Geschirr von den Tischen räumen.“
    Ehrliche Worte waren es, die Eireanns Lippen verließen. Hart pochte ihr das Herz in der Brust. Wie würde Dominus Caesoninus auf ihre Offenbarung reagieren?

    Schweigend lauschte Eireann den Worten des Tiberios. Beinahe wirkte es so, als wäre Eireann die Schülerin und Tiberios ihr Lehrer. Denn die Miene der Dunkelhaarigen war äußerst gespannt und aufmerksam.
    “Das Kränze von Priestern getragen werden. Kann ich mir vorstellen.“ Als weitere kleine Blümchen über Eireanns Kopf niederrieselten, musste die Dunkelhaarige leise kichern. Bevor sie ihren Kopf leicht auf die Seite neigte und Tiberios wohlklingender Stimme einfach schweigend lauschte.
    “Deine Mutter scheint eine witzige Person zu sein. Du liebst deine Mutter sehr. Habe ich Recht Tiberios?“
    Dabei blickte die junge Silurerin dem Alexandriner tief in die Augen. Jetzt war es an Eireann einige der Blütenblätter über Tiberios blonden Schopf rieseln zu lassen.
    “Irgendwie stehen dir diese lila Blüten im Haar.“
    Murmelte Eireann mit einem nachdenklichen Klang in ihrer Stimme. Während sie Tiberios weiterhin schweigend betrachtete.
    “Meine Mutter hat immer gesagt, dass ich womöglich als Junge auf die Welt kommen sollte.“
    Dabei wirkte der Ausdruck auf dem Gesicht der jungen Silurerin nachdenklich.
    Erst als Tiberios seine Neugierde einfach nicht bezähmen konnte, zuckte Eireann leicht zusammen und begann sich wieder zu konzentrieren.
    “Meine Eltern waren einfache Mitglieder des Stammes. Ich habe eine unbeschwerte Kindheit erleben dürfen. Ich habe viel mit den anderen Kindern gespielt und habe mir von meiner Mutter Geschichten über mein Volk erzählen lassen.“
    Für einen kurzen Augenblick hielt Eireann in ihrer Erzählung inne. Denn ihre Gefühle drohten sie zu übermannen. Und so atmete die Dunkelhaarige tief durch, um sich wieder zu sammeln.
    “Meine Mutter konnte sehr gute Geschichten erzählen. Meistens, wenn wir abends an den Lagerfeuern saßen, hat einer der Männer ein Zupfinstrument herbei gezaubert. Und zu diesen Klängen hat meine Mutter ihre Geschichten preisgegeben.“
    Leicht lächelte Eireann bei dieser Erinnerung. Dann griff sie auch schon den Weinschlauch und besprenkelte die Erde mit dem roten Rebensaft. Dabei bewegte sie ihre Lippen zum stummen Gebet an ihre Götter.

    Zitat

    Original von Nero Helvetius Archias
    Es saßen nur vereinzelt ein paar Leute noch im Raum und natürlich Planta mit seiner Cervisia an der Schank, also nickte er. "Gut, die Schuld ist beglichen und ihr könnt gehen. Ob dein Herr davon erfährt wird sich noch zeigen, also dann. Macht es gut und wenn ihr genug Geld habt freue ich mich darauf euch auch in Zukunft einmal wieder in meiner Taverne als Gäste begrüßen zu dürfen." Er nickte. Damit waren sie entlassen.


    Schweigend. Beinahe wie ein Schatten war Eireann dem Blondschopf gefolgt. Sie hatten ihre Aufgabe doch zur Zufriedenheit des Römers ausgeführt. Oder etwa nicht? Aus dem Augenwinkel musterte die Dunkelhaarige den älteren Römer. Bevor sie dann dessen entlassende Worte vernahm .
    Auf Tiberios Worte reagierte Eireann nicht. Noch nicht. Dies würde sie jedoch nachholen sobald sie dem "Blinden Esel" den Rücken gekehrt hätten. Und so warf Eireann dem Römer einen kurzen Blick zu. Bevor sie Tiberios beinahe aus der Schenke schieben musste.

    Auf leisen Sohlen hatte sich Eireann ihren Weg durch den Sklaveneingang in das Innere der Domus gesucht. Nur um immer wieder inne zu halten und lauschend ihren Kopf auf die Seite zu neigen. Doch bisher war alles still und ruhig. Vielleicht würde sie ungesehen in ihre Kammer in den Sklavenunterkünften gelangen. Dstu sollte sie sich aber beeilen und nicht hier einfach so herumstehen. So nahm die Dunkelhaarige die Beine in die Hand und setzte sich auf lautlosen Sohlen in Bewegung. Zumindest erhoffte sie es sich. Schließlich wollte Eireann nur eines. Ihre stinkende und dreckige Tunika endlich ausziehen. Diese würde sie einfach in die Wäscherei geben und niemand würde von ihrem nächtlichen Abenteuer mit Tiberios erfahren.


    So einfach, wie es sich die Sklavin dann jedoch vorgestellt hatte, war es dann doch nicht. Was machte Dominus Caesoninus zu dieser nachtschlafenden Zeit im Atrium? Vielleicht sollte sie ihn dies einfach fragen? Und da Eireann sowieso noch von ihrem Abenteuer in der Taverne von Hochgefühlen getragen wurde, drehte sie sich einfach zu ihm herum.
    “Könnt ihr nicht schlafen? Es ist doch viel zu spät für euch Römer jetzt noch wach zu sein.“
    Bei diesen Worten musste Eireann tatsächlich grinsen.


    Dann jedoch prasselte eine regelrechte Fragenflut über Eireann herein.
    “Ich ... wollte gerade in meine Kammer gehen.“
    Murmelte die Dunkelhaarige und krallte ihre Finger in ihre besudelte Tunika.
    “Ich.. ich habe nichts in der Culina genascht. Ich bin doch keine Diebin Dominus.“
    Dabei funkelte es herausfordernd in ihren Augen.
    Würde er sie jetzt einfach zu Bett schicken oder hatte der Römer andere Gedanken?



    Sim-Off:

    Alles in Ordnung. :dafuer:

    Der Dienst im "Blinden Esel" war wie im Flug vergangen. Und dennoch hatte Eireann die vorgeschriebene Ausgeh-Zeit für Sklaven längst überschritten. Aber was hätte sie denn tun sollen? Tiberios alleine zurück lassen? Mitnichten. Außerdem war die iulische Sklavin bereits geübt im Umgang mit Gästen und dem servieren und wieder abräumen. Und der furische Sklave hatte ebenfalls sein bestes am Ausschank gegeben. Natürlich hatte sich die Dunkelhaarige von Tiberios bis zur Domus Iulia bringen lassen. Nachdem Tiberios regelrecht darauf gedrängt hatte. Eigentlich war sie doch schon ein großes Mädchen und hätte den Rückweg auch alleine hinter sich bringen können. Aber die Anwesenheit des blonden Sklaven hatte Eireanns Gefühle erneut in Wallung versetzt. Sie würden sich wiedersehen, dies hatte Eireann dem Blondschopf versprochen. Bevor sie Tiberios ssnft anlächelte und schließlich den Sklaveneingang benutzte, um in das Innere der Domus Iulia zu gelangen. Hoffentlich hatte sie niemand bemerkt, wie sie schließlich im Atrium verharrte. Nach Bier und Essensdüften riechend. Mit schweißfeuchten Strähnen und besudelter Tunika.

    Noch immer wirkte Eireann äußerst angespannt. Selbst dann noch als sich die beiden Luperci verabschiedet hatten und die Dunkelhaarige mit Tiberios alleine war. Erneut spürte sie wie ihr Herz hastiger in ihrer Brust pochte. Dann setzten die beiden jungen Sklaven ihre Schritte am Rand des Festes entlang. Bis Eireann von Tiberios mitgezogen wurde und sie sich im nächsten Moment auf einem gar unberührten Fleckchen Wiese wiederfand. Mit einem sanften Lächeln auf ihren Lippen ließ sie sich in das Gras sinken und beobachtete Tiberios wie er ihre Tunika um sie herum drapierte. Aber wieso eigentlich? Doch noch bevor sie diese Frage laut aussprechen konnte, rieselten kleine lila Blüten auf ihren dunklen Haarschopf. Kichernd schüttelte Eireann daraufhin ihren Kopf und funkelte dem Blonden frech entgegen.
    “Kränzeflechten ist doch auch nur was für Mädchen und junge Frauen.“
    Vielleicht würde Eireann eines Tages einen solchen Kranz für Tiberios basteln.


    Dann jedoch erinnerte sie Tiberios an die Begegnung und das Streitgespräch mit den beiden Urbanern. Abrupt schüttelte sie daraufhin ihren Kopf und presste ihre Hände gegen die Ohren. Nein. Sie wollte darüber einfach nicht mehr reden.
    “Diese Beiden hätten mich bestimmt nicht zu Wort kommen lassen und mir gar nicht richtig zugehört.“
    Empörte sich Eireann mit geröteten Wangen und leicht verengten Augen. Wieso Tiberios noch immer auf diesem Thema herumritt, war für die Sklavin ein Rätsel. Zum Glück ließ Tiberios dieses Thema dann schließlich tatsächlich fallen. Worüber Eireann sichtlich erleichtert wirkte.


    Ihr Gesicht reckte die Dunkelhaarige schließlich der Sonne entgegen. Während sie zugleich den Worten des Blonden höchst aufmerksam lauschte.
    “Es gab einige Tiere in meinem Dorf. Tiere die wir aufzogen, um dadurch unseren Tribut an vorüberziehende Banden leisten zu können.“
    Bei diesen Worten zuckte Eireann beinahe lapidar mit den Schultern. Als wären diese Tributzahlungen das natürlichste auf der Welt.
    “Ich habe viel mit den anderen Kindern getobt. Und ich wusste immer wo es die leckersten Beeren in den Wäldern gab.
    Bei diesen Worten lächelte Eireann gar traumverloren vor sich hin. Beinahe so als erlebte sie dieses Geschehnis ein zweites mal.

    Zitat

    Original von Nero Helvetius Archias
    | Sextus Gabinius Planta


    Planta winkte ab, als sich diese Eierrennen (halt, sie hatte doch Eireann gesagt?) selbst als Barbarin bezeichnete. "Mach dich nicht selber schlecht, Mädchen" meinte er und knirschte wieder mit den Zähnen. "Du sprichst Latein und du bringst mir Cervisia, wenn ich es will, das macht dich zu einem guten Menschen. Viel besser als die da oben." sagte Planta und nickte mit dem Kopf ungefähr in die Richtung in der er das Forum Romanum vermutete. "Und hübsch bist du auch noch, du wirst es bestimmt noch weit bringen, Kindchen."


    Die Bewegungen des nassen Lappens wurden immer fahriger. Bis Eireann diese Tätigkeit einstellte und stattdessen den Worten des deutlich Älteren lauschte. Plantas Worte wirkten ehrlich oder lag dies nur an dem Alkohol der aus ihm sprach? Argwöhnisch ließ Eireann ihren Blick über seine Statur gleiten. Dieser Planta sah fast genauso aus wie die Kerle, denen sie in dieser schmierigen Taverne am Tiberufer begegnet waren. “Ihr seht mich also als einfaches Schankmädchen?“ Tatsächlich wirkte Eireann ob dieser Erkenntnis enttäuscht. Und dieses Gefühl spiegelte sich auch für wenige Augenblicke auf ihrem Gesicht wider. Als Planta dann jedoch etwas fahrig in Richtung des Forum Romanum deutete, musste auch die iulische Sklavin leicht lächeln. Noch eine Cervisia und der Ältere würde vom Hocker rutschen.


    Dann eilte die Dunkelhaarige erneut an einen der Tische und ließ Tiberios, sowie den Älteren alleine zurück. Klappernd stapelte Eireann die Teller und Becher zusammen und brachte alles gesammelt zu dem Blonden an den Tresen. Mittlerweile hingen ihr die Strähnen feucht in der Stirn und auch ihre Tunika wirkte nicht mehr allzu frisch. Die gestapelten Teller stellte sie schließlich auf dem Tresen ab und bekam gerade noch Plantas Worte mit. “Meine Haare sind schweißfeucht. Meine Tunika ist schmutzig. Nein. Ich bin nicht hübsch.“
    Dabei schüttelte sie ihren Kopf und wischte sich ihre feuchten Hände an ihrer Tunika ab.


    Als nun endlich der letzte zahlende Gast den "Blinden Esel" verließ, atmete die Dunkelhaarige tief durch und warf Tiberios einen dankbaren Blick entgegen. “Danke.“ Formten Eireanns Lippen. Als sich der Wirt in den rückwärtigen Lagerraum begab, setzte sich auch der furische Sklave in Bewegung. Und Eireann folgte ihm. Denn eigentlich war dies alles ihre Schuld. Wenn sie nicht so gierig auf Hairans Worte gehört hätte. Dann wäre dies hier gar nicht erst passiert. Und sie wäre niemals so lange alleine mit Tiberios gewesen. Etwas positives hatte es also doch.

    Unwillkürlich hatte sich Eireann tatsächlich geduckt, als sie ihr Missgeschick bemerkte. Der strsfende Schlag blieb jedoch aus. Und so konnte die Dunkelhaarige tief durchatmen. Wobei sie Tiberios mit ihrem Blick striff und dem Blonden ein leichtes Lächeln schenkte. Eh' sie auch schon wieder davon eilte. Immer mehr Gäste verließen den "Blinden Esel". So dass der nasse Lappen in Eireanns Finger regelrecht über die Tische wirbelte. Schließlich kehrte die Dunkelhaarige an den Tresen zurück. Und genau in diesem moment wurde sie erneut von dem Älteren angesprochen.“Mein Name lautet Eireann. E i r e a n n.“ Wiederholte die Dunkelhaarige und buchstabierte schließlich ihren Vornamen. “Ich stamme aus Venta Silurum. Bin also in euren Augen eine Barbarin.“ Bei diesen Worten musste die Dunkelhaarige dann leise kichern.


    Als Tiberios weiteres Bier zapfte, begab sich Eireann erneut an die leeren Tische und stapelte die leeren Teller und Becher aufeinander. Sicher balancierte die Dunkelhaarige die Becher und Teller hinüber zu Tiberios an den Tresen. Allmählich schmerzten ihre Füße und innerlich wünschte sich die Dunkelhaarige die Zeit mochte schneller voran schreiten. Schließlich befanden sich nur noch vereinzelte Gäste an den Tischen. Und so trat Eireann erneut an den Tresen heran. “Ihr habt mir aber noch gar nicht euren Namen verraten.“ Dsbei zwinkerte die iulische Sklavin dem Planta keck entgegen und wischte gar gedankenverloren mit dem feuchten Lappen über den Tresen.

    Eireanns Gesichtsfarbe wechselte zwischen kalkweiß und rot hin- und her. Bis die Dunkelhaarige schließlich vollends erbleichte und mit einem wilden funkeln in den Augen zu dem Römer empor starrte. Was erlaubte sich dieser Kerl überhaupt? Hatte er nur diese große Klappe weil er Soldat war?
    Als Lurco ihr die Frage stellte, ob sie lieber tot wäre, schüttelte Eireann hastig ihren Kopf. Nein. Natürlich nicht. “Hätten die römischen Soldaten mein Dorf nicht angegriffen. Wäre meine Familie und mein Volk noch am Leben.“
    Erwiederte Eireann mit einem äußerst ruhigen Klang in ihrer Stimme. Wobei sie demonstrativ ihre Arme vor der Brust verschränkte.
    “Ich hätte den Märtyer-Tod wählen sollen? Ich wollte aber leben.“
    Noch immer wirkte Eireanns Gemüt erhitzt. Und da halfen auch nicht Tiberios gar wohlmeinende Worte. Nein. Dieses Gespräch würde Eireann zu Ende führen. Mal sehen wer zuerst aufgab und das Weite suchte. Die iulische Sklavin würde es jedenfalls nicht sein.
    “Ich habe mich mit meinem Schicksal arrangiert. Aber akzeptieren? N i e m a l s.“
    Einen letzten, wütenden Blick warf Eireann auf die beiden Urbaner. Bevor sie sich von Tiberios davon ziehen ließ. Hoffentlich würde sie diese beiden Römer so schnell nicht wieder sehen. Doch wie sagte ein Sprichwort - man begegnet sich immer zweimal im Leben.


    Eigentlich wollte die junge Silurerin den furischen Sklaven nur wiedersehen. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger. Als sich Tiberios dann jedoch in Gesellschaft der beiden Urbaner befand, huschte ein Schatten über das Gesicht der Dunkelhaarigen. Zum Glück ließ sie sich nichts anmerken und setzte stattdessen ein tapferes Lächeln auf ihre Lippen.
    Das die Römer ihr leises murmeln tatsächlich verstanden hatten, ließ Eireann innerlich erstarren. Dabei hatte sie doch gar nicht laut gesprochen.
    Und schließlich brach es über sie herein. Ein regelrechter Wortschwall des Römers, der Eireann schwindeln ließ. “Das ist nicht wahr. Ich bin nicht freiwillig hier. Und die römischen Soldaten dürfen sich nicht alles herausnehmen.“
    Dabei funkelte es zornig im blau ihrer Seelenspiegel. Wobei sich ihre Augen drastisch verdunkelten. Als der Römer begann ihr Volk und ihre Familie zu verspotten, konnte sich Eireann nur mit Mühe beherrschen. Jedoch war sie bei diesen Worten abrupt aufgesprungen und presste ihre zu Fäusten geballten Finger gegen ihre Oberschrnkel.
    “Ihr habt nicht das Recht über meine Familie und mein Volk zu urteilen.“
    Knurrte Eireann wie ein wildes Tier.
    “Eine... eine deliciae?“
    Was eine solche deliciae war wusste Eireann (noch) nicht. Hilfesuchend blickte sie daraufhin in Tiberios Richtung. Hoffentlich würde der furische Sklave diesem Albtraum ein Ende bereiten. Vielleicht gelang es Tiberios die beiden Urbaner wieder zur Räson zu bringen.

    Wie ungeschickt von Eireann, dass sie ausgerechnet den Krug über den Gast am Tresen kippte. Hoffentlich bekam Tiberios nun nicht den gesamten Ärger ab. Bittend blickte Eireann zu dem Grobschlächtigen empor und bewegte tonlos ihre Lippen. Denn der Fleck auf seiner Hose hatte sich tatsächlich vergrößert und sprang bestimmt einem jeden ins Auge. “Es tut mir Leid.“ Murmelte Eireann mit leiser, gar zerknirschter Stimme und wandte ihren Blick tatsächlich ab. Ja. Es war der iulischen Sklavin peinlich. Was man deutlich an ihren geröteten Wangen erkennen konnte. “Ich... ich kann eure Hose reinigen.“ Erbot sich Eireann sogleich und warf dem Grobschlächtigen einen bittenden Blick entgegen. Dann jedoch erstarrte die Dunkelhaarige, als die Stimme des Wirts erklang. Natürlich war sie nicht hier um sich mit den Gästen zu unterhalten. Es galt die Mahlzeit abzuarbeiten.


    Aus dem Augenwinkel versuchte Eireann mit Tiberios Blickkontakt aufzunehmen. Während ihre Lippen ein tonloses -Es tut mir Leid- formten. Hoffentlich verstand der Blondschopf. Dann jedoch war es erneut die Stimme des Grobschlächtigen. Und bei seinen Worten wäre Eireann am liebsten im Erdboden versunken. Als dann auch noch Plantas Blick kurz ihre Brüste striff, spannte sich Eireanns Körper unwillkürlich an. Hatte der Klaps auf ihren Hintern nicht gereicht? Musste sie dieser Kerl nun auch noch derart ungeniert mustern?


    Endlich konnte sich Eireann aus ihrer Starre lösen und begann einem weiteren Tisch mit dem nassen Lappen zu Leibe zu rücken. Die Krüge und Becher stellte Eireann am Tresen ab. Bereit für Tiberios, um das Geschirr zu reinigen. Schließlich spürte Eireann erneut den starrenden Blick des Grobschlächtigen und erstarrte innerlich. “Mein Name ist Eireann.“ Gab die Dunkelhaarige zur Antwort.

    Hatten Eireanns Finger nicht doch ganz leicht gezuckt, als sie die ihr fremden Hände an ihrem Hintern spürte? Mit einem wilden funkeln in ihren Augen hatte sie sich zu dem sichtlich angeheiterten Tavernenbesucher herumgedreht. Der Tavernenbesucher grinste jedoch nur und suchte sich schwankend seinen Weg. Als der aufdringliche Tavernenbesucher verschwunden war, atmete Eireann erst einmsl tief durch. Dsnn besann sie sich jedoch auf ihre Aufgabe und sammelte die übrigen Teller und Becher ein. Diese brachte sie zu Tiberios an den Ausschank. Ein vorsichtiger Blickwechsel folgte und ein sanftes Lächeln. Dann eilte die Dunkelhaarige auch wieder dsvon und begann die anderen Tische vom zurück gelassenrn Geschirr und Unrat zu befreien. Immer dabei, einen nassen Lappen. Mit diesem wischte sie über die Tischoberfläche und beseitigte die Bierreste, die am Tisch kleben blieben.


    Als sie von dem Älteren an der Schulter berührt wurde, wandte Eireann ihren Kopf in seine Richtung und blickte ihm höchst aufmerksam entgegen. Auf seine Worte nickte die Dunkelhaarige lediglich. Und beeilte sich im nächsten moment Tisch Sieben zu Leibe zu rücken. Einmal mit dem Lappen über die Oberfläche gewischt. Während sie nach der leeren Mulsumkanne griff und sich auch schon zwischen den Tischen hindurch schlängelte. Das sich Tiberios gerade in einem Gespräch befand, erkannte Eireann erst als es zu spät war. Ein unbedachter Schritt und der Rest des Mulsum sickerte aus der Kanne und direkt auf die Hose des Planta. Wie erstarrt blieb Eireann an Ort und Stelle stehen und starrte den Römer sus großen Augen an.
    “Bi.. bitte. Entschuldigt.“ Stammelte die iulische Sklavin mit geröteten Wangen.


    Die kichernden und giggelnden Sklavinnen der Domus Iulia interpretierten Eireanns Blick richtig und zogen sich zurück. Denn dort drüben hatten sie eine Gruppe schmucker Männer entdeckt. So blieb die junge Silurerin alleine zurück und versuchte Blickkontakt mit Tiberios her zu stellen. Dann war es die Stimme des blonden Scriba die an Eireanns Ohr drang und ihr Herz gleich wieder einige Takte schneller pochen ließ. “Tiberios.“ Flüsterte die Dunkelhaarige und ließ ihre Fingerspitzen äußerst sanft über seinen Unterarm gleiten.
    Sanft lehnte sie sich schließlich gegen den Blondschopf, als dieser seinen Arm um sie legte.
    Jedoch verfiel die junge Silurerin auch schon ins grübeln. War es wirklich richtig was die beiden Urbaner mit der blonden Frau getan hatten? Eine steile Falte hatte sich zwischen Eireanns Augenbrauen gegraben. Doch noch presste sie lediglich ihre Lippen zu einem schmalen Strich zussmmen und atmete langsam ein- und wieder aus. Ob Tiberios bemerkte wie es in Eireanns Innersten brodelte? “Blasphemie? So verbohrt können auch nur Römer sein.“ Murmelte die Silurerin mit leiser Stimme, mehr an sich selbst gewandt.

    Zitat

    Original von Nero Helvetius Archias
    Als die Frau ihren Namen sagte, hob Archias eine Braue. Noch eine Sklavin, das hatte er schon vermutet, jedoch von einem anderen Besitzer. Seine Augen verengten sich abermals. "Iulia? Etwa aus der Gens Iulia in der auch dieser eine Typ in der Baukommission bei der Station gegenüber tätig ist?"
    Natürlich musste es so sein, wieviele Iulii gab es denn sonst noch, die sich Sklaven leisten konnten? Falls es stimmen sollte, saß ihm in diesem Moment die Sklavin eines seiner Feinde gegenüber, der dabei mithalf die Station zu errichten und so seine Geschäfte empfindlich stören zu wollen.


    Den misstrauischen Blick des Mannes spürte die Dunkelhaarige deutlich auf sich. Wieso sollte sie also ihren Blick abwenden? Somit erwiederte Eireann den Blick des Älteren. Auch wenn sie spürte wie ihr Herz hastiger in der Brust pochte. Ach. Das lag bestimmt an Tiberios Nähe.
    “Ich diene der Domus Iulia. Also auch Dominus Gaius Iulius Caesoninus.“
    Unbedacht gesprochen und doch mit fester Stimme, entwichen diese Worte den Lippen der jungen Silurerin. Jedoch spürte sie wie das leise Stimmlein in ihrem Hinterkopf unruhig zu werden begann. Wieso eigentlich? Sie würden in dieser Taverne die zwei Sesterzen erarbeiten. Und dann wäre das gesamte Essen bezahlt. Servieren und bedienen bei Tisch konnte die iulische Sklavin.


    Zitat

    Original von Nero Helvetius Archias
    "Nun gut, wir werden das jetzt so machen. Du, Mädchen, wirst Bestellungen aufnehmen und diese an den Tisch servieren. Ist ein Tisch frei bringst du ihn wieder in Ordnung für die nächsten Gäste. Wenn jemand bezahlen will teilst du das mir, oder einem meiner beiden Gehilfen mit. Und du...", er deutete auf Tiberios "...stellst dich hinter die Schank und machst die Getränke. Fang am besten bei Planta dort am Tresen an, ich sehe er hat seine Cervisia schon wieder fast leer. Die Tische unmittelbar bei der Schank und diese selbst hast du in Ordnung zu halten. Hast du keine Bestellungen zu erledigen wäscht du dort das Geschirr ab. Stundenlohn sind 2 Asse pro Nase, also ab mit euch!"


    Ob Tiberios jedoch mit seiner Aufgabe zurecht kam, war sich Eireann nicht so sicher. Denn der junge Scriba sah nicht wirklich danach aus, als hätte er in seinem bisherigen Leben hinter einem Ausschank gestanden. Mitfühlend blickte die Dunkelhaarigen den Gleichaltrigen an. Bevor auch schon die Stimme des Mannes erklang und sich ihr Blick direkt auf sein Gesicht heftete.
    Dann jedoch besann sich die Dunkelhaarige und begann die benutzten Teller und Becher von den Tischen zu räumen. Immer mehr Menschen strömten in die Taverne und Eireann presste ihre Lippen zusammen, als ihr einer der Männer auf den Hintern tatschte. “Finger weg!“ Zischte die Dunkelhaarige und starrte eben jenen Römer mit wild funkelnden Augen an. Am liebsten hätte sie ihm das Messer, das auf einem der Teller lag, mitten in sein teigiges Gesicht gerammt.

    In Begleitung einiger ihrer Mitsklavinnen hatte sich Eireann auf dem Fest der ehrwürdigen Annae Perennae eingefunden. Doch nur weil sie von den anderen dazu gedrängt wurde. Was sollte sie schon auf diesem Fest das einzig und alleine von den Römern ins Leben gerufen wurde. Zumindest dachte dies die Dunkelhaarige. Kichernd und giggelnd hatten die anderen Sklavinnen Eireann regelrecht dazu genötigt ihre dunklen Strähnen zu einer kunstvollen Frisur hochzustecken und bunte Bänder in ihre Haare zu flechten. Ebenso schmeichelte die grünliche Tunika ihren Augen. Tz. Wieso sollte sie so heraus geputzt auf dieses Fest gehen? Weil sie dort vielleicht dem furischen Sklaven noch einmal über den Weg lief? Bei diesem Gedanken spürte Eireann wie ihr Herz tatsächlich schneller in ihrer Brust schlug. Zugleich umspielte ein sanftes Lächeln ihre Lippen. Heute würde sie es ihm sagen. Ja. Was eigentlich? Das sie sich in Tiberios verliebt hatte und sie immer lächeln muss, wenn sie auch nur an ihn dachte? Ja. Genau das.
    So dauerte es auch nicht mehr lange und die iulische Sklavenschar fand sich ebenfalls auf dem Fest ein. Kichernd umkreisten die anderen die Dunkelhaarige. Offensichtlich wollten sie das Eireann wenigstens heute aus ihrem Schneckenhaus gekrochen kam.
    Der Tumult war bereits beendet, als Eireann, in Begleitung der kichernden Sklavinnen das Fest gänzlich betrat. Eine der Sklavinnen erblickte auch schon Tiberios und näherte sich der Bank mit wiegenden Hüften. Eireann hätte sie dafür am liebsten geohrfeigt. “Lass ihn!“ Zischte die junge Silurerin.
    Die etwas ältere Sklavin ignorierte Eireann und trat keck grinsend auf eben jene Bank zu. Ohne nach zu fragen griff sie nach dem Weinschlauch. Doch noch bevor die ältere Sklavin davon trinken konnte, war Eireann an ihrer Seite. Umklammerte das Handgelenk der Älteren und blickte entschuldigend. Oh je. Wie p e i n l i c h.

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    Original von Nero Helvetius Archias
    Einmal verließen zwei kuz den Raum, was Archias' Aufmerksamkeit noch erhöhte, aber sie kamen schon kurz darauf wieder zurück. Aber dann wenig später standen schon wieder welche auf, dieses Mal die beiden Tirones, die ja schon gesagt hatten, dass sie weg wollten. Sie gingen einfach so und er hatte die Vermutung, dass sie wohl auch nicht mehr zurückkommen würden. Archias' Augen verengten sich zu Schlitzen, während er ihnen hinterhersah. Dann kam er erneut zu Tiberios' und Eireanns Tisch heran und fragte: "Sind die beiden da gerade gegangen? Ihr Essen und ihr Trinken ist noch nicht bezahlt worden, oder wie gedenkt ihr diese Situation jetzt zu lösen?" fragte er leicht knurrig und blickte die beiden erwartungsvoll an.


    Tatsächlich hatte Eireann den beiden Urbanern schweigend nachgeblickt. Während ihr noch immer die Worte des Lurco durch den Kopf geisterten. Hatte er tatsächlich Recht gehabt? Sollte sie Tiberios ihre Gefühle gestehen? Was aber wenn es der Blondschopf war, der sie lediglich als gute Freundin sah? Dann würde sich die Silurerin zum Gespött machen. Hach. Wieso musste diese ganze Angelegenheit auch so verdammt kompliziert sein? Als dann jedoch der Wirt an ihren Tisch trat und seine knurrige Stimme an Eireanns Gehör drang, zuckte die Dunkelhaarige sichtlich zusammen. Jedoch war dieser Moment des Schreckens genauso schnell wieder verflogen, wie er gekommen war. Denn da richtete sich die junge Frau auf der hölzernen Bank auf und blickte dem Wirt tatsächlich unerschrocken entgegen. “Wir haben einen Silberdenar.“ Erwiederte Eireann auf die knurrige Stimme des Wirts. Dieser Silberdenar würde doch ausreichen. Oder etwa nicht?


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    Original von Tiberios
    " Du flirtest nicht , aber du ziehst die Blicke der Männer an. ", sagte Tiberios zu Eireann, während er eine angenehme Phantasie hatte : Er und Eireann in einem Bad voller Rosenblätter im Lupanar .....da riss ihn die Stimme des Helvetius Archias aus seinen Träumen.
    "Ihr Götter - der verfluchte Denar . ", Da Eireann sich in keinem Moment von ihrem Platz bewegt hatte, lag er immer noch auf den Tisch .


    “Was sprichst du denn da für einen Blödsinn Tiberios? Das ist doch nicht wahr.“
    Schmunzelnd schüttelte die Dunkelhaarige bei diesen Worten ihren Kopf. Sie sollte die Blicke von Männern auf sich ziehen? Sie war doch farblos und unscheinbar. Fast wie eine kleine, graue Maus. Dann jedoch wurde ihr Blick erneut auf den Silberdenar gelenkt. Dieser lag nämlich noch immer mit diesem hinterhältigen funkeln zwischen ihnen. Zum Glück schob Tiberios das Geldstück in diesem Moment über den Tisch. Direkt auf den Wirt zu. Jetzt musste der Wirt nur zugreifen und die Rechnung wäre beglichen. Das die Preise an den Lupercalia erhöht wurden, drang erst jetzt an Eireanns Ohren und ließ sie innerlich erstarren. Zwei Sesterzen zusätzlich? So viel Münzen trug keiner der beiden Sklaven am Körper. Und so blickte die Dunkelhaarige mit großen Augen zwischen dem Wirt und Tiberios hin- und her.


    “Du kannst solche Arbeit doch gar nicht Tiberios.“
    Murmelte die Dunkelhaarige und strich dem furischen Sklaven sanft über den Arm. Schließlich war es Eireann die sich erhob und dem Wirt unerschrocken entgegen blickte.
    “Mein Name ist Eireann und ich bin Sklavin in der Domus Iulia.“
    Erwiederte die junge Frau mit einem gar selbstbewussten Grinsen auf ihren Lippen.
    “Ich werde für uns beide die zwei Sesterzen wieder herein arbeiten.“
    Dabei reckte sie ihren Kopf in die Höhe und warf Tiberios aus dem Augenwinkel einen beruhigenden Blick entgegen.
    “Ich musste bei meinem ehemaligen Dominus in dessen Caupona mitarbeiten. Ich weiß wie das Geschäft hier funktioniert.“
    Jetzt zahlte es sich also aus, das sie an Marcus Iulius Casca übergeben wurde.


    Blieb somit alles an dem Wirt hängen. Denn dieser hatte schließlich das letzte Wort.

    Endlich kehrte Tiberios zurück in das Innere der Taverne "Zum blinden Esel". Je näher der Blonde dem Tisch kam, desto hastiger pochte der Dunkelhaarigen das Herz in der Brust. Dann endlich nahm Tiberios wieder Platz und auf Eireanns Lippen erschien ein sanftes Lächeln. Entschuldigend blickte sie schließlich den furischen Sklaven an. “Ich wollte dich wirklich nicht so anfahren Tiberios.“ Versuchte sich die junge Silurerin an einer Entschuldigung. Die zarte Röte auf den Wangen des Blonden ließ Eireann beinahe vor Liebesglück dahin schmelzen. “Ich würde dich sehr gerne in dieses ... dieses Lupanar begleiten. Wenn ich darf.“ Stärker errötete Eireann bei diesen Worten. Wobei sie Tiberios direkt entgegen blickte und auf seine Antwort gespannt wartete. Würde er sie abschmettern und sie lediglich nach Hause begleiten? Mit einem mal spürte sie wie ihr das Herz bang in der Brust pochte. Dieser Abend sollte nicht so enden, durchzuckte es Eireanns Gedanken.
    “Aber ich.. ich flirte doch nicht mit anderen Männern. Oder doch Tiberios?“
    Fragend neigte sich Eireanns Kopf auf die Seite. Wobei sie ihre Fingerspitzen zärtlich über Tiberios Handrücken gleiten ließ.
    Im nächsten moment spürte sie auch schon Tiberios Lippen auf ihrem Handrücken und lächelte dem Blonden sanft entgegen. “Was hast du da gerade gesagt?“ Flüsterte die Silurerin beinahe.