Ob es auch bei den anderen wirkt sei dahin gestellt. XD
Beiträge von Eireann
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Nicht so negativ bitte.
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Offensichtlich hatte sie seinen Namen tatsächlich nicht verstanden. Denn sonst hätte sie bestimmt nicht danach gefragt.
“Du kommst aus Alexandria? Wie ist es dort?“
Neugierig hatte sich Eireann abermals näher gebeugt und blickte mit großen Augen zu dem Lockenkopf empor.
Als er dann jedoch erklärte das der römische Name Livia nicht zu ihr passte, zuckte die Dunkelhaarige kaum merklich zusammen.
“Mein.. ich meine.. der Dominus hat mir diesen Namen gegeben.“
Dann verstummte die Silurerin auch schon und knabberte nervös auf ihrer Unterlippe herum.
“Ich weiß nicht was der Name Livia zu bedeuten hat.“
Dabei zuckte Eireann kaum merklich mit den Schultern und neigte ihren Kopf sachte auf die Seite.
Bei seinen weiteren Worten bildete sich eine steile Falte zwischen Eireanns Augenbrauen.
“Was... was hast du da gerade gesagt? War das ein Gedicht?“
Auch ihre Mutter hatte Eirean früher immer Gedichte aus der Vergangenheit rezitiert. Doch darüber schwieg sich die junge Frau aus und ließ ihre Finger nachdenklich über die Stoffe in ihren Händen gleiten.
“Du.. du kannst das gut. Also ich meine das zitieren von Gedichten.“
Erklärte sich die junge Silurerin. Bevor sie auch schon verstummte und ihren Blick unsicher geworden zu Boden gleiten ließ.
“Venta Silurum ist wunderschön. Sanfte grüne Hügel umgeben von sprudelnden Bächen. Und dazwischen die Hütten der Stämme. Ich vermisse meine Heimat.“ -
Das Wort kyria hallte im Geiste der Dunkelhaarigen nach. Nur was mochte dieses Wort bedeuten? Diese Frsge wagte die Dunkelhaarige jedoch nicht laut zu stellen. Und so presste Eireann ihre Lippen zu einem blutleeren Strich zusammen. Hoffentlich war die Besitzerin dieser Schneiderei mit den Stoffen einverstanden. Ansonsten musste sich Eireann eine besonders gute Ausrede einfallen lassen, wieso sie mit den Stoffen zurück in die Domus Iulia kehrte.
“Mein Heimatdorf ist Venta Silurum.“
Erwiederte die Dunkelhaarige und warf dem Lockenkopf einen neugierigen Blick entgegen.
“Meine Mutter taufte mich auf diesen Namen. Ich weiß nicht was mein Name zu bedeuten hat. Und ob er tatsächlich etwas mit dem Namen Eirene gemeinsam hat.“
“Du darfst mich nennen wie du möchtest. Wie heißt du eigentlich?“
Neugierig hatte sie sich bei diesen Worten näher gebeugt und blickte dem Lockenkopf mit ihren bläulich schillernden Seelenspiegeln entgegen.“Was machst du hier eigentlich?“
Oh ja. Da kam die Neugierde der Dunkelhaarigen durch. -
Aus dem Augenwinkel nahm die Silurerin das Schulterzucken des jungen Mannes wahr. Während sie die Stoffe fester gegen ihre Brust presste. Bloß nicht noch einmal fallen lassen, durchzuckte es Eireanns Gedanken. Zum Glück wussten die Iulier nichts von diesem Vorfall. Und so sollte es auch bleiben.
Gespsnnt und aufgeregt ließ die Dunkelhaarige ihren Blick durch das Innere der Schneiderei gleiten. Insgeheim war Eireann neugierig und wollte die Stoffe in der Schneiderei einem genaueren Blick unterziehen.
Bei den Worten des jungen Mannes, drehte Eireann ihren Kopf in seine Richtung und neigte ihren Kopf kaum merklich auf die Seite. “Mit Gläsern wäre ich auch nicht in eine Schneiderei geschickt worden.“ Bei diesen Worten huschte ein leichtes Lächeln über die Lippen der iulischen Sklavin.
“Meine Mutter taufte mich auf den Namen Eireann. Mein Dominus nennt mich Livia.“
Flüsterte die junge Silurerin sn den jungen Mann gewandt. Bevor sie ihren Blick auch schon gen Boden senkte und darauf wartete bis sie an der Reihe war. -
Für einen kurzen Augenblick wirkte Eireann wie paralysiert. Geschockt starrte sie die Stoffmuster zu ihren Füßen an. Nein. Wie konnte das nur passieren? Als sich der fremde Junge ann bückte, um die Stoffe aufzuheben, entwich Eireanns Lippen ein leises Geräusch. War es etwa Protest?
Als der ihr fremde Junge dann endlich die Stoffmuster in ihre Richtung streckte, griff Eireann in beinahe panischer Hast danach. Die Stoffmuster presste sie schließlich gegen ihre Brust und ließ ihren Blick aus dem Augenwinkel durch das Innere der Schneiderei gleiten. Doch offensichtlich war die Besitzerin der Schneiderei noch beschäftigt. Und so verharrte die junge Silurerin geduldig im Hintergrund darauf, bis sie an der Reihe war.
Doch noch bevor sie überprüfen konnte ob die Stoffe alle heil geblieben sind, sprach sie der junge Mann an. Und schon wieder drang dieser fremdländische Akzent an ihr Ohr. “Wir entschuldigen uns einfach beide.“ Dabei blitzte es beinahe verspielt im blau ihrer Seelenspiegel auf. “Ich.. ähm.. warte einfach hier im Hintergrund bis ich an der Reihe bin.“ Versuchte die Dunkelhaarige diese merkwürdige Situation etwas zu entzerren und von ihrer Person abzulenken.
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Am heutigen Tag war Eireann alleine unterwegs. Die Domus Iulia hatte sie mit einigen Stoffen losgeschickt, damit diese in der Schneiderei hinterlegt werden konnten. Die hohen Herren der Domus Iulia würden später vorbei kommen und sich die Stoffe genauer ansehen. Behutsam balancierte Eireann die Stoffstücke in ihren Händen. Keines dieser Muster sollte zu Bodrn fallen. Denn dann müsste Eireann dieses Missgeschick erklären. Und dies wollte sie nicht. Somit setzte die Silurerin ihre Schritte vorsichtig voran.
Schließlich erreichte sie den Mercatus Urbi der Stadt Rom und ließ ihren Blick höchst aufmerksam von links nach rechts gleiten. Es hielten sich viele Menschen auf den Plätzen auf. Sodass Eireann noch vorsichtiger ihre Schritte voran setzte.
Dann erreichte sie endlich die Schneiderei die ihr genannt wurde. Vorsichtig öffnete die iulische Sklavin die Türe. Wohl zu unbedacht trotz aller Vorsicht. Denn beim eintreten war sie gegen den Sklaven gestoßen der in unmittelbarer Nähe zur Türe stand. Dabei musste Eireann die Stoffe fallen lassen, um ihr Gleichgewicht zu behalten. “Ent... entschuldige.“ Murmelte die Dunkelhaarige mit leiser Stimme und blickte von den Stoffen auf dem Boden zu dem jungen Mann an der Türe. -
Argwöhnisch fokussierte die ältere Sklavin den jungen Römer. Irgendetwas an ihm missfiel der Älteren. Dies ließ sie der jüngeren Eireann natürlich nicht merken. Denn die junge Silurerin ließ ihren Blick aus dem Augenwinkel auf dem Römer ruhen. Besorgt ob er tatsächlich das Gleichgewicht behalten würde. Zwar schwankte er noch immer. Aber zumindest stürzte er nicht.
“Folge mir dann bitte.“ Dabei lächelte die dunkelhaarige Sklavin auffordernd und setzte sich in Begleitung des Römers und der ältrren Sklavin in Bewegung. Ihr Ziel - die Domus Iulia
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Ihre Worte schienen ihn innerlich aufgewühlt zu haben. Zumindest hatte Eireann diesen Eindruck. Jedoch behielt sie ihre Gedanken wohlweislich für sich. Denn nun war es an ihr ihren Blick gen Boden zu senken.
Schließlich ruhte sein Blick auf ihr und ließ Eireann innerlich unruhig werden. Wieso musterte er sie derart eindringlich? Unsicher geworden biss sie sich unbemerkt auf die Unterlippe und versuchte seinem eindringlichen Blick auszuweichen. Etwas was ihr nur mäßig gelang.
Dann stand er schließlich schwankend vor ihr. Hoffentlich verlor er nicht wieder das Gleichgewicht, geisterte es durch ihre Gedanken. Unwillkürlich rümpfte die Dunkelhaarige ihr Näschen und wich einige Schritte zurück.
“Ich kann dir den Weg zur Domus Iulia zeigen.“ Ließ Eireann ihre leise Stimme erklingen. “Kennst du jemanden aus der iulischen Familie?“ Bei diesen Worten blitzte abermals Neugierde in den strahlend blauen Augen der dunkelhaarigen Sklavin auf. “Wenn du möchtest dann kannst du mir folgen. Wenn du denn schon bereit bist.“ Schließlich war sie jetzt schon viel zu lange fort. Und der Maiordomus würde sich fragen wo sie denn so lange steckte.
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Tatsächlich antwortete ihr der Maiordomus, worüber Eireann äußerst erleichtert war. Schließlich war sie hier fremd und wie sie bereits gemerkt hatte, war es hier in der Domus Iulia so anders als bei Spinther gewesen. Diese Gedanken behielt die Dunkelhaarige jedoch für sich.
Schweigend verharrte Eireann vor dem Maiordomus und lauschte seinen Worten. So vieles was sie sich merken musste. “So vieles was ich mir merken muss.“ Murmelte die iulische Sklavin mit leiser Stimme und fokussierte den Boden zu ihren Füßen. Auf ihrem Rundgang durch die Domus Iulia ließ Eireann ihren Blick höchst aufmerksam von links nach rechts gleiten. Schließlich musste sie sich hier zurecht finden. Auch wenn sie wahrscheinlich in den ersten Tagen noch etwas an Zeit benötigte um die richtigen Türen zu finden.
Heizdienst? Würde sie auch dort Dienst tun müssen? Schon lag ihr diese Frage auf der Zunge. Der Maiordomus scheuchte sie jedoch sofort weiter und Eireanns Lippen entfloh ein leises Seufzen. Dann kamen sie an den Räumen der Sklavenschaft vorüber und Eireanns Augen weiteten sich. Jedoch blieb sie stumm. Zumindest vorerst noch. Alle Sklaven schliefen in einem großen Raum. Lediglich getrennt durch einfache Holzwände. Viel Zeit blieb Eireann jedoch nicht um sich ihr neues, kleines Reich genauer anzusehen.
Denn dann ging es weiter, die Gänge entlang. Das Balneum war ihr nächstes Ziel. Und hier bekam Eireann ihre erste Aufgabe. Sie sollte als Badesklavin eingesetzt werden. “Danke Maiordomus das ich eine Aufgabe erhalte. Ich werde diese Aufgabe zu deiner vollsten Zufriedenheit erfüllen.“ Als sie dem Maiordomus auch schon schweigend folgte. Das Balneum wurde verlassen und die Führung wurde fortgesetzt.~
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Fragend ruhte Eireanns Blick auf dem Römer, dessen Gesichtsfarbe allmählich wieder einen rosigeren Teint annahm. “Du siehst schon wieder viel besser aus.“ Ließ die Dunkelhaarige ihre Stimme erklingen. Wobei sie den Älteren noch immer nicht aus ihrem Blick entließ. Als er ihren Vorschlag mit einem grunzen abtat, weiteten sich Eireanns Augen deutlich. “Tut mir Leid für meinen Vorschlag.“ Murmelte die iulische Sklavin und senkte ihren Kopf. Auch wenn sie dem Römer aus dem Augenwinkel abermals einen vorsichtigen Blick entgegen warf. So wie dieser Römer aussah konnte er nicht in einer Taberna nächtigen. Wo dann? Schließlich furchte Eireann ihre Stirn und ließ ihren Blick über die Erscheinung des Römers gleiten.
Als er sie dann schließlich fragte ob sie weitere Iulier in Rom kannte, spürte Eireann wie ihr Herz hastiger in der Brust pochte. Aber natürlich. Wieso hatte sie ihm nicht gleich die Domus Iulia vorgeschlagen? “Ich… ich weiß nicht ob ich dir diesen Vorschlag machen darf. Aber.. ich bin Sklavin in der Domus Iulia und ähm.. wenn du doch ebenfalls ein Iulier bist dann.. hast du doch automatisch Hausrecht in der Domus Iulia, oder?“ So genau wusste es Eireann natürlich nicht. Wenn man ehrlich war, dann wusste sie dies überhaupt nicht. Aber so etwas musste sie dem Römer ja nicht unbedingt auf die Nase binden.
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Mit einem nachdenklichen Ausdruck auf ihrem Gesicht betrachtete die Dunkelhaarige drn Römer. Hm.. nein. Er sah wirklich nicht gut aus. Wie sollte er das auch, wenn man sich mit Bacchus nicht gut stellte? Bei diesem Gedanken huschte ein leichtes Lächeln über Eireanns Lippen. Dann verschwand sie auch schon und kam mit einem Krug Wasser zurück.
Den Becher reichte sie dem jungen Mann. Gierig trank dieser aus dem Becher. So dass das Wasser rechts und links an seinen Mundwinkeln hinab lief. Und offensichtlich half das lühle Nass und vertrieb den Alkoholnebel der sich über seinen Geist gelegt hatte.
Die ältere Sklavin ließ den Römer unterdessen weiterhin nicht aus dem Blick. Beinahe so als dichtete sie ihm jeden Augenblick eine Gewalttat an. “Die Tavernen vermieten Zimmer an Reisende. Frag doch dort einmal nach.“ Dabei wies Eireann auf den Eingang der Taberna, aus der sie den Krug Wasser geholt hatte.
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Schweigend und mit gesenktem Kopf war Eireann dem Römer gefolgt. Nun jaa. Eigentlich hatte sie auch keine andere Wahl gehabt. Denn sein Griff um ihr Handgelenk zeugte deutlich davon das sie ihm folgen sollte. “Was hast du vor? Habe ich etwas falsch gemacht?“
Mit großen Augen blickte die Dunkelhaarige zu dem Römer empor. Ihre Finger verkrampfte sie vor Nervosität ineinander. Während ihr zugleich ein eisiger Schauer über den Rücken rieselte. G e f a h r. Nichts anderes bedeutete dies. Und dennoch verharrte die Silurerin vollkommen regungslos. Bis zu dem Moment als er ihr befahl ihre Tunika wieder anzuziehen. “Ja Dominus.“ Erklang es artig über ihre Lippen. Als sie sich nach ihrer Tunika bückte und diese mit raschen Bewegungen anzog.
Aus dem Augenwinkel warf sie Antoninus einen fragenden Blick entgegen. Denn noch immer verstand sie nicht was das ganze hier jetzt sollte. Aber die Erleuchtung würde wohl bald folgen. Nicht wahr?
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Lauschend hatte Eireann ihren Kopf auf die Seite geneigt. Denn instinktiv wusste sie das dieser Römer seinen Weg auf der Karriereleiter beschreiten würde. “Dein Karriereweg ist noch nicht beendet Dominus. Das spüre ich.“ Hoppla. Hatte die junge Silurerin etwa das zweite Gesicht oder wieso wirkten ihre letzten Worte derart philosophisch?
Auf seine Worte nickte die Dunkelhaarige schweigend. Schließlich wusste sie dass das Leben in Rom als Frau und noch dazu als Sklavin sehr gefährlich sein konnte. Beschützten die Herren aus diesem Grund ihre Sklaven mit dieser besonderen Aufmerksamkeit? Nun ja. Bis auf Spinther. Auch wenn Eireann kein schlechtes Leben bei ihm gehabt hatte. Eine Stange an Vermögen hatte sie ihm gekostet. Wie er nicht müßig wurde immer wieder darüber zu berichten. Direktimport aus Gallia. Dabei hatte Eireann wohlweislich geschwiegen und sich ihre eigenen Gedanken gemacht.
Das sie mit ihren wahren Worten gerade einen Stein ins Rollen gebracht hatte, war Eireann nicht bewusst. “Aber.. wieso muss ich zu Spinther zurück? Marcus Iulius Casca ist mein Dominus.“ Murmelte die Sklavin verwirrt und taumelte hinter Antoninus her. Als dieser nach ihrem Handgelenk griff und sie zurück in das Atrium führte.~
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Buon Natale!
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Der Glanz in den Augen der iulischen Sklavin mutete noch immer mitfühlend an. Während sie den schwankenden Römer keine Sekunde aus ihrem Blick entließ. Was sollte sie denn jetzt machen? Vorsichtig blickte Eireann über die Schulter und erkannte das die ältere Sklavin wahrlich unruhig wurde. Dann war es jedoch die Ältere die nach dem torkelnden Römer griff und ihre Hände auf seine Schultern legte. So konnte er jetzt zumindest nicht mehr umkippen. Vorsichtig bugsierte die ältere Sklavin den betrunkenen Römer in Richtung einer hölzernen Bank.
Eireann beobachtete schweigend wie die Ältere mit dem Römer umging. Und schien dann erst aus ihrer Starre zu erwachen. Denn die ältere Sklavin deutete auf die Türe der Taverna und formte mit ihren Lippen das Wort W a s s e r. Die Dunkelhaarige verstand und verschwand im Inneren der Taverna. Mit einem Krug und einem Becher Wasser trat Eireann schließlich wieder vor die Taverna. Die ältere Sklavin hatte unterdessen aufgepasst dss der Römer nicht von der Bank purzelte.
Schließlich war es die iulische Sklavin die dem Älteren den Becher mit Wasser reichte.“Dadurch wirst du wieder nüchtern.“ Dabei konnte sie ein Grinsen dann doch nicht verbergen. Die ältere Sklavin trat auch schon zur Seite; beobachtete Eireann und den unbekannten Römer jedoch mit Argusaugen. “Bitte trink.“ Ermunterte Eireann den Römer und lächelte ihm aufmunternd entgegen.
Ein Blick auf seine dreckige Tunika und Eireann gab ein leises Seufzen von sich. “Deine Tunika ist wohl nicht mehr zu retten. Vielleicht dient sie in Zukunft als Putzlappen?“ Dabei kicherte die Dunkelhaarige leise. Hielt sich dann jedoch die Hand vor den Mund und blickte entschuldigend in seine Richtung.
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Es war so anders sich mit diesem Römer zu unterhalten. Antoninus beantwortete ihre Fragen als wären sie beide gleich gestellt. Er behandelte sie nicht als Sklavin. Nun, zumindest nicht mehr. Diese Gedanken verscheuchte die Dunkelhaarige sofort.
An ihre Schmach dem Römer gegenüber wollte sie sich nicht mehr erinnern. Obwohl sie ihren Fehler noch immer büßen musste. Schließlich hatte er ihr verboten Kleidung zu tragen. Zumindest diesen Tag lang. Eine Demütigung die Eireann am liebsten in Grund und Boden versinken lassen würde. Dazu jedoch war die Silurerin zu stolz. Und so hielt sie ihren Kopf dann doch empor gereckt.
“Du meinst, du könntest Rom auch wieder verlassen und zurück in die Provinzen reisen?“
Aber wieso? Gefiel es ihm hier in der Hauptstadt nicht? Weitere Fragen verbiss sie sich jedoch. Er hatte ihr ohnehin bereits viel zu viel ihrer neugierigen Fragen beantwortet. Da musste sie sich eigentlich glücklich schätzen.Als er sie dann fragte wer sie jetzt beschützen würde, knetete Eireann nervös ihre Hände. Normalerweise ihr Dominus. Doch da dieser als verschollen galt ... n i e m a n d? “Kann ich mich dann sozusagen als Waise bezeichnen? Als eine Sklavin ohne Dominus?“ Schließlich war Casca nicht zugegen. Und ob er jemals wieder auffindbar war, wussten wohl nur die Götter.
Seine tröstenden Worte schienen ihren Schmerz tatsächlich zu lindern. Zumindest den oberflächlichen Schmerz. Wie es tief in ihrem Innersten aussah wusste niemand. “Ich hoffe das an meinen Eltern das Totenritual der alten Götter vollzogen wurde.“ Woher er nur so viel über die Zeremonien der Stämme Bescheid wusste? Und diese Frage platzte auch schon über Eireanns Lippen. “Woher weißt du so viel über das Leben und die Riten der Stämme?“
Mal sehen ob er ihre Frage beantworten würde. Denn momentan schien er wunschlos glücklich zu sein. Und so konnte sie sich als verabschiedet betrachten. Mit einem Lächeln auf ihren Lippen nickte Eireann und lenkre ihre Schritte, rückwärts gehend in Richtung des Eingangs des Balneum.
Dann hielt sie jedoch noch einmal in ihren Schritten inne und nickte auf Antoninus Worte. “Spinther hat durch mich seine Schulden bei Marcus Iulius Casca bezahlt.“Als er dann dieses merkwürdige Ritual ansprach, schüttelte Eireann ihren Kopf. “N.. nein. Dieses Ritual wurde nicht zelebriert. Was bedeutet dies denn jetzt?“ Hastig pochte ihr das Herz auf einmal bis zum Hals und ließ ihre Handinnenflächen schweißfeucht anmuten.
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Noch immer verharrte Eireann kniernd neben dem offensichtlich betrunkenen Römer auf der staubigen Straße. Nein. In diesem Zustand konnte sie ihn unmöglich alleine seiner Wege gehen lassen. Auch wenn die ältere Sklavin allmählich unruhig zu werden begann. Nein. Dieser Unbekannte wurde offensichtlich verletzt. Oder lag dies alleine daran weil er mit seinen Freunden die Tavernen besucht hatte?
Stirnrunzelnd blickte Eireann auf den Fremden hernieder. Was sollte sie jetzt tun? Sie konnte ihn doch nicht einfach so seinem Schicksal überlassen. Oder etwa doch? Wenn es nach der älteren Sklavin gegangen wäre, hätte sie ihn wahrscheinlich einfach ignoriert. Römer konnten sich schließlich immer alleine helfen.
Als sich der Fremde aufrappelte und gleich wieder zu Boden ging, entwich ein mitfühlendes Geräusch den Lippen der Dunkelhaarigen. “Bist du betrunken und kannst deswegen nicht mehr laufen?“ Dabei neigte sich ihr Kopf fragend auf die Seite. Wobei sie ihn keine Sekunde aus ihrem Blick entließ. Sein Stand wirkte nämlich noch immer nicht standfest. Und auch seine Aussprache hatte dank Bacchus sehr stark gelitten.
Auf die lallenden Worte des Römers nickte Eireann lediglich und beobachtete ihn weiterhin schweigend. Wie er auf allen Vieren im Staub kniete und mühsam versuchte auf die Beine zu kommen. Das er sich ihr vorstellte, registrierte die Silurerin und zog dabei eine ihrer Augenbrauen in die Höhe. Sollte sie sich ihm nun ebenfalls vorstellen? Tatsächlich verlangte er nach ihrem Namen. So dass Eireann ihre angenehm, weiche Stimme erklingen ließ. “Mein Name lautet Eireann. Oder wie mich die Römer nennen Livia.“ Dabei zuckte sie leicht mit den Schultern und musterte den schwankenden Römer.
“No.. noch etwas trinken? Ich finde du hast heute genügend Alkohol in dich hinein geschüttet.“ Dabei deutete Eireann auf Crispus und schüttelte mahnend ihren Kopf.
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In Begleitung einer älteren Sklavin verließ Eireann die Domus Iulia. Eine einfach gefärbte Tunika umhüllte die schlanke Gestalt der jungen Silurerin. Während ein Reif an ihrem Fußgelenk aufblitzte, wann immer sie jenen Fuß vor den anderen setzte. Ein Geschenk ihres Dominus. Bei diesem Gedanken spürte die Dunkelhaarige wie Melancholie ihr Herz flutete und dieses sogleich einige Takte langsamer in ihrer Brust pochte. Dann jedoch riss sie sich zusammen und konzentrierte sich auf das Geschwätz der älteren Sklavin. Denn diese schwatzte ununterbrochen seitdem sie die Domus Iulia verlassen hatten. Mit einem leichten Lächeln auf ihren Lippen nickte die Silurerin ab- und an auf die geschwätzigen Worte der älteren Sklavin. Diese sollte sich schließlich nicht als Allein-Unterhalterin fühlen. Auch wenn ihr dies offensichtlich nicht auszumachen schien.
Als Eireann ihre Schritte unbewusst verlangsamte, spürte sie wie die resolute ältere Sklavin nach ihrem Ellbogen griff und sie rigoros vorwärts schob. Direkt auf eine Gruppe junger Männer zu. Mit großen Augen ließ Eireann ihren Blick von der älteren Sklavin zu der Gruppe junger Männer gleiten. “Die sind ja betrunken.“ Whisperte die Dunkelhaarige mit leiser Stimme an die ältere Sklavin gewandt. Erntete von dieser lediglich einen mahnenden Blick. Resolut bahnte sich die ältere Sklavin ihren Weg zwischen den jungen Männern hindurch.
Genau in diesem Moment taumelte einer der jungen Männer an den beiden Frauen vorüber. So dass Eireann einen erschrockenen Schrei ausstieß. Und dann kam es wie es kommen musste; der junge Römer ging taumelnd zu Boden. “Oh nein.“ Murmelte Eireann und kniete sich sogleich neben den am Boden liegenden Römer. “Kann man dir helfen?“ Dabei blickte Eireann mit einem fragenden Glanz in ihren blau schillernden Seelenspiegeln dem Römer entgegen.
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Schweigend hatte Eireann ihren Kopf auf die Seite geneigt, als die Worte des Römers an ihr Ohr drangen. Seine Familie war bereits an so vielen Ort beheimatet? Konnte das wirklich möglich sein? Wieso war er denn nicht an einem Ort geblieben? “Also bist du so etwas wie ein Nomade Dominus? Ein Nomade der jetzt sesshaft in Rom geworden ist.“ Dabei kicherte die Dunkelhaarige leise. Bevor sie ihre schlanke Hand gegen ihre Lippen presste und entschuldigend zu dem Römer empor blickte. Unter keinen Umständen wollte sie ihn durch dieses Geräusch beleidigen.
Als er dann davon sprach, dass sie bereits von den Ratten aufgefressen werden würde, plusterte sich die Dunkelhaarige auf und stemmte ihre schmalen Hände in die Hüften. “Innerhalb meines Stammes genoss ein jedes Mitglied Schutz.“ Erklärte Eireann und blickte dem Römer direkt entgegen. “Deswegen vermisse ich meinen Stamm. Meine … Familie.“ Hart schluckte sie dabei und senkte auch schon ihren Kopf. Nein, unter keinen Umständen sollte der Ältere die Tränen sehen, die auf ihren Wangen glitzerten. Unbemerkt wischte sie sich die Tränen fort und schluckte vernehmlich. Dann erst hob sie ihren Kopf an und erwiederte den Blick des Älteren.
“Die Seelen meiner Eltern werden niemals in das selige Land hinüber gleiten können. Ihre Seelen werden auf immer gefangen sein. Gefangen. So wie ich gefangen bin.“ Erneut musste Eireann hart schlucken und ballte dabei unbewusst ihre Finger zu Fäusten. Ihre geballten Fäuste presste sie gegen ihre Oberschenkel. Schließlich war sie noch immer gänzlich unbekleidet; im Gegensatz zu dem Römer. “Wünschen Dominus noch etwas? Kann ich Dominus zu Diensten sein?“ Mit leiser Stimme stellte die junge Silurerin diese Frage und blickte mit großen Augen zu dem Römer empor.
“Es ist .. etwas kompliziert. Ich gehörte Spinther. Marcus Iulius Casca kannte Spinther. Spinther hat während der Abwesenheit meines Dominus dessen Gebäude verwaltet. Und dabei hat er sich in Misswirtschaft gestürzt. Diese Schulden musste Spinther bei Marcus Iulius Casca bezahlen und als Bezahlung diente unter anderem ich. Ohne Kaufurkunde oder ähnlichem wurde ich an Marcus Iulius Casca übergeben.“ Ob Antoninus verstand? Oder würde er weitere Fragen stellen? Vielleicht aber war es ihm auch völlig gleichgültig.