Für einen kurzen Augenblick herrschte vollkommene Stille im Balneum der Domus Iulia. Bis das leise rascheln des Stoffes die Dunkelhaarige aus ihren Träumereien riss. Mit einem bewundernden Glanz in ihren Augen ließ Eireann ihren Blick über Antoninus Gestalt gleiten. Und wenn sie ehrlich war dann musste sie sich eingestehen das ihm diese Farbe der Tunika besonders gut zu Gesicht stand. Diese Gedanken jedoch behielt sie natürlich wohlweißlich für sich.
Und erneut drehten sich ihre Gedanken um ihren Dominus. Diese Ungewissheit war kaum auszuhalten. Und manchmal ertappte sie sich dabei wie sie sich sehnlichst wünschte das ihr Dominus über die Schwelle trat und sie mitnahm. Doch kein Lebenszeichen hatte bis dato das Gehör der jungen Silurerin erreicht. So dass Eireann ihre Lippen erneut zu einem blutleeren Strich zusammen presste. War es üblich das eine Sklavin derart um ihren Dominus t r a u e r t e? Wahrscheinlich nicht. Und doch war es bei Eireann der Fall. Schließlich wusste sie nicht ob nicht doch Spinther sie eines Tages wieder zurück holte. Bei diesem Gedanken rieselte ein eisiger Schauer über ihren Rücken und ließ sie unbewusst verspannen.
“Du... du bist nicht in Rom geboren Dominus?“ Aber.. warum nicht? Werden nicht alle Römer in Rom geboren? Nachdenklich wiegte sie bei diesen Worten ihren Kopf von einer Seite auf die andere. “Deine Heimat. Möchtest du sie nicht wieder sehen? Oder wurde auch deine Heimat durch Kriege zerstört Dominus?“ Dabei blitzte es fragend im blau ihrer Seelenspiegel.
Dann sprach er sie abermals auf ihre Heimat an und ihr strahlen erhielt einen deutlichen Dämpfer. “Benötige ich denn Schutz?“ Hart musste sie bei diesen Worten schlucken und verkrallte ihre Finger ineinander. “Ich.. ich hätte nur gerne meiner Familie ein ordentliches Begräbnis geschenkt.“ Dann schwieg Eireann und starrte zu Boden.
“Du meinst Spinther könnte mich wieder zurück fordern?“ Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie den Römer an und spürte wie ihr das Herz viel zu hastig in der Brust pochte. Nein! Nicht zurück zu Spinther. “Kann ich nicht einfach hier bleiben. Obwohl ich nicht dir oder dem Senator gehöre?“ Mit bebender Unterlippe blickte sie den Römer an und streckte gar bittend ihre schlanken Finger nach ihm aus.