Mit zusammen gepressten Lippen starrte Eireann den Römer an. Beinahe so als wollte sie ihm jeden Augenblick die Augen auskratzen. "Diese Caupona befand sich auf dem Aventin. Mein Dominus hatte diese Caupona gepachtet und.. und eine Wohnung darin errichten lassen. Diese Wohnung hatte Marcus Iulius Casca dann vermietet an Spinther. Dem Römer der mich aus Gallia erworben hatte." Leicht hatte Eireanns Stimme bei diesen Worten gezittert. Nachdem sie dann jedoch tief durchgeatmet hatte, war jegliches zittern aus ihrer Stimme verschwunden. "In... in diese Caupona kamen auch römische Soldaten." Dabei blitzte es herausfordernd in ihren Seelenspiegeln. Auch wenn der Großteil der Gäste zu den unteren Schichten der römischen Gesellschaft gehörten. So hatte Eireann nie etwas davon mit bekommen das in der Caupona Flora Prostitution angeboten wurde. Aber wer wusste das schon. Vielleicht ja doch.
Abermals presste Eireann ihre Lippen zu einem blutleeren Strich zusammen, als er ihr erklärte das sie sich ihres Standes immer bewusst sein sollte. Schließlich hätte sie es auch deutlich schlimmer treffen können. Bei schwerer, körperlicher Arbeit zum Beispiel. Oder tatsächlich als Prostituierte in einem der zahlreichen römischen Lupanare. Bei diesem Gedanken rieselte ein Schauer über ihren Rücken und ließ die junge Silurerin leicht zusammen zucken. "Ich habe mich noch nie beschwert. Aber ihr Römer versteht das sowieso nicht." Murmelte Eireann an ihre Füße gewandt. Denn ihren Kopf hielt sie gesenkt und ihren Blick zu Boden gerichtet.
Dann kam der Maiordomus zurück und Eireann hätte sich am liebsten in Luft aufgelöst. Zumibdest versuchte sie sich unsichtbar zu machen. Etwas was ihr nicht gelang. Und so verkrallte sie ihre Finger miteinander und schielte aus dem Augenwinkel zu ihrer Tunika; die als Knäuel auf dem Boden lag. Bei Antoninus Worten schnappte Eireann nach Luft und gab ein leises Geräusch von sich. Ähnlich dem eines wimmerns. Hart schluckte die junge Silurerin, als ihr der Römer mitteilte das sie erst morgen wieder Kleidung tragen durfte. Dadurch wurde die Schmach und Demütigung der Dunkelhaarigen nur noch größer. "Wie Dominus wünscht." Murmelte Eireann und hielt weiterhin ihren Blick gesenkt. Wenn sie ihn dann waschen sollte würde er seine zweite Überraschung erleben. Denn so etwas hatte Eireann noch nie getan. Spinther und auch Marcus Iulius Casca hatten dies nie von ihr verlangt.