Beiträge von Eireann

    Mit zusammen gepressten Lippen starrte Eireann den Römer an. Beinahe so als wollte sie ihm jeden Augenblick die Augen auskratzen. "Diese Caupona befand sich auf dem Aventin. Mein Dominus hatte diese Caupona gepachtet und.. und eine Wohnung darin errichten lassen. Diese Wohnung hatte Marcus Iulius Casca dann vermietet an Spinther. Dem Römer der mich aus Gallia erworben hatte." Leicht hatte Eireanns Stimme bei diesen Worten gezittert. Nachdem sie dann jedoch tief durchgeatmet hatte, war jegliches zittern aus ihrer Stimme verschwunden. "In... in diese Caupona kamen auch römische Soldaten." Dabei blitzte es herausfordernd in ihren Seelenspiegeln. Auch wenn der Großteil der Gäste zu den unteren Schichten der römischen Gesellschaft gehörten. So hatte Eireann nie etwas davon mit bekommen das in der Caupona Flora Prostitution angeboten wurde. Aber wer wusste das schon. Vielleicht ja doch.


    Abermals presste Eireann ihre Lippen zu einem blutleeren Strich zusammen, als er ihr erklärte das sie sich ihres Standes immer bewusst sein sollte. Schließlich hätte sie es auch deutlich schlimmer treffen können. Bei schwerer, körperlicher Arbeit zum Beispiel. Oder tatsächlich als Prostituierte in einem der zahlreichen römischen Lupanare. Bei diesem Gedanken rieselte ein Schauer über ihren Rücken und ließ die junge Silurerin leicht zusammen zucken. "Ich habe mich noch nie beschwert. Aber ihr Römer versteht das sowieso nicht." Murmelte Eireann an ihre Füße gewandt. Denn ihren Kopf hielt sie gesenkt und ihren Blick zu Boden gerichtet.


    Dann kam der Maiordomus zurück und Eireann hätte sich am liebsten in Luft aufgelöst. Zumibdest versuchte sie sich unsichtbar zu machen. Etwas was ihr nicht gelang. Und so verkrallte sie ihre Finger miteinander und schielte aus dem Augenwinkel zu ihrer Tunika; die als Knäuel auf dem Boden lag. Bei Antoninus Worten schnappte Eireann nach Luft und gab ein leises Geräusch von sich. Ähnlich dem eines wimmerns. Hart schluckte die junge Silurerin, als ihr der Römer mitteilte das sie erst morgen wieder Kleidung tragen durfte. Dadurch wurde die Schmach und Demütigung der Dunkelhaarigen nur noch größer. "Wie Dominus wünscht." Murmelte Eireann und hielt weiterhin ihren Blick gesenkt. Wenn sie ihn dann waschen sollte würde er seine zweite Überraschung erleben. Denn so etwas hatte Eireann noch nie getan. Spinther und auch Marcus Iulius Casca hatten dies nie von ihr verlangt.

    Mit einfachen Worten hatte Eireann den römischen Staat zusammen gefasst. Und Antoninus gab ihr tatsächlich recht. So recht konnte es die Dunkelhaarige dann doch nicht glauben. Und so neigte sie ihren Kopf auf die Seite und zog fragend eine Augenbraue in die Höhe. "Tatsächlich? Du stimmst mir wirklich zu?" Mal sehen was der Römer antwortete.


    Dann entwich seiner Kehle ein merkwürdiges Geräusch. War dies tatsächlich ein Lachen? Schmunzelnd beobachtete Eireann den Römer und wickelte sich erneut eine ihrer braunen Locken um den Finger. "Es gibt auch arme Römer? Nein. Das glaube ich nicht Dominus." Dsbei schüttelte Eireann ihren Kopf und blickte mit großen Augen zu ihm empor. "Ich dachte ein jeder Römer besitzt Geld und ist dadurch reich." Als er ihr dann erklärte, dass nur ein Bruchteil der römischen Gesellschaft genügend Geld hatten um sich eine Sklavin kaufen zu können. Wurden Eireanns Augen riesengroß. "Aber auf den Sklavenmärkten prahlen die Römer regelrecht mit ihrem Gold und Besitztümern." Leiser Neid war da in der Stimme der Sklavin zu vernehmen. "Ich bin glücklich das ich Sklavin dieses Haushaltes bin. Und nicht von einem Metzger oder Bäcker gekauft wurde." Das Spinther sie lediglich an Marcus Iulius Casca verloren hatte weil er seine Schulden nicht begleichen konnte, musste dieser Römer ja nicht wissen.


    "Können wir deinem Sohn später einen Besuch abstatten Dominus? Ich würde ihn gerne kennen lernen." Mit einem sanften Lächeln und einem hellen strahlen in ihren Augen stellte Eireann diese Frage.
    Dann platzte ihre Seifenblase und katapultierte sie zurück in die Realität. Mit wütend funkelnden Augen öste sie die Schnürung ihtrer Tunika. So dass das Kleidungsstück zu Boden glitt. Ihre Lippen hatte Eireann fest aufeinander gepresst. Während sie mit ihren Händen ihre Brüste und das Dreieck zwischen ihren Beinen versuchte zu verbergen. "Ja Dominus. Es tut mir Leid Dominus." Whisperte Eireann mit leiser Stimme. Hoffentlich erlaubte er ihr, dass sie sich wieder anziehen durfte. Denn diese Demütigung trieb Tränen in ihre Augen.

    Schweigend und zugleich höchst aufmerksam lauschte Eireann den Worten des Römers. Und konnte kaum glauben was sie da hörte. Nein. Das konnte nicht der Wahrheit entsprechen. Oder etwa doch? "Ohne einen reichen Gönner ist man in der Gesellschaft ein Niemand?" Dsbei neigte Eireann ihren Kopf auf die Seite und drehte eine ihrer braunen Locken um den Finger. Nun ja. In der keltischen Sippschaft galt das Recht des Stärkeren. Und dies wurde zumeist mit Waffengewalt ausgetragen.


    Also waren die Römer und die Stämme gar nicht so grundverschieden. Auch wenn Eireann ihre Gedanken lieber für sich behielt. Zumindest in diesem Moment. "Du bist in der Subura geboren? Ich dachte ein jeder Römer wird mit dem goldenen Löffel geboren." Dabei zog sie eine ihrer Augenbrauen in die Höhe. "Hat dein Vater nicht genug verdient um dir ein schöneres zu Hause zu schaffen?" Ungebrochen war die Neugierde der Sklavin und dies bekam Antoninus am eigenen Leib zu spüren.


    Als er ihr schließlich seinen Sohn vorstellte, wenngleich nur mit Worten, begann sich in Eireanns Kopf ein Bild zu formen. Und ein leichtes Lächeln umspielte dabei ihre Lippen. "Darf ich mich deinem Sohn vorstellen Dominus? Ich ... hätte gerne eigene Kinder. Aber als Sklavin...." Dann wurde ihre Kehle eng und Eireanns Stimme brach. Vermutlich konnte er sich denken wie das Ende des Satzes lautete.


    Das Britannien gerade nicht ganz oben auf seiner Wunschliste stand konnte Eireann zwar nicht verstehen. Aber diesmal blieb Eireann stumm und nickte lediglich auf seine Worte.
    Denn seine nächsten Worte schürten die Wut in der iulischen Sklavin. Sodass Eireann mit einem wütenden funkeln zu ihm empor starrte und ihre Finger unbewusst zu Fäusten ballte. Ob sie ihn schlagen würde? "Aber ich...." Dann verstummte sie auch schon und sog erschrocken die Luft ein. Sein Tonfall gefiel ihr gar nicht. Und seine befehlenden Worte ließen einen eisigen Schauer über ihren Rücken rieseln. "Dominus." Dennoch hatte sie ihren Kopf stolz erhoben und blickte ihm starr entgegen. Mit wenigen Handgriffen fiel ihre Tunika zu Boden und offenbarte eine zitternde Eireann.

    Zum Glück hatte Antoninus keine grässlichen Füße mit Schwielen oder gar Entzündungen. So brauchte sich die Dunkelhaarige ob ansteckender Eiterflüssigkeiten auch keinerlei Sorgen zu machen. Als auch der letzte Rest an Schmutz von seinen Füßen verschwunden war, blickte Eireann zu ihm empor. Hoffend nach ein paar lobenden Worten. Diese jedoch blieben aus und so schluckte die Silurerin hart und biss sich auf die Unterlippe. Jetzt bloß nicht losheulen, ermahnte sie sich im Stillen.


    "Und du bist ein angesehenes Mitglied in der römischen Gesellschaft Dominus." Trotz oder weil sein Vater nur ein einfacher Angestellter war? Diese Gedanken verbiss sich die Dunkelhaarige. Obwohl sie aus dem Augenwinkel zu ihm empor schielte. "Ich kann es mir nicht vorstellen das du in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen bist. Du hattest bestimmt Hauslehrer und abertausend Spielgefährten um dich herum." Mutmaßte Eireann. Wobei sie ihren Kopf anhob und ihr Blick mit dem des Iuliers kollidierte.


    "Darf ich deinen Sohn sehen? Ich ... liebe Kinder." Tatsächlich leuchteten ihre Augen heller, als jene Worte ihre Lippen verließen. "Ich wünsche mir Kinder." Gab Eireann mit leiser Stimme zur Antwort. Und wich dem musternden Blick des Römers aus. Das der Römer bei der Erwähnung ihrer Heimat lediglich mit den Schultern zuckte, ließ Eireann leise seufzen. "Wenn du meine Heimat kennen würdest, würdest du anders darüber sprechen."
    Hoppla. Waren das etwa mahnende Worte die Eireann an den Römer gewandt aussprach.


    Mit zusammen gepressten Lippen und noch immer wild funkelnden Augen starrte Eireann den Iulier finster an. "Sprich nie wieder davon das ich eine Prostituierte war. Das entspricht nicht der Wahrheit". Wie um ihre Worte zu unterstreichen, schüttelte Eireann ihren Kopf das ihre dunklen Locken ihr Gesicht umtanzten.

    "Ja Dominus." Erwiederte Eireann auf die Worte des Römers und fühlte sich innerlich gemaßregelt. Darüber hatte sie der Ägypter nicht in Kenntnis gesetzt, dass diese Fußwaschung von manchen Gästen der Domus Iulia gewünscht werden konnte. Ein prima Fettnäpfchen, in das sich Eireann mit Anlauf gesetzt hatte. Was aber wenn Antoninus unansehnliche Füße hatte?


    Schließlich hatten diese die gesamte Reisen in den Sandalen gesteckt. Mit einem vorsichtigen Blick in seine Richtung beugte sie sich über seine Füße und begann von diesen den Schmutz und der Staub der Reise zu waschen. Erst den linken und dann den rechten Fuß. Anschließend trocknete sie beide Füße ab und blickte mit einem scheuen Lächeln zu ihm empor. Offensichtlich erwartete sie ein Lob. Ein Lob für eine Arbeit die als Selbstverständlichkeit angesehen wurde.


    "Euer Vater war ein einfacher Schreiber in einem adeligen Haushalt?" Das war ja beinahe wie bei ihrem verschollenen Dominus. Denn dessen Eltern waren auch nur einfache Zwiebelbauern gewesen. Oder brachte sie da gerade etwas durcheinander? Hart musste Eireann ob dieser Gedanken schlucken, denn auf einmal wurde ihre Kehle eng. "Du hast einen Sohn, Dominus?" Scheue Neugierde funkelte in ihren Augen. Bevor sie ihren Blick auch schon senkte.


    "Ich bin Keltin. Und vermisse die grünen Hügel meiner Heimat." Auf einmal spürte Eireann wie ihr Herz dumpfer in ihrer Brust pochte Immer wenn sie an ihre Heimat dachte, wurde Eireann bewusster das sie ihre Heinat womöglich nie wieder sehen würde. Außer man würde sie freilassen. Aber welcher Römer ließ seine Sklaven schon frei?
    Als er dann schließlich mit diesem vielsagenden Unterton auf ihre Wirte antwortete, richtete sich die Dunkelhaarige abrupt auf. "Ich bin keine Prostituierte! Ich habe noch nie mit einem Mann geschlafen!" Dabei funkelte es erzürnt in ihren Augen, die eine dunklere Färbung angenommen hatten.

    Das Tablett hielt Eireann weiterhin in ihren Händen. Während sie völlig regungslos verharrte. Schließlich wusste sie noch nicht wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um den Römer darauf anzusprechen.


    So biss sich die Dunkelhasrige etwas unschlüsdig auf die Unterlippe und versuchte verzweifelt nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Puh. Der Duft des Öls war eindeutig zu intensiv. Und wenn ihr der Römer nicht bald ein Zeichen gab, dann würden ihre Sinne tatsächlich schwinden.


    Als Phocylides dann erklärte, dass er das Bad für den Römer bereiten lassen würde, schielte Eireann aus dem Augenwinkel in die Richtung des Maiordomus. Dieser hatte das Atrium jedoch bereits verlassen. Und so blieb Eireann mit dem Römer alleine zurück. Von dem ihr entgegen gestreckten Fuß blickte Eireann zu dem Römer empor.


    Anmutig sank die junge Silurerin schließlich zu Boden und bedeutete dem Römer Platz zu nehmen. Denn dann könnte sie seine Füße mit dem Duftöl massieren. "Wünschen Dominus eine Fußmassage?" Natürlich war diese Frage rein rethorischer Natur.


    "Koiné ist griechisch? Ich.. ich verstehe diese Sprache nicht. Meine Heimat liegt in ... in Venta Silurum." Trauer umwölkte dabei die strahlend blauen Augen der iulischen Sklavin.
    Das Wort 'Schankmädchen' klang abwertend in ihren Ohren. Und so bildete sich eine steile Falte zwischen ihren Augenbrauen. "Ich musste nur in der Caupona aushelfen. Ich war keine Pros.. Pros.. Prostituierte." Stieß die Dunkelhaarige schließlich aufgebracht hervor.

    Als der Römer in dieser fremdländischen Sprache zu ihr sprach, bildete sich eine steile Falte zwischen Eireanns Augenbrauen. Wieso konnte er denn nicht in der lateinischen Zunge zu ihr sprechen? Sie verstand dieses koiné nicht. "Was ist koiné für eine Sprache? Woher stammt sie?" Neugierde spiegelte sich auf Eireanns Gesichtszügen wieder.


    Ihre Neugierde war nun mal ungezügelt. Und in diesem Augenblick sprudelte ihre Neugierde über. Dann jedoch spürte sie den mahnenden Blick des Maiordomus auf sich und zuckte leicht zusammen. Dabei wollte sie doch nur ihre Neugierde stillen. "Verzeihung Maiordomus." Murmelte die Silurerin und wich Phocylides mahnendem Blick aus.


    Rückwärts gehend verließ die Dunkelhaarige das Atrium um das Gewünschte zu holen. Die Schale warmem Wasser, das Duftöl und angewärmte Tücher balancierte Eireann auf einem Tablett. Das Duftöl roch besonders intensiv, sodass es die Dunkelhaarige für einen kurzen Augenblick schwindelte. Langsam atmete Eireann tief durch und versuchte dadurch den Duft aus ihrer Nase zu vertreiben.


    "Meinem Dominus gehört die Caupona Flora. Er war Besitzer dieser Caupona und auch ich musste dort bereits arbeiten." Und der Köchin zur Hand gehen. Die leeren Becher in volle Becher austauschen und die Gäste animieren mehr zu trinken. Denn dies spülte Geld in die Kasse.

    Es dauerte tatsächlich nicht lange und der Maiordomus erschien im Atrium. Beinahe so als hätte er hinter der Tür gelauert und Eireann beobachtet wie sie sich dem Römer gegenüber verhielt. Als der Maiordomus den Römer dann in einer fremden Sprache ansprach, runzelte Eireann ihre Stirn.


    Was war das für ein Dialekt und wieso konnte der Römer diese Sprache? Schon wieder waren es Fragen über Fragen die durch Eireanns Köpfchen geisterten. Jedoch wagte sie es nicht diese Frage laut auszusprechen. Und so presste sie ihre Lippen zu einem blutleeren Strich zusammen. Ihr Köpfchen hielt die Dunkelhaarige gesenkt und wartete auf weitere Anweisungen.


    "Ein Pfeil? Ein Pfeil der dir nach dem Leben trachtete?" Erneut blitzte es neugierig im blau ihrer Seelenspiegel auf. Dann war es erneut Phocylides Stimme die erklang und in dieser fremdländischen Stimme mit dem Römer sprach. "Was ist das für eine Sprache?" Platzte es dann doch über Eireanns Lippen. Hektisch versuchte sie ihren faux-pas rückgängig zu machen, indem sie ihre Finger gegen ihre Lippen presste.


    "Marcus Iulius Casca ist einfach so verschwunden. Er hat mir nicht Bescheid gesagt. Einfach verschwunden." Mit einem traurigen Klang in der Stimme entwichen diese Worte über die Lippen der Silurerin.

    Das Grinsen im Gesicht des Römers blieb Eireann nicht verborgen. Und so neigte sie ihren Kopf kaum merklich auf die Seite. Als er sie dann schließlich, seines Namens betreffend, verbesserte, zuckte Eireann abrupt zusammen und spürte wie sich ihre Wangen röteten.


    "Oh je. Bitte verzeih mir Dominus." Sprudelte es über Eireanns Lippen. Was für ein faux-pas. Ein Missgeschick bei dem sich Eireanns Wangen tatsächlich noch stärker röteten. "Ich werde Phocylides suchen und ihm Bescheid geben das du angekommen bist." Besann sie sich auf ihre eigentliche Aufgabe.


    Als sich der Römer dann mit dem Tuch über das Gesicht wischte, weiteten sich Eireanns Augen in stummen Entsetzen. Die Narben an seinem Hals sahen tatsächlich furchteinflössend aus. "Was ist denn da passiert?" Was genau Eireann mit diesen Worten meinte durfte dem Römer bekannt sein. Oder etwa nicht?


    Mit leicht bebenden Fingern nahm Eireann das Tuch zurück und beobachtete ihn wie er an dem Wasser nippte. Ein vorsichtiger Römer und dann dieser befehlsgewaltige Tonfall. Wie passte das zusammen? "Mein Dominus ist Marcus Iulius Casca." Dann schwieg die Dunkelhaarige. Bevor sie tief durchatmete und ihre Stimme erneut erklingen ließ. "Kennst du Marcus Iulius Casca?" Dabei leuchtete es gar hoffnungsvoll im blau ihrer Seelenspiegel auf.

    Den musternden Blick des Römers fühlte Eireann deutlich auf sich und wagte es seinem Blick zu begegnen. Diesen Römer hatte Eireann bisher nicht zu Gesicht bekommen. Was vielleicht auch daran liegen mochte das sie noch nicht allzu lange im Dienste der Gens Iulia stand.


    Hm.. aber wenn sie so darüber nachdachte ... dann konnte ihr dieser Römer vielleicht etwas über den Verbleib ihres verschollenen Dominus erzählen? Diesen Gedankengang würde sie auf jeden Fall weiter verfolgen. Doch nicht jetzt. Denn da erklang die Stimme des Römers. Und tatsächlich er nannte seinen Namen. Einen Antonius sollte sie dem Maiordomus melden. "Antonius?" Wiederholte Eireann den Namen und neigte dabei ihren Kopf kaum merklich auf die Seite.


    Schließlich nickte Eireann artig und verschwand geschwind. Es dauerte nicht lange und die Silurerin kehrte zurück. Das Tuch wurde sogleich von den Händen des Römers ergriffen. Fasziniert beobachtete Eireann eine jede seiner Bewegungen. Ebenso lauschte sie seiner Stimme. Denn diese klang mit einem mal sehr ruhig. Verschwunden war der befehlende Tonfall. Mit einem leichten Lächeln auf ihren Lippen füllte sie den Kelch mit Wasser und reichte diesen dem Römer. "Ich bin noch neu in der Domus Iulia. Mein Dominus ...ist verschwunden."

    Vollkommen regungslos verharrte Eireann vor dem ihr unbekannten Römer. Ihre Finger verkrampfte sie unbewusst miteinander. Dann ergoss sich ein regelrechter Wasserfall an Worten über Eireann. Sodass die Dunkelhaarige ihren Kopf abrupt anhob und dem Römer direkt entgegen blickte.


    Was war denn das? Und vor allem .. wen sollte sie denn überhaupt dem Maiordomus melden? Wer war dieser Römer vor ihr? Musternd ließ sie ihren Blick über seine, beinahe abgerissene Erscheinung gleiten. Er sah wahrlich erschöpft aus. Und er hatte von seinem Sohn gesprochen. Wo hielt sich dieser gegenwärtig auf? Fragen über Fragen die der Silurerin durch den Kopf geisterten. Und die sie dennoch für sich behielt ... noch.


    "Wen darf ich dem Maiordomus melden?" Frsgend zog Eireann eine ihrer Augenbrauen in die Höhe und ließ ihren Blick erneut über die erschöpfte Gestalt des Römers gleiten. "Wohnt ihr hier?" Hah! Da war sie. Die Neugierde Eireann's, die ihre blauen Augen vor Aufregung funkeln ließen. "Wartet einen Moment." Geschwind verschwand Eireann aus dem Atrium. Kehrte kurze Zeit später zurück. Ein Tablett in den Händen. Auf dem ein kühlendes Tuch lag. Sowie ein Schälchen mit Wasser und die obligatorische Weinkaraffe. Das Tablett streckte sie dem Römer entgegen. Oder sollte sie ihm dabei behilflich sein?

    Gemeinsam mit einer anderen Sklavin hatte der Maiordomus Eireann dazu verdonnert, das Atrium auf Hochglanz zu polieren. Wieso denn, wäre der jungen Silurerin beinahe entschlüpft. Jene Worte verbiss sich die Dunkelhaarige im letzten moment und machte sich gemeinsam mit der anderen Sklavin auf den Weg. Eigentlich hatte Eireann vorgehabt gemeinsan mit der anderen Sklavin den Möbeln und Spinnweben im Atrium zu Leibe zu rücken.


    Doch stattdessen befand sich Eireann auf einmal alleine im Atrium. Wo hatte sich die andere Sklavin nur wieder verdrückt? Ein leises Seufzen entwich ihren Lippen. Bevor sie ihre Lippen zusammen presste und ihren Blick rasch durch das Atrium gleiten ließ. Doch die andere Sklavin konnte die Silurerin nirgends entdecken. So zuckte Eireann kaum merklich mit den Schultern. Bevor sie sich den Pflanzkübeln im Atrium näherte. Alsbald konnte man Eireann erblicken wie sie Eimer um Eimer herbei schleppte, um die Pflanzen zu wässern.


    Nach dem gefühlt tausendsten Eimer drückte Eireann den Rücken durch und presste ihre Hände ins Kreuz. Puh. Diese Schlepperei ... lange würde sie dies nicht mehr aushalten. Und als hätten die Götter ihr stunmes Gebet vernommen, durchdrang eine ihr völlig fremde Stimme das Atrium. Gehorsam drehte sich die iulische Sklavin herum und näherte sich dem fremden Römer. "Dominus?" War es ihre leise Stimme die erklang. Während ihre Wimpern ihre strahlend blauen Augen verschleierten. Denn ihren Blick hatte Eireann zu Boden gerichtet. Wie es sich für eine gehorsame Sklavin ziemte.

    Mit einem fragenden Ausdruck in ihren Augen fokussierte Eireann die Römerin. Sie sollte sich keine Sorgen machen? Aber was genau war denn nun ihre Aufgabe? Hach. Wieso war es hier in der iulischen Domus so schwierig? Oder lag dies einzig und alleine daran das sich Eireann bisher mit anderen Tätigkeiten beschäftigen musste?


    Bestimmt. Daran lag es mit Sicherheit. "Ich möchte euch nicht verletzen Domina." Purzelte es hastig über Eireanns Lippen. Während sie den aufmerksam musternden Blick der anderen Sklavin deutlich auf sich spürte. Was mochte Tiburtia nur von ihr denken? Welch' unnütze Sklavin im Hause der Iulier? Alleine bei diesem Gedanken spürte Eireann wie ihr ein eisiger Schauer über den Rücken rieselte. Nein. So etwas durfte niemand über sie denken.


    Dann jedoch lenkte die Römerin das Gespräch geschickt auf Eireanns Herkunft. Und so erfuhr die Römerin auch von Eireanns Verlust. Als Triaria dann jedoch mit kryptischen Worten auf Eireanns Verlust antwortete, bildete sich eine steile Falte zwischen ihren Augenbrauen. Jegliche Widerworte schluckte sie einfach hinunter und nickte schließlich matt. "Wenn ich kein freier Mensch bin. Werde ich die grünen Hügel meiner Heimat nie wieder sehen." Dabei verschleierten kurzzeitig Tränen Eireanns Blick. Tränen die sie resolut davon blinzelte.


    Als Tiburtia mit der Pinzette zurück kehrte und Triaria begann die ersten feinen Härchen an ihrem Unterschenkel heraus zu zupfen, zuckte Eireann tatsächlich kaum merklich zusammen. So ergriff sie mit zitternden Fingern die Pinzette und beugte sich über das Bein der Iulia. Kritisch beäugte sie das Werkzeug, warf Triaria einen abschließend fragenden Blick entgegen und begann anschließend die Härchen von Triarias Bein zu zupfen. Bis die Beine der Römerin frei von jeglich störenden Härchen war.


    Vorsichtig ließ Eireann ihre Finger über Triarias haarlose Haut an ihren Beinen gleiten. "So wunderschön weich und zart."

    Als sich Eireanns Lippen um die Traube schlossen und der süße Saft der Frucht ihre Zunge benetzte, gab die Dunkelhaarige ein wohliges Geräusch von sich. Ähnlich dem einer schnurrenden Katze. Jenes Geräusch schien Eireann gar nicht wahr genommen zu haben. Denn sonst hätte sie sich garantiert nicht so gehen lassen. Schon gar nicht in Gegenwart der Herrschaft.


    Darüber machte sich die junge Silurerin keine Gedanken. Während sie mit ihrer Zunge dem Traubensaft nachspürte und auch den Rest der Traube zwischen ihren Lippen verschwinden ließ.


    Dann war es abermals Triarias Stimme, die Eireann aus ihren Gedanken zurück holte. "Ich vermisse meine Heimat. Die grünen Hügel von Venta Silurum." Dabei konnte man deutlich die Sehnsucht aus Eireanns Stimme heraushören. Die Sehnsucht nach ihrer Heimat.


    Leicht zuckte Eireann zurück, als sich Triaria so nahe beugte und ihre Augen fixierte. Was war denn so besonders an ihren Seelenspiegeln? Es war doch nur eine gewöhnliche Augenfarbe. Wie grazil und elegant die Römerin nach dem Obst griff, geisterte es in diesem Augenblick durch das Köpfchen der Sklavin.


    Das Thema Enthaarung ließ Eireann abermals leicht zusammen zucken. "Domina .. ich ... ich weiß nicht ob ich die Richtige für diese Aufgabe bin. Ich weiß nicht was Ihr von mir verlangt." Murmelte Eireann mit leiser Stimme und presste ihre Lippen zu einem blutleeren Strich zusammen. Bevor sie sich auch schon besann und langsam tief durchatmete.


    "Venta Silurum ist ein Ort in .. in Gallia. Zwischen grünen Hügeln befand sich unser Dorf. Ich hatte eine unbeschwerte Kindheit. Ich habe viel gelacht und mit den anderen Kindern gespielt." Dann umwölkten sich Eireanns Augen und ein trauriger Schatten zog über ihr Gesicht. "Meine Eltern haben den Angriff der Römer nicht überlebt. Und mich nahmen sie einfach mit." Dabei verkrampften sich ihre Finger und ihre Wimpern senkten sich über das blau ihrer Seelenspiegel.

    Als die Iulia ihre Stimme erhob ruckte Eireanns Kopf abrupt in die Höhe. Sollte sie doch stören? Vorsichtig schielte die Dunkelhaarige aus dem Augenwinkel in Richtung der iulischen Domina. "Danke Domina." Fühlte sich Eireann beinahe verpflichtend eine Antwort zu geben. Die Römerin hätte sie natürlich auch davon scheuchen können. Schließlich befand sich bereits eine Sklavin im Balneum, um Triaria zur Hand gehen zu können.


    Abermals war es Eireanns Blick, den sie kurzzeitig anhob, um Triaria zu beobachten. Doch die Römerin erging sich in völligen Müßiggang. Sodass sich die dunkelhaarige Sklavin allmählich zu entspannen begann. Einzig das leise plätschern des Wassers im Becken war für einen kurzen Augenblick zu vernehmen.


    Beim Klang ihrer Stimme neigte die Keltin ihren Kopf kaum merklich auf die Seite. Dabei spürte sie wie ein wohliger Schauer über ihren Rücken rieselte. Auch wenn die Iulia ihren Namen nicht korrekt ausgesprochen hatte. So hatte Eireann für einen kurzen Augenblick das Gefühl als würde sie ihrer Mutter gegen über sitzen.


    Dann jedoch konzentrierte sich die Silurerin auf den Kelch mit Wein und reichte ihn in ihre Richtung. Das sachte beben ihrer Finger dürfte Triaria nicht entgangen sein. Aus dem Augenwinkel konnte sich die Römerin durch die Sklavin beobachtet fühlen. Während Eireann spürte wie ihr Herz für einen kurzen Moment hastiger in ihrer Brust schlug. Dies war doch nur dem Umstand der Hitze im Balneum geschuldet, nicht wahr? Oder hatte etwa die Iulia Schuld daran?


    Mit sachte geröteten Wangen hob Eireann langsam ihren Kopf an. Und so kollidierte das blau ihrer Seelenspiegel mit Triarias Augenpaar. "In Venta Silurum ist mein Name keine Seltenheit Domina." Plapperte Eireann plötzlich los. Bemerkte ihren Fehler dann jedoch äußerst rasch und biss sich auf die Unterlippe. "Ich wuchs in Gallia auf. Meine Heimat ist Venta Silurum Domina." Erklärte die Braunhaarige und schenkte der iulischen Domina ein zaghaftes Lächeln. Bevor sie vorsichtig nach der Traube griff und ebenso vorsichtig ein Stück davon abbiss.

    Lautlos wie ein Geist hatte sich Eireann der Iulia genähert. Und genau das sollten die iulischen Sklaven auch sein. Unsichtbare Geister. Den Herrschaften stets zu Diensten. Dies hatte zumindest Spinther immer von ihr verlangt. Bei dem Gedanken an Spinther und zeitgleich an Marcus Iulius Casca spürte Eireann wie sich ihr Magen verkrampfte.


    Keine einzige Nachricht hatte Eireann von ihrem ehemaligen Dominus erreicht. War Marcus Iulius Casca überhaupt noch am Leben? Hart musste die junge Silurerin schlucken und biss sich dabei auf die Unterlippe. Irgendwie vermissste Eireann ihren Dominus. Schließlich hatte sie von Marcus Iulius Casca nie ein schlechtes Wort vernommen.


    Um ihre Gedanken wieder auf das Hier- und Jetzt zu richten pustete sie sich eine ihrer Strähnen aus der Stirn. Dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf die Iulia; die sie in den Dampfschwaden erkennen konnte. Mit beinahe lautlosen Schritten trat Eireann auf die junge Römerin zu. Vorbei an einer anderen Sklavin, die Eireann noch unbekannt war. Denn allzu lange war sie noch keine Sklavin in der Domus Iulia.


    "Es tut mir Leid. Wenn ich störe dann werde ich wieder gehen." Erhob Eireann ihre leise Stimme. Wobei sie ihren Blick gesenkt hielt und ihre Finger in ihren Schoß gebettet hatte. Der Umstand das die Iulia gänzlich entblößt auf der Steinbank saß ließ Eireann dann doch sichtlich nervös werden. Kurz huschte Eireanns Zunge über ihre Lippen, ein sichtbares Zeichen ihrer Nervosität.


    Dem neugierigen Blick der Iulia begegnete Eireann beinahe verschämt und mit geröteten Wangen. Rasch senkte sie auch schon ihre Wimpern über das Blau ihrer Seelenspiegel. "Meine Mutter taufte mich Eireann Domina." Beantwortete die junge Keltin die an sie gerichtete Frage. "Möchten Domina einen Schluck Wein?" Schon griff Eireann nach der Karaffe und goss den edlen Tropfen in den bereit gestellten Kelch. Diesen reichte Eireann an Domina Triaria weiter. Wobei ihre Finger leicht zitterten.

    Für heute hatte der Maiordomus die junge Silurerin für das Balneum eingeteilt. Bereits nach wenigen Augenblicken klebten der Dunkelhaarigen die Strähnen feucht im Gesicht. Unwirsch wischte sie sich diese aus der Stirn. Mit nackten Füßen schritt Eireann durch das Balneum. In ihren Händen hielt sie einige angewärmte Tücher. Jene Tücher bettete sie in hölzerne Regale. Die benutzten Tücher nahm Eireann an sich, um diese später in die Waschräumlichkeiten zu bringen. Das sie hier nicht alleine war bemerkte Eireann nicht.


    Die benutzten Tücher presste die Dunkelhaarige an ihre Brust. Geschwind verließ die iulische Sklavin das Balneum, um die Tücher in die Waschräumlichkeiten zu bringen. Hohe Körbe dienten als Auffangbehältnis. Rasch erledigte Eireann ihre Aufgabe, um zurück in das Balneum zu gelangen. Bevor sie jedoch erneut das Balneum betreten konnte, wurde sie von einem der anderen Sklaven in die Küche zitiert. Fragend blickte die Dunkelhaarige zur Köchin empor. Kurz darauf wurde Eireann auch schon ein Tablett mit frischen Obst und etwas Wein in die Hand gedrückt. "Bring dies zu Domina Triaria." Gab ihr die Köchin ihre weiteren Anweisungen.


    Artig nickte Eireann, balancierte das Tablett sicher und verließ die Küche. Eilig durchquerte sie die Gänge und erreichte schließlich das Balneum. Abermals umhüllte sie die feuchte Wärme. Während sie Domina Triaria in den Dampfschwaden ausmachte. Grazil ließ sich die iulische Sklavin neben der Iulia zu Boden sinken. "Domina, ich habe hier ein Tablett mit frischen Früchten und etwas Wein." Das Tablett schob sie näher auf die Iulia zu.

    Mit einem mürrischen Glanz in ihren Augen stapfte Eireann hinter dem Maiordomus durch die Gänge. Schließlich einige Treppen hinunter. "Wieviele Sklaven stehen unter deinem Befehl?" Dabei hielt sie kurz in ihren Schritten inne, als diese Worte über ihre Lippen drangen. Das sich dabei eine ihrer Augenbrauen in die Höhe schob durfte ihm entgangen sein. "Muss ich mir mit allen Sklaven eine große Schlafkammer teilen? Das bin ich nicht gewohnt." Jene letzten Worte murmelte Eireann nur. Schließlich war ihr innerlich bewusst das der Maiordomus garantiert nicht auf ihre Befindlichkeiten eingehen würde.


    Immer tiefer ging es die Treppe hinunter, sodass Eireann ihren Blick neugierig schweifen ließ. Schließlich gab es in jedem Eck etwas zu entdecken. So auch hier. "Die anderen Herrschaften sind sie nett?" So nett wie Spinther oder wie Marcus Iulius Casca? Wo hielt sich ihr Dominus nur auf? War er überhaupt noch am Leben? Bei diesem Gedanken entschlüpfte ein schweres Seufzen den Lippen der Dunkelhaarigen. Vermisste sie ihn etwa doch?


    "Ich werde mich bemühen." War es Eireanns Stimme die erklang, als sie direkt den Maiordomus ansprach und zugleich seiner Handbewegung folgte. "Was werden meine Aufgaben sein?" Vermutlich das gleiche wie bei Spinther. Die Herrschaften würden sie wohl kaum die Buchführung übernehmen lassen.

    Schweigend folgte Eireann dem Maiordomus hinaus aus dem Atrium. Tz. Wenn er sich erhoffte das sie schnelleren Schrittes gehen würde, dann hatte er sich geschnitten. L i v i a. Was für ein gruseliger Name. Nein. Sollte man sie auch nur einmal bei diesem Namen rufen würde sie einfach nicht reagieren. Niemand hatte das Recht ihr einen neuen Namen zu geben. Sie war doch kein Tier das man einfach umtaufen konnte. "Wenn die Herrschaft nett zu mir ist, bin ich auch nett zur Herrschaft." Erwiederte die Dunkelhaarige. Schweigend trottete sie schließlich hinter dem Maiordomus einher; während ihr unzählige Fragen durch den Kopf geisterten. Fragen die sie sich nun nicht mehr traute laut auszusprechen. ~~

    Als ihr der Maiordomus keine Antwort auf ihre Fragen gab, furchte sich Eireanns Stirn und eine steile Falte bildete sich zwischen ihren Augenbrauen. Was sollte denn das jetzt? Hatte der untersetzte Mann etwa seine Zunge verschluckt? Wieso antwortete er ihr nicht? Er verstand doch ihre Sprache.


    Dann endlich ließ er seine Stimme erklingen. Doch auch mit diesen Worten konnte Eireann nichts anfangen. Vielleicht war er auch einfach schwerhörig. Oder begriffsstutzig. Oder aber beides zusammem? Bei diesem Gedanken umspielte ein gequältes Lächeln Eireanns Lippen. Nein. Das konnte doch nicht wahr sein. Ein begriffsstutziger Ägypter. Auch das noch.


    Mit geballten Fäusten funkelte Eireann dem Maiordomus entgegen. "Ich heiße Eireann!" Zischte die Dunkelhaarige; beinahe wie eine Schlange. "Noch nie hat mir jemand einen anderen Namen gegeben. Niemand hat das bisher gewagt." Noch immer funkelte es gefährlich im blau ihrer Seelenspiegel.


    Als sich der Maiordomus dann in Bewegung setzte blieb Eireann nichts anderes übrig als ihm notgedrungen zu folgen. "Werde ich eine eigene Kammer erhalten? Bei Marcus Iulius Casca hatte ich eine eigene Kammer."