Beiträge von Lucius Annaeus Florus

    Ein mächtiger Mann, dort wo die Götter ihn sahen, das konnte nun wirklich alles heissen.


    Nun, du scheinst in dieser Sache doch mehr Interesse zu haben als Mut deine Gedanken auszusprechen. Wie auch immer, vorsicht ist sicherlich angebracht.

    Er scheint äusserst zielstrebig zu sein. Diverse Entscheide, welche von ihm kommuniziert wurden, lassen darauf schliessen. Er handelt so, wie es für ihn das Beste ist, manchmal auch ohne Rücksicht auf die dabei erzielten oder erlittenen Verluste.


    Auch dies war keine Neuigkeit und noch nichts, was man mir vorwerfen konnte.


    Was ist mit dir? Wie siehst du den Mann, oder besser gesagt, wo siehst du ihn in 5 Jahren?


    Diese Frage hingegen war nun richtig brisant.

    Diese so äusserst offene Frage nach dem Praefectus Urbi erwischte mich auf dem falschen Fuss. Sie kam so unverhofft, dass ich einen Moment lang vergass den Mund zu schliessen, bevor ich ganz vorsichtig antwortet:


    Er wurde vom Kaiser als Praefectus Urbi eingesetzt und ist daher in Abwesenheit des Kaisers dessen legitimer Stellvertreter.

    Dessen bin ich mir eben bewusst. Die grosse Frage für mich persönlich lautet dabei bloss, wie siehst du die Situation mit Vescularius? Sein Verhalten an der letzten Sitzung des Senates war eher dasjenige eines Caesars, als eines Praefectus Urbi.

    Oh, die 2 gehen ihren Weg. Modestus ist ein sehr impulsiver und ehrgeiziger Mensch, das zeichnet ihn sehr aus.


    Varus geht das Ganze etwas ruhiger an, doch ist er nicht weniger zielstrebig.


    Beides sind gute Römer und beide werden den Namen der Familie noch lange nach mir hochhalten. Ich denke, es geht ihnen durchaus gut.

    Aelius Quarto machte einen durchaus interessierten Eindruck und bot mir einen Stuhl an. Diesen nahm ich dankbar an und setzte mich.


    Senator, sicher weisst du, dass mein Patron, Decimus Meridius sich aufs Land zurückgezogen hat und daher nicht mehr wirklich aktiv als mein Patron wirken kann. Ich habe mir daher überlegt, wer meine Interessen in Rom vertreten könnte, respektive auf welche Seite ich mich setzen kann und will. Als stets loyaler Offizier unseres Kaisers liegt mir eigentlich nichts näher, als jemanden zu suchen, der ebenfalls dieser kaiserlichen Fraktion angehört.


    Dabei stehen sowohl meine Interessen, da ich gerne den Cursus Honorum wieder aufnehmen würde, als auch diejenigen des Kaiserhauses in meinen Überlegungen ganz weit vorne. Obwohl Vescularius vom Kaiser in seine momentane Position erhoben wurde ist mir sein Benehmen in den letzten Senatssitzungen nicht ganz geheuer.


    Ich wollte daher anfragen, wie du diese Situation siehst und ob du es für klug halten würdest, den Patron zu wechseln.

    Nun ja, wie du gesehen hast habe ich mein Ziel erreicht und wurde in den Senat erhoben. Nun werde ich mich erst einmal etwas einarbeiten und dann, wie es sich für einen Senator gehört, im Cursus Honorum wieder einsteigen. Weitere konkrete Ziele habe ich nicht. Ich habe den Namen meiner Familie reingewaschen von der alten Schmach, welche darauf lag und ich habe hier in Rom einen Ort gefunden, an dem ich das Gefühl habe, ich gehöre hierher.


    Von den eigenen Familienproblemen erzählte ich Verus nichts, das musste nicht sein.

    Senator Aelius Quarto, salve! Ich danke dir, dass du Zeit findest, mich zu empfangen.


    Ich wäre froh, wenn wir ein ziemlich heikles Thema besprechen könnten. Immerhin hat es unter Anderen auch mit dem Kaiser und diesem Vescularius zu tun. Konkret geht es um mich als Klienten.


    Ich rannte praktisch mit der Tür ins Haus, doch was wollte ich hier um den heissen Brei herumreden? Es war ein schwieriges Thema, eines das man am besten direkt anfasste. Im schlimmsten Fall verlor man dabei die Hand, im besten ... naja.

    Ja, dass es leicht wird, das hat sicher nie jemand behauptet, ausser man hätte uns angelogen. Doch das Problem ist, dass wenn wir die Schwere anerkennen und uns darunter erdrücken lassen, wir sie noch schwerer machen als sie eigentlich ist. Wenn wir uns unter ihr jedoch nicht krümmen, sondern aufstehen und weiter gehen, dann werden wir stärker.

    Ich folgte dem Sklaven ins Tablinum, wo ich bereits den Senator Aelius Quarto sah, bevor die Distanz eine Begrüssung zuliess. Er schien gerade noch etwas beschäftigt, las in einer Rolle, so dass ich eine Unterbrechung unangebracht fand und daher auf sein erstes Wort wartete. Immerhin stand er in der innersenatorischen Hierarchie viele Stufen weiter oben als ich, so dass sich dieses Verhalten nicht nur gehörte, sondern auch Sinn machte. Ich kam ja schlussendlich als Bittsteller.

    Ja, die Familie konnte manchmal schon auch eine rechte Belastung sein.


    Das ist sehr schade, doch musst du dir da sicherlich keine Vorwürfe machen. Kinder gehen ihre eigenen Wege und gerade die Eigenen tun dies oft anders als man sich wünscht. Das hat nichts mit dir zu tun. Ich versuchte ihm etwas Mut zu machen. Es war sicherlich nicht einfach, doch er konnte ja wirklich kaum etwas dafür.

    Vom Praetorianer begleitet gelangte ich an die Porta der Domus Aeliana und klopfte an. Dies war ungewohnt für mich, denn im Normalfall taten das ja die Sklaven für mich. Doch es war nicht so schlimm, denn wie die meisten gehobenen Häuser hatte auch die Domus Aeliana einen bronzenen Klopfring, so dass man nicht mit den Fäusten hämmern musste.