Beiträge von Lucius Annaeus Florus

    Ich hatte wohl bemerkt, dass es meinem Familienmitglied nicht recht war, dass er noch mitmachen sollte am Triumph, aber da er als Probatus erst mitten im Krieg zu uns gestossen war und einer von ganz wenigen, unausgebildeten Soldaten war, die es überhaupt überlebt hatten, wollte ich ihm diese Ehre zukommen lassen. Immerhin hatte ich ihn in einer Schlacht gesehen und obwohl sein Einsatz dort noch nicht zu einer Beförderung gereicht hatte, war es genug, um ihn wie jeden anderen Reiter der Ala heute mitzunehmen.

    Nach meiner Erhebung in den Ritterstand, möchte ich nun ein Projekt verwirklichen, an dem ich schon länger rumgedacht habe:


    Ich würde gerne einen Schreiber-Betrieb gründen. Angeboten werden könnten dort (natürlich muss nicht alles aufgenommen werden, sind ja nur Vorschläge):


    Wachstafeln
    Stilus
    Papyrus
    Tinte
    Rohrfedern
    Pergament


    Ausserdem werden dort "Schriftstücke" hergestellt und dauerhafte "Abschriften von Urkunden und Diplomen" in Kupfer erstellt.


    Ich denke, am sinnvollsten wäre es, nur "Schriftstück / Kupferkopie Urkunde / Wachstafel / Papyrus anzubieten, da der Rest eher zu vernachlässigende Dinge sind. Tinte wäre vielleicht noch machbar, aber viel mehr hat wenig Sinn, oder?

    Keine Ahnung wie, aber er fand die Ala und mich nur wenige Minuten, bevor wir uns auf den Triumphzug machten. In aller Eile kleideten wir ihn noch ein und er schaffte es gerade noch so, mit uns zusammen loszureiten.


    Riesige Freude erfüllte mich, hatte ich doch nicht gewusst, wo mein Familienmitglied verblieben war und mir echte Sorgen um ihn gemacht, als ich ihn bei den Sammlungen nicht wieder sah und er auch nicht als vermisst gemeldet wurde.


    Sim-Off:

    So, damit bist du nun offiziell auch beim Triumphzug dabei! Dein erstes Post war übrigens am richtigen Ort ;) und zwar hier ;)


    Schön, dass du wieder da bist!

    Als der Kaiser meinen Namen sprach, fiel ich beinahe vom Pferd!! Kaum hatte ich verstanden, was er sprach. Ich hatte das Gefühl als würde ich nach vorne torkeln, der Jubel und der Applaus jedoch bestätigten mir, dass ich einen guten Auftritt hatte.


    Nachdem er Livianus geehrt hatte, trat ich vor. Ich verbeugte mich tief vor dem Kaiser, meinem Oberbefehlshaber. Er selbst setzte mir die Corona Exploratoria auf und gab mir danach die Ernennungsurkunde für den Ritterstand in die Hand.


    Dann trat ich wieder einige Schritte zurück, um für die nächsten Geehrten Platz zu machen. Tief bewegt, den Tränen nahe, schaute ich zum Himmel empor. Hoffentlich konnte mein Vater dies im Elysium sehen! Meine Opfer an Venus und Mars in Tarraco hatten ihre Wirkung nicht verfehlt!


    Auch Vic und Sev hatten eine spezielle Ehre erhalten und ihr Bürgerrecht aus den Händen des Kaisers in Empfang nehmen dürfen. Ich war richtig stolz darauf, diese Ala in den Kampf geführt zu haben!!


    Das Volk schrie und jubelte, aber ich hörte es nicht. Meine Augen waren mit Freudentränen gefüllt. Alles war in diesem Moment etwas zuviel für mich.

    Es gibt schriftliche Belege für weibliche Gladiatoren. Ob es sich dabei um Amazonen handelt weiss ich nicht, aber es gab definitiv weibliche Gladiatoren, vorallem in der späteren Zeit, im 1. Jahrhundert n.Chr. vielleicht noch nicht so verbreitet.

    Nachdem ich von meinem Jugendwohnsitz Abschied genommen hatte, ging ich weiter, zur Stadt hinaus und suchte unser Familiengrab. Soweit ich mich erinnern konnte, war der kolossale Bau nur wenige Schritte ausserhalb der Mauern und zeigte über dem Eingang das Familienwappen. Es war damals bei weitem der grösste Bau und schon fast ein kleines Mausoleum. Mein Urgrossvater hatte damals riesige Summen in den Bau gesteckt, damit unsere Gens standesgemäss begraben würde.

    Der Circus Maximus!! Das grösse Bauwerk in der Geschichte dieser Stadt fasste unglaubliche Mengen an Leuten. Hier hatte mein Fahrer, den ich per Zufall von einem Freund hatte abkaufen können, den bisher grössten Erfolg in seiner Karriere gefeiert und den Finallauf der letzten Spiele erreicht, ohne dass ich ihn jemals gesehen hätte. Es musste für ihn wohl in etwas dasselbe Gefühl gewesen sein wir für mich heute, unter dem Jubel der Massen hier einmarschieren zu können.


    Als wir eintraten war es, als wollte man eine Nadel fallen hören. Niemand sprach mehr, ich wusste gar nicht, dass so viele Leute so still sein könnten. Dann fingen wir an zu singen, wie wir noch nie im Leben gesungen hatten. Mit voller Stimme und egal ob richtig oder falsch. Aus ganzem Herzen kam der Text und die Musen küssten uns, damit wir die Töne mehr richtig als falsch traffen.


    "Meridius ist unser Held
    der tapfer sein Schwert hochhält.
    Er führt uns in die Schlacht
    und hat uns auch den Sieg gebracht.


    Ein Mann so stark und auch gerecht
    kann nennen einen Triumph sein Recht.
    Wir wollen alle zieh'n durch Roma
    und feiern bis wir fallen ins Koma."

    Drama? Ich meine, dein Vater ist dem Kaiser sicher näher als ich es jemals sein werde! Da muss ich doch gleich noch aufpassen, was ich zu dir sage! Wieder musste ich laut lachen. So gut wie heute hatte ich mich schon lange nichtmehr gefühlt.

    Der Ruf und die Reaktion von Magnus liessen mich laut heraus lachen.


    So hat mich mein langer Bruder immer genannt, früher. Ich war einen Kopf kleiner als er, darum hat er mit seinen damals noch schlechten Lateinkenntnissen, diese völlig idiotische Verkleinerungsform von Florus kreiert und mich so immer hochgenommen. :D


    Tja, das war mein Bruder, einfach unglaublich!! Der Triumphzug hatte sich inzwischen wieder in Bewegung gesetzt und wir waren an meiner Familie vorbeigezogen. Wer die junge Dame war, wusste ich noch nicht, aber sie gehörte offensichtlich auch dazu.


    Und? Hast du deine Familie schon gesehen?

    Stimmt, du hattest mal wieder auf der ganzen Linie Recht!


    Ich drehte mich wieder zu den Leuten um und winkte gut gelaunt zurück. Hoffentlich würden sie mich auch sehen und wir uns nach dem Umzug treffen!!!

    Ich drehte mich zu Magnus um.


    Wenn ich mich nicht täusche, dann sollte er es sein, ja. Aber wir haben uns schon viele lange Jahre nicht mehr gesehen. Ich kann mich auch täuschen.


    Du hast Recht, wenn er es ist, dann ist er ein wichtiger Mann in seinem Land. Genau kann ich es dir nicht sagen, weil ich ihn nie gefunden habe. Ich wollte zu ihm, aber dann erlitt ich Schiffbruch und verlor alles was ich hatte.

    Fröhlich stimmte auch ich in das Lied mit ein, ein Auge noch immer auf meine "Familie" gerichtet um zu sehen, ob sie meinen Ruf gehört hatte.


    "Meridius ist unser Held
    der tapfer sein Schwert hochhält.
    Er führt uns in die Schlacht
    und hat uns auch den Sieg gebracht.


    Ein Mann so stark und auch gerecht
    kann nennen einen Triumph sein Recht.
    Wir wollen alle zieh'n durch Roma
    und feiern bis wir fallen ins Koma."

    Nach den Erlebnissen der letzten Tage war ich froh, endlich etwas Ruhe gefunden zu haben. Mit der Urne meiner Cousine unter dem Arm, spazierte ich durch Alba Longa. Das kleine Dorf weckte Kindheiteserinnerungen und beim Anblick gewisser Gebäude kamen mir fast die Tränen.


    Dann stand ich da, und mir kamen die Tränen tatsächlich. An diesem Ort hatte die Villa meines Vaters gestanden. Davon war jedoch nicht mehr viel übrig. Mauerreste, Fragmente von mir wohlbekannten Gemälden und Fresken zeugten vom zwischenzeitlichen Untergang meiner Gens. Ich stand da und liess die Tränen über meine Wangen hinabrollen.

    Der Triumphzug kam etwas ins Stocken. Sicherlich war der Zug nun auf dem Forum Boarium eingetroffen. Dort musste Meridius vom Wagen heruntersteigen und die Statue des Hercules Triumphalis grüssen. Das hielt natürlich den ganzen Triumphzug auf und deshalb standen wir nun auf der Strasse und warteten bis es weiterging.


    Ich liess derweil meinen Blick umherschweifen und sah ... ja was sah ich? Da schwenkte eine Dame wie wild ein Stück Stoff mit einem grünen Familienwappen. Konnte es sein, dass ... ja, konnte es sein, dass es sich um eine Annea handelte? Neben ihr stand ein Mann, der mir irgendwie bekannt vorkam. Ich hatte ihn schon einmal gesehen, JA, auf dem Marsfeld!! ER war es!!


    Mir wurde etwas schwindlig, denn das konnte wohl kaum sein. Mein Bruder, hier in Rom?? Auf der Suche nach ihm war ich damals beinahe ums Leben gekommen, hatte alles verloren, was mir lieb und teuer war und nun war er hier in Rom?? Grösste Freude breitete sich bei mir aus und ich konnte mich nicht zurückhalten.


    Bruder!!! Tiberius Annius Otho!!! brüllte ich und hoffte, er könnte mich hören.


    Magnus schaute mich in diesem Moment ziemlich blöd an, aber das machte mir nichts aus, er konnte ja nicht wissen, was in mir vorging.

    So, also hier die heute abgeklärte Version aus der Uni :D


    - Die Mädchen tragen die Toga Praetexta, soweit richtig.


    - Ist ein Mädchen nachweislich bereits eine Frau, jedoch nicht verheiratet, trägt sie eine bodenlange, die Figur nicht betonende Tunika. Darüber eine zweite Tunika und dazu immer einen Mantel. Ob das nun eine Palla ist, oder einfach ein Wolltuch, mit welchem sie auf jeden Fall die Haare bedecken muss, bleibt ihr selbst freigestellt.


    - Verheiratete Frauen und Witwen tragen die Stola


    - Ehebrecherinnen und Huren wiederum die Toga Pulla.

    Ganz am Ende des Zuges war es nun endlich auch an der Zeit für die Ala, sich bereitzustellen und abzumarschieren.


    Da keine anderen Befehle gekommen waren, liess ich die Männer die Pferde holen und aufsitzen. Natürlich hatten die Trossknechte schon lange vor uns gewusst, dass wir reiten würden und die Pferde glänzten und waren so richtig herausgeputzt.


    An der Spitze ritten Magnus mit dem Vexillum und ich, als dienstältester Decurio. Danach die Turmen in ihrer Reihenfolge. Anweisungen brauchte es heute keine mehr. Alle wussten, was auf sie warten würde, oder doch nicht? Egal, nun war es zu spät. Es ging endlich los!!


    Vom Marsfeld weg näherte sich der Zug der Stadt und je näher wir kamen, desto lauter wurde das Getöse, welches von der riesigen Menschenmenge ausging. Ich liess meinen Blick überall umherschweifen und versuchte Gesichter und Erkennungszeichen auszumachen.