Ziemlich spät in der Nacht erst, kamen die biden Trupps in Uxama an. Ich hatte mich mit den Wachen am Tor unterhalten und etwas über die allgemeine Situation hier erfahren. Es schien ganz so, als ob hier doch sehr viele Leute insgeheim etwas für diesen Sertorius übrig hatten. Auch war die Mitteilung über die Niederlage der Cohors bei Numantia hier DAS Thema. Mancherorts feierte man diese, so hiess es, noch Tage später.
Ich spürte es in mir kochen, konnte mich aber beherrschen, schliesslich war ich quasi zivil unterwegs. Gladius und Pugio am Gurt waren gut versteckt unter dem dicken Wintermantel, das Kettenhemd trug ich vorsichtshalber zwischen zwei Tuniken.
Als die beiden Trupps ankamen, machte ich mich unauffällig davon und traf sie erst in einer Nebenstrasse, damit die Stadtwachen nicht gleich alles mitkriegen würden.
Das Gehörte machte mir doch einige Sorgen. Wir machten uns auf zum Stall, wo Flavus in der Zwischenzeit das Stroh so geschichtet hatte, dass wir es ziemlich bequem hatten. Auch etwas zum Essen hatte er besorgt. Wie, das mögen die Götter wissen.
Zusammen besprachen wir, wie wir nun am besten weiterverfahren sollten. Wir waren uns einig, dass es nicht sein konnte, dass ein römischer Magistrat seinen Legionen den Nachschub verweigere und beschlossen am nächsten Morgen nocheinmal beim Stadtrat vorzusprechen. Wenigstens wollten wir genaue Gründe für die Ablehnung erfahren, wenn sie schon nicht bereit waren, uns zu helfen. Wir versprachen uns von einem gemeinsamen Auftritt, etwas mehr Nachdruck. Es war immerhin eine Möglichkeit und ich wollte mir nicht nachsagen lassen, nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft zu haben.
Die gesammelten Verträge verstauten wir vorsichtig in den Satteltaschen, auf welchen wir uns danach schlafen legten. Der Erfolg war nicht überwältigend gewesen, aber alle Zusicherungen zusammen ergaben eine stattliche Menge an verschiedenen Nahrungsmitteln, Eisen, Waffen und sonstigem Material.