Ich liess mich durch den Spruch nicht mehr ablenken. Die Hinterhalte der Germanen hatten mich gelehrt und ich war ein guter Schüler. Meine Augen waren auf Marius gerichtet und nur auf Marius. Ich beobachtete jede seiner Bewegungen, die Art wie er den Schild und das Gladius hielt, die Art wie er die Füsse bewegte und woher die Bewegung kam, aus dem Oberschenkel oder aus den Füssen.
Ich erinnerte mich an die ersten Tage in der Classis Germanica zurück. An den Aufstand den ich dort hatte niederschlagen müssen, an die die Attacke gleich dreier Nautae welche mich mit ihren Waffen durchboren wollten und an ihre leblosen Körper, wie sie von mir treuen Soldaten abtransportiert wurden. Dies waren auch keine schlechten Kämpfer gewesen, gestandene Soldaten, mit vielen Dienstjahren und vorallem auch mit einem Krieg in den Knochen den sie überstanden hatten. Doch sie waren einem ehemaligen Reitereisoldaten und danach einem Legionssoldaten nicht gewachsen gewesen, weil ich wusste, wie ich meinen Kampfstil an die Unterlage anpassen musste, auf welcher ich kämpfte.
Nun denn, Nauta, zeig mir, was man dir beigebracht hat!
Ich nahm meine gewohnte Abwehrhaltung ein. Ein Fuss nach vorne, der Schwerpunkt schön weit dahinter. Den Schild tief, die Schultern und den ganzen Körper dahinter versteckt, den Kopf vorgestreckt damit mein Gegenüber nicht erahnen konnte, wie weit hinter dem Schild mein Körper sein würde, ob nahe oder doch eher weiter weg. Das Gladius sowohl zur Abwehr als auch zum Angriff bereit auf der Seite des Schildes. Ausser meinem linken Fuss, der Gladiusspitze und meinem Kopf ragte kein Körperteil aus der Deckung des grossen Schildes hervor. Die typische Abwehrhaltung eines kampferprobten Legionärs im Zweikampf.