Beiträge von Lucius Annaeus Florus

    Das Verhalten des Mannes liess auf einen Sklaven schliessen, aber ich konnte keinerlei Kennzeichen davon erkennen. Nur ein dünner weisser Streifen am Arm zeigte, dass er tatsächlich einmal ein Sklave gewesen sein musste und noch nicht lange die Freiheit genoss. Doch was hiess schon genoss? Schliesslich machte er nicht gerade den Eindruck, als geniesse er hier irgend etwas.


    Erstens: Nenne mich nie wieder Herr! Mein Name ist Lucius Annaeus Florus, Pr .... öhm Senator Roms. auch ich hatte anscheinend Mühe, mich mit der neuen Umgebung, den neuen Tatsachen abzufinden.


    Zweitens: Wenn du hier einfach weiter herumstehen möchtest, gerne, aber dann bitte ohne mich und mein ganzes Gefolge. Lass uns doch einen Ort aufsuchen, an welchem wir uns zumindest hinsetzen können.


    Damit tönte ich ganz leise an, dass er keine Probleme verursacht hatte, denn welcher Senator wäre sonst schon so freundlich gewesen?

    Kurz vor mir kam der ansonsten flüssige Zug der Menschen ins Stocken. Jemand hatte angehalten, ging nicht weiter oder war gar gestürzt. In meiner ersten Reaktion merkte ich nicht, dass ich mich eiligen Schrittes nach vorne drängte und dabei meinen Begleitern ein grosses Problem auf gab, denn ich war athletisch noch nicht schlecht dran, war meine Militärzeit doch erst gerade beendet.


    Als ich jedoch bei der Ursache ankam, war es nicht wie erwartet ein Überfall, oder ein Unfall, sondern einfach jemand, der stehen geblieben war. Nun ja, sollte ja auch vorkommen, so hörte man. Ich musterte den Mann, ob ich ihn wohl kennen könnte. Seine Kleidung war unauffällig und ich wusste nicht recht, was ich mit ihm anfangen sollte. Äussere Abzeichen eines Bürgers trug er keine, doch das wollte ja noch nichts heissen.


    He, du! Was ist los? Hast du etwas vergessen? fragte ich einfach mal, um sicher zu stellen, dass es dem Mann wirklich gut ging. In der Zwischenzeit hatten meine Begleiter auch wieder aufgeschlossen und etwas für Platz gesorgt.

    Als noch junger, oder besser gesagt frischgebackener Senator war es wichtig, sich regelmässig auf dem Forum zu zeigen. So schlenderte ich jeden Tag gemütlich mit meinem Gefolge über den Platz, liess mich bewusst ansprechen und von meinen Klienten in Szene setzen und hörte dabei auch das Eine oder Andere aus dem Klatsch der Stadt.


    Nun ja, ganz so übel war das ja auch nicht, aber meinen Platz in den Reihen der Senatoren hatte ich noch nicht gefunden und war mir daher noch in manchen Belangen etwas unsicher.


    Sim-Off:

    Wenn das irgendwie passt, warum nicht?

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Pigor Secundus? Welcher von denen da unten ist das?", fragte er und schaute wieder auf die Bahn. Wenn man die Fahrer nicht kannte und die factiotypischen Farben fehlten, konnte es schon schwer werden, einen bestimmten Fahrer zu identifizieren. "Einen Favoriten habe ich nicht. Uns hat keiner vorher gezielt angesprochen. Wobei wir als ausrichtende Factio natürlich ohnehin mit jedem der Fahrer Kontakt hatten und alle natürlich stolz wären, einer der großen Factiones beitreten zu können. Nal schauen, wer im Rennen die besten Leistungen zeigt."


    Ich suchte die Rennbahn ab, ob ich den Jungen irgendwo ausmachen konnte. Es war nicht einfach im Staub und auf die Distanz.
    Ich glaube, es ist einer der Beiden, welche sich da im Hinteren Teil immer wieder einen Zweikampf liefern.
    Ich war mir zwar nicht ganz sicher, aber dieser Fahrer sah am ehesten so aus, als ob es der Junge sein könnte.
    Derjenige, welcher jetzt auf dem drittletzten Rang liegt. fügte ich am Ende der vierten Runde an. Sicher war ich mir aber noch immer nicht.


    Der Junge fuhr nicht schlecht. Zumindest hatte er seine Pferde im Griff, was man nicht von allen Lenkern sagen konnte. Aber in den Zweikämpfen zog er immer wieder den Kürzeren und das machte mir dann doch etwas stutzig.






    edit: Farbe

    Das stimmt, ich habe einen Vorteil gegenüber Männern, welche aus Britannia oder Aegyptus nach Rom kommen. Dennoch ist es eine richtig grosse Umstellung. Nimm nur gerade die laufende Diskussion im Senat, ich weiss noch nicht, was ich darüber denken soll.


    Mehr konnte ich dazu nicht sagen, ohne gegen Gesetze oder zumindest Protokolle zu verstossen, aber ich war sicher, dass Macer verstanden hatte.


    Pigor Secundus hat mich nach den Ludi Apollinares angesprochen. Ich dachte, ich könnte mir ein Bild machen. Es kostet mich ja nicht viel. Und du?


    Auch hier verriet ich nicht mehr. Es könnte ja sein, dass die Roten auch auf Pigor schielten. Bei aller Freundschaft war es noch immer so, dass es bei Wagenrennen nur um das Geschäft ging.

    Nun ja, ich dachte, vielleicht könnten wir zu dritt die Entscheidungen treffen, wenn es solche zu treffen gäbe. Ich weiss nicht, ob das auch vom Titel her möglich ist, oder ob einer Factio de facto nur eine einzige Person wirklich vorstehen kann, aber zumindest von der Organisation her könnte ich es mir gut vorstellen. 3 Meinungen sind breiter abgestützt als eine Einzelne.

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Dafür entdeckte er Annaeus Florus, der noch nicht lange im Senat war. "Salve, Annaeus Florus! Da ich im Senat noch gar nicht dazu gekommen bin, noch einmal meinen herzlichen Glückwunsch zur Ernennung zum Senator. Dann hast du die Flotte nun also endgültig hinter dir gelassen?"


    Während an der Spitze ein heisses Rennen tobte, welchem beinahe einer der Fahrer zum Opfer gefallen wäre, sprach mich Senator Macer an, welcher dieses Rennen organisiert hatte.


    Guten Tag, Senator Purgitius Macer! Herzlichen Dank für die Glückwünsche. Ja, ich bin nun nach Rom zurückgekehrt und habe die Streitkräfte verlassen. Noch ist alles etwas ungewohnt, ich bin ja erst seit wenigen Tagen hier, doch ich hoffe, dass ich mich schnell zurechtfinden werde.

    Berüchtigt waren die Gerüchte, welche sich um die persönlichen Diskussionen und Fehden innerhalb des Senates rankten und sogar bis weit über die Curia hinaus in die Öffentlichkeit drangen. Dennoch, bis anhin waren es nur Gerüchte gewesen und ich hatte gehofft, dass diese nicht zutreffen würden und der Senat äusserst professionell arbeiten könnte. Doch gerade in der heutigen Debatte, wurde ich auf den Boden der Realität geholt.


    Natürlich war die Sachlage irgendwie interessant. Sollte an den Vorwürfen auch nur ein kleines bischen Wahrheit dran sein, so musste dies untersucht werden. Doch warum so persönlich? Warum so übereifrig und ohne Beweise vorzulegen? Gab es etwa gar keine?


    Ich beschloss, weiter einfach nur zuzuhören und festzustellen, welche Senatoren sich auf welche Seite schlugen.

    Ich war heute weder der einzige Factiovertreter, noch der einzige Senator, welcher an diesem ausgelassenen Fest teilnahm. Mein Augenmerk jedoch galt dem jungen Mann, der mich nur wenige Tage zuvor im Campus der Albata angesprochen hatte. Pigor Secundus war sein Name gewesen und er fuhr heute sein erstes richtiges Rennen.


    Gespannt schaute ich dem jungen Lenker zu. Er war offensichtlich noch nervös und konnte am Start nicht richtig überzeugen. Auch im ersten echten Gerangel um Plätze zog er den Kürzeren. Da war klar noch Verbesserungspotential vorhanden.

    Der Kleine wurde durch meine schroffe Art doch etwas eingeschüchtert, aber er antwortete dennoch trotzig: Ich bin 16, Herr, und damit kein Junge mehr.


    Nun ja, mit 16 konnte man auch Soldat sein dachte ich und schaute mir den Kerl etwas genauer an. Ganz schlecht sah das, was ich sah, nicht aus.


    Welche Erfahrung hast du denn vorzuweisen? fragte ich, eigentlich nicht erwartend, dass überhaupt welche vorhanden war.


    Noch nicht viel, Herr. bestätigte er mein Vorurteil. Doch ich werde in wenigen Tagen an einem Rennen teilnehmen.


    Er stockte, als hätte auch etwas Angst davor. Ich versprach ihm, an dem Rennen dabei zu sein und ihn zu beobachten. Danach würden wir uns weiter über seine Zukunft unterhalten.

    Eigentlich wollte ich ja wirklich darauf warten, dass auch der dritte Teil der Familie anwesend war. Doch ich konnte auch verstehen, dass Varus wissen wollte, was denn so wichtig sein könnte.


    Nun denn. Ich dachte daran, die Leitung der Factio Albata, also unserer Factio mehr oder weniger abzugeben, respektive zu dritteln.


    Das musste für den Moment genügen, denn ich wartete noch immer auf Modestus. Dafür langte ich bei den präsentierten Häppchen zu.

    Schade, ich hätte wirklich Wichtiges mit euch beiden zu besprechen. Nun ja, vielleicht habe ich ja Glück und er kommt wirklich noch. Sonst wäre ich sehr froh, wenn du meinen Vorschlag mit ihm besprechen könntest, möglichst bevor wir die Planung für die Vereinigung der Familie unter einem Dach vornehmen.


    Das "Geschäft" war mir in diesem Fall wichtiger, als eine Erfrischung, weswegen ich zuerst dort weiter sprach und erst dann auf die Frage antwortete.


    Eine Kleinigkeit hätte Vorteile.

    Am Tage nach dem Sieg von Felix in den Ludi Apollinares begannen auch schon die Vorbereitungen auf die nächsten Rennen. Ich war also auf dem Campus zugegen und organisierte dies und das, als mich ein junger Mann von der Seite her ansprach.


    Herr, darf ich stören? fragte er mich, gar nicht scheu und fuhr gleich, ohne auf Antwort zu warten, fort.
    Ich bin Pigor Secundus, Wagenlenker. Ich möchte gerne für deine Farben fahren.


    Nun, ich war ziemlich platt, waren doch solche Ereignisse nicht ganz häufig. Meistens fand man Wagenlenker bei Rennen und kaufte sie dort ein. Doch dieser junge Mann, er sah eher noch aus wie ein Kind, war scheinbar etwas anders gewickelt.


    Wie alt bist du denn, puer? erkundigte ich mich und wählte bewusst die abschätzige Anrede "Junge".

    Wie ich am Tag zuvor auf der Rennbahn versprochen hatte, hatte ich alles bereiten lassen, um mein Dankesopfer vollziehen zu lassen.


    Ich machte mich also auf den Weg, diesen Annaeus zu suchen und begab mich dazu in den Tempel, welchen er mir als Arbeitsort genannt hatte.

    Und ich grüsse dich, Senator Aelius Quarto. erwiderte ich den Gruss. Krampfhaft versuchte ich, mich wieder zu fassen und als neuer Senator keine allzu schlechte Falle zu machen.


    Vom Siegerpreis wusste ich nichts, hatte ich die 2 Fahrer doch noch aus Misenum zu diesem Rennen angemeldet, weil es Tradition war, dass alle Rennställe an diesem grossen Rennen teilnahmen. Die Details dazu hatte ich nur überflogen und auch nie mit einem Sieg gerechnet. Umso grösser war die Freude nun.


    Ich danke dir! Die Factio kann diesen Betrag sicherlich gut gebrauchen. Ein dritter Lenker war schon länger geplant, ein ganz junger Mann wäre ideal.


    Dann hob ich die Schatulle hoch und präsentierte sie dem Publikum. Die weisse Fan-Ecke explodierte in hunderten Sprechchören und Gesängen, um sich dann in einem einzigen Siegesgesang zu einigen.


    Darauf ging ich zu Felix hin und bedankte mich bei ihm, beglückwünschte ihn zu seinem ersten grossen Sieg und wechselte auch sonst noch ein paar Worte mit dem besten Lenker, den die Albata im Moment hatte.

    Ein Senator nach dem Anderen erhob sich nun und gab seine Stimme ab. Schon längst war das Ergebnis klar, als ich an die Reihe kam. Reichlich Zeit hatte mir dieses Verfahren gegeben, um zu überlegen. Im Normalfall erhielt ein Bürger, der einem anderen Bürger in der Schlacht das Leben rettete die Eichenlaub Krone. Darüber, ob ein Scharmützel eine Schlacht sei oder nicht, konnte man ja diskutieren, aber ein Leben wurde hier gerettet, ganz klar.


    So stimmte ich dann als letzter:


    :dafuer:

    Ich hörte gerade die Antwort des Priesters und war ganz schön erstaunt, einen Annaeus vor mir zu haben, als der Ausrichter der Spiele bei der Siegerehrung meinen Namen rief.


    Ich bin hier! brüllte ich so laut ich konnte gegen alle weissen Fans an und machte mich sofort auf den Weg in die Arena.


    Wenig später war ich dort unten angekommen, den Kopf noch immer voll von der unerwarteten Begegnung mit einem Verwandten. Nun, ich wusste ja nun, wo ich ihn wieder treffen würde.






    edit: Schriftgrösse

    Salve Varus, es ist schön, wieder hier zu sein, in Rom, zu Hause. erwiderte ich den freundlichen Gruss und umarmte meinen Verwandten, wie es sich gehörte.


    Ist Modestus vielleicht auch da, weisst du das? Ich würde gerne euch beide sprechen.

    Apoll hatte am heutigen Tage wahrlich sein goldenes Gesicht gezeigt. Die Sonne schien über der Factio Albata! Ein Sieg im wohl grössten und wichtigsten Rennen des Jahres und dies nach einer Durststrecke von sovielen Jahren, dass sich niemand an den letzten Sieg wirklich erinnern konnte!


    Das war zuviel für mich. Ich stimmte in die Gesänge der Weissen ein und winkte dem Sieger zu, als dieser zur verdienten Ehrenrunde ansetzte und unter uns vorbei fuhr, als wäre ich ein einfacher Fan und kein Senator Roms.


    Priester, in welchem Tempel und unter welchem Namen kann ich dich finden um mein Gelübde einzulösen? fragte ich denjenigen Mann, den ich gerade eben kennen gelernt hatte.

    Bei allen Göttern Roms! War das die Möglichkeit? Sollte sich etwa in so kurzer Zeit so Vieles zum Guten wenden? Ich konnte kaum glauben, was sich da unten auf der Rennbahn abspielte. Felix fuhr, als hätte er noch nie auch nur eine einzige Sekunde seines Lebens etwas anderes getan! Und auch Fortunatus hielt gut mit. Ein vierter Rang wäre wirklich schön für ihn.


    Zitat

    Zitat von Publius Annaeus Domitianus:
    Wer ist der Fahrer, der da führt ?" fragte ich, in der Hoffnung, daß mir jemand der Umstehenden seinen Namen nennen konnte.


    Ich werden den Göttern ein grosses blutiges Opfer erbringen, wenn Felix gewinnt! Das ist der führende Weisse da. rief ich einem Priester zu, der sich im gleich angrenzenden reservierten Sektor aufhielt.