Beiträge von Tiberios

    Sie ist natürlich in einer anderen Zeit aufgewachsen und hatte bemängelt, dass es keine Abenteuerbücher mit weiblichen Protagonisten gab. Das hat sie so gestört, dass sie selbst welche geschrieben hat. Auf Deutsch sind aber nur ihre Jugendbücher bekannt, und ich vermute, du bist aus dem Alter raus.
    ich lese ab und zu gerne Jugendbücher.
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    Die Scarrow Reihe hatte ich komplett gekauft und dann in Ebay vertickt, weil sie mir von Band zu Band weniger gefallen hat. :(

    Die Autorin Frederica de Cesco hat nach eigener Auskunft angefangen zu schreiben, weil es die Bücher, die sie lesen wollte, nicht zu kaufen gab.
    vielleicht eine Motivation, sich dranzusetzen.... ;)

    Nein, es wird imho nicht besser. Mich hat das vom Fluss her auch gestört. 8)
    ich habe nichts gegen Liebesgeschichten, aber sie sollten die Handlung bereichern und nicht aufhalten. ( Sonst ist das so ähnlich, wie wenn sie in Musicals anfangen zu singen, ich weiß nicht, ob jemand das Gefühl kennt)


    Damit sind die Uthred- Bände wirklich besser ausgefeilt (Die Artus- Chroniken haben mir noch einen Tick besser gefallen) nur leider: Falsche Zeit

    "Aislin wird ein schönes Leben haben, wenn du ihr beibringst, dass ihr Leben schön und gut ist so wie es ist.", sprach Tiberios:
    "Sie wird unglücklich werden, wenn du ihr den Floh der Freiheit ins Ohr setzt, denn dann wird sie überzeugt davon sein, dass sie nicht glücklich ist.
    Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben, sagt
    Epiktetos, der berühmte Philosoph. Und er weiß genau, von was er spricht, weil er selbst einmal ein Sklave war.
    Du kanntest Livia, nicht wahr? Sie war glücklich und hat es nicht einmal gemerkt, weil sie einer Freiheit hinterhergelaufen ist, die gar nicht in ihrer Macht stand. Der falsche Traum hat ihre Liebe, ihre Gesundheit, vielleicht sogar ihr Leben gekostet - ich weiß nicht, was aus ihr geworden ist.
    Leider bin ich kein bißchen weise, vielleicht werde ich es eines Tages sein, ich bin ja noch jung, so gibt es noch Hoffnung."

    Tiberios lachte ein wenig. Er hatte das Gefühl, dass Iduna ihn besser verstand und vielleicht eher auf ihn hören würde als Eireann. Auch er hatte einst gegen das ungerechte Schicksal aufbegehrt, er war ein zorniger Knabe gewesen. Erst später hatte ihm Philippos geholfen, die Welt anders zu sehen und damit vielleicht sogar sein Leben gerettet.
    "Wenn du das nächste Mal Zeit hast, bring Aislin her.", sagte Tiberios freundlich: "Und lies soviel du kannst.
    Ich wünsche dir alles Gute."

    Er umarmte sie kurz: "Vale bene Iduna!"

    "Na klar war er gnädig. Ein Sklave sollte sich sein ganzes Leben gut benehmen, nicht nur zwei Jahre, oder?",
    Tiberios fand den Einfall von dominus Caesoninus immer noch amüsant.:
    "Aber du hast doch nicht Aislins Zukunft verbaut! Dein früherer Dominus ist in Elysium und kann sein Wort nicht mehr halten, doch Aislin ist eine verna, hier in der Domus Iulia geboren. Ihre domini werden sie gern haben, sie wird verwöhnt werden. Und da du dich um sie kümmerst, wird es auch dir gut ergehen. Sei zuversichtlich."
    Tiberios wollte zum Lesen ansetzen, da bemerkte er, dass er die Schrift fast nicht mehr entziffern konnte. Unbemerkt hatte sich die Dämmerung herangeschlichen und ihr blaues Tuch über die Lektüre der beiden jungen Sklaven geworfen.
    Der furische Maiordomus sprang auf:
    "Ich muss vor Einbruch der Nacht zuhause sein!", sagte er: "Bitte begleite mich noch zur Porta, Iduna."

    "Nur zwei Jahre Wohlverhalten eurerseits für die emancipatio eurer Tochter? Dominus Caesonius muss ja ein launiger Herr gewesen sein!", staunte Tiberios:
    "Nun gut, das ist bei weitem nicht die verrückteste Freilassung, von der ich gehört hätte. Ein Herr hat einmal einen Sklaven freigelassen, weil er ihm seinen goldenen Ring aus der cloaca gefischt hat. Und ein anderer, weil der Sklave ihm aus Versehen auf den Fuß getreten ist, und er meinte, er würde sich nicht von einem Sklaven treten lassen - letzeres halte ich allerdings für ein abgekartetes Spiel.
    Gerade aber als Freigelassene, wenn die domini nicht mehr verpflichtet sind, sie zu unterhalten, muss sich Aislin ihr Brot selbst verdienen können. Wer jung ist und nichts weiß, landet schnell in einem der Lupanare in der Subura. Oder wie hast du dir das vorgestellt?"

    Tiberios versuchte vernünftig zu sein, aber er wusste schon, dass seine Worte Idunas Herz nicht erreichten.
    Das sah er an ihrem Schmachten, wenn das süße Wort Freiheit fiel. O dulce nomen libertatis. Tiberios' Ansicht nach vernebelte die Idee den Blick auf die Realität.
    Er seufzte und las:
    "Ismene:
    Das ist vermessen. Wie bist du daran?"

    Dominus Scato sprach hervorragend Griechisch, aber die Bedeutung des Wortes philia erfasste er nicht völlig, und Tiberios schob die Schuld daran auf Lehrer Terpander, der da bestimmt seine Gründe gehabt hatte, die Bedeutung einzuengen.
    Ein wenig nachsichtig lächelte der furische Sklave. Scatos Hände waren rau und er war...stärker als bei ihren letzten Begegnungen, er schien in sich selbst zu ruhen. Diese Hände würden sich verletzter Kameraden annehmen. Sisenna Iunius Scato war Soldat und bald ein Medicus.


    Tiberios war beinahe, aber nur beinahe aus seiner Deckung gekommen, jetzt konnte er zurückweichen ohne jemals sein Innerstes preisgegeben zu haben. Fast erleichtert atmete er auf.


    An Scatos Reaktion erriet er, dass der Römer in einer festen Beziehung lebte. Einen Moment lang dachte er an Terpander, doch obwohl er Terpanders Treue und Hingabe an seinen dominus nicht anzweifelte, waren doch selbst die grausige Angelegenheit mit der Totenbeschwörung und die Fluchtafel nur aus dem Wunsch erwachsen, ihn nicht zu früh in Stich lassen zu müssen – Terpander war es nicht, der Halt und Sicherheit gab. Terpander verwirrte die Welt mehr als dass er sie hell und klar machte.
    Tiberios dachte an einen anderen Namen und vergrub ihn gleich wieder in seinen Gedächtnis – nicht einmal wenn sie ihn vierteilten würde er ihn verraten. Doch er wusste, wer der Betreffende war: loyal, tatkräftig, ruhig, von Ehre
    Und Tiberios war sehr froh darum, dass Scato nicht alleine bleiben würde.


    „Domina Stella ist verreist, aber ich kann Dominus Saturninus um Erlaubnis fragen, ob er mich zur Einweihungsfeier verleiht.“, antwortete Tiberios ernsthaft: „Welche Aufgabe genau hat man mir zugedacht?“
    Er sah zu Boden. Er hatte aufgehört zu weinen, aber auch aufgehört, so unsinnig glücklich zu sein. Nun war er zur galene zurückgekehrt, der Gemütsruhe, die war wie die blanke Oberfläche der völlig stillen See.


    Seine Stimme war sanft und klar:
    „Ich komme gerne, falls ich zu dieser Zeit noch in Roma weile, Dominus Scato. Meine Domina sendet mich mit einem Auftrag nach Alexandria.“


    Er wusste, dass so eine lange Reise für einen Sklaven ein unerhörter Vertrauensbeweis war, und er war durchaus stolz auf dieses Vertrauen.

    Zitat

    Original von Sisenna Iunius Scato
    *lach* Einen Ork. :D


    jetzt muss ich doch mal fragen: Wieso sind Orks grün? :hmm:


    Und die andere Frage:


    Zitat

    Original von Tiberius Decimus Rusticus


    Also wie gesagt bietet Scato einen Zeichenservice an - das kann nur etwas dauern.


    Was ist damit gemeint? Avatare auf Bestellung? Falls ja - =) :dafuer:



    Nochmal zum neuen Forum:


    Was ist mit den Bildern, die im Post- Text erscheinen, was ja bei vielen NSC- Sklaven, Häuserdekorationen, aber auch Unterschriften etc der Fall ist.
    Darf man sie weiter mit Nachweis einstellen oder fällt diese Funktion ganz weg?

    Tiberios schüttelte lachend über die Bezeichnung von Iason als „Schmierlappen und Heuchler“ und mit geröteten Wangen - der Schlagabtausch der beiden Helden hatte ihm großes Vergnügen bereitet - den Kopf: "Seneca hält es natürlich mit Medea!“, rief er aus: „Der Unterschied ist wohl, dass bei Euripides beide die Kinder loswerden wollen, während sie bei Seneca um sie kämpfen, und gerade die Bindung von Iason an seine Söhne macht das Ganze einleuchtender und vielleicht auch grausamer: So wirft Medea dann auch die toten Kinder Iason zu Füßen, während sie bei Euripides mit dem Drachenwagen emphorsteigen und Heroen werden! Es passiert ja nicht oft, aber hier setzt sich der römische Schriftsteller gegen den griechischen durch, da seine Personen nicht wie aus den alten Mythen erscheinen sondern vielmehr wie lebende Menschen in unserer Zeit...“


    Tiberios, der als Alexandriner ohnehin gerne und mit Leidenschaft redete, dachte nicht mehr daran, ob es angemessen war, was er sagte, und er dachte auch nicht daran, dass ihm eine eigene Meinung nicht zustand. Er erwartete eher, dass Icarion seine Position nun verteidigen würde und dass es zu einem weiteren Schlagabtausch über die Unterschiede zwischen Euripides und Seneca käme, der einfach nur auf der Lust an der Diskussion beruhte; keinesfalls wollte er Icarion, der so freundlich ihm gegenüber gewesen war, herabsetzen.


    Tiberios trank einen Schluck aus dem Becher:
    „Ich bin noch nie öffentlich aufgetreten, Dominus Serapio.“, beantwortete er dann die Frage des Römers:
    „Ich dilettiere nur. Aber….“ nun errötete er:
    „Es macht mir so große Freude.“, gestand er scheu, denn in seinen Augen war das unwichtig. Ein Sklave wurde für gewöhnlich an den Platz gestellt, an dem er für seine domini am nützlichsten war:
    „Ich saß bei dem Kampf Flamma, der Schlächter von Carrhae vs Priscus, der Zerstörer in der Reihe direkt hinter dir, Dominus Serapio. Mein Begleiter und ich kamen etwas zu spät, und wir taten so, als gehörten wir mit zu deiner Dienerschaft – so hat man uns durchgewunken.“
    Ein wenig Schauspielern machte Tiberios nicht nur auf der Bühne Spaß:
    „Ansonsten weiß ich nicht, woher du mich kennen könntest, Dominus Serapio.“, sprach er.

    Dominus Scato setzte sich nicht und ließ ihn stehen, wie es üblich gewesen wäre - er zog Tiberios an sich.


    Der furische Sklave stand da ohne sich zu regen, spürte wie der Römer seinen Mund, seine Nase in seinen Locken vergrub, nahm die Wärme Scatos, seine Gegenwart und den vertrauten Geruch wahr, und er verging fast vor Hingabe. Wäre Medusa in diesem Moment vorbei geschritten, um ihn zu versteinern, hätte auf dem Antlitz der Statue bis in alle Ewigkeit ein seliges Lächeln gelegen.


    Tiberios konnte nicht verhindern, dass ihm die Tränen kamen. Nächtelang hatte er sich nach solch einem Moment gesehnt und dann kam das Geständnis des stolzen und großherzigen Römers: Du hast mir gefehlt
    „Mir geht es doch immer gut, Dominus Scato“, sprach der Jüngling, und plötzlich schluchzte er auf, wandte den Kopf ab und hielt sich fest wie ein Ertrinkender. Seine Finger streichelten den Nacken des Mannes, fuhren über sein Gesicht, so sanft, so langsam, als versuche er sich jede Kleinigkeit einzuprägen; er war bleich vor Kummer und strahlte vor Glück.
    Er hätte nicht gehofft, Sisenna Iunius Scato vor seiner, Tiberios‘, Abreise nach Alexandria noch einmal wieder zu sehen:
    Und dann sprach er es aus, sehr leise: "Du hast mir mehr gefehlt, als ich es sagen kann: Ego se philo
    Er sagte es auf Koiné, seiner Muttersprache. Der Satz hallte in seinen Ohren, als hätte er ihn laut gerufen, und er verstummte, nur seine schlanken hellen Hände streichelten weiter, als wäre er blind.

    Tiberios verstand, dass das Leben nicht gut zu Iduna gewesen war. Aber ihre sprunghaften Gedanken und ihre andauernden Anklagen gegen die Welt verstand er nicht so recht. Auch die Frage nach dem Gewissen verstand er nicht. Was hatte das mit Eros zu tun? Er hatte weder arglose Mädchen verführt noch sich gewaltsam verschafft, was ihm freiwillig nicht gegeben werden wollte. Sie konnte sagen, was sie wollte, dies klang sehr nach den christiani. Oder Iduna ließ sich von ihren Gefühlen beherrschen, anstatt zu versuchen, sie zu beherrschen.
    Der furische Sklave legte den Arm um sie und flüsterte ihr ins Ohr:
    "Was du kannst, können sie dir nicht nehmen. Es macht dich wertvoll. Wenn du eines Tages bei deinen domini einen Wunsch frei hast, dann wünsche dir, dass Aislin eine Ausbildung bekommt! Sklaven, in deren Ausbildung man schon Geld gesteckt hat, werden nicht einfach so verkauft!“
    Zumindest meistens nicht, dachte Tiberios, dessen Geschick das Gegenteil bewiesen hatte.
    Doch er fuhr fort:
    „Und sollte deine Tochter eines Tages eine liberta werden, so weiß sie etwas und kann etwas, das ihren Lebensunterhalt sichert.“


    Tiberios nickte ermutigend und wiegte Iduna im Arm, als sei sie ein kleines Mädchen.

    Tiberios jedoch nickte nur; Befehl war Befehl. Nur bei der morgigen Trainingsfahrt wagte er einen Einwand:
    „Bitte Dominus Saturninus, fahr nicht alleine!“, sagte er:
    „Wenn du stürzt oder sonst etwas geschieht, wärst du völlig auf dich gestellt.“
    Er erinnerte sich daran, wie viel Spaß es gemacht hatte, seinen früheren dominus Philus im Zweispänner zu begleiten, aber für ein Renntraining konnte man den currus nicht mit zwei Personen besetzen, daher schlug er vor:
    „Timon könnte auf Marinel als Leibwächter hinter dir her reiten.“

    Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus Minor


    Eine Frage zur Ankündigung des Foren-Umzuges bleibt mir jedoch:


    Wie genau muss man beweisen, dass man die Rechte an einem Bild besitzt? Ich meine, wenn ein Bild tatsächlich mich im RL abbildet, dann habe ich das Recht am eigenen Bild, aber wie soll ich euch das beweisen?
    .


    Salvete, ich möchte dazu auch fragen:
    Möchte die SL von jedem Spieler eine PN mit den Links zu den Avataren sämtlicher IDs ?
    oder
    würde ein Vermerk auf der Tabulariumsseite bei der ID genügen?


    Genügt bei eigenen Aufnahmen der Vermerk? "Privat" ?


    Was ist mit der bisherigen Avatargallerie des IR?


    Valete

    Das Equile war durch den gleichen Hinterhof wie der Hundezwinger zu erreichen und bestand aus einem größeren Gebäude mit Bogengängen, in denen die Pferde ihre Boxen hatten. Außerdem war es auch der Aufbewahrungsort für den currus, den zweirädrigen Wagen, die Sänfte mit dem Löwenwappen, Säcke voller Hafer, Gerste und Heu und verschiedene Gerätschaften.
    Eine kleine steinerne Statue des Gottes Neptun – Herr der Pferde - und eine der Epona, der keltischen Pferdegöttin, die mittlerweile in allen Provinzen verehrt wurde, wachten in einer Nische über die anvertrauten Tiere.


    Da Nestor die graue Stute Malika nach Brundisium mitgenommen hatte, waren gerade nur drei Pferde in den Furischen Stallungen zu finden: Der Hengst Minos und die beiden Wallache Marinel und Malachit. Der dunkelbraune Hengst war in drer Provinz Cappadocia gezüchtet wurde, die beiden Wallache waren Lichtfüchse und stammten aus Nordafrika.
    Da dominus Saturninus gleich am Tag nach seiner Ankunft die Pferde sehen wollte, hatte Tiberios ihn hergeführt. Auch Timon, der Stallbursche, war anwesend.

    Tiberios gab das Lächeln zurück; er merkte, dass der römische Ritter ihm die kameradschaftliche Geste nicht übel genommen hatte.
    Aber als dominus Serapio sich räusperte und das zweite Mal Anlauf nahm und in die Rolle des Iason schlüpfte, war er entzückt über dessen Darbietung. Der Römer hatte unzweifelhaft daimon, wie man bei ihm zuhause gesagt hätte, enthusiasmós im Platonischen Sinne*, der ihn leicht, beschwingt und heilig werden und Iason seine Stimme verleihen ließ. Nur: Für einen römischen Ritter war es wohl überhaupt kein Kompliment ein großartiger Schauspieler zu sein; rangierten doch Theaterleute zusammen mit allen, die im entferntesten mit Unterhaltung zu tun hatten, am untersten Ende der gesellschaftlichen Ordnung.
    Daher schwieg der furische Sklave, doch seine Augen leuchteten auf, und als er nun Iason, der die gemeinsamen Kinder zur Entschuldigung vorschob, anblickte und ihm mit einer störrischen Bewegung seine Hände entzog, so war er wieder Medea, die sich einen Dreck um Konventionen scherte:
    Fugimus Iason fugimos - hoc non est novum….
    Wir flohen, Iason, und jetzt fliehe ich –
    das ist nichts Neues, die Wohnsitze zu wechseln;
    aber der Grund für die Flucht ist ein neuer:
    Bisher bin ich für dich geflohen;
    ich gehe, ich verschwinde, weil du mich zwingst, aus deiner Heimat zu flüchten.
    Und wohin schickst du mich?
    Zu Phasis und nach Colchis soll ich wohl reisen und in das väterliche Königreich, in dessen Filden meines Bruders Blut vergossen wurde?
    Welches Land zu bereisen befiehlst du nun?
    Welche Meere willst du mir zeigen?
    Vielleicht die Schlünde des schwarzen Meeres, durch die ich fuhr,
    als ich deinem noblen, königlichen brüchigen Ehegelübde durch die Symplegaden gefolgt bin?…."

    Er endete den Monolog:
    "...Für dich verließen mich Vaterland und Vater, mein Bruder und mein Stolz.
    Mit dieser Mitgift heiratete ich.
    Gib es der Flüchtenden nun zurück!“


    Tiberios`Medea war nicht wie eine rasende Mänade; kalt und klar zog sie Bilanz, ungebeugt stand sie da und rang die Hände, jedes Wort bittere Verachtung.


    (Und gleichzeitig fühlte sich Tiberios von etwas umfangen, das größer war als er und das ihn trug. So ewig weiter spielen zu dürfen….und er wußte doch, dass es ihm nicht zustand, etwas zu wünschen oder zu wollen, es sei denn, es wäre für die domini von Nutzen gewesen. Die Probe in der Diana Laube, die stahl er gerade seinem Geschick - Tyche, ich danke dir!)


    Selbstbedauern (Iason), Selbstdarstellung (Medea), Schuldzuweisungen( Beide) Appell an die Vernunft (Iason), das Ringen um die Kinder und geheuchelte Versöhnung: Der ágon, das Streitgespräch zwischen Medea und Iason war eröffnet, Schritt für Schritt ging es in die Katastrophe.