Beiträge von Tiberios

    Tiberios verneigte sich und machte sich auf den Weg zurück zu dem Schreibwarengeschäft, das sie eben verlassen hatten.
    Den Einkaufskorb nahm er mit sich, damit der junge Herr nicht darauf aufpassen musste.
    Es war unangenehm, sich erneut durch die Menschenmenge zu schieben, die mit jeder Stunde größer wurde, bis in der hora nona* die meisten Leute dann zum Mittagessen aufbrechen würden, aber Tiberios war geübt darin, sich fast überall durchzuquetschen, und er musste dabei nicht würdevoll aussehen.


    Er hoffte, so schnell wie möglich zu dominus Valentinus zurückzukehren und diese leidige Angelegenheit gelöst zu haben. Das Vertrauen des jungen Furiers ehrte ihn.
    .

    Sim-Off:

    * Je nach Jahreszeit zwischen 14.00 und 15.00 Uhr

    Tiberios ärgerte sich über sich selbst, dass er nicht besser aufgepasst hatte, als der Verkäufer die Pergamentseiten zusammen rollte.


    Er verbeugte sich kurz und sagte:
    "Gestatte, Dominus, dass ich als Maiordomus der Casa Furia diese unerfreuliche Angelegenheit regle. Das ist es nicht wert, dass du dich selbst bemühst, warte hier bitte auf mich. Wenn ich zurück bin, sollten wir auf jeden Fall noch eine Meldung bei der Marktverwaltung im Erdgeschoss machen."


    Es konnte sein, dass der Verkäufer selbst ein Betrüger - oder dass er nur ein Sklave, der von seinem Herren dazu gezwungen wurde, Kunden übers Ohr zu hauen, war. Das wollte Tiberios auf jeden Fall herausbekommen. Im letzeren Fall täte ihm der Sklave leid, denn da hieß es "mitgegangen - mitgefangen."

    "Ich danke dir, Dominus", sagte Tiberios.
    Als Valentinus seufzte, grinste er kurz; Seufzen tat die Domina manchmal auch.



    Kurz nach dem Hauptausgang blieb der Grieche stehen, nestelte die Rolle aus dem Korb und begann sie aufzuwickeln.


    Die ersten beiden Pergamente waren honigfarben und tadellos, mit nur ganz kleinen gleichmäßigen Pünktchen auf der Haarbalgseite.
    Das dritte Blatt fühlte sich unter Tiberios Finger rauer an. Er drehte und wendete es, konnte zunächst keinen Unterschied zu den anderen entdecken.
    Aber dann im grellen Licht, da waren sie, feine Linien, unendlich sorgfältig weggekratzt.


    "SOKRATES: Unus duo tres;
    quartum e numero, Timaee, vestro requiro, ut, qui hesterni quidem epuli convivae fueritis,
    hodierni praebitores invitatoresque ex condicto resideatis *....."
    , las Tiberios:
    "Platon, die Zusammenfassung über den Staat, auf Latein übersetzt, bestimmt sehr lehrreich, dominus, aber nicht auf einem Pergamentblatt, das als neu verkauft wurde! Das hier ist ein codex rescriptus; der wäre billiger gewesen!", rief er erbost aus.



    Sim-Off:

    * SOKRATES: Einer, zwei, drei! Wo aber, lieber Timaios, blieb uns der vierte der gestrigen Gäste
    und heutigen Gastgeber?, Platon: Rede über den besten Staat

    Tiberios legte die Rollen zu den Tintenfläschchen in den Korb und folgte dem jungen Furier.


    Vor dem Laden sagte er: "Dominus, ich bitte dennoch um deine Erlaubnis, die Qualität der Pergamente genauer nachprüfen zu dürfen, sobald wir am Ausgang angelangt sind. Hier in dem Markt ist trotz der Fenster noch zu dunkel."


    Der Maiordomus wollte keinesfalls dominus Valentinus auf die Nerven gehen, aber domina Furia Stella würde es bestimmt wünschen, dass er ihrem Neffen in allen Angelegenheiten unterstützte.

    "Für mich bitte dreimal Eisengallustinte auf Rechnung für die Casa Furia Hausverwaltung ", bestellte Tiberios bei Norius Carbo.
    Die farbige Rußtinte kam für die Buchhaltung nicht in Frage.


    Er wandte sich an Decimus Furius Valentinus: "Oder möchtest du die farbige Tinte sehen, Dominus?"
    Die Wahrheit war, er wollte sie gerne sehen.

    „Wie du wünschst, Domina“,
    Tiberios setzte sich. Er war immer noch befangen, wenn er in Gegenwart von Furia Stella sitzen sollte:
    „Viridomarus, das ist ein Geschäftsinhaber von den Trainansmärkten, hat zwei Angebote zur Miete von Reisekutschen gemacht:“, sagte er und legte das Schreiben vor:


    Schreiben von Viridomarus


    "Entweder eine lederne Carruca, die aber nur ein Zweisitzer ist, für 400 Sesterze oder eine hölzerne Carruca, die für vier Personen Platz plus Gepäck bietet, für 550 Sesterze.
    Beide Wagen sind gefedert und bequem. Auch bei dem Zweisitzer gibt es viel Platz für Gepäck, und deine Sklaven könnten auf dem Boden oder neben dem Kutscher sitzen.
    Einen zuverlässigen Kutscher würde Viridomarus stellen, falls du keinen eigenen mitnehmen möchtest.
    Der Vorteil von Holz liegt darin, dass die Carruca wie ein kleines Zimmer auf Reisen ist, der von Leder, dass man die Wände hochklappen kann, um es schön luftig und frisch zu haben.
    Generell sehe ich den Vorteil in Viridomarus 'Angebot, dass er einen Pauschalpreis verlangt und nicht pro Tag abgerechnet wird, so dass du den Reisewagen so lange benutzen kannst wie du ihn brauchst.
    Die Miete liegt sogar unter dem gängigen Marktpreis, da es sich um einen ganzen Wagen handelt, ich habe mich erkundigt.*“
    , sagte Tiberios.


    Sim-Off:

    * Der Preis läge pro Reiseplatz zwischen 400 und 700 Sesterze laut Orbis

    Der Verkäufer pfiff einen Schreiber herbei, der die Rechnung auf einem schon teilweise vorgeschriebenem Brief ausstellte:



    Feine Schreibunterlagen Bester Qualität Mercatus Traiani


    Roma


    Rechnung


    ANTE DIEM IV ID AUG DCCCLXX A.U.C



    Gesamtbetrag: Drei Denare


    Vielen Dank für euren Einkauf
    und beehrt uns bald wieder!


    * Alle Preise sind in Denare angegeben.


    Der Verkäufer gab dem jungen Furier die Rechnung:
    "Schönen Tag!", wünschte er: "Es war mir eine außerordentliche Freude, mit dir Geschäfte zu machen!"

    Tiberios indes war es wichtig gewesen, dass Dominus Valentinus seinen Kauf absegnete.


    Wie viele Menschen benahmen sich auch domini nicht immer rational, und da der Grieche den jungen Furier erst seit dem heutigen Tag kannte, war er immer noch am Austarieren, welchen Stil Valentinus pflegte. Sein erster Eindruck war, dass Valentinus freundlich und vernünftig war, aber der Grad zwischen "selbständig mitdenken"und "eigenmächtig handeln" war ein schmaler Grat für einen Sklaven. Besser einmal zu viel nachfragen als zu wenig.


    "Danke, Dominus Valentinus", sagte er daher.


    Als Norius Carbo von farbiger Tinte sprach, horchte er auf; zu gerne hätte er nach den Farben und der Art der Pigmente gefragt und damit probe-geschrieben, aber er hielt sich zurück.

    "Ein Denar pro Blatt* für einfaches Lamm; gut geglättet und geweisst dann zwei Denare", antwortete der Verkäufer wieder mit einer Verbeugung:
    "Wieviele Seiten von welchem möchtest du, Herr? Ich hole sie sofort aus dem Lager."


    Tiberios schien es eine gute Wahl. Er hoffte allerdings, dass Dominus Valentinus nachprüfen würde, dass die Ware wirklich so aussah wie die Probestücke. Auch in den feinen Trainansmärkten versuchte man manchmal, Kunden übers Ohr zu hauen.


    Besonders aufpassen musste man, dass man bei Pergament keinen mehrfachen palimpsestos , wie es auf Griechisch hieß, angedreht bekam. Wenn man die alte Schrift abkratzte und das Pergament fein polierte, sah man das nicht gleich, es sei denn, man prüfte es genau im Sonnenlicht.



    Sim-Off:

    * Blatt = 17 cm x 29,5 cm
    Da ich die Preise von Pergament nirgends gefunden habe, ging ich vom Kaufwert ein Denar= 20 Euro aus und den heutigen Pergamentpreisen aus. (40 Denare im Jahr 300 erscheint mir für das Jahr 117 zu hoch)
    1 Denar = 4 Sesterze

    "Ich würde gerne drei Fläschchen Eisengallustinte für die Angelegenheiten der Casa Furia kaufen.", sagte Tiberios:
    "Aber du sollst mich nicht für unbescheiden halten, Dominus. Der Grund hierfür ist, dass diese hochpreisige Tinte als einzige wasserfest ist. Und wenn ich die Haushaltsbücher führe, die zur Steuerberechnung dienen, müssen diese Dokumente auch einen Unglücksfall wie ein undichtes Dach oder ein geplatztes Wasserrohr überstehen."


    Nun hatte Tiberios erklärt, warum er bereit war, im Budget teure Tinte einzuplanen.

    Nun, mit Terpander in das Innere des Hauses zu gehen oder alleine in der Subura zu warten, es war eigentlich klar, für was sich Tiberios entscheiden würde. Er fürchtete nur Hairans spitze Zunge.
    Aber dann dachte er, dass an Terpanders Seite, so lange der seine Hand hielt, nichts wirklich schlimm werden konnte. Und gerne wollte er den Spartiaten erfreuen, wenn er auch nicht wirklich den Satz verstand, dass alle miteinander schlecht wären. Er auch?
    Nein, sonst hätte ihn Terpander doch nicht dabei haben wollen….
    Noch in seinen Überlegungen wurde die Tür geöffnet und rötlich schwach flackernder Schein ergoss sich über die beiden späten Besucher.

    Da der Verkäufer davon ausging, das der junge Herr nicht wirklich an einem Kauf von Purpurpergament interessiert war, sonst hätte er nach dem Preis gefragt - wie die meisten Kunden wollte er so ein Teil einfach nur einmal sehen - legte er das wieder weg und wies auf die anderen Pergamentproben:
    "Sagt dir davon etwas zu, Dominus?", fragte er.

    Tiberios wusste genau, was Charis meinte. Stille, weil man keinen Vertrauten hatte. Stille, weil man niemals, in keinem Augenblick die Selbstbeherrschung verlieren durfte. Sklaven, die zufrieden waren mit ihrem Los, gewiss; die Arbeit war körperlich nicht so schwer und es wurde für einen gesorgt.
    Tiberios hatte kein Problem damit, zu dienen. Doch so oft wusste er nicht, wohin mit seinen Gefühlen, seinen Gedanken, seiner raschen quecksilbrigen Art. In der Casa Furia hatte er bisher keinen Kameraden gefunden, dem er völlig vertraute, obwohl alle hilfsbereit und gut miteinander umgingen – wie dominus Viridomarus liebte auch domina Stella Harmonie und Frieden in ihrem Haus.


    In Alexandria war das anders gewesen; nun erinnerte er sich wieder an die drei anderen Sklavenkinder: Anippe,Timothea und Daphne .Sie hatten sich alle vertraut, eine verschworene Bande waren sie gewesen; oft nur um Haaresbreite kamen sie mit ihren Untaten davon und auch nur, weil sie ihren Herren meistens zum Lachen brachten. Aber damals waren sie alle fürchterlich jung gewesen.


    „Semiramis heißt deine Mutter? Auch das ein Königinnenname. Ich merke schon, ihr Nubier oder Halbnubier seid anmutige Menschen von königlichem Geblüt.“,
    machte Tiberios ein Kompliment und schluckte, als Charilaus so liebevoll von seiner Mutter sprach:
    „Caenis hat graue Augen, silbergrau wie das Meer, wenn es im Sommer so heiß ist, dass es wie ein Spiegel vor den Toren Alexandrias liegt. Auch sie hatte einen bestimmten Blick allein für mich reserviert und einen besonderen Klang in ihrer Stimme.“, erinnerte er sich.


    Er ließ sich von Charis füttern, in dem er brav den Kopf vorneigte:
    "Diese Käsebrote sind wirklich gut, wir sollten öfter herkommen...
    Ich war eine zeitlang vilicus im Handelshaus meines Herren, und habe sehr eigenverantwortlich gearbeitet , aber ich hatte immer schreckliche Angst, einen groben Fehler zu machen und an ein Bergwerk verkauft zu werden.
    Was würde dein Dominus mit dir machen, wenn er wegen dir Geld verlieren würde?“,


    Tiberios setzte eine etwas besorgte Miene auf. Er wollte einfach, dass es Charis, der so lieb und freundlich war, gut erging in seinem Leben.


    Dann antwortete er:
    „Von was ich träume? Es gibt sehr viel: Fremde Länder entdecken wie Pytheas, der behauptet, hoch im Norden würde das Meer gerinnen wie Milch.
    Oder mir Dinge ausdenken und erforschen, so viel Interessantes gibt es auf der Welt.
    Aber auch Gedichte und Lesen und Deklamieren und Bibliotheken machen mir Freude.
    Ich bin auch gerne ein Scriba und gehe mit Tinte und Papyrus um.
    Meine Arbeit gerade jetzt mag ich auch, es gefällt mir, wenn alles ordentlich und gut ineinander greift wie Zahnräder einer Wasseruhr von Ktesibos.
    Doch ich bin ja noch jung, Tyche, die Schicksalsgöttin hat mich bisher so gut geleitet und-“

    Tiberios sah ernst in Charis Augen:
    ...mich heute an diesen Platz mit dir geführt. Und heute träume ich einzig davon, dich besser kennen zu lernen.", jetzt lächelte er und streichelte wieder Charis Hand.

    Tiberios freute sich über die freundliche Ansprache:
    "Salve, Domina", sagte er,
    blieb stehen und verbeugte sich.
    Er bemerkte, dass domina Furia Stella noch nasse Haare hatte und vermutete, dass sie bestimmt ihre Ornatrix erwartet hatte, und da er mitdachte, fragte er:
    "Wünschst du, dass ich zuerst Glafira herhole?"

    Tiberios konnte auch über die Kutsche berichten, wenn Glafira der Herrin die Haare richtete.
    Auch Tiberios 'Mutter war ja die Ornatrix von kyria Alexandra gewesen, und er hatte als Jugendlicher der Kyria die Korrespondenz vorgelesen, während seine Mutter mit dem calamistrum Locken drehte.

    "Ich bin es,Tiberios.", antwortete der junge Hausverwalter:
    "Kannst du Zeit erübrigen, Domina Stella? ich habe ein Angebot für die Anmietung eines Reisewagens nach Brundisium erhalten und würde es dir gerne zeigen."


    Er wartete ab. Wenn domina Furia Stella etwas anderes zu tun hatte, müsste er eben ein später wieder kommen.

    Epistolae >>>


    Tiberios nahm die Antwort von Viridomarus in sein Officium mit und legte sie zu seiner Anfrage:


    Viridomarus
    Taberna Zum Duften Viri
    Traiansmärkte
    Traiansforum
    Roma


    Casa Furia
    Quirinal
    - Hausverwaltung -
    Maiordomus Casa Furia Tiberios


    Salve Maiordomus Tiberios,


    mögen die Göttinen Abundantia und Moneta Eurem Hause ein Lächeln schenken.
    Vielen Dank für die Anfrage, gerne könnt Ihr eine meiner Carrucae mieten.


    Platz ist in jedem hölzernen Gefährt für vier Personen und Gepäck. In jeder Leder-Carruca ist Platz für zwei Personen, samt Gepäck. Falls Ihr keinen erfahrenen Fahrer habt, werde ich Euch einen meiner Sklaven stellen. Die Frage ist, möchtet Ihr eine geschlossene Carruca aus Holz oder möchtet Ihr eine mit Lederverkleideten Wänden mieten?


    Bei heißen Temperaturen ist jene mit Lederwänden zu bevorzugen, da man in diesem Falle für Frischluft sorgen kann.


    Möchtet Ihr quasi einen festen, fahrenden kleinen Raum, so empfehle ich Euch eine rein hölzerne Carruca. Jedes Gefährt ist durch eine Lederaufhängung gefedert. Das Reisen, gleich in welchem Modell ist sehr angenehm.


    Deine Berechnung bezüglich der Reisezeit muss ich leider korrigieren. Generell würde ich für so eine Reise 14 Tage veranschlagen. Bedenkt bitte alle gemeinsam, dass das Wetter umschlagen kann, Wege somit erschwert oder gar nicht zu passieren sind. Und auch die Pferde benötigen angemessene Behandlung. Deshalb plant vorsorglich eine 14 tägige Reise ein und seit früher da, als das Ihr möglicherweise zu spät erscheint.


    Ferner erinnere ich Euch höflich daran, für jede Person einen Reiseumhang und auch mindestens ein Kissen mitzunehmen. Gleich wie bequem eine Carruca auch sein mag, irgendwann wird man müde und da möchte man sich in den eigenen Umhang hüllen oder es sich auf dem persönlichen Kissen gemütlich machen.


    Der Preis für die Leder-Carruca läge bei 400, jener der hölzernen Carruca bei 550.


    Es würde mich freuen, wenn wir ins Geschäft kämen.



    Vale bene


    Viridomarus




    Hölzerne Carruca:
    https://i.pinimg.com/originals…7f97ab1be50b29f0cfb5b.jpg
    https://sketchfab.com/3d-model…740cf4a3e94a9737607279301




    Lederne Carruca:
    https://tabletopdeutschland.fi…/xanten-strac39fen-05.jpg




    Sim-Off:


    Viridomarus plant 14 Tage für die Reise, da er von 40 Kilometer pro Tag ausgeht. Durchschnittliche Reisegeschwindigkeiten unterschiedlicher Verkehrsmittel im Laufe der geschichtlichen Entwicklung

    *Marsch zu Fuß, 5-6 km/h, 30-50 km pro Tag


    *Pferd 6-10 km/h, 30-60 km pro Tag


    *Kutsche
    (um 1700) ca. 2 km/h, 20-30 km pro Tag
    (um 1800) ca. 3 km/h, 30-40 km pro Tag
    (um 1815) ca. 4 km/h, 40-50 km pro Tag
    (um 1830) ca. 6 km/h, 60-75 km pro Tag
    (um 1850) ca. 10 km/h 100-120 km pro Tag


    Die Römer benutzten ab dem 2. Jahrhundert n. Chr. gefederte Reisewagen. Die Technik ging aber mit ihrem Niedergang allerdings leider verloren


    Im 15. Jahrhundert wurde die Federung im ungarischen Kocs (Kutschen) wieder entdeckt. Bei der Curruca gehe ich also von einem Mittelwert wie bei einem Planwagen aus, ca. 40 km pro Tag. Ich hoffe das ist korrekt so :)


    Tiberios, der zwischen Stadtmauern und in domus aufgewachsen und noch nie in seinem Leben ( bis auf ein einziges Mal) in der freien Natur gewesen war, war in der Nacht zwar nicht taub, tatsächlich hörte auch er alle Geräusche in deutlicher Schärfe, ohne ihren Ursprung zurückverfolgen zu können, aber so gut wie blind.


    Nox fiel über ihn her wie ein schwarzes Tuch. Die einzige Orientierung für ihn war die warme Hand von Terpander, die die seine hielt; aber der Mann selbst verschmolz mit der Dunkelheit und bewegte sich vollkommen lautlos.
    Dafür hatte die Nachtluft, auch wenn sie eher warm und voll von Gerüchen der Gerbereien, Urinale und nach Mensch war, den Effekt, dass Tiberios im Kopf wieder etwas klarer wurde.
    Eine Ewigkeit so schien es, tapperte er hinter Scatos Sklaven drein, einmal hielten sie, und Terpander nahm irgendetwas? Gegenstände? Einen Sack ? mit, ohne Tiberios etwas davon aufzuladen. Dann nach einer weiteren Weile blieb er stehen und klopfte dreimal an irgendeine Porta.


    Tiberios hielt sich an Terpanders Arm fest:
    Ich warte auf dich hier, aber ich will da nicht rein.“, sagte er etwas störrisch:
    „Anis von Alexandria ist ein schlechter Mensch. Ich kenne den – eben aus Alexandria.“