Beiträge von Manius Purgitius Lurco

    Der Blick von Lurco war genauso Rache verheißend wie der von Ramnus. Quietus würde bereuen, was geschehen war. Sonst achteten sie alle mit größter Sorgfalt auf die kleinste Kleinigkeit, aber es gab Ausnahmen und es gab Missgeschicke. Das würde auch noch Quietus lernen, sobald er verkehrt herum auf der Latrine saß und an seiner eigenen Scheiße erstickte mit dem Kackschwamm bis zum Anschlag im Rektum. Das letzte Wort war noch nicht gesprochen über dieses Kameradenschwein! Lurco erwiderte grimmig Rammys Blick und nickte Richtung Quietus.

    Lurco betrat das Atrium, er kannte seinen Gastgeber vom Sehen her. Es war jener Mann, den er um die Abgabe seines Stiftes bitten musste bei Eintritt in die Castra. Dies mochte für manchen Besucher belustigend wirken, aber so mancher Alltagsgegenstand war schon zu einer furchtbaren Waffe missbraucht worden. Und mit einem Stift konnte man schwerste Verletzungen herbeiführen. Selbstverständlich nicht nur der eigentliche Besitzer. Es war durchaus möglich, dass der Stift von einem anderen an sich gebracht wurde und der Senator mit seinem eigenen Griffel schwerst verletzt worden wäre. Ebenso galt es die Kollegen zu schützen. Aber heute war er nicht hier, um über die dienstliche Sicherheit nachzudenken. Er stand hier, um diesen Mann darum zu bitten, sein Patron zu werden.


    "Salve werter Lucius Annaeus Florus Minor, ich grüße Dich. Vor einiger Zeit ist mein Verwandter Spurius Purgitius Macer verstorben und hat mir ein großes Erbe hinterlassen. Jenes Erbe möchte ich einsetzen, um meine Karriere zu fördern. Mein Wunsch ist es, den Ritterstand zu erreichen. Mein Ziel ist es, mich so im noch größeren Maße für die Cohortes einsetzen zu können. Mehr Macht, mehr Befugnisse, mehr Möglichkeiten. Damit sich mein Wunsch erfüllen kann, benötige ich jemanden der gewillt ist für mich vor dem Kaiser zu sprechen. Deshalb suche ich Dich heute auf, um Dich zu bitten mich als Deinen Klienten anzunehmen als mein Patron", antwortete Lurco freundlich wie ehrlich.

    Lurco gesellte sich leise zu den beiden dazu, nahm Platz und schenkte Fango ein aufmunterndes Lächeln. Dennoch sagte er nichts, der Moment gehörte Fango und Cassi. Fango verabschiedete sich von seinem Sklaven und Lurco wusste wie schwer dem jungen Mann das Herz sein musste. Der Bruder von Scato hatte nicht viel Gutes in seinem Leben erlebt. War selbst wie ein Sklave behandelt worden und hatte nun einen weiteren Vertrauten abzugeben. Er würde gut auf Cassi aufpassen und Fango würde stets einen Platz in der Casa Leonis haben.


    All dies hatte Lurco ihm bereits gesagt, dennoch würde er ihm dieses Wissen mit auf die Reise geben. Vielleicht machte es das Herz von Fango etwas leichter, wenn er wusste dass es ein Zuhause gab, dass auf ihn wartete mit Menschen denen er wichtig war.

    Die Gruppe der wartenden Männer war nicht allzu groß, aber das musste nichts heißen. Vielleicht war heute schlichtweg sein Glückstag. Endlich erschien der Sklave des Hauses und Lurco musste sich eingestehen, dass er ziemlich nervös wurde. Was sagte man, um einen Patron für sich zu gewinnen? Am besten sprach man schlicht die Wahrheit. Nur so konnte der Mann sich ein Bild von einem machen und einen auch vernünftig beraten. Und manchmal war man sogar damit gut beraten, wenn einem jemand eine freundliche Ablehnung erteilte. Immerhin musste der Patron von seinem Klienten auch einen Vorteil genießen. Wäre er für den Mann nutzlos, was sollte dieser dann Zeit, Mühe und möglicherweise sogar Geld in ihn investieren? Nein hier galt mit offenen Karten zu spielen. Sollte es zur Zusage kommen, würden Patron und Klient ein Vertrauensverhältnis eingehen.


    Der Sklave fragte nach seinem Namen und riss Lurco damit aus seinen Gedanken.


    "Manius Purgitius Lurco, Cohortes Urbanae, zwölfte Kohorte, dritte Zenturie, siebtes Contubernium", stellte sich Lurco vor und folgte dem Sklaven auf dem Fuße.

    Lurco war sehr zeitig am Morgen aufgebrochen, um so früh wie möglich bei der Domus Annaea vorstellig zu werden. Sein Wunsch war es, zu Lucius Annaeus Florus Minor vorgelassen zu werden. Lurco hatte großzügig geerbt. So wie er nicht gewusst hatte, wie er bei der Erbschaft vorzugehen hatte, so wusste Lurco nicht, welche Möglichkeiten sich ihm durch sein Erbe boten. Genau das wollte er herausfinden. Allerdings ging es Lurco nicht nur um Informationen, sondern um konkrete Hilfe. Kurzum er wünschte sich einen Patron. Er selbst hatte damit noch keine Erfahrung gemacht. Aber vor langer Zeit, als er selbst noch ein Kind gewesen war, hatten auch Männer seinen Vater aufgesucht.


    Am frühen Morgen hatte sich oft eine schweigende Menge vor ihrem Haus versammelt. Sie warteten darauf, dass sich die Tore des Hauses öffneten. Jene Männer waren gekommen um Hilfe, einen Gefallen, Rat oder sogar Arbeit zu erbitten. All dies musste sie nicht einmal selbst betreffen. Manche sprachen auch für Verwandte vor. Andere erhofften sich Fürsprache, ein gutes Wort, andere eine kleine Geldspende, manche sogar etwas zu essen und vieles mehr.


    All dies war jedoch keine reine Großzügigkeit oder eine Spende. Es war ein Pakt auf Gegenseitigkeit, dass wusste Lurco. Eine Hand wusch die andere. So sicherte man sich Macht, indem man eine Gruppe von Personen um sich sammelte, die einem einen Gefallen schuldig waren. So größer und durchgemischter die Gruppe war, je besser standen die Chancen bei einem eigenen Anliegen den richtigen Mann zur Hand zu haben. Mehr noch, man schuf sich eine Seilschaft, ein Netz aus Beziehungen.


    Heute stand Lurco selbst vor dem Hause eines Patrons, in der Hoffnung Einlass in genau jenes Netz Roms zu erhalten.

    Lurco wartete geduldig, bis jener Haussklave erschien, der die Besucher in Empfang nehmen würde.

    Lurco behielt so gut es ging, alles und jedem im Auge. Crispus und Maro fungierten sehr gut als Richter. Scato machte ihnen allen Ehre indem er lauthals von seiner Stimme Gebrauch machte. Die VII Baracke konnte stolz auf ihn sein. Hätte Lurco alle Anwesenden beurteilen müssen, wären ihm die Anwälte am zwielichtigsten erschienen. Irgendwie waren sie unheimlicher als die eigentlichen Verbrecher. Die beiden streitenden Geldsäcke bedurften nicht besonders Lurcos Aufmerksamkeit, auch wenn diese nicht nachließ.


    Danach ging es um eine zweite Schlägerei, Perikles versus Bactus. Perikles hatte nicht nur Bactus die Zahnstellung korrigiert, er hatte ihn auch sonst schwer zugerichtet. Zudem hatte er die örtlichen Vigiles in den Keller der Curia eingesperrt. Scato kündigte den Fall an und der Perikles wurde vorgeführt. Ein Hüne von einem Kerl, gegen den Ramnus wie ein mageres Hühnchen aussah. Für den Bruchteil einer Sekunde fühlte sich Lurco geradezu nackt und die Bewaffnung die er trug war gegen diesen zweibeinigen Fleischberg gerade zu verschwindend gering. Er hoffte inständig, dass der Koloss friedlich blieb, andernfalls nunja andernfalls würde er einschreiten müssen...


    Zum Glück war Scato nicht nur gut bei Stimme, sondern auch ein verdammt guter Capsarius.

    Lurco beobachtete jede noch so kleine Bewegung von Unauris. Er bückte sich nicht nach dem Becher, den der junge Mann fallengelassen hatte, denn bei seinem Glück wären sie noch mit den Schädeln gegeneinander gestoßen. So wartete Lurco ab, bis Unauris den Becher aufgehoben hatte. Noch war er Sklave, aber er sah mehr in ihm. Er sah jemanden, der eine zweite Chance verdient hatte und er war der Mann, der sie ihm geben konnte und sollte. Unauris war ihm nicht zufällig über den Weg gelaufen, ebensowenig glaubte Lurco daran, dass dieser all jene Informationen grundlos gehabt hatte. Es war Fügung und so wie sich durch Unauris alles für die Krähen gefügt hatte, so musste sich für den jungen Mann nun durch Lurco ebenfalls alles fügen. Manches musste einem nicht gesagt werden, manches spürte man im Herzen und Mars hatte sie beide zueinander geführt. Ihr Schicksal war selbstverständlich anders miteinander verwoben, als das von Scato und ihm.


    Und dennoch waren sie verbunden und würden es hoffentlich trotz aller Widrigkeiten des Lebens bald sein. Unauris würde sein Sohn werden, gleich wie schlecht die Gesetze dafür standen. Denn wie hatten die Chancen gestanden, die Krähen aufzuspüren? Jene Vögel die scheinbar unsichtbar Rom terrorisieren konnten? Ganz so unsichtbar waren sie dann doch nicht, vor allem wenn göttliche Fügung Licht ins Dunkel brachte. Und durch dieses Licht wurden die Vögel in ihre eigene Dunkelheit getrieben.


    Alles geschah wie es geschehen musste und das galt auch für Unauris und ihn. Lurco knuffte das Einohr kurz und deutete nach draußen.


    "Sag Fango kurz Salve, er freut sich. Aber Vorsicht, er versteckt seine Freundlichkeit hinter Stichelleien oder hat schlicht Lust zu stänkern. Das gönnen wir ihm nicht", grinste Lurco verschwörerisch.

    Lurco glaubte nicht daran, dass es dauerhaft so ruhig bleiben würde. Irgendwo gab es immer Ärger und meist ganz in ihrer Nähe. Er hielt weiterhin die Augen offen um jeden Ärger sofort im Keim zu ersticken. Dies war sein Befehl, seine Aufgabe und seine Passion. Auch wenn er ab und an verstohlen etwas neidisch auf die Tabula in Scatos Hand schielte.

    "Wer weiß was Du von mir denken würdest, wüsstest Du alles über mich. Jeder hat seine Vergangenheit Fango, Du und ich ebenso. Weshalb sollte ich Dich weniger mögen, nur weil ich sie kenne? Sie hat Dich zum Teil zu dem geformt der Du heute bist. Du scheinst es drauf anzulegen, nicht gemocht zu werden. Oder Du bist es zu sehr gewöhnt, dass Du gleich auf Ablehnung stößt. Gleich was es ist, lebe damit dass ich Dich gerne habe. Und jetzt hole ich uns etwas Wein", sagte Lurco und machte sich umgehend auf den Weg.


    Damit stand die Aussage und Fango konnte nichts negatives mehr nachschieben. Nun jedenfalls nicht sofort, erst wenn er mit der Weinamphore zurückgekehrt war.

    Lurco knuffte Fango gespielt vor das Kinn und grinste.

    "Ich habe ihn schon trotzig und zickig, ja sogar schon biestig erlebt. Aber wirklich mit schlechter Laune? Nein, so habe ich Scato nie erlebt. Fango höre auf, ich wünsche Dir nichts Schlechtes. Du bist genau wie Dein Bruder und ich werde ihn selbst fragen. Auch was Dich angeht, jedes kleine Detail möchte ich wissen. Sei es noch so unwichtig", antwortete Lurco und wurde dann ernst.


    Er durfte Unauris nicht adoptieren. Das war eine herbe Enttäuschung, er hatte vor gehabt, dem jungen Mann ein gutes Leben zu ermöglichen. Unauris hatte ihnen eine Chance ermöglicht und er wollte sich erkenntlich zeigen. Zudem tat Lurco sein vorschnelles Handeln leid, als er dem jungen Mann das Ohr abgeschnitten hatte. Lurco dachte einen Moment darüber nach und ließ die Information sacken.


    "Danke für den Hinweis Fango, auch wenn ich die Information sehr bedauere. Unauris hätte in meinen Augen die Adoption verdient, aber scheinbar ist das ein Ding der Unmöglichkeit. Als freier Mann hat er trotzdem bessere Chancen hoffe ich. Lass mich vorher mit ihm selbst sprechen, was er sich wünscht. Danach wird sich meine Entscheidung richten. Möchtest Du noch etwas Essen oder etwas Trinken?", fragte Lurco freundlich.

    "Tja wenn Terpander immer die Wahrheit sagt, warum sollte er sie uns dann bezüglich Griechenland verschweigen? Ich bin noch nie aus Rom selbst heraus gekommen Scato, vielleicht können wir eines Tages Griechenland sehen oder ein anderes Land. Wer weiß? Aber jetzt genießen wir erstmal unseren Urlaub hier. Ich freue mich, dass Du an meine Liebe zu Pferde gedacht hast. Wie gesagt, ich bin neugierig darauf, was Du Dir ausgedacht hast. Und mal nebenbei, ich liebe Dich so wie Du bist. Das Du ein schlechter Lügner bist Scato, dass ist kein Mackel mein Stöckchen. Lass uns aufbrechen und spanne mich nicht länger auf die Folter", bat Lurco.

    "Nein Cassi ist nicht als Spielzeug gedacht Fango. Das ist nicht meine Art. Ich verspreche Dir, dass mit Cassi genau das geschieht, was ich Dir beschrieben habe. Er erhält seine Freiheit und ich werde ihn adoptierten. Er wird mein Sohn sein Fango und genauso werde ich mich um ihn kümmern. Keiner wird je Hand an ihn legen, ihn schlagen oder auf andere Weise quälen. Das was ich ihm angetan habe, geschah unter anderen Voraussetzungen. Dennoch tut es mir von Herzen leid, was ich Cassi angetan habe. Ich denke wir beide haben an jenem Tag etwas verloren und dazu gewonnen Fango. So seltsam sich das für Dich anhören mag.


    Sobald er in meinem Besitz ist, wird er nicht verkauft, er wird freigelassen. Ab wann ein Sklave freigelassen werden darf, darüber muss ich mich erkundigen. Ebenso ab wann ich eine Person adoptieren darf.


    Ich werde Scato bitten mir zu erzählen was damals vorgefallen ist und er soll seine Zähne bei sich behalten. Gib mir trotzdem einen Tipp Fango. Na komm schon, ich war auch absolut offen zu Dir. Was möchtest Du für Cassi haben und welche Unterstützung wünscht Du Dir? Deine Vorgaben bezogen auf Cassi ehren Dich Fango. Du hast ein gutes Herz, dass zu oft in den Dreck getreten wurde. Was brauchst Du, oder was wünscht Du Dir?", hakte Lurco nach.

    Lurco nahm sich auch einen Bissen und lehnte sich zurück.


    "Dazu müsste ich Dir etwas Vertrauliches verraten. Es gab hier in Rom eine Gruppe Verbrecher die sich die Krähen genannt haben. Menschen wurden von ihnen erpresst und sogar ermordet. Schutzgelderpressung, Brandstiftung und Mord waren ihr Geschäft. Sie waren in der Subura tätig und genau an jenem Ort stand unsere Urbanerstation, die sich im Bau befand. Fast war die neue Station fertig, als es zu einem großen Unglück kam.


    Das Dach der Station stürzte ein, und überall brach Feuer aus. Zur gleichen Zeit tauchten in der Straße Mörder auf, meuchelten Passanten auf der Straße, sowie in den gegenüberliegenden Geschäften. Chaos brach aus und auch in der Station machten sie vor den Bauarbeitern und unseren Kollegen nicht halt. Scato und mir gelang es, einige dieser Mörder in einem Geschäft zu stellen. Nach einer ausführlichen Befragung die mit dem Tode der Mörder endeten, wussten wir zwar nicht mehr, aber wir entdeckten ihr "Zeichen". Einen Vogelschädel, den Schädel einer Krähe.


    Nach dieser Feststellung sind wir raus und haben versucht den Verletzten und Sterbenden in der Station beizustehen. Viel konnten wir nicht ausrichten, das Feuer war zu stark. Was ich jedoch vor Ort gefunden hatte, waren überall diese Krähenschädel. So wie sie im Geschäft den Schädel als Zeichen und Warnung zurückgelassen hatten, so hatten sie es auch in unserer Station getan. Eine eindeutige Warnung, Ihr gehört hier nicht her. Bleibt Ihr, bringen wir Euch um.


    Die Herausforderung nahm ich an. Klingt heroisch, war es aber nicht. Denn scheinbar war ich der Einzige, den der Umstand irgendwie überhaupt geschert hat. Ich mag mich irren und ich hoffe es für Roms Bürger, aber in diesem Moment handelte keiner im größeren Rahmen.


    Vorab kam es schon zu einem Zwischenfall und zwar brannte das Lupanar von Kyriakos bis auf die Grundmauern ab. Was das damit zu tun hat? Nun bedauerlicherweise kümmerten sich die Vigiles und die eigenen Kollegen nur um eine Sklavin, bei der nichts anderes versengt war als der Verstand. Dies aber bereits weit vor dem Brand. Bei ihr handelte es sich um eine schwachsinnige Person, die öfter negativ in Erscheinung getreten ist. Jene Lupa die sich noch im brennenden Lupanar befanden, konnten der Meinung meiner Kollegen und der Vigiles nach ruhig verbrennen. Es waren in ihren Augen Minderwertige, zudem nur Männer. Sie hechelten lieber der verschrobenen Sklavin hinterher. Die Männer die sich außer Haus in Sicherheit bringen konnten, mussten es sogar erdulden von dieser Person zu Körperkontakt missbraucht zu werden. Sie legte sich zu ihnen. Widerwärtiger geht es kaum. Man ging davon aus, dass sie den Brand aus purer Boshaftigkeit gelegt hatte.


    Der Kreis schließt sich gleich Fango.


    Ich selbst ging ins Haus und konnte einen Mann aus dem Flammenabgrund bergen. Leider war mir nicht vergönnt, alle zu retten. Ich gab mein Bestes, aber es war nicht genug Fango. Manchmal ist das Beste was man zu geben hat, eben doch nur Mittelmaß. In diesem Zusammenhang erinnerte ich mich an den dortigen Vogelschädel. Also bin ich mit Kollege Pullus zurück zu dem niedergebrannten Lupanar. Und was fanden wir dort? Besagte irre Sklavin, die dabei war Spuren zu verwischen. Selbstverständlich wurde sie sofort von uns verhaftet. Die Krähen hatten also auch das Lupanar niedergebrannt.


    Innerhalb der Haft wurde die Verrückte von mir befragt. Es dauerte lange. Unendlich lange bevor sie überhaupt begriff, was ich von ihr wollte. Das war ein Akt, als wollte ich einem Fisch das Reiten beibringen. Ich glaube mit dem Fisch hätte ich schneller Erfolg gehabt, vor allem nachhaltiger. Wie dem auch sei, ich erfuhr was ich über die Krähen wissen musste. Die Irre hatten Hintergrundwissen das nur ein Mitglied dieser Organisation haben konnte. Folglich blieb sie wo sie war.


    Niemand Fango interessierte sich dafür, dieses Drecksvolk zu stellen und unsere ermordeten Kameraden zu rächen. Irgendwer musste es tun, also tat ich es. Gemeinsam mit Kyriakos und Pullus machte ich mich auf den Weg die Krähen aufzuspüren und das Übel an der Wurzel auszureißen.


    Hier kam Cassi ins Spiel. Er hatte für die Krähen gearbeitet und ich habe ihn befragt. Ich musste wissen, wo sich ihr Hauptquartier befand. Cassi sprach nicht, aus Angst. Und so schnitt ich ihm ein Ohr ab, um meinen Fragen Nachdruck zu verleihen. Er war kein Mörder, er war kein Erpresser, er war schlichtweg nur ein dummer Junge. Er teilte mir mit, dass der Anführer der Krähen tot in der Gosse lag. Das wollten wir mit eigenen Augen sehen, also führte er uns zu dem Kadaver dieses Widerlings. Ich notierte was vorgefallen war. Pullus trennte sich von uns und ging einer weiteren Spur nach. Cassi führte uns zum Hauptquartier der Krähen. Dort hockten die letzten Vögel und ich beschloss, dass ihre letzte Stunde geschlagen hatte.


    Kyriakos und ich taten das, was die gesamten Cohortes hätten tun sollen. Aber was spielte das für eine Rolle? Wir beide hatten unsere Gründe und wir taten, was getan werden musste. Einer muss sich ja verantwortlich fühlen und einer muss den Job erledigen nicht wahr?


    Cassi verdankten wir es, dass wir das Hauptquartier der Krähen überhaupt gefunden haben.


    Kyriakos und ich gingen hinein. Jeder der Vögel fiel, keiner der Krähen überlebte. Was uns das gekostet hat, frage besser nicht. In meinem ganzen Leben habe ich mich nie elender gefühlt und zeitweise dachte ich sogar, es wäre vorbei. Ich kämpfte mich durch und kämpfte weiter, obwohl mein ganzer Körper gefühlt in Flammen stand und meine Arme schwer wie Säcke voller Steine waren. Ich kämpfte bis zum Schluss, so wie Kyriakos. Der einzige Mann an meiner Seite. Ein verkrüppelter Zivilist, der mehr Schneid hatte, als die ganzen Cohortes Fango. Zwei Männer gegen ein Haus voller zwielichtiger Vögel. Ich hätte nicht gedacht, dass wir ihr Nest wieder verlassen. Es waren viele, gefühlt unendlich viele aber mein Wille hielt, genauso wie mein Schwert. Der von Kyriakos war keinen Deut weniger eisern.


    Mars hat die Krähen geholt Fango. Wer immer die Krähen ermordet hat, führte die Rache des Kriegesgottes aus. Und so schrieb ich in meinen Bericht, dass wir nur Leichen gefunden haben. Sie alle waren schon tot, die Krähen hatten sich gegenseitig umgebracht. Das Böse vernichtet sich stets selbst. Keiner hat gefragt, weshalb ich aussehe, als wäre ich in der Waffenkammer in die Schwerter gefallen und das mehrfach. Genau wie die ermordeten Bürger und Kameraden hat das keinen geschert. In dem Falle, gut so.


    Scato kennt die Wahrheit und er hat mich verarztes, er war der Einzige der mir neben Kyriakos und Pullus beigestanden hat. Die einzigen Männer Fango und Cassi.


    Er mag ein Sklave sein, aber er hat eine Chance auf ein freies Leben verdient. Und ich hätte ihn nicht bei diesen Halunken gefunden, hätte er sich nicht heimlich davon gemacht. Er mag als Sklave geboren worden sein, aber was hatte er dort zu suchen? Die Frage ist für mich müßig, er war dort, weil er dort sein sollte. Geschickt von meinem Gott, zur passenden Zeit am passenden Ort, um mir die Informationen zu geben die ich benötigte.


    Deshalb hat Cassi die Freiheit und seine Chance verdient, er gab mir meine", antwortete Lurco und vertraute Fango damit die Wahrheit über den Tod der Krähen an.


    Lurco nahm sich noch ein Stück Obst und betrachtete Fango eingehend.


    "Deine Warte verstehe ich, mir geht es nur darum, dass Du nicht schlecht über Deinen Bruder sprichst. Schau Fango, ich selbst werde niemals Frau oder Kinder haben. Für mich spricht nichts dagegen Cassi anzunehmen und auch Dir zu helfen. Warum sollte ich Dir etwas Schlechtes wollen? Du wünscht mir nichts Böses und ich Dir nicht. Wir beide sitzen hier in meinen Haus, unterhalten uns und ich bin froh Dich kennengelernt zu haben. Mich freut es das Du hier bist. Was mich verärgert ist Deine Einstellung oder besser gesagt, wie Du sie rüberbringst. Natürlich darfst Du wütend sein, wenn man Scato gefühlt alles in den Arsch stopft und Du gehst leer aus. Aber ist Scato da die richtige Adresse für Deinen Unmut? Nein es wäre Seia, nicht Dein Bruder.


    Ob Dein Bruder mit Dir teilen möchte oder nicht, kann ich Dir ehrlich gesagt nicht sagen. Du kannst dies aber genauso wenig wissen wie ich Fango. Warte es doch einfach ab. Falls er Dir wirklich nichts geben möchte, dann kannst Du immer noch wütend auf ihn sein, oder nicht? Wie gesagt, mehr möchte ich gar nicht und falls alle Stricke reißen, stehe ich Dir bei.


    Jetzt sei ein lieber Gast und erzähle mir alles von der Ala. Das war einst auch mein Traum Fango, Pferde und Dienst, was kann es Schöneres geben? Es kam anders, aber nichts ist in Stein gemeißelt oder? Kann man zu Euch versetzt werden von der Cohortes aus?", fragte Lurco gut gelaunt.

    "Fango wir missgönnen Dir überhaupt nichts. Nicht mehr oder weniger habe ich von Dir als Bruder von Scato erwartet. Natürlich kann niemand zeitgleich in sechs Häusern wohnen. Selbstverständlich benötigt niemand ein Heer an Sklaven. Aber glaubst Du, durch Missgunst erreichst Du etwas? Schau, ob Scato kein Haus hat, eines oder einhundert Häuser besitzt, dadurch geht es Dir weder besser noch schlechter. Bis vor kurzem hast Du noch gar nichts von der Erbschaft gewusst. Du hast Dein Leben gelebt. Was macht es heute schlechter? Du weißt von dem Erbe und Du neidest es Scato. Was würde Dein Leben besser machen? Schlicht die Tatsache Scato sein Erbe zu gönnen. Es ist oft der Blick, den wir auf die Dinge werfen. Natürlich hast Du dann immer noch keinen Sklaven oder ein Haus mehr, aber Du hast keine Wut im Bauch. Das ist der Unterschied Fango.


    Ändern kannst Du an der ganzen Situation eh nichts. Der Einzige der daran etwas ändern könnte, wäre Scato oder sogar ich. Mal ehrlich, würdest Du jemanden etwas schenken oder einen derartigen Wert mit ihm teilen, wenn er Dich nicht den Dreck unter dem Fingernagel gönnt?


    Natürlich weiß ich, dass Du durch Deine Mutter ständig in dieser Familie auf alles verzichten musstest. Seia Sanga war Dein Joch Fango. Aber genau das ist der Knackpunkt, sie war das Joch und nicht Scato. So wie er Dir das Beste gönnt und wünscht, solltest Du ihm auch das Beste gönnen und wünschen.


    Sobald Du Deine trotzige Art abgelegt hast und bereit bist Dich für Deinen Bruder zu freuen und auch das Gute in ihm zu sehen, was er in Dir sieht, bin ich sehr gerne bereit Dir jede Unterstützung zu geben, die ich Dir geben kann Fango. Und das von Herzen gerne, da Du Scatos Bruder bist. Aber so lange, wie Du Dich nicht wie ein Bruder verhältst, werde ich Dir auch kein helfender Freund sein können. Da ziehe ich eindeutig eine Grenze, ich lasse Scato nicht als geizig oder missgünstig dastehen. Du hast ihn noch keinen Augenblick gesprochen, Du weißt nicht einmal, ob er Dir nicht von sich aus etwas angeboten hätte. Statt dessen sprichst Du so über Deinen Bruder.


    Du musst Deinen Sklaven nicht verkaufen Fango, ich habe gefragt und ich muss folglich auch mit einem Nein leben können. Allerdings gilt das Nein nicht mir. Was ich mit Cassi vorhatte habe ich Dir gesagt. Mir schadest Du nicht, Du schonst meinen Geldbeutel. Deinen Unmut lässt Du an einem Unschuldigen Dritten aus. Cassi wird nicht die Freiheit erlangen, er wird nicht von mir adoptiert, er wird keine weitere Chance im Leben bekommen. Es ist Deine Wahl Fango. Aber schau auf Deine Entscheidungen zurück und sage mir, warum Dir jemand eine Chance geben sollte, wo Du selbst niemandem eine gibst.


    Solltest Du Deine Haltung aufgeben, können wir gerne über alles reden Fango", antwortete Lurco ernst.

    Während Scato krähend mit einer Stimme wie ein Reibeisen verkündete, welchen Posten ihr Tribun heute vor Gericht bekleiden würde, behielt Lurco die Menge im Auge. Er würde nicht den geringsten Ärger dulden. Maro hatte ihm befohlen für die Sicherheit zu sorgen und das würde er auch tun. Er tauschte kurz einen Blick mit Pullus, der ebenfalls wachsam alles im Auge behielt. Schon krächzte Scato erneut los und rief den ersten Vertreter auf einen Titus Quinctius Pansa. Lurco schaute sich nach dem Mann um und hoffte er würde dem Aufruf folgen. Nicht das Scato erneut die Stimme derart erheben musste. Asper sah selbst auf diese Entfernung leidend aus. Die Verhandlung hatte kaum begonnen und schon begann der Spaß.

    "Mal langsam Fango. Zuerst möchte ich Dir gar nichts wegnehmen, sondern abkaufen. Das ist ein Unterschied. Zudem habe ich Cassi auf völlig andere Art kennengelernt und ich wusste bis dato nicht einmal, dass er zu Dir gehört. Es war in einem Einsatz, wo ich förmlich über ihn gestolpert bin. Er kann von Glück sagen, dass er noch am Leben ist, denn Cassis hat sich mit den falschen Leuten eingelassen und jene sind nun alle tot. Das war kein Zufall, ebensowenig das Cassi überlebte. Der Preis für sein Überleben war eines seiner Ohren. Aber er hielt Wort, stand uns in unserem Kampf bei und aus dem Grunde hatte ich beschlossen ihm eine Chance zu geben. Er war nicht das Schwein, für das ich ihn zuerst hielt, sondern eine arme Sau, wie mehrfach von mir an anderer Stelle erläutert. Deshalb dachte ich, sobald er eine richtige Chance bekäme, könnte auch etwas aus ihm werden. Erst als ich ihn mit nach Hause nahm, habe ich durch Scato erfahren wer Cassi ist.


    Wieso hätte ich Deinen Sklaven vor Dir verstecken sollen? Ich wusste bis dato nicht, dass es Dein Sklave war. Zudem habe ich Dir angeboten ihn abzukaufen. Würde ich dass, wenn ich ihn vor Dir verstecken wollte? Deine Argumente sind sehr dünn Fango, gerade zu fadenscheinig.


    Bezogen auf die Erbschaft von Seia Sanga, die Frau war nicht Deine Mutter Fango. Was solltest Du von ihr erben? Möchtest Du ein Haus haben, indem so eine Frau gebunden ist? Du hast selbst gesagt, dass sie eine Bürde gewesen ist und das Du froh bist sie los zu sein. Also kreide Scato nicht an, scheinbar alles zu erben. Oder meinst Du er hätte keinen Preis für so eine Mutter gezahlt? Ist er grundlos zu den Urbanern gegangen, weil es bei uns so schön ist? Weshalb bist Du bei der Legio?


    Missgunst und Neid steht Dir schlecht zu Gesicht Fango. Scato ist Dein Bruder und er hat stets gut über Dich gesprochen.

    Falls Du Geld benötigst, frage ihn einfach danach, aber sprich nicht so über Scato in diesem Haus, dass dulde ich nicht.


    Also was ist wirklich los mit Dir, dass Du dermaßen argumentierst? Keiner hier in diesem Haus wollte Dich berauben, Dir etwas wegnehmen oder Dich um eine Erbschaft prellen. Im Gegenteil Du wurdest mit offenen Armen empfangen. Überlege Dir warum und mit wem Du so sprichst. Scato ist alles was Du noch hast Fango. Ihr habt nur noch Euch", warnte Lurco und sah Fango ernst an.

    Lurco betrachtete die Liste in Scatos Händen mit großen Augen, was für ein Glück der Bursche hatte. Er freute sich für seinen Besten und folgte Maro und Scato auf dem Fuße. Dafür durfte er für Sicherheit sorgen, sein Blick haftete noch einen Moment sehnsüchtig an der Liste, ehe er sich losreißen konnte.

    Lurcos Augenbrauen schossen in die Höhe, als Fango erzählte er wäre von Scato gebissen worden und dann noch an einer derartigen Stelle. Das klang wirklich nach Scato.


    "Mich hat er im ersten Übungskampf mit seinem eigenen Hintern fast erstickt. Dann wollte er uns von unserer Garum Liebe heilen. Weißt Du wie er das versucht hat Fango? Er schleppte in unsere Baracke einen Wurm der in einem Glas eingelegt war. Du hast keine Ahnung davon wie riesig dieses Vieh war. Keine Ahnung woher er diesen Wurm hatte, aber da wurde mir anders. Er meinte diese Würmer entstehen im Garum, ihre Eier wären in der Würze. Also warum diese Würmer ausgerechnet ihre Eier in unser Garum legen sollten, ergibt keinen Sinn. Aber trotzdem hat er uns geheilt. Mich zumindest, immer wenn ich Garum sehe, muss ich an das Wurm-Glas denken und mir wird anders. Kurzum mir wird kotzschlecht.


    Dann liegt Euch die Legion im Blut. Nun so wie Scato von seiner Mutter gesprochen hat, könnte man vermuten dass Dein Vater nicht stromern, sondern flüchten ging. Bedenke wie Dich die Frau behandelt hat. Was kannst Du für Deine Geburt, für Deine Eltern oder wer Dich gezeugt hat? Nichts. Kein Kind kann etwas dafür, oder hat die Möglichkeit das auszusuchen. Diese Frau hat ihren Unmut an einem völlig unschuldigen Kind ausgelassen. Christen und ihre Nächstenliebe, so sieht die also aus ja? Man bestraft ein Kind für etwas, was nicht in seiner Macht lag. Wie erbärmlich und wie kleingeistig. Nächstenliebe oder überhaupt Liebe wäre es gewesen, Dich wie alle anderen Kinder zu behandeln. Unabhängig von Deiner Mutter, aber so viel Großmut besaß diese Frau nicht. Deine Mutter hatte etwas, dass sie nicht hatte und sie ihr neidete. Das zeigt das wahre Gesicht von Scatos Mutter und die wahre Fratze die hinter dem Christentum steckt. Heuchler allesamt.


    Die Götter haben dieser Unperson gegeben, was sie verdient hat. Es schmerzt mich allerdings, so von Scatos Mutter reden zu müssen. Mehr noch, dass sie Scatos Mutter gewesen ist und Ihr beiden so unter diesem Miststück zu leiden hattet.


    Doch ich habe jemanden bewusst vergessen. Aber hierzu möchte ich Dich gleich etwas fragen. Ich möchte Dir Cassivellaunus abkaufen, nun heißt er Unauris. Hintergrund ist folgender, ich möchte ihn freilassen und adoptieren. Es ist eine lange Geschichte, nur soviel er hat die Chance verdient. Deshalb bitte ich Dich um Cassivellaunus. Nenne mir einen Preis Fango", bat Lurco freundlich.

    Lurco nickte zustimmend und setzte sich etwas bequemer hin. Es war schön, dass Fango so gesprächsbereit war und er schien ein offenherziger, netter Bursche zu sein.


    "Da kann ich Scato nur zustimmen Fango. Unser Treffen war zu passend, als das es reiner Zufall hätte sein können. Dein Bruder und ich haben gemeinsam den Dienst bei den Urbanern angetreten und er hat mich auch davon überzeugt, ein Luperci zu werden. Und so kam es, dass wir nicht nur Kameraden wurden, sondern auch beste Freunde. Wahlbrüder wie ich immer zu sagen pflege.


    Unsere Taberna heißt der Lallende Löwe und war von uns als zweites Standbein gedacht. Noch sind wir jung Fango, aber die Jahre werden auch für uns ins Land ziehen und eines Tages sind auch wir alt und grau, so Mars es uns erlaubt. Dann haben wir eine alt eingesessene Taberna die uns ernährt und ein Dach über dem Kopf. Solange wir jung sind, müssen wir auch an so etwas denken. Später haben wir vielleicht nicht mehr die Möglichkeit dazu. Und das wir die Möglichkeit jetzt geboten bekommen haben, betrachte ich ebenfalls als glückliche Fügung der Götter. Nicht jedem ist so ein Glück beschieden als kleinen Urbanern.


    Was die Sklaven anbelangt Fango, da haben wir Terpander, Charislaus und noch einige Sklaven geerbt, die wir abholen müssen. Um wen es sich dabei genau handeln, müssen wir noch schauen. Ein Verwandter von mir ist verstorben und hat mir etwas Vermögen, 3 Sklaven und 5 Grundstücke vererbt, samt Haus das auf mindestens einem steht. Ich muss mich darum kümmern und genaues in Erfahrung bringen. Eines kann ich Dir verraten, zu erben ist ein komplizierter Verwaltungsakt, wo Du Dich direkt an den Fachmann wenden solltest.


    In dem Zusammenhang habe ich festgestellt, dass es von Vorteil wäre, jemanden an der Seite zu haben, der sich mit solchen Dingen auskennt. Ich habe mir überlegt, mir einen Patron zu suchen. Jemanden der jederzeit auf meine Unterstützung zählen kann und ich im Umkehrschluss ebenso auf seine Hilfe.


    Zurück zu Scato, Dir und Deiner Familie. Interessant und auch sehr traurig, was Du über Euren großen Bruder erzählst. Wer weiß, wohin es ihn verschlagen hat?

    Erzähl mir etwas über Euren Vater Fango. Und erzähle mir von Scatos Jugend, gerne die von Dir genannten peinlichen Geschichten. Keine Sorge, ich werde davon nichts gegen Scato verwenden. Ich möchte ihn einfach besser verstehen und Du hast Deine eigene Sicht auf Deinen Bruder. Wer war Scato als Junge? Wer war Euer Vater? Wie kommt es, dass Ihr beide eine ähnliche Karriere eingeschlagen habt? Euer Verwandter Stilo war ebenfalls hier zu Besuch und ist ebenfalls bei der Legion. Das ist kein Zufall Fango. Falls Du etwas wissen möchtest, kannst Du mich auch fragen. Schade dass Du nicht wenigstens für eine Nacht bleiben kannst. Das hätte mich gefreut", sagte Lurco und Fango sah ihm an, dass die Worte von Herzen kamen und aufrichtig waren.