Beiträge von Manius Purgitius Lurco

    Lurco hockte sich neben Fango und nickte zustimmend. Die Blicke von Fango störten ihn nicht. Es wäre verwunderlich gewesen, hätte der Bruder von Scato nicht geschaut.


    "Zumal unsere Taberna direkt an unserem Haus liegt. Die Taberna zum lallenden Löwen. Ich führe Dich einmal hin, sie wird Dir gefallen. Schön dass Du Ravi bereits kennst, dass freut mich und ist ja auch angenehmer für Dich. Du hast Recht, lieber ein ehrliches Gebrüll, als falsche sanfte Zungen. Die Ersparnis wenn man gemeinsam wohnt, ist nicht zu leugnen. Hinzu kommt, wer wohnt schon gerne allein? Hat Dir Scato geschrieben wie wir uns kennengelernt haben? Das war mehr als Zufall, es war Schicksal. Erzähl ein bisschen über Dich, oder noch besser von Euch. Ich bin neugierig", gestand Lurco offen.

    Lurco drückte Fango einen Hand ins Kreuz und führte ihn so weiter in das Haus hinein.


    "Es wirkt nur auf den ersten Blick etwas beengt, da es möbliert ist. Hier wohnt noch Ravilla und unser Vorgesetzter Crispus, der leider zur Zeit ohne eigenes Haus auskommen muss. Er ist auf der Suche, ein guter und fleißiger Mann. Aber auch sehr verschlossen. Störte Dich nicht daran, es ist seine Art. Im Grunde seines Herzens ist er ein sehr gütiger und freundlicher Mann, aber die Jahre im Dienst fordern von jedem ihren Tribut und wer weiß, was er alles gesehen hat Fango? Drum wenn er etwas mürrisch wirkt, denke immer daran, dies ist einer der Männer der Rom zu einem sicheren Ort macht und zu der Größe führte die es heute sein eigen nennt.


    Ravi hingegen ist ein sehr geselliger und vor allem gesprächiger Mensch. Mit ihm wirst Du Dich wunderbar austauschen können und wie ich hörte schaut er gerne mal ein klein wenig zu tief in die Amphore. Auch er ist eine Seele von einem Menschen, der sehr viel Stress hat, denn er möchte hoch hinaus. Die Götter werden es richten und ihm den Weg weisen, wenn der Blick dafür klar bleibt und nicht im Wein versinkt. Du wirst die beiden noch kennenlernen.


    Richtig genau jener Lurco bin ich, der beste Freund von Deinem Bruder. Im Grunde sind wir ebenfalls Brüder, Wahlbrüder. Bei dem Lauf geht es nicht darum, wahllos Leute zu verdreschen, sondern den Segen der Fruchtbarkeit unter den Umstehenden zu verteilen. Der Spaß kommt dabei nicht zu kurz und auch mancher Hieb ist wohl heftiger als er ausfallen müsste. Menschliche Götterboten sind eben auch nur Menschen", grinste Lurco gut gelaunt.

    "Fango! Meine Güte bei Mars, ich wusste dass Du wem ähnlich siehst! Scato, natürlich komm rein. Ich bin Manius Purgitius Lurco und wohne ebenfalls hier, dass ist unsere bescheidene Hütte neben fünf anderen. Nur rein mit Dir. Möchtest Du etwas Essen oder etwas Trinken?", fragte Lurco freundich und schaute sich nach seinem Schatz und den Sklaven um. Wo waren diese faulen Hunde nur, wenn man einen benötigte?


    "SCATO BESUCH!!!", brüllte Lurco und lächelte Fango erneut freundlich an, während er die Tür zuwarf.


    "Willkommen in der Casa Leonis Fango, was verschafft uns die Ehre? Schön Dich endlich einmal persönlich kennenzulernen", sagte Lurco gerührt.

    Lurco hörte es klopfen und begab sich selbst zur Tür. Zwar hatten sie mittlerweile Sklaven wie Sand am Meer, aber es schadete ja nicht selbst etwas zu laufen. Die mächtige Tür der Casa Leonis öffnete sich und davor stand ein junger Mann den er nicht kannte. Irgendwie sah er bekannt aus und dennoch wieder nicht. Lurco dachte angestrengt nach und schob seine Grübeleien zur Seite.


    "Salve, wie kann ich Dir helfen?", fragte er freundlich.

    Lurco grinste seinen Centurio gut gelaunt an. Das war doch eine Aufgabe nach ihrem Geschmack. Mal sehen was verhandelt wurde und ob einer so dreist wie dämlich war, die Verhandlung zu stören. Lurcos Blick wanderte kurz verschwörerisch zu Scato und Avianus, ehe er Maro wieder anschaute.


    "Verstanden Centurio, ich sorge für Ruhe und Ordnung", antwortete er gehorsam und setzte eine ernste Miene auf.

    "Keine Ursache. Von einer Opferung gehe ich nicht aus, allerdings wäre sie dennoch durchaus möglich. Die Kriminellen erfinden auch nicht das Rad neu, kurzum sie verlassen sich auch auf Altbekanntes. Würden sie sich anderer Mittel bedienen, müssen sie damit rechnen, dass sie nicht oder missverstanden werden. Aus diesem Grund gehe ich von einem Exempel aus, dass statuiert wurde. Dieser Mann wusste zu viel und wollte mit dem Wissen hausieren gehen. Ein Mitwisser der zu einem Verräter hätte werden können und mit einem Schnitt über die Kehle zum Schweigen gebracht wurde. Dafür spricht die kleine Puppe, die man dem Mann in den Schlund gestopft hat. Altbewährtes, man hat ihm im übertragenen Sinne das Maul gestopft und ihn zum Schweigen gebracht. Die Puppe muss ein Hinweis auf die Täter sein. Hierzu sind mir die Krähen eingefallen, die ebenfalls mit Vogelschädeln eine nonverbale Botschaft hinterlassen. Sozusagen ihr Symbol, damit jeder weiß, mit wem er sich anlegen würde. Davon gehe ich hier ebenfalls aus.


    Weit betrachtet, könnte man dies auch als Ritualmord sehen, denn es ist ein Ritual der Kriminellen. Bei einer Opferung müsste ich fragen, für welchen Gott wurde dieser Mann geopfert? Mir sind nur die Germanengötter bekannt die Menschenopfer verlangen. Aber würde ein Germane dazu unsere Altäre gebrauchen? Und die Altäre sind ein weiterer Punkt, sie wurden nicht mit dem Blut benetzt. Nun je nachdem was so ein Ritual verlangt, muss das nicht zwingend erforderlich sein.


    Es besteht auch die Möglichkeit, dass hier beides verknüpft worden ist. Ein Mann der zuviel wusste und eine lockere Zunge oder schlagartig ein Gewissen besaß, wurde zum Schweigen gebracht. Da man ein Opfer für ein Ritual benötigte, kam er wie gerufen. Aber all das sind reine Spekulationen, wir wissen einfach noch zu wenig um uns festzulegen. Deshalb verlasse ich mich auf das was ich weiß.


    Wir haben einen Toten bei den Altären gefunden, nackt ohne Abwehrspuren. Einst trug er Ringe, dass sah man an seinen Händen. Er war also wohlhabend. Kehlschnitt und Püppchen im Mund. Auf den ersten Blick sieht das nach einer Mitteilung aus der Unterwelt aus. In diese Richtung würde ich ermitteln, aber auch für alle anderen Richtungen offen bleiben. Nur weitere Ermittlungsarbeit bringt uns in diesem Fall weiter.


    Der Schlüssel zu weiteren Erkenntnissen ist meiner Meinung nach das Püppchen Centurio", erläuterte Lurco seine Sicht auf den Fall.

    "Sehr gerne, dann lerne ich auch Dich noch besser kennen. Keine Angst ich lasse mich nicht von Fango beeinflussen. Gleich was er angeblich besser kann, Dich kickt keiner von Deinem Thron hier. Ja stimmt, mein Bilch war mein Freund und ich habe mich so gut es ging um ihn gekümmert. Meine Eltern sind tot Scato, mein Vater starb vor 9 Jahren. Meine Mutter ist seit 3 Jahren tot und wie Du weißt habe ich keine Brüder. Du bist mein Mann, Du bist meine Familie Scato. Das meine ich so schlicht und allumfassend wie ich es sage, Du bist alles für mich", antwortete Lurco ernst.

    Lurco hörte Scato aufmerksam und musste dabei wehmütig schmunzeln. Er genoss die sanfte Zärtlichkeit die ihm Sacto mit dem Streicheln schenkte. Dabei hatte er seine Geburt nur beiläufig erwähnt, er wollte Scato nicht ängstigen.


    "Weißt Du, dass was Du erzählst würde ich bei jedem anderen mit einem Wink abtun. Du bist der Einzige dem ich das glaube. Und Du hättest Recht daran getan. Was meine Brüder angeht, ich habe mich nie getraut meinen Vater zu fragen weshalb sie gestorben sind. Ich war der Dritte im Bunde und ich habe es geschafft. Ja Du hast Recht, so wie immer. Gleich was war, heute ist heute und ich bin bei Dir. Wir sind beieinander und wir gehören zusammen. Was außerhalb der Mauern der Casa Leonis geschieht, muss uns im Moment nicht interessieren. Innerhalb dieser Mauern leben wir unser tatsächliches Leben Scato.


    Wüsste Rammy was Du über ihn sagst, würde unser Riese rot anlaufen, glaube es mir. Ich weiß leider nicht wie es ist Brüder zu haben. Sicher mag es Konkurrenz geben, aber Euch hat doch auch etwas verbunden oder? Meine Eltern waren in meinen Augen gute Eltern Scato, in vermute sie waren leider beide nur extrem unwissend was Medizin anging. Und ehrlich gesagt, bin ich da auch keine Leuchte. Dafür habe ich Dich. Was sie allerdings waren, war stets sehr besorgt. Nun ohne Geschwister ist man meist allein und hängt seinen eigenen Gedanken nach und so beschäftigt man sich auch. Mein Freund war ein Bilch, er schlief einen großen Schlaf und erwachte stets wieder. Das war für mich als Kind fast unbegreiflich, wie ein so kleines Wesen so lange schlafen konnte. Nun aber irgendwann holt auch einen Bilch das Leben ein und er blieb liegen.


    Die Geschichte mit meinem Bilch war so.


    Ich habe es geliebt mit meinem Vater in das Kolosseum zu gehen, dass vermisse ich manchmal. Wenn es seine Zeit zugelassen hat, haben wir gemeinsam etwas unternommen. Einmal waren wir gemeinsam auf den Märkten, zu der Zeit war ich noch ein kleiner Junge. Dort gab es seltsame Amphoren. Sie hatten sowas wie Luftlöcher und ich wusste nicht, was man wohl in so einer Amphore aufbewahrte.


    Mein Vater sprach kurz mit dem Verkäufer und hat mich zu sich herangewunken. Ganz langsam öffente er den Deckel. In der Amphore war es dunkel, doch dann erblickte ich ein paar Knopfaugen.


    In der Amphore lebte ein Siebenschläfer. Das ist so etwas wie ein Bilch. Mein Vater erklärte mir, dass Siebenschläfer in speziellen Gehegen den gliraria, gezüchtet und schließlich in dunklen Tongefäßen schlachtreif gemästet werden. Ich bat meinen Vater mir den Siebenschläfer zu kaufen. Er erfüllte mir den Wunsch und so nahmen wir den kleinen Kerl mit nach Hause. Eine ausgediente, große Amphore wurde sein neues Zuhause. Stöcke und anderes Klettermaterial haben wir eingebracht und ein großes Loch vorne.


    Tagsüber war das Vorderloch mit einem Tuch verhangen, da der Schläfer die Dunkelheit liebt. Er aß Obst, Früchte, Nüsse und er hatte eine ganz besondere Fähigkeit. Er schlief einen extrem langen Schlaf. Als Bub dachte ich, er wäre von mir gegangen, aber mein Vater erklärte mir, dass er wieder aufwachen würde. Und so war es auch.


    Er war viele Jahre mein Haustier, ich habe ihn mit Leckereien verwöhnt und ihm seine Amphore mit Klettermöglichkeiten verschönert. Und er konnte klettern.

    Eine kleine Geschichte aus meiner Kindheit, der Bub und der Bilch.


    Du weißt mehr über mich, als je ein anderer gewusst hat Scato, ich hoffe ich darf Deine Brüder einmal kennenlernen", flüsterte Lurco und schmiegte sich fest an Scato an.

    Als Scato sein Gesicht in beide Hände nahm, hielt Lurco still und schaute ruhig zurück. Er ließ Scato gewähren, denn dieser Mann war sein Mann. Er vertraute ihm bedingungslos und er wusste das Scato aus Liebe und Sorge fragte. Lurco schaute Scato in die Augen und küsste ihn zärtlich.


    "Nein ich hatte nie ein Baby auf dem Arm. Keiner hatte solche Ahnung wie Du und leider versuchen es viel zu viele immer noch mit den Hausmittelchen die von den Vater an den Sohn weitergegeben werden. Die wenigsten vertrauen einem Arzt, erst Recht dann nicht, wenn er Grieche ist. Warum das so ist Scato, kann ich Dir nicht verraten. Aber es gibt keinen Grund weshalb mein Vater dort gelogen haben sollte Scato. Ich erzähle Dir, was mir mein Vater einst erzählt hat. Hör zu mein Stöckchen", flüsterte Lurco ihm liebevoll zu.


    "Popertia Melina saß in einem Korbweidenstuhl mit sehr hoher Lehne. Mit letzter Kraft umklammerte sie die Armlehnen des Stuhls. Ihre Schreie hallten schon seit Stunden durch das Haus und ließen ihren Mann Marcus Purgitius Licinus genauso zusammenfahren wie die Sklaven. Die Sklaven warteten gehorsam, trotz der Anspannung war es im Grunde doch ein Tag wie jeder andere. Für Licinus hingegen war es erneut ein Hoffen und Bangen, er benötigte einen Stammhalter, der einst seinen Besitz übernehmen und seinen Namen erhalten würde.


    Aber bis jetzt hatten es die Götter nicht gut mit ihnen gemeint. Melina hatte bereits zwei Kinder geboren und verloren. Beides waren Söhne gewesen, seine Söhne und dennoch konnte er sie nicht im Leben halten, gleich wozu er sonst im Stande war. Ein weiterer Schrei seiner Frau zerriss die angespannte Stille des Hauses und ließ Licinus an den Fingerknöcheln kauen. Zur Untätigkeit verdammt, das war nichts, was einem Mitglied der Gens Purgitia schmeckte. Einen Feind konnte man Auge in Auge bekämpfen, dem Schicksal war man schutzlos ausgeliefert.


    Derweil schrie Melina sich erneut die Seele aus dem Leib. Drei Frauen waren bei ihr, ihre treueste Sklavin Apama, sowie die Hebamme mit ihrer Gehilfin. Erneut hatte Licinus keine Kosten und Mühen gescheut, es sollte seiner Frau und vor allem dem Kind an nichts mangeln. Pamphila hatte als Hebamme einen äußerst guten Ruf und das obwohl sie Griechin war. Vielleicht war es ein letzter, verzweifelter Versuch von Licinus seine Frau doch in die Hände einer Griechin zu geben. Ihre Ärzte galten als die besten der Welt, wenn man der Werbung Glauben schenken durfte.


    Melina hingegen kannte die Sorgen ihres Mannes, ihr selbst erging es nicht anders. Dieses Kind musste leben. Es musste einfach! Die Hebamme hockte vor dem Geburtsstuhl zwischen ihren Beinen und beobachtete alles mit Adleraugen. Eine erneute Wehe ließ Melina zusammenfahren. Die Gehilfin hielt die Hausherrin von hinten fest umschlungen und drückte bei jeder Wehe ihren Schoss nach unten.


    Die Hebamme wusste um die Gefahr, die von der Geburt für eine Frau ausging, deshalb lagen auf einem Beistelltisch Instrumente und vor allem Wickel bereit, falls es zu einer Blutung kommen sollte. Viel fehlte nicht mehr, anfeuernde Rufe machten Melina Mut. Eine erneute Wehe und ein weiteres Pressen. Der kleine Kopf des Babys mit dunklen Haaren kam in Sicht. Gerade als Pamphila zugreifen wollte, starb ihr Lächeln auf ihrem Gesicht. Die Nabelschnur hatte sich um den Hals des Babys gewickelt. Das Kleine war in höchster Gefahr, sein winziges Gesicht war bereits blau angelaufen. Auch ihre Gehilfin starrte auf das kleine Baby. Das ganze Baby war blau, als mit der letzten Wehe auf die Welt gepresst wurde.


    Es war ein Junge, der blau und ohne jede Regung in den Armen von Pamphila lag. Die Hebamme zögerte nicht, entfernte die Nabelschnur und hob den Kleinen an den Füßen hoch. Dort hing er wie ein kleiner, schlaffer Sack. Pamphila klopfte ihm auf den Rücken. Nichts. Aus dem Klopfen wurde ein Hieb, dann schlug sie den Jungen richtig, während Melina ihr nur stumm und mit flehenden Augen zusah.


    "Atme! Lebe!", brüllte Pamphila den Jungen an und schlug ihn erneut.


    Endlich schnappte der Junge nach Luft, ganz so als hätte er auf diesen einen Befehl gewartet.


    Sein erster Schrei glich mehr einem Klagen, aber dann kräftigte sich seine Stimme und neue Schreie zerrissen die Stille des Hauses. Melina sackte erschöpft und gleichzeitig endlos erleichtert in dem Stuhl zusammen. Die Gehilfin hielt sie weiterhin stützend fest.


    "Dein Kind ist wohlauf", sagte Pamphila mit Stolz in der Stimme. Melina war nur noch zu einem dankbaren Nicken fähig, aber sie lächelte wie niemals zuvor in ihrem Leben.


    Die Hebamme wusch den kleinen Mann und die Nabelschnur wurde durchtrennt. Und nun stand bereits die erste Prüfung für den Jungen in seinem Leben an. Pamphila brachte den Sohn von Melina zu dessen Vater. Wie es das Ritual verlangte, erwartete Marcus Purgitius Licinus seinen Sohn stehend. Pamphila legte den Jungen behutsam vor den Füßen von Licinus ab. Jetzt war der Augenblick der Wahrheit gekommen. Würde der Vater seinen Sohn annehmen? Er war immer noch etwas dunkel, aber wohlauf. Bange Sekunden die über den Rest des Lebens des Kleinen entscheiden würden.


    Licinus wartet die Anstandssekunden ab, ehe er sich zu seinem Sohn herabbeugtr, niederknietr und den Kleinen vor aller Augen hochnahm. Er hielt den Kleinen so, als wäre er ein Kleinod und das war er auch für Licinus. Damit war klar, der Junge war in die Familie aufgenommen worden.


    Am neunten Tag nach der Geburt erhielt der Junge seine Bulla und seinen Namen von Licinus verliehen - Manius Purgitius Lurco.


    Das ist die Geschichte die mir mein Vater erzählt hat. So bin ich auf die Welt gekommen, sie hatten Angst mich zu verlieren. Ob meine Familie feinfühlig war? Nun ich bin hier oder? Ich hätte jeden Beruf ergreifen können, aber ich bin zu den Urbanern gegangen. Keine Frauen, keine Ehe, keine Probleme und ich kann sein wer ich bin. Das ich dass nicht jedem auf die Nase binde, wer ich privat bin ist selbstverständlich. Du weißt wer und was ich bin Scato und Du bist meine Familie, vielleicht sogar ein klein wenig die Barackenbrüder. Aber meine Gedanken, mein Fühlen und vor allem mein Herz gehört Dir. Wir haben ein Haus und ein Zuhause. Wir haben uns nicht grundlos gefunden, wer immer uns zusammengeführt hat, wusste dass wir zusammen gehören Scato.


    Du hättest es besser gewusst, wie Du vieles besser weißt. Aber Du warst erst einen Tag alt, als ich geboren wurde. Und wie Du gerade gesagt hast, auch das wird kein Zufall sein. Ich bin froh, dass ich Dich habe Scato. Du bedeutest mir alles Stöckchen", antwortete Lurco leise.



    Pullus und Lurco brachten den Leichnam in die Castra und schafften ihn bis zu Maros Büro. Dort legten sie ihn behutsam vor der Tür ab. Lurco klopfte und hielt den Bericht bereit. Die Leiche war sichergestellt worden und der Bericht verfasst, so wie es Maro befohlen hatte. Ihr Centurio konnte sich so selbst ein Bild von dem Toten machen.


    Mordfall, Leichenfund am Tigillum Sororium


    Leiche: männlich, nackt, leichenblass, geschwollener Bauch, gepflegte Erscheinung - Bart gestutzt, Haare gezupft, Hände gepflegt, ehemals beringt.

    Tatort: Roma, Tigillum Sororium, zu Füßen der Altäre.

    Tatzeitpunkt: unbekannt.


    Tathergang:

    Dem Opfer wurde mit einem scharfen Gegenstand die Kehle durchgeschnitten. Aufgrund des hohen Blutverlustes verstarb das Opfer. Keine Abwehrverletzungen an den Händen oder am sonstigen Körper der Leiche zu finden.


    Bemerkung:

    Dem Opfer wurde ein Püppchen in den Rachen geschoben. Es ist davon auszugehen, dass es sich um ein statuiertes Exempel handelt. Das Opfer sollte aller Wahrscheinlichkeit nach zum Schweigen gebracht werden. Ferner diente das Opfer somit auch als Warnung an andere. Wer diese anderen sind, allen voran wer der oder die Täter gewesen sind, muss von uns noch in Erfahrung gebracht werden.

    Zum jetzigen Zeitpunkt können keine Täterhinweise gegeben werden.



    Manius Purgitius Lurco

    Urbaner, Zwölfte Kohorte, dritte Zenturie, siebtes Contubernium

    Huhu,


    Danke Ihr drei für Eure Mühe und Meinung. :) :) :)

    Die Frage hatte ich mir gestellt, da ich die Urbaner mit der heutigen Polizei verglichen habe und diese hat Neutralitätspflicht in Sachen Politik und Politiker. Die Urbaner sind natürlich keine Polizisten im heutigen Sinne :) Das Klientelsystem spricht dem entgegen allerdings ist es auch logisch, dass man die Werbung auf die Freizeit verschieben könnte. :D

    Der Konsens bezüglich der Prätorianer und der Urbaner gefällt mir ebenso :D

    Ich habe es so aufgefasst, dass in der Taberna Themen diskutiert werden sollen, wie bei einem Stammtisch.

    Sprich was interessiert die dort sitzenden Personen und worüber lassen sie sich aus?

    Worüber diskutieren sie?


    Das könnten auch ganz alltägliche Themen sein.

    Z.B. Müssen die Urin-Auffang-Urnen der Lederer wirklich unten im Hausflur stehen?!?

    Halt Thekengespräche, wo jeder seine Sicht schildert.


    Ob es allerdings den Einzelnen interessiert ob auch Bürgerinnen sollten zu öffentlichen Ämtern zugelassen werden und das Wahlrecht bekommen, wage ich zu bezweifeln. Oder ob allen freien Einwohnern des Imperiums sollte das Bürgerrecht verliehen werden soll. Das birgt zuviel Sprengstoff und hier gebe ich Minor völlig Recht. Beziehen wir das auf die damalige Zeit, würde ich sagen, haben Frauen schon genug Freiheiten die historisch nicht korrekt sind. Wer gerne eine Frau spielen möchte, sollte bedenken welche Möglichkeiten einer Frau damals zur Verfügung gestanden haben. Gleiches gilt für alle anderen Charaktere, wie Sklaven etc. Es braucht hier keine Ausnahmen etc. sondern einfach eine passende Charwahl. Wer Senator werden möchte, wählt keine Frau. Wer eine Frau wählt, wird kein Senator. :)

    Nur weil es angesprochen wird, heißt dass doch noch lange nicht, dass dieser Unsinn sich durchsetzen wird :D