Beiträge von Manius Purgitius Lurco

    Lurco musste hier den Überblick behalten, die erste Pflicht lautete - Ruhe bewahren!
    Also atmete er einmal ruhig durch, um die Situation zu erfassen. Eine Etruskerin bot ihm Fellatio an und er schüttelte dankend ablehnend den Kopf.


    "Nein danke, ich habe schon meine Bestellung aufgegeben und selbst die zwei Sesterze Nachlass würden da nicht greifen, mein bestes Stück ist guter Durchschnitt. Aber vielleicht kannst Du ja meinem Freund hier mit Deinen Künsten verwöhnen. Aber wo Du von Rabatt sprichst, wir kommen aus der Taberna zum blinden Esel und man versprach uns Rabatt!", sagte Lurco glücklich und wuschelte Scato durch die Haare.


    "Steh auf, na komm schon", raunte er seinem besten Freund zu.


    Just in dem Moment kam seine Bestellung und die konnte sich wahrhaftig sehen lassen.
    "Scato Du siehst mein Wunsch wurde soeben erhört, vergnüge Dich auf die Art und Weise wie Du Lust hast. Wir treffen uns nach der Entspannung wieder und gehen gemeinsam nach Hause", sagte Lurco freundlich und knuffte seinen Kumpel.


    Nach der Verabschiedung von Scato gesellte sich Lurco zu Manius. Er musterte den Burschen von oben bis unten und schmunzelte.


    "Wunderbar. Du gehst vor, ich folge Dir Manius".



    Sim-Off:

    Danke für den Tipp und den Wink mit dem Zaunpfahl bezüglich des Rabattes :D

    "Das stimmt, da gebe ich Dir durchaus Recht. Nicht nur bei Männern wandert der Verstand zwischen die Beine, wenn das Bedürfnis zu groß wird. Dennoch sollte man als Sklavin, gleich wie sehr es juckt, die Zunge gelernt haben im Zaum zu halten", warnte Lurco.


    "Ich schließe mich Scato an, Deine Gesellschaft ist angenehm und erfrischend, dass Gezicke Deiner Begleitung wird darauf abzielen jeden anderen zu vergraulen um Dich mit ständigen Patschereien des Händchens weichzuklopfen für mehr. Überlege Dir gut, ob Du Dich derart in die Hand einer anderen Sklavin begeben möchtest. Am Ende stehst Du für nichts als ein paar brühwarme Worte völlig alleine da. Dass kann ich Dir versichern. Frauen die soviel Wind um die eine Sache machen, haben meist mit arger Flaute zu kämpfen", gab Lurco zu bedenken.

    Lurco schüttelte den Kopf und starrte dann Eireann an.


    "Du solltest mit Deinem Murmel vorsichtig sein. Die "verbohrten Römer" haben Dir einen Segen erteilt, sie haben mit Dir Speis und Trank geteilt wie mit einer Gleichgestellten. So langsam glaub ich weiblichen Sklaven steigt Freundlichkeit zu Kopf.


    Vergiss nicht wer und was Du bist und vergiss vor allem nicht wo Du bist. Die verbohrten Römer haben Dich am Leben gelassen Kriegsbeute, einer seiner ehrenwerten Bürger hat sich bereit erklärt Dich aufzunehmen, Dir Kleidung und Fressen und ein Dach über dem Kopf zu geben.


    Du wärst nicht hier, wären die Männer Deines Volkes nicht derartig unfähig, ihre eigenen Frauen und ihr eigenes Barbarenleben zu verteidigen. Deine Wilden haben Dein Leben nicht beschützt, jedes andere mindere Volk, hätte weibliche Kriegsbeute geschändet der Reihe nach bis Du dran verreckt wärst.


    Deine "verbohrten Römer" haben Dich am Leben gelassen, haben Dir das Leben geschenkt Sklavin. Sie haben Dir Zivilisation geschenkt. Du hast hier ein Auskommen, Du hast alles was ein Sklave haben kann. Du leidest keinen Hunger.


    Und was hast Du im Gegenzug für das Geschenk übrig, dass Du noch atmen darfst und zwar in der mächtigsten Stadt der Welt Weib?


    SPOTT! RESPEKTLOSIGKEIT!


    Dir habe ich noch geraten, auf Dich selbst zu hören, eine völlig Fehleinschätzung Deiner Person, mögen mir die Götter verzeihen. Ich hielt Dich für eine aufrechte Frau. Du bist weder Frau noch einfache Sklavin. Ich denke Du bist eine deliciae.


    Dein Herr muss viel Spaß daran empfinden, wenn Du ihn und seine Gäste mit Deiner geistigen Minderbemittlung als Närrin unterhältst.


    Ich rate Dir ein einziges Mal, hüte Deine Zunge Sklavin, sonst lernst Du ebenso Rom von seiner anderen Seite kennen", erklärte Lurco streng und wandte sich dann an Tiberios.


    "Dir empfehle ich eines Tiberios, halte Dich von dieser Frau fern, sie wird Dich noch mit in den Abgrund reißen. Sie scheint einen Narren an Dir gefressen zu haben. Wie passend für ihren Gemütszustand.


    Sie scheint Dich zu begehren, sie möchte nur mit jemanden dem ihr Herz gebührt ihr erstes Mal verleben. Ich hoffe Du bist klug genug nicht dieser jemand zu sein. Du hast Wissen, Witz, Charme und Du weißt die Götter zu ehren. Behalte Dir das bei und halte Dich von dieser närrischen Pseudochristin fern.


    An dieser Sklavin ist jedes weitere Wort verschwendet und ich hatte heute schon genug von Sklaven, die nicht wissen wo ihr Stand ist. Wer ist der Herr von dieser Unperson Tiberios? Er soll davon erfahren. Das gilt nicht Dir, meine Achtung Dir gegenüber ist ungebrochen", sagte Lurco ruhig und packte seine Sachen zusammen.


    Lurco wusste schon, warum er Frauen meidete wie Fußpilz.

    Lurco hörte Tiberios aufmerksam zu. Die Geschichte gefiel ihm, zudem hatte er zeitgleich etwas gelernt, den Hintergrund des Frühlingsfestes.


    "Danke für die lehrreiche Geschichte Tiberios. Es macht Freude Dir zu lauschen und dabei etwas zu lernen. Man sieht immer wieder, man lernt nie aus.


    Was die festgenommene Sklavin angeht, sie hat es gewagt lästerlich über die Götter zu sprechen. Nicht nur, dass sie damit unseren Kaiser auf schlimmste Art diffamierte, nein sie spuckte damit auch unserer Religion, den Göttern selbst und Rom ins Antlitz. So etwas kann und darf kein römischer Bürger auf sich sitzen lassen und angehende Cohortes schon gar nicht. Es ist unsere Aufgabe die öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten.


    Und hier bei so einer Schmähung die unseren ganzen Lebenswandel, samt der Götterwelt betraf, mussten wir einschreiten. Sie war bei unserem Lauf zugegen, ließ sich segnen und hat dann die Dreistigkeit auf all das mit verbaler Entgleisung zu spucken?


    Feist und vollgefressen und von einem Herrn an einer viel zu langen Leine laufen lassen, wusste diese Sklavin nicht wo Ihr Stand ist. Meinte dieses undankbare, ungezogene Subjekt, sie könnte Rom selbst die Stirn bieten? Wohl kaum. Daran sind schon ganz andere, als dieses verzogene Rotzgör gescheitert.


    Der Segen des Faunus soll jedem übergeben werden, gleich seines Standes. Aber auch die Götter kennen Grenzen und wir, die Faunus selbst vor Ort vertreten haben, waren aufgerufen seinen Namen reinzuhalten. Wir schritten also in dreierlei Hinsicht ein, als Vertreter Roms und seiner Götter, als Cohortes und als Gläubige des Faunus.


    Diese Frau hat Dein Mitleid nicht verdient. Bedenke bitte, so eine Unperson als Sklavin, wirft ein schlechtes Bild auf Euren ganzen Stand. Möchtest Du mit so einer Person gleichgesetzt werden? Wohl kaum und nichts wäre unfairer, denn Du bist mit diesem Weibsstück in keiner Art zu vergleichen. Ebenso wenig Eireann, Ihr beide wart höflich, freundlich, zuvorkommend und es macht Freude micht Euch zusammen zu sein.


    Diese Frau hingegen war nichts weiter als eine Zumutung für Götter, Sterbliche und jeden der ihren Weg kreuzt. Sie ist eine Kriminelle und es ist durchaus möglich, das sie Dich auch auf dem Fest bestohlen hat. Einer solch charakterlosen Person ist das absolut zuzutrauen. Von daher, gräme Dich nicht um sie. Sie hat bekommen, wonach sie verlangt hat", erklärte Lurco freundlich.

    Lurcos Blick bohrte sich in den von Scato.


    "Wieso kann ich keine Männer begehren Scato? Und weshalb passt das nicht zu mir? Was passt daran denn nicht? Das ist kein Irrtum Scato und es ist nichts wovor ich mich schämen oder rechtfertigen müsste. Aber ich werde es Dir gegenüber, da Du mein Kumpel bist. Ob ich es mit Frauen versucht habe? Ja das habe ich und es war auch befriedigend. Allerdings war es ein reines Abreagieren, so als hätte ich selbst Hand an mich gelegt. Wobei das ist falsch, dabei denke ich schließlich nicht an Frauen. Es war sagen wir mal ein rein körperliches Bedürfnis das gestillt wurde.


    Bis zu dem Zeitpunkt, wo ich jemanden kennenlernte. Es war nicht rein körperlich, es war ebenso geistig. Wir waren eins auf der Matte. Ich fühlte mich nicht nur befriedigt, sondern begehrt, gehalten, vielleicht sogar... geliebt? Ich sah ihn ebenso, es war kein Akt von oben herab, wo ich diktierte wo es langgeht, es war auf Augenhöhe. Und er war das, was mich ansprach, was mich stark und schwach zugleich werden ließ. Er gefiel mir und dazu musste er keine wandelnde Statue sein. Er war optisch der häusliche Typ.


    Mit Lustknaben habe ich ebenso meine Erfahrung gemacht, aber auch sie reißen mich nicht auf die Art, wie ich es mir wünsche.


    Zu Deiner Sorge Scato, nur weil ich auf Männer stehe heißt das nicht dass ich auf jeden Mann stehe.Dir beschert ja auch nicht jede Frau einen Ständer oder? Gefallen macht schön und genauso verhält es sich mit anderen Geschmäckern.


    Wer auf Lustknaben steht, wird nicht jeden Knaben anfassen wollen. Ebenso wenig will ich jeden Mann anfassen oder Du jede Frau. Mit meinem Bedürfnissen und Gefühlen gehe ich nicht hausieren, es geht die anderen nichts an was ich mir ins Bett hole oder was ich mir auf den Teller packe.


    Wir waren baden, richtig. Wir waren auf der Latrine, richtig. Mehr auch nicht. Weshalb sollte Dich jemand für einen Lustknaben halten? Du bist weit davon entfernt ein Lustknabe zu sein Scato. Die bekommen keine Panik, wenn man ihnen an den Schwanz fasst, darauf kannst Du Deinen ersten Sold verwetten.


    Also reg Dich ab, ich bin immer noch der gleiche Lurco, den Du als Kumpel kennengelernt hast. Falls Dir nicht gefällt was ich gerne im Bett genieße, tja Scato dann begleite mich nicht ins Lupanar. Jedenfalls musst Du keine Angst haben, dass ich über Dich herfalle, weder im Bad, noch in der Latrine oder sonstwo.


    Ich bin wer ich bin, mit oder ohne Deinen Segen Kumpel", antwortete Lurco ruhig.


    Er schaute sich um und trat einen Schritt zurück.


    "Korrekt Tiberios könnte just in diesem Moment aufkreuzen oder der Lupo, ich gehe wieder rein. Wir sehen uns, dort oder in der Baracke. Deine Entscheidung Scato", sagte Lurco und verschwand wieder Richtung Lupanar. Er ging langsam, falls es sich sein Kumpel noch überlegte. Falls nicht, kannte Scato den Weg nach Hause zur Baracke VII.

    Die Nacht verlief ereignislos und alle fanden erholsamen Schlaf. Der Morgen graute, Lurco rollte sich gähnend aus dem Bett und stellte sich einen Augenblick lang ans Fenster. Als er richtig wach war, bereitete er sich eine kleine Portion Puls als Frühstück zu und kochte die für Sacto gleich mit.


    Erst danach zog er seine Tunika an, denn so wie er sich kannte, hätte er sich sonst beim Kochen vollgekleckert. Sanft rüttelte er Scato wach und deutete auf den Tisch.


    "Frühstück ist fertig", sagte er leise um die anderen nicht zu stören.

    Lurco nahm den Wein mit dankbarem Nicken entgegen und genehmigte sich einen großen Schluck, dann reichte er den Wein an Tiberios weiter.


    "Wir haben noch Brot und Käse", sagte Lurco und teilte besagte Speisen unter ihnen Vieren auf. Jeder bekam seinen gerechten Anteil, Scato, Tiberios, Eireann und zum Schluss er selbst da er der Brot und Käse Gastgeber war.


    "Es ist ein Fest, es soll gefeiert werden und man soll sich unterhalten. Die Geschichte von Anna von Karthago würde ich ebenso gerne hören. Machen wir es uns gemütlich", schlug Lurco vor.

    Lucro war froh als Maro ohne Korrekturbrüllen an ihm vorrüber gezogen war. So schlecht war dann nicht gewesen. Nicht gemeckert war gelobt genug. Nach dem Motto war er erneut etwas stolz auf sich, denn er hatte sich wirklich alle Mühe gegeben, jeden Stich so präzise wie möglich auszuführen, obwohl sich seine Arme nun anfühlten als wären sie mit Steinen gefüllt.


    Lurco lockerte etwas seine Muskeln, da trat ihm Scato entgegen. Mann gegen Mann hieß es nun. Stechen und Blocken. Bei dem Spruch und dem Angebot verkniff sich Lurco jeden Kommentar, sondern zog nur fragend eine Augenbraue hoch, ehe er leicht schmunzelte.


    "Angenommen, achte aber auf Deine Deckung, ich will Dich nicht verletzten oder versehentlich abstechen, klar?", erklärte Lurco nervös.


    Jemand anderes anzugreifen als einen Kameraden oder ausgerechnet noch Scato, wäre ihm sicher leichter gefallen. Irgendwie hatte die Übung einen seltsamen Beigeschmack. So vorsichtig wie möglich stach er zu, damit Scato auch ja blocken konnte. Und falls nicht, war er langsam genug um den Stich noch zu unterbrechen. Lurco blinzelte selbst und fragte sich, ob es für die anderen genauso seltsam aussah wie für ihn. Und ob sich die Kameraden auch so komisch fühlen, einen der ihren zu stechen.

    Lurco schaute Scato von der Seite an. Er schlotterte, war nervös und wirkte so als würde er gleich in Ohnmacht fallen oder kreischend davon laufen. Tiberios würde an dem Zustand vermutlich auch nichts ändern. Die Panik stand Scato ins Gesicht geschrieben und er erkundigte sich nach dem Angebot und den Preisen.


    Eigentlich hätte er nach dem Angebot fragen können, was er begehrte. Und langsam dämmerte es Lurco, Scato begehrte gar nichts. Er wollte am liebsten verschwinden oder sich in Luft auflösen, weil er noch niemals im Leben berührt worden war. Weshalb sonst, sollte eine Hand im Schritt ihm derartige Angst bescheren?


    Sein Freund war ein kleiner Aufschneider, um seine vermutlich älteste Angst zu überspielen. Lurco schüttelte minimal den Kopf.


    "Moment", sagte er, schnappte sich Scato und zerrte ihn kurzerhand nach draußen. Mit seinem Kumpel im Schlepptau ging verzog er sich in die Gasse und drückte Scato gegen eine Häuserwand.


    "Damit Du mir nicht aus den Latschen kippst. Jetzt hör mir mal genau zu. Unberührtheit ist keine Schande und Angst ebenso wenig Scato. Gerade jene die sich über Unberührte lustig machen, haben selbst vermutlich noch nie ein Liebesspiel erlebt. Du bist weder unnormal, noch krank, Du bist einfach langsam. So schnell Du läufst, so lahm bist Du in der Entscheidung.


    Und oft liegt es auch nicht in der eigenen Hand, ob man lieben durfte oder nicht. Wie viele Personen sind damit beschäftigt zu lernen, dann sich der Ausbildung und dem Beruf zu widmen? Lernen, arbeiten und so weiter. Glaube mir, manchen ist es gar nicht vergönnt in den Genuss von Sex zu kommen. Ihnen fehlt schlichtweg die Zeit und die Möglichkeit. Möchte man dann nicht in eine entsprechende Taberna gehen oder in ein Lupanar, werden die Möglichkeiten eng. Selbst wenn es Sex überall im Angebot gibt, heißt es nicht, dass es für Dich zur Verfügung steht oder dass Du das Angebot annehmen kannst. Es kann an so vielen Dingen scheitern, am Geld, an der Zeit, an Dir und Deinem Bedürfnissen.


    Also beruhige Dich Scato, komm runter, atme durch und überlege Dir ob Du das dort drinnen wirklich möchtest, oder nicht. Vor mir musst Du niemanden spielen, der Du nicht bist.


    Und bitte, wenn Du mir etwas nicht sagen möchtest, ist das absolut legitim. Dann schweig, aber lüge mich nicht an. Ich gehe mit meinen Vorlieben auch nicht hausieren, aber ich lüge nicht. Ich halte dann lieber den Mund. Zudem geht es auch keinen etwas an, weder was ich gerne esse, noch was ich gerne zwischen den Schenkeln habe.


    Bei Dir ist es ganz genauso. Wenn Du noch warten möchtest, dann warte. Weshalb Du noch nicht soweit bist, ist Deine Privatsache. Manche Personen möchten ihr erstes Mal mit jemanden verbringen, der ihnen etwas bedeutet. Das hat mir jemand vor kurzem gesagt und ich finde das ist ein äußerst schöner Gedanke.


    Horche in Dich hinein, vielleicht ist es bei Dir ganz ähnlich. Nur zwing Dich nicht zu etwas, was Du nicht willst. Glaub mir, so läuft das nicht. Das wird kein Akt, das wird ein Krampf.


    Wieder gut?", fragte Lurco und knuffte seinen Kumpel.

    Lurco betrat mit dankbarem Nicken betrat Lurco das Magnum Momentum. Die Begrüßung war exquisit und charmant. Die Empfangsdame sah umwerfend aus, ebenso wie die meisten Frauen die er auf den ersten Blick erhaschen konnte.


    "Bevor wir eine Amphore Falerner ordern junge Frau, uns wurde ein reichliches Angebot versprochen. Du selbst wie auch Deine Kolleginnen seht allesamt wundervoll und bezaubernd aus. Hübsch, weiblich, Kurven die jeden Wunsch zu erfüllen versprechen. Aber mein Geschmack ist ein klein wenig anders, als dass mich wundervolle Hüften oder üppige Busen reißen würden. Versteht mich da bitte nicht falsch, Eure Schönheit ist unverkennbar, aber ich kann sie lediglich bewundernd anerkennen, sie erreicht meinen Schritt nicht.


    Deshalb frage ich Euch offen, führt Ihr auch Männer? Mein Geschmack bezüglich der Liebeslust gute Statur, gut gebaut, vielleicht ruhig ein bisschen Bauch. Griffig sollte er sein, keine Lustknaben - Männer. Dann können wir über jedes Getränk der Welt reden", lächelte Lurco freundlich und deutete Scato an, seine Wünsche zu äußern.

    Lurco gesellte sich dazu und schaute von Tiberios auf die Patricierin.


    "Salve und ehrerbietigste Grüße Matrone, der junge Tiberios vor Dir sprich die Wahrheit. Ein guter, ehrlicher und aufrichtiger Mann. Sicherer wäre es jedoch für die junge Frau, wenn Du einen Deiner schnellsten und stärksten Sklaven für einen Augenblick entbehren könntest. Er könnte die werdende Mutter umgehend zu einem Medicus tragen. Hier auf dem Fest sind weder Mutter und Kind sicher. Es finden sich immer mehr Bürger ein und das Gedränge wird zum Bedrängnis. Wir bitten Dich ebenso um Hilfe für die Frau, ihr ungeborenes Kind und auch die Bürger hier vor Ort", bat Lurco ruhig und besonnen.


    Eine Matrone war eine gestandene Frau, wenn jemand wusste wie man mit einer werdenden Mutter umzugehen hatte dann sie.


    Er schenkte Tiberios ein dankbares Lächeln und drückte ihm kurz als Zeichen der Anerkennung die Schulter.


    "Salve Tiberios", sagte er leise.

    Lurco öffnete seinen Beutel, holte den Wein hervor und reichte ihn Scato.


    "Wie komme ich zu der Ehre, dass Du mir etwas schenken wolltest Scato? Das freut mich, mehr noch das rührt mich zutiefst. Dankeschön", sagte Lurco ergriffen und ließ seinen Blick über das Fest schweifen.


    "Genau dafür sind Cohrotes Urbanae da, die Ordnung Roms aufrecht zu erhalten. Einzuschreiten, wenn niemand einschreiten kann. Und wäre es nicht Wille der Götter gewesen, dann wären wir beide nicht genau zu diesem Zeitpunkt vor Ort gewesen.


    Es wird nicht immer so laufen Scato und wir sind noch nicht mal flügge was die Cohortes anbelangt. Aber eines müssen wir uns wohl aneigenen, den Blick eines Schäfers auf seine Herde und wir müssen jederzeit bereit sein den Hirtenstab den Feinden Roms mit Gewalt über den Schädel zu ziehen. Wir müssen solche Situationen schnell erkennen und genauso zügig handeln.


    Du kennst doch den Spruch von einem faulen Apfel im Korb. Lässt Du das verfaulende Stück Obst drin, werden alle anderen auch faulig. Also müssen wir es herauspflücken und genau das haben wir getan. Das Fest kann gottgefällig weiterlaufen und wir haben unseren Dienst an den Göttern erneut erbracht. Die einen beten, wir handeln im Namen der Götter gleich ob Faunus oder Kaiser. Wir setzen ihren Willen um.


    Du bist flink auf den Beinen Scato, stramme Waden, eines Wolfes würdig mein Bester", grinste Lurco.

    Lurco schaute die Sklavin kurz an, bevor er sich abrupt umdrehte und mit Scato davon marschierte.


    "Man sollte ihr die Zähne ausbrechen und die Zunge abschneiden, wie kann sie es wagen Rom selbst zu diffamieren? Das kommt davon, wenn man Sklaven zu viel Freiheit lässt. Die einen werden scheu und können keine Entscheidung fällen. Dabei sind es herzensgute Menschen.


    Andere wie dieses blonde kriminelle Pack hat nichts anderes verdient, als pure, harte Feldarbeit. Nur so lernt sie ihren Stand kennen. Wobei wie sagte ein alter Freund von mir immer? Auch Scheiße ist wichtig, mein Bester, sie dient als Dünger. Vielleicht sollte man sie einfach im Feld unterpflügen. So hätte sie wenigstens einmal im Leben noch etwas Nutzen gehabt.


    Wobei sie eigentlich die Arena verdient hat. Kann es eine größere Schande geben, eine größere Straftat als den Kaiser selbst zu schmähen? Ich finde nicht. Wir haben auf voller Linie korrekt gehandelt Scato. Als Cohortes, als römische stolze Bürger und als gottesfürchtige und liebenden Menschen.


    Ich hoffe sie sieht nie wieder Tageslicht und ihren Herrn sollte man ebenso den Löwen zum Fraße vorwerfen. Der Mann ist scheinbar weich wie Käse in der Mittagssonne. Man was für ein Tag, die Götter schenken uns Freude und Feste und wir müssen uns mit so einer rumschlagen", sagte Lurco grantig.


    Er hob seinen Beutel und wedelte damit.


    "Brot, Käse, Wein dass haben wir uns heute Abend redlich verdient mein Freund. Wie kam es überhaupt zu der Lästerung? Du hättest sie bei so einer bösartigen Zunge direkt um die Frontzähne erleichtern sollen. Und nebenbei, dann lutschen sie besser", lachte Lurco hinter vorgehaltener Hand.

    Lurco war erstaunt wie schnell Scato werden konnte, wenn er es musste. Sein Kumpel hatte die Sklavin dingfest gemacht. Was anderes hatte er von einem so schnellen Läufer auch nicht erwartet und was hatte eine Sklavin schon einem trainierten Cohortes entgegen zusetzen?


    Das was sie war - Nichts!


    Lurco gesellte sich einige Augenblicke später zu Scato und dem Sklavenweibsstück, dass auf das Rom spuckte, was ihr die Flausen erst ermöglicht hatte. So waren sie, die Wilden aus den fernen Landen. Nichts zwischen den Ohren, dafür zuviel Haar auf dem Kopf. Strohblond, es sprach Bände.


    "Sehr gut gemacht Scato, schnell wie der Wind, Faunus wird Deine Füße geleitet haben mein Freund. Wir müssen das Subjekt vom Platz schaffen, damit hier wieder göttlicher Friede bei den Feiernden einkehren kann. Sie sollen sehen, dass Rom seine Augen überall hat und niemals schläft.


    Wir gehen mit gutem Beispiel vorran, als Bürger und als Cohortes Roms. Jeder soll sehen, dass auch die Bürger des mächtigen Roms jederzeit bereit und gewillt sind all das hier zu verteidigen. Mit Rom und dem Kaiser spielt man nicht", erklärte Lurco.


    Er zog die Sklavin etwas nach oben und hämmerte ihr dann mit voller Gewalt die Faust in den Magen.


    "Grüße von Faunus", sagte er freundlich ehe er ihre Haare so losließ, dass sie eine Strähnen dabei verlor.


    "Abführen zum Carcer. Die kann sich auf was gefasst machen und Ihr Herr danach auch. Sowas würde ich in die Arena schmeißen, in der Hoffnung die Löwen bekommen davon keine Verdauungsprobleme", knurrte Lurco.


    Während Scato die schändliche Straftäterin abführte, behielt er das kriminelle Subjekt genau um Auge, um zur Not sofort einschreiten zu können.

    Lurco starrte Scato an und dann die besagte Sklavin.


    "Ich habe Wein, Käse und Brot für heute Abend im Beutel und jetzt eine Menge Wut im Bauch. Wie kannst Du hier nur so ruhig sitzen? Eine Sklavin, die es wagte sich den Segen von Faunus zu erschleichen und dann unsere Religion als "Scheiß" abgetan hat? Eine Sklavin die es wagt unsere Götter, unsere Religion, unsere Traditionen mit Füßen zu treten? Gotteslästerung ist eine Straftat, sie hat nicht nur Faunus mit ihrer Aussprache zutiefst beleidigt, sie hat auf die gesamten römischen Götter gespuckt, einschließlich unseres Kaisers! Oder was anderes ist unser geliebter Kaiser als ein Gott?


    Eine Sklavin, ein Nichts, das es wagt Rom und den Kaiser selbst in Frage zu stellen? Wir sind Cohortes Urbanae in Ausbildung. Wir repräsentieren die Gesetze und Rom selbst. Wenn wir in Erscheinung treten, tritt Rom selbst in Erscheinung!


    Und nicht nur dass! Wir sind römische Bürger, wir haben nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht unser Land und unsere Götter vor der lästerlichen Zunge einer durchgedrehten Sklavin zu schützen. Ihr Herr sollte dem Weibsbild die Dreistigkeit aus- und Verstand einpeitschen.


    Wieso läuft so ein Subjekt überhaupt frei herum? Schnapp Dir das Weibsstück. Und geh nicht zu zimperlich mit dem Sklaven um. Es herrscht Kriegsrecht und das Weib ist nichts weiter als ein Ding, wie der Kackschwamm in der Latrine... nur nicht so nützlich", fauchte Lurco stinksauer und machte sich sofort auf um die gotteslästerliche Sklavin sofort ihrem gebührenden Schicksal entgegenzuführen.

    Lurco lief durch die Stadt, kaufte einiges fürs Abendbrot für ihre Baracke und ließ es sich gut gehen. Gut gelaunt lief er durch die Stadt, als er eine Ansammlung von Leuten erblickte. Gab es hier eine nicht angemeldete Versammlung, oder was war Grund für diesen Tumult?


    Misstrauisch äugte er über die Menge, als er seinen Kumpel Scato entdeckte. Er schwang seinen Beutel auf den Rücken und marschierte mit sicherem Schritt zu seinem Freund.


    "Was ist denn hier los? Salve erstmal", sagte Lurco und schaute sich sichernd um.

    Zustechen - hinter den Schild ducken und wieder zustechen... der Befehl klang so einfach und die ersten Übungen waren dies auch. Allerdings nur die ersten, denn jeder einzelne Stich und jede Deckung musste so exakt wie möglich ausgeführt werden.


    Es war wie bei allem, dass einem irgendwann in Fleisch und Blut übergehen sollte, zuerst musste man Präzision bekommen, die Schnelligkeit folgte später von allein. Das hieß für sie als Rekruten, es durfte sich kein Fehler in der Handhabung einschleichen. Dieser Fehler würde einen vermutlich zig Jahre oder gar dauerhaft begleiten. Oder dessen Ausmerzung würde mehr Zeit in Anspruch nehmen, als der Drill der Grundübung in absoluter Perfektion.


    Lurco bemühte sich jeden Stich und jedes Ducken so sauber hinzubekommen, wie es nur möglich war. Nach einiger Zeit wurden jedoch die Arme und Hände müde. Verständlich, die Bewegungen waren ungewohnt und wer hielt den ganzen Tag schon die Hände erhoben? Nun ab heute würden sie es tun, bis Maro ihnen etwas anderes befahl.


    Wie schwer ein Schild und ein Holzschwert werden konnten, zeigte sich nach einer Reihe Übungen, aber Lurco biss sich eisern durch, auch wenn sich seine Arme taub und seine Finger verkrampft anfühlten. Es war der Anfang, sie mussten hinter den Schmerz kommen. Nur war das leichter gedacht als getan. Am liebsten hätte er Maro angeschaut und stumm um eine andere Übung gebeten, oder jedenfalls etwas im Wechsel. Aber Maro würde schon wissen, was gut für sie war und falls nichts, würde er trotz steinschwerer Arme versuchen mitzuziehen.


    Es war noch früh, aber nach zig Übungen in Zeitlupe stand auch ihm der Schweiß auf der Stirn.

    "Wie gut und reichlich das Angebot ist, werden wir ja gleich sehen Scato. Gedulde Dich noch etwas", antwortete Lurco seinem Freund.


    Die Nacht war kalt, aber sie hatten genug getrunken, dass ihnen warm geworden war. Zudem tat die kühle Luft ihr übriges, um sie wieder etwas klarer im Kopf werden zu lassen. Dass Tiberios sich ihnen nicht anschließen wollte war bedauerlich. Ebenso hätte Eireann der Besuch im Lupanar gut getan. Was hatte sie gesagt, bevor Scato und Tiberios zurückgekehrt waren?


    Aber ich.. ich möchte mich nur der Person hingeben für die auch mein Herz schlägt. Und sie sagte ....In meinem Volk gab es immer ein großes Fest wenn einer der Krieger ein Mädchen der Stämme zur Gemahlin erwählte.


    Vermutlich waren Liebe, Ehe und Sexualität für Eireann eines, was einen Lupanarbesuch für sie ausschloss. Lurco hatte es gut gemeint, denn eines Tages würde vermutlich ein Herr genau das von ihr verlangen, was sie nur jemandem geben wollte, dem ihr Herz gehörte. Nur einen Herrn würde nicht interessieren, was eine Sklavin wollte, oder wie ihre Bräuche waren.


    Das Lupanar wäre die Chance gewesen, den ersten Liebesakt nach eigenen Vorstellungen zu genießen, wenn auch ohne Liebe, wie es sich die junge Frau wünschte. Vielleicht würde sich ja heute Nacht etwas mit Tiberios ergeben. Er brachte sie garantiert nicht grundlos nach Hause und beide hatten sehr oft Körperkontakt zueinander gesucht und Händchen gehalten. Falls auch diese Gelegenheit verstrich, wusste Faunus allein was die beiden in Sachen Lust und Liebe noch erwartete. Lurco wünschte beiden das Beste.


    Er konzentrierte sich und dachte darüber nach, was der Wirt gesagt hatte. Das Lupanar Magnum Momentum liag unmittelbar in der Nähe des Sklavenmarktes beim Forum Boarium. Von der Taberna aus durch die Subura über dem Vicus Patricius, oder um sie herum über den Vicus Longus, hinunter zum Argiletum und dann immer dieser Straße nach zum Forum Romanum und ja den Weg von da zum Forum Boarium.


    In Ordnung, er hatte sich den Weg gemerkt und schaute rückversichernd nach Scato, der durch die nächtlichen Gassen torkelte. Lurco schnappte sich seinen Kumpel, zog ihn auf gleiche Laufhöhe und ging etwas langsamer, damit Sacto nicht seine letzte Kraft für den Lauf vergeudete.


    Zur Not konnte er sich im Lupanar ja verwöhnen lassen, während er faul auf dem Rücken lag. Bei dem Gedanken musste Lurco breit grinsen, teilte ihn aber mit seinem Kumpel nicht.


    Sie ließen die schmutzigen Gassen hinter sich und nach einem mehr oder minder strammen Fußmarsch standen sie vor dem besagten Lupanar. Lurco schaute sich das Gebäude an und machte eine einladende Geste.


    "Wir sind da Scato, hinein mit uns", sagte Lurco gut gelaunt und betrat das Lupanar mit beschwingtem Schritt.


    "Salve, wir werden erwartet. Sisenna Iunius Scato und Manius Purgitius Lurco", grinste er und schob Scato weiter hinein.

    "Wenn Du Deine 300 Liegestützen später so perfekt ausführst wie die eine, werde ich nie wieder ein Wort darüber verlieren. Schlaf gut Scato. Rest der Kameraden ebenso gute Nacht", sagte Lurco freundlich und mummelte sich fest in seine Decke ein.


    Der Morgen würde früh genug kommen und mit ihm der Drill. Lurco wollte halbwegs ausgeschlafen sein für die Ausbildung. Kaum das er richtig lag, fielen ihm auch schon die Augen zu.