Beiträge von Viridomarus

    Viridomarus legte Satibarzanes einen Arm um die Schulter.
    "Langsam mein junger Freund. Auch Gesellschaft will gelernt sein. Lass Dir Zeit und überstürze nichts. Es gibt keinen Grund zur Scham oder gar zur Traurigkeit! Das Reden, das freie Sprechen wirst Du lernen wie alles andere. Du musst, denn Du bist ein freier Mann. Dein Vater war also vom Stamm der Eravisci, dann bist Du ebenfalls ein Eravisci Sati. Was weißt Du über diesen Stamm? Wenn Dein Vater römischer Bürger war, bist Du dann als sein Sohn nicht ebenfalls ein rømischer Bürger? Falls nicht, bist Du ein freier Mann, Peregrini werden wir genannt.


    Viele Sklaven beklagen ihr los Satibarzanes, aber weißt Du, welche Möglichkeiten ein Sklave hat? Nach gutem Dienst, kann er von seinem Herr freigelassen werden. Und viele dieser Männer kommen zu enormen Reichtum. Warum? Sie haben etwas ganz Entscheidendes, dass jedem neuen, freien Mann in Rom fehlt - Kontakte.


    Beziehungen sind das halbe Leben Sati. Du musst Dir einen Freundeskreis aufbauen, Männer auf die Du zählen kannst. Du hast schon einen guten Anfang gemacht. Jetzt verzweifele nicht an den ersten Stolpersteinen. Ich bin hier und ich helfe Dir. Dafür hilfst Du mir ebenso. Schau Du bist noch nicht geschickt mit den Worten. Dafür habe ich noch nie ein Mosaik gelegt. Freunde ergänzen sich.


    Sobald Du in der Taberna stehst, wird sich alles fügen. Der erste Tag wird komisch sein, der zweite ungewohnt und der dritte ist schon Alltag. Du wirst Dich mit den Kunden unterhalten, ihnen gute Speisen servieren und was leckeres zu trinken. Kommt Dir einer dumm, setzt Du ihn vor die Tür. Das Leben kann sehr einfach sein Sati. Aber dafür musst Du ein bisschen kämpfen. Sogar gegen Dich selbst, Überwindung ist hier der Schlüssel.


    Die Taberna ist Dein kleines Reich, Dein Imperium. Wie es Deinen Leuten dort geht, hast Du in der Hand wie ich in meinen Geschäften. Was möchtest Du? Wie möchtest Du es? All das frag Dich, denn Du bist einen Großteil des Tages dort. Gute Ideen hast Du schon geliefert. Dann noch das Mosaik zur Verschönerung, Du hast also einiges zu bieten. Selbstzweifel sind nicht angebracht Sati. Ich weiß, dass ist leicht gesagt. Aber einer muss es Dir sagen und deshalb sage ich es Dir.


    Ich habe eine Idee. Die ersten Tage werde ich als Gast hier sitzen, so hast Du eine geistige Unterstützung und auch eine verbale, falls es drauf ankommt. Dann fühlst Du Dich nicht so allein und verloren. Und tue Dir selbst einen Gefallen, freue Dich auf die Eröffnung und Dein neues Leben. Angst musst Du keine haben Sati. Lurco vertraut Dir. Du würdest nicht bei Scato und Lurco wohnen, wäre es anders.


    Und gleich wirst Du Dich eh besser fühlen, sobald Deine Mähne zurück ist. Vielleicht schlummert Deine Macht ebenso in Deinem Haar, wer mag es schon sagen? Wir werden es gleich erfahren. Nubius ist Flink zu Fuß und bestimmt gleich wieder da. Dann legen wir los, wenn Du soweit bist. Lass Dich von Terpander nicht nervös machen mein Guter.


    Ach nebenbei, falls Terpander nachher auf Reisen geht, kurzum sich heute Abend verdrückt verfolge ich ihn. Bist Du dabei? Ich muss herausfinden was er vorhat. Er sprach von einem Ritual, ist das nicht abenteuerlich? Meine Neugier zwingt mich, ich hoffe Du ziehst mit. Es könnte etwas zu erfahren geben, etwas das Terpander einen Nasen Ring verpasst. Auch sowas musst Du lernen. Ich bringe es Dir bei", erklärte Viri gut gelaunt.


    Es dauerte knapp eine Stunde, dann war Nubius mit einer Tasche zurück, die alles enthielt was Viri benötigte.


    "Bereit für eine Löwenmähne?", fragte er freundlich.

    Viridomarus machte es sich gemütlich und hörte Satibarzanes zu.


    "Also mal langsam, zuerst bin ich noch gar nicht weg, also muss ich auch nicht wiederkommen. Ich kann die Utensilien auch von meinen Sklaven holen lassen. Ich denke es spricht nichts dagegen, wenn ich hier übernachte. Oder hast Du etwas dagegen? Nein? Wunderbar!", rief Viri erfreut und klatschte in die Hände.


    Nubius kam herbei und Viri erläuerte ihm leise, was er alles aus seinem Laden benötigte, für eine Notbehandlung dieses sehr leidenden Kunden. Für Satibarzanes war es ein Graus. Er war ein Mann der wirklich zur Casa Leonis passte, ein Löwe der seine Mähne verloren hatte, kurzum er brauchte sofort eine helfende Hand. Nubius nickte eifrig und verschwand so schnell wie er gekommen war.


    "Nun die Kochkünste Terpanders sind sicher gut, aber ich finde wir könnten auch gemeinsam selbst kochen. Dann wissen wir auch was drin ist und womit umgerührt wurde", antwortete Viridomarus und zwinkerte Sati aufgrund seines Scherzes zu, ehe er sehr ernst wurde.


    "Ich bin Thraker und mein Volk lebt auch in Stämmen, es gibt so viele Sati dass Du sie gar nicht alle kennen kannst. Was ich Dir damit sagen möchte ist, ich kenne verstehe Deinen Hintergrund und kann Dir bei Deiner Fehlsicht helfen. Vermählt sich ein paar aus zwei Stämmen und zeugt ein Kind, dann gehört dieses Kind dem Stamm des Vaters an. Also welchem Stamm gehörte Dein Vater an? Von dessem Stamm bist Du. Du bist weder ein Mischling, noch ein gar nichts.


    Schau unter den Thrakern ist es üblich, dass sich Stämme zusammentun, sich vereinigen. Jetzt sag mir einmal warum es nicht auch zwei Personen aus unterschiedlichen Stämmen tun sollten? Du siehst Dich in einem völlig falschen Licht mein Guter.


    Also nenne mir nochmal Dein Volk, Deinen Stamm und Deinen Namen - den Deines Vaters. Und berichte mir über Illyrer. Ich möchte alles über Euch erfahren. Generell bin ich ein sehr neugieriger Mensch. Denn nur durch Neugier und Wachsamkeit kann man lernen Sati. Wer sich Informationen verschließt und seien sie noch so klein, wird sie nie vom Fleck bewegen.


    Zudem kann auch die kleinste Information wichtig für Dich und die Kunden sein. Du hast doch ein ganz anderes Umgehen mit einem Menschen, wenn Du seinen Hintergrund kennst. Und stell Dir vor ich treffe einst einen Illyrer, dann weiß ich mich gut zu verhalten Dank Dir. Also scheue Dich nicht, alles zu berichten. Ich werde Dir auch gerne alles erzählen, Du kannst fragen was Du möchtest. Nun fast alles", lachte Viri.

    Nubius schaute sich um und fragte sich, ob die Leute schon befürchteten, er würde hier wem auflauern. So oft schrieb vermutlich keiner, außer sein Herr und die junge Dame. Geflissentlich warf er die Post ein und hoffte, dass die beiden sich bald treffen würden. Dann konnten sie alles von Angesicht zu Angesicht besprechen und er musste nicht so oft laufen. Auf der anderen Seite hatte so ein Lauf auch was für sich, er kam raus und etwas herum.




    Salve Maximilla,


    das nenne ich ein Wort. Ich bin so frei und mache unser erstes Treffen fest.
    Treffpunkt - Via Flaminia nahe des Portiçus Divorum.
    Zeitpunkt - Dies Iovis, zur IX Stunde.
    Wir treffen uns vor Ort, da es sicherlich nicht als schicklich gilt, wenn ich Dich mit der Sänfte abhole. Jedenfalls nicht beim ersten Treffen. Ich freue, bis bald meine Liebe.


    Vale bene


    Viri

    Kaum hatte Viri Maximilla geantwortet, erhielt er auch schon Bescheid. Ihre Sklaven hatten heute einen ereignisreichen Tag, jedenfalls was das Übermitteln von Briefen anging. Viri musste sich ein Schmunzeln verkneifen, rollte den Brief aus und las ihn. Maxi hatte sogar diese Woche schon Zeit. Wunderbar. Er setzte sich sofort an eine Antwort und ignorierte Nubius Blinzeln in Zeitlupe. Vermutlich konnte der Nubier den Weg schon mit geschlossenen Augen laufen, aber das würde ihn schließlich nur schneller werden lassen, dachte sich Viridomarus vergnügt.



    Salve Maximilla,


    das nenne ich ein Wort. Ich bin so frei und mache unser erstes Treffen fest.
    Treffpunkt - Via Flaminia nahe des Portiçus Divorum.
    Zeitpunkt - Dies Iovis, zur IX Stunde.
    Wir treffen uns vor Ort, da es sicherlich nicht als schicklich gilt, wenn ich Dich mit der Sänfte abhole. Jedenfalls nicht beim ersten Treffen. Ich freue, bis bald meine Liebe.


    Vale bene


    Viri



    Erneut bekam Nubius einen Brief ausgehändigt. Der große Nubier nahm ihn entgegen und eilte erneut los.

    Viridomarus war sich absolut sicher eine hervorragende Wahl mit den Zwillingen getroffen zu haben. Die beiden Burschen waren gutaussehend und aufgeweckt. Was konnte man mehr von einem Werber verlangen? Scheinbar hatten sie schon den ersten Kunden erspäht, denn die zarte Stimme eines der Zwillinge hallte durch den ganzen Markt und rief "He Grieche!".


    Viri grinste etwas gequält, zog dann die Mundwinkel jedoch schnell wieder nach oben. Solange sie auf diese Art die Kundschaft warben und diese bei ihm die Münzen ließen, war alles in Ordnung. Frechheit siegt, hieß es doch und frech waren diese beiden Schlitzohren allemale.


    Viri rieb sich schon einmal die Hände und richtete seine Haarpracht, denn er rechnete jeden Moment mit dem griechischen Kunden. Die beiden waren nicht nur ein Naturphänomen, sie waren auch ein Naturtalent.

    Erneut hatte der große Nubier Post für Maximilla und warf sie beim Casa Valeria ein, um sich direkt wieder auf den Weg zu seinem Herrn zu machen. Viri mochte es nicht, wenn man bummelte.




    Salve Maximilla,


    es freut mich sehr zu lesen, dass der kleine Kater solchen Anklang bei Dir gefunden hat. Sobald der kleine Kerl bereit ist zu Dir umzuziehen, werde ich Dich dies selbstverständlich wissen lassen.


    Sehr gerne nehme ich Deine Einladung zu einem Treffen an. Allerdings bin ich kein Mann für weite Wanderungen, auch wenn mich meine Geschäfte oft fast um die halbe Welt führen.


    Dein zweiter Vorschlag hingegen zauberte mir direkt ein Lächelns ins Gesicht meine Liebe. Sehr gerne würde ich Dich auf die Ausstellung des Bildhauers Dolhios ausführen. Benenne mir doch bitte einen Termin, wann es Dir genehm ist, damit wir uns abstimmen können.


    Ich freue mich sehr auf unser Treffen, vielleicht werde ich vor Ort sogar einige Kunstwerke erwerben. Kennst Du den Künstler persönlich und könntest uns eventuell sogar bekannt machen? Bitte gib mir bald bescheid.



    Vale bene


    Viri


    Viridomarus kehrte gerade aus den hinteren Räumen zurück, als Nubius ihm einen Brief überreichte. Viri war erstaunt, wer ihm denn an seine Geschäftsadresse schrieb. Alle Rechnungen beglich er sofort, da ließ er sich nichts nachsagen. Er achtete auf seinen tadellosen Ruf.


    Als Viri die Schriftrolle öffnete, zerstreuten sich seine Befürchtungen ins Nichts. Der Brief war von Valeria Maximilla. Was er zu lesen bekam, freute ihn sehr, denn Maximilla freute sich über den kleinen Kater aus Aegyptus.


    Was er dann lesen musste, verpasste ihm kurz einen winzigen Schock. Maximilla wollte spazieren gehen? Er fand zu einiges erbaulich oder geradezu erfreulich, aber grundlos zu laufen gehörte nicht dazu. Bei seinem Unglück verlor er dabei noch Gewicht ohne dieses in Geldwert wieder aufgewogen zu haben. Man konnte den Spaziergang doch sicher auch in einer Sänfte genießen, allerdings war dass dann kein öffentliches Treffen mehr, grübelte Viri.


    Der nächste Vorschlag zauberte wieder ein Lächeln bis zu seinen feisten Wangen. Eine Bildhauerausstellung! Dolhios war der ausstellende Künstler, vielleicht hatte der Mann etwas zu bieten, dass er sich in sein Haus stellen konnte. Viri war der festen Überzeugen, dass man ab und an umdekorieren musste.


    Nur wer ständig Neues bot und war es auch nur die häusliche Dekoration, war interessant. Nichts war schlimmer für einen guten Geschäftsmann als uninteressant zu werden. Er musste in aller Munde bleiben und so eine Ausstellung war der Ideale Ort um sich besser kennen zu lernen, Spaß zu haben, vielleicht das eine oder andere Kunstwerk zu kaufen und zeitgleich sich mit der besten Mode in der Öffentlichkeit sehen zu lassen.


    Viridomarus überlegte wann er zuletzt umdekoriert hatte und kraulte sich dabei scharf nachdenkend den Bart. Es musste bestimmt gut und gerne zwei oder sogar drei Wochen her sein.


    Viri verschwand in die hinteren Räume und sich seine Schreibutensilien. Er setzte sich direkt daran, Maximilla zu antworten.




    Salve Maximilla,


    es freut mich sehr zu lesen, dass der kleine Kater solchen Anklang bei Dir gefunden hat. Sobald der kleine Kerl bereit ist zu Dir umzuziehen, werde ich Dich dies selbstverständlich wissen lassen.


    Sehr gerne nehme ich Deine Einladung zu einem Treffen an. Allerdings bin ich kein Mann für weite Wanderungen, auch wenn mich meine Geschäfte oft fast um die halbe Welt führen.


    Dein zweiter Vorschlag hingegen zauberte mir direkt ein Lächelns ins Gesicht meine Liebe. Sehr gerne würde ich Dich auf die Ausstellung des Bildhauers Dolhios ausführen. Benenne mir doch bitte einen Termin, wann es Dir genehm ist, damit wir uns abstimmen können.


    Ich freue mich sehr auf unser Treffen, vielleicht werde ich vor Ort sogar einige Kunstwerke erwerben. Kennst Du den Künstler persönlich und könntest uns eventuell sogar bekannt machen? Bitte gib mir bald bescheid.



    Vale bene


    Viri




    Viridomarus überlas noch einmal seinen Brief, nickte zufrieden und reichte ihm Nubius.
    "Dieser Brief muss erneut zur Casa Valeria, spute Dich Nubis", sagte Viridomarus und händigte seinem großen Sklaven den Brief aus.


    Der große Nubier nahm den Brief an sich und eilte los. Schon nach wenigen Schritten war er außer Sichtweite und Viri strich sich zufrieden über seinen Kugelbauch. Nubius war eine fleißige und zuverlässige Seele.

    Viridomarus tippte sich nachdenklich gegen das Kinn und grinste dann Sati an.


    "Mein lieber Sati, ich gebe Dir einen Tipp, den mir mein lieber Vater vor einer kleinen Ewigkeit gab. Trage immer etwas in der Farbe, dass Du gerade isst, so fallen Flecken nicht auf", lachte Viri herzlich.


    "Nun Du wirst vermutlich nicht all die Speisen selbst verdrücken, die Ihr im Angebot habt, aber hier würde ich zu gedeckten Farben raten, so dass Deine Tunika gleich ob sie Flecken hat oder nicht, nicht unsauber wirkt. Stell Dir vor, Du trägst eine braune Tunika, man sieht die Flecken kaum bis gar nicht. Nun stell Dir vor Du trägst eine weiße Tunika und hast ausgerechnet darauf einen Rotweinfleck. Dieser Fleck springt jedem Gast sofort ins Auge. Also gedeckte Farbe für den Dienst hinter der Theke und wollweiß kannst Du gerne tragen, wenn Du privat unterwegs bist.


    Ich vermute deshalb tragen Urbaner auch rote Tuniken, also nicht wegen dem Rotwein, sondern wegen dem Blut. Sollten sie einen Spitzbuben niederstrecken müssen, dass das Blut nur so spritzt sieht die Tunika immer noch frisch aus.


    "Natürlich kann ich für Deine Haare herkommen, ein Hausbesuch ist kein Problem. Ich schlage vor, wir wählen einen schönen Abend und lassen uns dabei Zeit. So unterhalten wir uns in gemütlicher Runde und zeitgleich wirst Du noch verschönert. Dein Haar wächst sozusagen während eines amüsanten Schwatzes und ein paar leckeren Happen. Die dürfen niemals fehlen.


    Zu Deiner privaten Tunika würde ich keinen einfachen Gürtel tragen, sondern vielleicht sogar ein andersfarbiges Tuch als Gürtel umbinden, verziert mit einigen Knochenperlen die sich auch in Deinem Haar befinden. So greifen wir die Perlen im Gürtel wieder auf.


    Ich freue mich auf das Mosaik und auf Deine Haarverlängerung. Komm lass uns zurück ins Haus gehen. Du musst Terpander nicht fürchten, meine Gegenwart hat eine unheimlich beruhigende Wirkung auf ihn. Das hat sie auf sehr viele", schmunzelte Viri, legte Sati eine Hand auf den Rücken und führte ihn zurück in die Casa Leonis.

    "Natürlich sehe ich gut aus. Das ist doch meine Pflicht. Wer Schönheit verkauft, kann sich Hässlichkeit nicht erlauben. Die neue Tunika muss warten, legt wenigstens ein Tuch um, damit Ihr passend gewandet seid", antwortete Viridomarus und schlang beiden eine Tuch um den Hals. Gut gelaunt suchte er jedem Zwilling eine kleine Duftprobe heraus und reichte sie ihm.


    Er tippte Pollux auf die Brust.
    "Du mein Lieber wirbst für den lauen Sommerabend, ein Duft der genau jenes Gefühl eingefangen hat. Wärme und Frische sind eine untrennbare Verbindung eingegangenen", sagte er freundlich.


    Dann war Castor an der Reihe. Er wurde ebenfalls angetippt.
    "Du mein Lieber wirbst mit blumiger, verspielter Leichtigkeit. Ein Blumenstrauß der Düfte, ideal für den Sommer. Nun los Ihr beiden, es sieht nach Kundschaft aus", feuerte Viri die beiden an.

    Viridomarus schüttelte den Kopf.


    "Überlasse mir mein Handwerk Satibarzanes. Ich möchte nicht, dass Du Haar verlierst und jeder weiß, Viridomarus hat dort Zeit gespart. So arbeitet ein Könner nicht. Zeit Sati hat man sich zu nehmen, wenn etwas gut werden soll. Und Du möchtest doch Freude an Deinen neuen Haaren haben. Das Einnähen sieht man nicht. Gerade bei gefilzten Locken. Ich bevorzuge diesen Begriff, denn verfilzt hat einen unschönen und unsauberen Klang.


    Mein lieber Sati, ich glaube den meisten ist eines nicht bewusst, Haar wächst vom Kopf herab und nicht länger aus seinen unteren Enden. Bedenke würden wir Dich blondieren, dann hättest Du auf dem Kopf irgendwann braunes Haar, der Rest Deines Langhaares wäre blond. Um Deine Haarfarbe komplett beizubehalten müssten wir ständig Dein Kopfhaar nachblondieren.Dies birgt aber die Gefahr, dass Dir die Haare schneller ausgehen. Wohlgemerkt auch Deine eigenen. Das kann ich nicht verantworten.


    Zudem bist Du kein Mann für blond. Du bist hell mein Freund, möchtest Du etwa unsichtbar werden? Eine Verschönerung soll die Blicke auf Dich ziehen, Dein Duft soll sie auf Dir weilen lassen. All das geht Hand in Hand. Es funktioniert aber nicht, wenn Du bleicher bist als eine Säule Mamor. Schlimmer noch, Du könntest damit kränklich aussehen.


    Ein klares nein zu Blond mein Bester. Was Du brauchst ist Farbe! Ein Mann der auf sich etwas hält ist gut gebräunt. Er geht männlichem Tagewerk nach und ist somit draußen. Eine Frau hingegen hat eine vornehme Blässe zu tragen. Sie ist daheim. Du bist keine Frau Sati, Du bist ein gestandener Mann und so sollst Du auch aussehen.


    Etwas mehr Farbe und Pflege im Gesicht und zwar so, dass es nicht auffällt. Dazu eine lange, dunkle, pflegeleichte Mähne die wir durch passenden Schmuck zusätzlich ergänzen. All das ruft schaut her, dass bin ich. Du hast keinen Grund Dich zu blondieren und zu verstecken.


    Nun ich bin kein Wohltäter Sati, ich bin Geschäftsmann. Aber ich bin auch kein Unmensch und wir reden hier als Freunde. Ich schlage Dir also einen Tausch vor. Du zauberst in meinem Geschäft ein Mosaik auf den Boden und an die Wand und ich mache Dir die Haare mit allem was dazu gehört mein Freund.


    Ein Parfümflakon umgeben von Trauben, bekommst Du so ein Mosaik hin?", fragte Viri neugierig.

    Nachdem Castor entsprechend seiner neuen Aufgabe verschönert worden war, war nun Pollux an der Reihe. Er wurde ebenfalls gereinigt, gesalbt und geschminkt. Auch er erhielt eine entspannende Massage, denn auch er sollte sich rundum wohl fühlen.


    Charislaus schenkte seinerseits Castor und Pollux ein freundliches Lächeln. Das Streicheln hatte er bemerkt und sich insgeheim dabei genauso entspannt, wie er Castor zur Entspannung geknetet hatte.


    Als beide Zwillinge fertig gereinigt, entspannt und geschminkt waren schaute sich Viri sein Werk an. Er war rundum zufrieden.


    "So meine lieben Zwillinge schaut Euch an, Ihr seht wundervoll aus und ich hoffe Ihr fühlt Euch auch so. Bereit für den ersten Probelauf für den duften Viri?", fragte Viridomarus und strich sich über seinen stattlichen Bauch.

    Viri schaute verzückt zu, wie sich die beiden Zwillinge ohne jede Absprache einigten. Sie waren auf ihre wilde Art entzückend. Sie würden eine wunderbare Werbung für seinen Laden abgeben, aber dazu mussten sich die kleinen Wildfänge beherrschen. Jedenfalls bei der zahlenden Kundschaft. Jene mit langen Fingern, durften sie gerne auf die gleichen klopfen.


    Charilaus holte die reinigenden Öle und schaute auf den ersten Zwilling herunter.
    "Ich weiß nicht wie alt ich bin, ich glaube um 20 Sommer. Den Namen gab mir mein ehrenwerter Herr Viridomarus", sagte er junge Sklave.


    Und schon ging es los. Der erste Zwilling wurde komplett ausgezogen und eingeölt. Danach wurde Schweiß, Schminke und Dreck mit dem Strigilis vom eingeölten Körper abgeschabt. Charilaus arbeitete mit einem Bimsstein und einem Schwamm nach. So rein war Castor sicher selten gewesen. Es folgte die Haarpflege, das Zähneputzen, das Enthaaren von Achseln und Beinen mit Wachs und das Zupfen der Augenbrauen.
    Anschließend parfümierte Charilaus Castors Körper mit frisch duftendem Salböl.


    Charilaus wartete einen Moment bis alles gut eingezogen war, spendierte Castor noch eine entspannende Massage, ehe er Viridomarus Platz machte, der dem ersten Zwilling hauchfein und sanft schminkte. Castor sah nicht nur frisch, sondern nun auch niedlich geradezu unschuldig aus. Und er fühlte sich regelrecht tiefentspannt.


    "Der Nächste bitte", freute sich Viri.

    Nubius der Sklave von Viridomarus hatte sich mit dem Brief seines Herrn auf den Weg gemacht, um diesen bei der Casa Valeria einzuwerfen.




    Salve Maximilla,


    für unser Gespräch möchte ich mich bei Dir bedanken.
    Heute schlenderte ich über den Markt und entdeckte eine Katze aus Aegyptus.
    Ich habe mir erlaubt, Dir eine Freude zu machen und einen kleinen Kater für Dich erworben. Noch ist er zu klein um bei Dir einzuziehen. Aber der kleine Kerl ist reserviert und wird von mir abgeholt, sobald er von seiner Mutter entwöhnt worden ist.


    Vale bene


    Viridomarus


    Der Mittag nahte und Viridomarus plagte etwas der Hunger. Gemeinsam mit Nubius machte sich Viri auf den Weg um sich etwas die Beine zu vertreten und sich etwas köstliches zu Essen zu kaufen. Die Märkte waren hierfür hervorragend geeignet.


    Und so ein kleiner Bummel hatte einen weiteren Vorteil, Viri konnte sich so infomieren was die Konkurrenz um ihn herum anbot. Was lag in den Auslagen? Was wurde feilgeboten? Schilder was wo erhältlich war, gab es kaum. Die ausgelegte und ausgehangene Ware, war eindeutig genug um der Kundschaft zu zeigen, was hier zum Verkauf stand.


    Während sich Viridomarus nach feinen Stoffen, Schmuck und Geschmeide umschaute, hielt Nubius argwöhnisch Wache. Der Thraker schlenderte weiter und machte an einem Imbiss-Stand halt. Er gönnte sich ein Stück saftig gebratenes Fleisch mit geröstetem Brot und machte sich danach auf, um wieder in sein Geschäft zurückzukehren.


    Auf dem Rückweg entdeckte er den Laden für exotische Tiere. Eine Katze aus der Aegyptus säugte vier Jungen und schnurrte dabei vor sich hin. Viri betrat den Laden und erkundigte sich nach den Kätzchen. Der Verkäufer erklärte ihm, dass sie momentan noch zu klein seien um abgegeben zu werden. Aber er könnte schon eines der Kätzchen kaufen und es wäre dann für ihn reserviert. Viridomarus gefielen die Samtpfoten, so kaufte er einen kleinen Kater und ließ ihn reservieren.


    Die Reservierung steckte er ein und wollte damit Maximilla überraschen. Sie hatte einen Hund, sie war also Tierlieb. Er hoffte er machte ihr damit eine Freude.


    Gemütlich ging Viri zurück in seinen Laden um die nächste Kundschaft zu empfangen.

    "So ist es, Ihr werden von mir persönlich verschönert und dabei werdet Ihr Eure Augen aufhalten, denn bald werdet Ihr dies selbst können und auch tun. Es ist sozusagen Eure Arbeitskleidung die Ihr ordentlich und sparsam auflegen werdet. Wir wollen Geld verdienen und nicht rausschmeißen. Natürlich muss man etwas ausgeben, um Geld einzunehmen. Dennoch müssen wir sparsam wirtschaften", sagte Viridomarus und führte beide in die hinteren Räume.


    "Charilaus reinige die beiden gründlich, sobald das geschehen ist, sage mir bescheid. Die beiden werden unsere neuen Werbegesichter. Und diese müssen tadellos sauber sein. Ihr beiden benehmt Euch und macht Charilaus das Leben nicht schwer. Bis gleich", grinste Viri und schob beide zu Charilaus.


    "Ja Herr. Wer möchte zuerst?", fragte er die Zwillinge.

    Viri schenkte Sati ein gut gelauntes Lächeln.


    "Sehr gerne. Haarverlängerung ist besonders in Aegyptus beliebt Saitbarzanes. Frisuren mein lieber Sati sind Statussymbole. Sie zeigen den Status ihres Trägers an. Haarverlängerungen und Färbungen sind in Aegyptus keine Seltenheit. Falls Du nun glaubst, dies könne sich dort nur die Oberschicht leisten, weit gefehlt! Auch das einfache Volk kann sich die Haarverlängerung und Färbung leisten. Natürlich macht auch hier der Grundstoff den Preis. Genau wie bei Kleidung, woraus besteht die Verlängerung oder der Stoff? Das Material macht den Unterschied.


    Haarverlängerungen und Verdichtungen sollen den Träger oder die Trägerin jünger und vitaler erscheinen lassen. Einen Hauch Jugend auf dem Haupte mein Freund.Denn was steht mehr für Kraft, Gesundheit und Macht als gepflegtes Haar?


    Zur Haarverlängerung werden unterschiedliche Verfahren genutzt, mit denen Dein eigenes Kopfhaar durch fremde Haarsträhnen verlängert oder verdichtet wird. Das wäre auch noch zu klären? Möchtest Du rein längeres Haar, oder möchtest Du eine wallende Löwenmähne?


    Haarverlängerungen finden mit menschlichen oder sogar tierischen Haarsträhnen statt, die in Dein Haar eingearbeitet werden. Ziel ist es, dem Haar mehr Volumen oder eine gewünschte Länge zu geben, die sich aufgrund des eigenen Haarwachstum nicht erzielen lassen. Oder eben nicht in der gewünschten Zeit möglich sind.


    Bei den Haarverlängerungen wird das eigene Haar durch die externen Haarsträhnen verlängert sowie verdichtet, indem jene an dem Kopfhaar befestigt werden. Einnähen oder Einflechten so kommst Du zu Deiner Haarverlängerungen. Befestigt werden Haarverlängerungen stets am Hinterkopf, dort hast Du am meisten Eigenhaar und das Haar von dem Oberkopf fällt über die Verlängerungsstellen fällt, um diese zu kaschieren.


    Ich empfehle Dir zur Verlängerung die Einnähmethode. Mit einem feinen Garn werden die Haarverlängerungen angenäht. Eine aufwendige Variante, die aber kaum sichtbare Übergänge ihr Eigen nennt.


    Rom handelt mit der ganzen Welt und so kommen wir hier auch an die unterschiedlichsten Haare von unterschiedlichsten Völkern.


    Haarverlängerungen besitzen nur eine begrenzte Haltbarkeit. Diese ist abhängig von unterschiedlichen Faktoren, darunter der Qualität der Haarverlängerungen, der Technik sowie der Pflege.


    Zum Schluss möchte ich Dir noch sagen, dass es bei einer Haarverlängerung auch zu Beschwerden kommen kann, wenn Du sie von jemand Ungeübten durchführen lässt. Erstens kann die Verlängerung Dein eigenes Haar strapazieren und schaden. Hinzu kommt das Gewicht der Haare oder die Spannung. Du kannst Kopf- wie auch Nackenschmerzen davon tragen.


    Bei mir bist Du in sicheren Händen Sati.
    Möchtest Du hier oder bei mir im Laden behandelt werden?


    Oh ja Wandgemälde und Mosaike, auch der Boden mit Mosaiken wäre wundervoll. Vielleicht solltest Du Lurco und Scato damit überraschen. Bruchsteine zu einem Mosaik zu formen, die Idee ist wunderbar Satibarzanes", sagte Viri und schaute sich noch einmal in der Taberna um.


    "Wie wäre es mit einem Löwenmosaik? Lurco wäre begeistert", grinste Viri.

    Viridomarus lachte gut gelaunt, die beiden waren wirklich goldig.


    "So eifig und dienstbeflissen, dass lobe ich mir. Aber so schnell sind wir nicht. Zuerst müsst Ihr erst einmal von Eurer Patina befreit werden. Dass heißt für Euch steht ein Vollbad auf dem Programm mit kompletter Reinigung von Kopf bis Fuß. Dann werdet Ihr beiden Hübschen noch hübscher gemacht. Passende Kleidung, passende Aufmachung und dann schauen wir, wie Ihr aus der Wäsche schaut.


    Ihr erhaltet 10 Sesterzen im Monat als Doppelpack. Und für jeden geworbenen Kunden der hier einkauft erhaltet Ihr beiden 2 Sesterzen. Sobald Ihr fester im Sattel sitzt wird der Verdienst auf 5 Sesterzen steigen, wenn Ihr kaufkräftige Kunden vermittelt. Also jemand, der hier gute Geld lässt, wird Euch ebenso Geld in Eure Säckchen zaubern.


    Aber vor der Arbeit steht die Säuberung, darum kommen wir nicht herum. Folgt mir in die hinteren Räume", bat Viridomarus und gab den Weg vor.

    "Deine freundlichen Worte sind Balsam für meine Seele Maximillia. Es ist mir eine ganz besondere Freude, Dich derart mit Deinem neuen Duft glücklich machen zu dürfen. Du hast Deinen Duft gefunden, wie man so schön sagt. Er soll Deine Persönlichkeit unterstreichen und das wird er.


    Passend zum Duft selbst und Deiner Vorliebe für die Rose, habe ich einen entsprechenden Flakon gewählt. Der Spagat zwischen Kunst und Kitsch ist fließend, aber ich bin der Auffassung, manchmal ist weniger mehr. Denn ein winziger Hauch von zu viel, kann das ganze Gesamtbild kippen. Ob dies bei einem Gemälde, einer Schminke, einer Frisur oder auch bei einem Flakon der Fall ist, ist unerheblich. Denn immerhin kommt es bei dem Flakon auf den Inhalt an. Übertrumpft er den eigentlich Duft mit der Aufmerksamkeit die er auf sich zieht, hätte ich schlichtweg einen schwaches Parfüm erschaffen. Vergleiche den Flakon mit einem Tresor, der Inhalt ist es auf den es ankommt. Genau wie bei einem Menschen.


    Selbstverständlich siehst Du schön aus meine Liebe. Wir haben dies durch passende Kosmetik unterstrichen, Dein Duft dazu, passende Kleidung und Schmuck und Du bist bereit für die Welt dort draußen", lächelte Viri freundlich.


    "Liebe Maximilla der junge Urbaner wartet auf seinen Kollegen. Eine Schönheitsbehandlung bekommt er nicht. Und beide sind sozusagen gefeit gegen die weibliche Anziehungskraft, wie er sagte - er ist mit dem Dienst verheiratet. Der Dienst ist ihr alleiniges Interesse, es sind Männer des Schwertes.


    Lass Dich anschauen, ja ich kann Dir nur zustimmen meine Liebe. Es war mir ein Vergnügen Dich begrüßen zu dürfen. Natürlich habe ich Dir den Leitfaden verfasst, ein Mann ein Wort nicht wahr? Und ich gehe fast für zwei Männer durch", lachte Viri gut gelaunt und tätschelte seinen runden Bauch.


    "Du wirst Dich doch wohl selbst nicht als Schindmähre bezeichnen. Bedenke eines, eine Schindmähre ist ein geschundenes Pferd. Mit richtiger Pflege wird auch jenes wieder in seiner natürlichen Schönheit erstrahlen. Alles was es dazu benötigt ist Pflege und Liebe zum Leben. Es war sehr schön Dich hier im Laden zu haben, meine Liebe. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder. Dann könntest Du mir etwas über das weit entfernte und doch so dufte Germanien erzählen", sagte Viridomarus und verstaute das Parfüm sowie den Leitfaden in einer kleinen Tasche die er Maxi ebenfalls mit einem Lächeln reichte.


    Remigius hingegen reichte Viri die Rechnung.

    "Mein Name ist Viridomarus, oder kurz Viri - der dufte Viri. Charme, Witz und Wissen werdet Ihr benötigen. Aber viel wichtiger ist das richtige Gespür für den passenden Kunden. Ein mancher möchte umgarnt, der nächste Kunde möchte überzeugt werden. Aber So wie Ihr beiden für Euch werbt, werdet Ihr dies schon hinbekommen. Nur wie gesagt, keine Unhöflichkeiten, keine Gewalttätigkeiten. Nichts dergleichen darf meinen guten Namen besudeln.


    Ihr bekommt ein kleines Grundgehalt und je mehr Kunden Ihr zwei Hübschen werbt, umso höher steig Euer Lohn. Kurzum Fleiß zahlt sich aus. Ihr macht also nicht nur mich, sondern sogar Euch selbst glücklich. Ist das nicht hervorragend?", fragte Viri großzügig.

    "So sagt der gute Terpander das? War er denn schon mal in Sparta, dass er sich derart gut mit den Frisuren dort auskennt? Nun mach Dir darüber keine Gedanken Sati, der Experte bin ich und nicht Terpander. Er weiß vielleicht wie man schwungvoll eine Tür öffnet, aber wenn Du etwas über wahre Schönheit wissen möchtest, dann fragst Du lieber mich.


    Natürlich kann ich Dein Haar in Form bringen, auch in diesem Zustand. Gerade in diesem Zustand. Deine verfilzten Haare würde ich waschen, sie danach so belassen und dann zu einer passenden Frisur zusammennehmen. Vielleicht noch mit passenden Perlenschmuck verfeinern, so dass das barbarische in Dir besonders zur Geltung kommt. Vielleicht etwas mit geschnitztem Knochenschmuck? Zudem würde ich die Haare des Oberkopfes gemeinsam zurücknehmen und am Hinterkopf zu einem Zopf zusammenbinden. Damit wirkst Du trotz der wilden Frisur adrett und gepflegt. Eine vortreffliche Mixtur aus Wildnis und Zivilisation mein Freund. Wie so oft im Leben macht es auch hier die passende Mischung.


    Falls Du Interesse hast, kannst Du gerne in meinem Laden vorbeischauen, oder Du sagst mir wann Du Zeit und Lust hast und ich bringe die passenden Utensilien mit und wir widmen uns hier in aller privater Abgeschiedenheit Deinem Haarproblem. Manchen ist so etwas sehr unangenehm, verständlicherweise. Hast Du mal darüber nachgedacht einen dezenten Bart zu tragen? Das würde Deinem Gesicht durchaus schmeicheln und auch zu Deiner Frisur passen. Alles muss in Harmonie miteinander abgestimmt sein", antwortete Viri auf die Frage, ob er das Haar von Satibarzanes retten konnte.


    Wenn nicht er, wer dann?


    Der gute Sati führte ihn in die Taberna von Scato und Lurco und Viridomarus schaute sich neugierig um. Es war wirklich spartanisch eingerichtet und ein Lächeln stahl sich auf seine freundlichen Züge. Spartanisch, dass war gut. Ob Lysander wusste dass er sich durch seinen Stil ein klein wenig verriet? Nun Viri würde ihn zur Not warnen, im Eigeninteresse verstand sich.


    "Wirkung, ja hier fehlt es eindeutig an Wirkung. Gemütlichkeit, Nähe, Nestwärme. Es ist sauber, gepflegt, aber gemütlich ist es noch lange nicht. Wie ich vermutet habe benötigt Ihr Dekoration! Schau Dich um Sati, die Wände sind zu kahl! Hier müssen Wandgemälde her! Eine schöne Landschaft, Bacchus oder etwas in der Art. Kissen müssen her, sie machen gleich alles wesentlich gemütlicher. Auf die Tische gehört ebenfalls etwas Dekoration.


    Wir gehen gleich gemeinsam zurück in die Küche, mach Dir keine Umstände. Ich wollte nur gerne die Taberna besichtigen. Lass Deinen Gedanken freien Lauf, was würdest Du Dir in einer Taberna wünschen? Was findest Du fehlt hier?


    Nun eines ganz sicher, das Bildnis eines Löwen. Er ist der Namenspatron! Ein paar Pflanzen vor der Tür, Lampen auf die Tische und das ganze bekommt ein ganz anderes Leben", sagte Viri freundlich.