Beiträge von Hairan

    Als Aethra einen Moment lang einen spöttischen Ton anschlug, warf Hairan ihr einen raschen Blick unter gesenkten Lidern zu. Er war nicht der Mann, der sich von seinen Unfreien Frechheiten bieten ließ.


    Aber er schwieg zu ihrer lächerlichen Vermutung, dass er, Hairan, vor den Furiern, Angst hätte.


    Aethra ging und holte einen Eimer Wasser nach dem anderen vom Brunnen, um den Badezuber, der in dem persönlichen Balneum des Magus stand, zu füllen.
    Als die Sklavin den vierten Eimer zur Hälfte in den Zuber gegossen hatte, gebot Hairan ihr mit einer Handbewegung Einhalt:
    „Bleib in dieser Position stehen, Aethra, die Arme mit dem Eimer ausgestreckt.“, befahl er:
    „Und wage es nicht, dich zu rühren.“


    Hairan wusste, dass der junge Frau in wenigen Minuten Schultergelenke und Arme schmerzen und dass sich in kurzer Zeit das brennende Gefühl, die Arme fielen ihr ab, einstellen würde.
    Aber das war noch nicht alles.
    Der Parther griff nach der Phiole mit Badeöl, das auf dem Rand des Zubers stand und goss es mit einer raschen Bewegung über Eireanns Haar.
    Das Öl tropfte auf ihre Schultern und ließ Flecken auf ihrer Tunika entstehen. Doch Hairan erlaubte der jungen Silurerin nicht, sich zu bewegen.


    „Lass uns unsere kleine Plauderei von vorhin fortführen.“, sagte Hairan und setzte sich bequem auf den Steinsims, der um die Wand des Badezimmers lief:
    „Wir sprachen über den Schwachpunkt einer Person. Wenn du meinst, dass Tiberios den Römern unbedingt gefallen will, so solltest du darüber nachdenken, wie du dieses zweifelsohne gute Verhältnis zerstören kannst.
    Wenn man den Ruf von jemandem vernichten möchte, gibt es zwei Möglichkeiten: Man findet einen oder mehrere dunkle Punkte in seiner Vergangenheit. Oder man verleumdet ihn. Je schlimmer die Verleumdung, desto mehr bleibt hängen. Gerade bei einem Sklaven in gehobener Stellung ist der gute Ruf etwas Zerbrechliches, nicht der Schatten eines Verdachtes darf auf seine Loyalität fallen."


    Hairan wartete ab. Mittlerweile mussten der jungen Frau die Schultergelenke brennen, als würde er eine Fackel daran halten:
    "Oh, halte die Arme weiter oben, Aethra. Und glaube mir, ich fürchte die Furier nicht, deine Bemerkung vorhin war sehr, sehr unüberlegt."
    Hairan lehnte sich gemütlich an die Wand.
    Würde Aethra begreifen, dass er sie gerade für ihre Frechheit bestrafte?:


    Nun, hat dieser Sklavenjüngling irgendwann irgendwelche krummen Dinger gedreht? Männer haben die Angewohnheit, Frauen, mit denen sie das Lager teilen, ins Vertrauen zu ziehen, bestimmt hat er dir etwas erzählt. Was weißt du überhaupt über seine Abstammung, die er deiner Ansicht nach verrät? Ich höre!“

    Hairan begann so langsam Spaß an dieser Konversation zu gewinnen.
    Konnte es sein, dass seine Sklavin den Sklavenbengel am liebsten tot sehen würde, weil er nichts mehr von ihr wissen wollte?
    So viel Bosheit konnte amüsant werden. Aber leider musste er erst einmal etwas klar stellen:


    "Tiberios ist furisches Eigentum. Würde jemand Hand an ihn legen, würden das die Furier nicht auf sich beruhen lassen. Es liegt also nicht in meinem Interesse, ihn zu töten.


    Aber überlege doch einmal selbst, was diesem Jüngling am meisten bedeutet?


    Was ist es?
    Ansehen? Vermögen? Sex? Schönheit? Sein guter Ruf? Andere Menschen?


    Nun, er ist ein Sklave, da sind die Möglichkeiten ohnehin eingeschränkt.


    Wenn du es nicht weißt, finde es heraus - und nimm es ihm weg.
    Das wäre eine Rache, die ihn nicht nur in einer einzigen Todesstunde, sondern in jeder weiteren Stunde seines Lebens quälen würde.


    Noch sehe ich in dir nicht viel, liebe Aethra. Vielleicht kannst du mich ja jetzt beeindrucken.


    Und während du nun nachdenkst und überlegst, geh zum Brunnen!"


    Hairan, der niemals in öffentlichen Thermen badete, wartete auf sein Wasser.

    Hairan, der von Nepenthes benommen war und noch nie eine Veranlassung gesehen hatte, mit Geld sparsam umzugehen, hatte schon wieder vergessen, dass Kyriakos ihm seine Dienste umsonst angeboten hatte.
    Aus dem knöchernen Kiefern des Totenschädels fingerte er fünf Denare und legte es vor den Lupanarbesitzer auf den Tisch.
    Als sich dieser Evenor auf die Schultern warf, sah er ihn mit einem wohlgefälligen Blick von oben bis unten an und sagte:


    „Stark bist du, Kyriakos, und das gefällt mir; glaube mir, in früheren Tagen hätte ich deinen Körper genossen und dir Lust bereitet und du mir. Aber das ist vorbei, mein Freund, für immer vorbei. Wir Magoi beobachten die Sterne und sind selbst einsame Sterne am Firmament, für immer einsam.
    Es gibt oft Brände in einer Stadt und manchmal betrifft es den Magistrat, auch in Achaia; ich werde mich darum kümmern.“


    Er versprach es, während er kaum mehr aufrecht stehen konnte.


    Vielleicht würde ihn ja wenigstens Nymphis dafür lieben, was er für ihn tat, wenn der Vater, Kyriakos, es schon nicht konnte. Hairan hatte mit Nannaia nie einen Sohn gehabt; sie hatten es sich beide so sehr gewünscht!, aber die Götter, die sie beide mit sovielen Gaben ausgestattet hatten, hatten ihnen diesen letzten Wunsch verwehrt.


    „Vale bene“, sagte er , während eine Vision in ihm aufstieg, die selbst Nepenthes in den Schatten stellte, schwarz wie die ewige Nacht im Tartaros war sie und doch unendlich süß und wohlschmeckend wie die Äpfel der Hesperiden, und er wusste, dass er, Hairan, an diesem Geschick keinerlei Schuld trug, sondern dass es ihm zufiel wie ein Geschenk, welches all die durchlittene Zeit hier in Roma kompensierte:


    Er, Hairan, hatte Nymphis ganz alleine für sich, weil Kyriakos tot war.

    Hairan lächelte in sich hinein. Der Eimer konnte warten. Hatte er Aethra verkannt.?
    Schlummerte in ihr gar kein Orakel, sondern eine venefica?
    Aber dann schüttelte er den Kopf; das junge Weib war viel zu unbedarft, nie und nimmer konnte sie Nannaia das Wasser reichen.
    Dass Aethra wieder eihnmal blubberte wie ein defekter Brunnen, in dem sie Fragen über Selbstverständliches stellte, ignorierte er.
    Aber er sagte:
    „Die Gefühle für Tiberios auslöschen? Du könntest ihn töten. Einen Schatten im Hades kannst du nicht mehr lieben.“
    Hairan wusste genau, dass er Aethra mit seinen Worten erschreckte:
    Oder möchtest du, dass ich es für dich tue?
    Vielleicht bist du ja in deinem Inneren eine Venefica, eine Zauberin und Giftmischerin, und du hast es bisher noch nicht gewusst? Für den Ersten, den du tötest, mache ich dich zur dunklen Göttin von Roma, selbst wenn es nur ein bedeutungsloser Sklave wie dieser Tiberios ist.“

    Hairan begriff nicht, warum sie ihm das erzählte.
    Er hatte ihr weder verboten, Briefe zu schreiben noch mit Tiberios zu sprechen – einfach nur zu sprechen. Am besten um ihm zu sagen, dass ihre Beziehung ab jetzt zu Ende war. Wenn der Bursche erst gar nicht erschien, um so besser; ein Problem weniger.


    Aber er schrieb es dem unfokusierten Geist der jungen Frau zu, dass sie sich die einfachsten Anweisungen nicht merkte und nun Sorgen machte.
    „Bisher hast du keinen Fehler gemacht.“, sagte er:
    „Es sei denn, du hast mich über deine Schreibfertigkeit belogen.“


    Hairans Stimme wurde leise, fast sanft, aber wer ihn kannte, wusste, dass er dann am gefährlichsten war:
    „Wenn eine Sklavin eine Fähigkeit besitzt, posaunt sie die für gewöhnlich laut in die Welt, um ihren Wert zu steigern. Warum also, liebe Aethra, solltest du mir verschweigen, wenn du schreiben kannst?“

    Hairan lachte nicht. Nie hätte er über den Sohn eines freien Mannes solche Scherze gemacht, aber der Spartiate hatte wohl zu lange Zeit schon Ehre und Anstand vergessen - vergessen müssen.


    Er nickte nur:
    „Eine ehrenhafte Abstammung, ja. Aber eine spartiatische Bürgerin zu finden, die sich dafür hergibt, das wird schwierig. Wir nehmen eine Tote. Das hat auch den Vorteil, dass sie für immer schweigen wird – und niemand dafür sorgen muss, dass sie es tut.“
    Hairan lächelte versonnen:
    Manches ist gar nicht so schwer. Existente Urkunden verschwinden und verschollene tauchen wieder auf. Stell dir vor, du bist nicht alleine aus Sparta aufgebrochen, sondern zusammen mit einem geliebten Mädchen. Mit eigenen Händen hast du sie in der Wildnis entbunden und ihren Tod beweint. Nur der Sohn blieb – und du zu fern der Heimat, so dass du ihn der Gerusia nicht vorstellen konntest. Wie klingt diese Geschichte für dich? Ich kann sie wahr werden lassen. Gib mir eine Liste der Städte, die du vor neun bis fünf Jahren zwischen Sparta und Roma besucht hast. Es kann sein, dass wir Nymphis etwas älter oder jünger machen müssen, aber das wird ihm nicht schaden.“


    Hairans Augenlider wurden schwer, doch sein Verstand war es nicht:
    „Mit Geld kann man solche Dinge regeln.
    Aber du bist im wahrsten Sinne des Wortes abgebrannt. Wie also kann es sein, dass du mir sagst, ganz gleich was es kostet? Du hast kein Nepenthes getrunken und im Fieberwahn sprichst du auch nicht. Also hast du irgendwo noch Vermögen. Es betrübt mich wirklich, dass du solch erfreulichen Neuigkeiten deinem guten Freund Anis von Alexandria vorenthälst.“


    In Hairans schwarzen Augen schimmerte es feucht. Er wirkte, als sei er aufrichtig getroffen.
    Dann gähnte er:
    "Nun bin ich sehr müde, mein lieber Kyriakos und möchte schlafen.“, sagte er:
    „Dein Evenor und du habt mich gut entspannt wie immer. Ich schlage vor, ihr verlasst mich nun. Bedenke mein Angebot bezüglich der Zukunft deines kleinen Nymphis.“


    Sein eigener Großmut rührte ihn, wie selbstlos er doch war!
    In diesem einen Moment zwischen Nepenthes, einsamer Lust und Schläfrigkeit, aus der er mitten in der Nacht mit Nannaias Namen auf seinen aufgesprungenen Lippen hochschrecken würde, war es ihm ernst damit, Kyriakos helfen zu wollen.

    Hairan hätte sich nicht mehr gewundert, wenn der Wassereimer hätte mit ihm sprechen wollen.
    Aber er hoffte, dass Aethra verstanden hatte, dass sie nur bei wichtigen Angelegenheiten das Wort an ihn zu richten hatte
    "Was gibt es, Aethra?" , fragte er.

    Hairan öffnete die Porta:
    "Sie ist nicht immer abgeschlossen, du kannst anklopfen und dann eintreten.", sagte er und musterte die verschleierte Frau:
    "Hier der Eimer für den abendlichen Brunnengang."


    Er war ein guter Beobachter und merkte, dass Aethra mit ihren Gedanken nicht bei der Sache war.
    Missbilligend schüttelte er den Kopf. Wenn man mit daimones zu tun hatte, musste man bei der Sache sein.
    Jeder Fehler - und dazu gehörte jegliche Nachlässigkeit im Denken - konnte tödlich enden.


    Aber gut, noch war es nicht so weit: Aethra war eine einfache Haussklavin, die zum Wasserholen geschickt wurde.

    „Der Tartaros oder wie die Römer sagen, Tartarus, ist wie der antumnos der Gallier, die Hölle für diejenigen, die sich gegen die Götter versündigt haben.“, erklärte Hairan, der sich in der Mythologie der verschiedenen Völker des Imperiums so weit auskannte, wie es gut für sein Geschäft war:


    „Jeder Mensch hat Angst, wenn sein Daimon erwacht. Ohne Zweifel wirst du schreckliche, grauenvolle Dinge sehen, wenn du erst einmal ständigen Kontakt mit ihm hast. Da du diesen Weg gehen wirst, gibt es drei Regeln: Schweige! Gehorche! Halte dich von Wein und der körperlichen Liebe fern! Und...“
    Hairan machte eine unbestimmte Geste:
    „Du wirst austrinken, was ich dir gebe; Tränke, die deinen Geist öffnen und dich über die Schwelle tragen. Zur Vorbereitung der notwendigen Pflanzen werde ich alleine sein müssen.“


    Er reichte Aethra zwei Sesterzen.
    „Geh! Du kannst heute abend wieder hierher kommen, wenn es Zeit ist, das Wasser vom Brunnen holen! Nun geh, vorläufig brauche ich dich nicht!“

    Jetzt lachte Hairan kurz auf, es war ein heiseres Lachen:
    „Weißt du denn überhaupt, was der Tartaros ist, Aethra? wenn du mir schon dahin folgen wirst?“


    Spöttisch blickte er auf sie herab:
    „Mit deinen Verhalten, deinen Worten und deinem Gelächter während des Brandes des Ganymed hast du einige Römer erzürnt. Ich jedoch denke, dass war ein daimon der Weissagung, der von dir Besitz nahm.
    Manche Menschen stehen immerzu mit solchen Wesen in Kontakt, bei anderen kommen sie durch geistige oder körperliche Überforderung herbei, verschwinden aber wieder, sobald die Kräfte zurückkehren.


    Nun, ich hoffe doch, es ist nicht jedesmal nötig, dich zu foltern, um deinen daimon zu rufen.“


    Hairan hielt das für einen guten Witz und machte eine Pause:
    „Die Frage ist nun , ob du gewillt bist, den langen schweren Weg zu gehen und auf ewig deinen Körper mit dem daimon zu teilen. Eine große Last ist das, ich weiß, doch dann wärst du mehr als die Sklavin, die in der Subura die Pisstöpfe leert. Du wärst eine Frau, die mit den Göttern spricht,“


    Hairan verschwieg die Gefahren von Besessenheit.


    Stattdessen befahl er:
    „Berichte mir von Anfang an noch einmal, was es mit diesem Wahrsagedaimon auf sich hat. Wann ist er das erste Mal erschienen? Gibt es weitere deiner Familie in deinem Barbarenland, die mit ihm zu tun hatten?
    Wie ruft ihr ihn? Hat er gar seinen Namen genannt? Denke an alles, was wichtig sein könnte.


    Dies Gespräch hier, Aethra, ist nicht wie Plaudern und Turteln mit deinem kleinen Sklavenfreund. Wähle daher deine Worte gut und langweile mich nicht."

    Hairan ließ die verschleierte Eireann, die die beiden Schälchen mit Puls und den Eimer Wasser brachte, eintreten, bedeutete ihr, beide Schälchen auf dem Tisch abzustellen und sich eines davon zu nehmen.


    Er selbst nahm das andere und einen Löffel, um zu essen. Einen zweiten Löffel hatte er nicht zur Hand, beziehungsweise musste er das Besteck noch gut säubern, bevor es wieder zur menschlichen Nahrungsaufnahme dienen konnte.
    So musste Aethra sehen, wie sie den Weizenbrei in ihren Mund bekam.


    „Iss!“, sagte er:
    „Und währendessen höre zu, ein paar Dinge muss ich dir erklären.
    Ich habe hier mit grausamen Mächten zu tun, die einem Magus zu Gebote stehen und mit Ratsuchenden, deren Wunsch es ist, dass alles, was hier geschieht , diskret behandelt wird.
    Solange du nur meine Sklavin bist, werde ich dich also fortschicken, wenn mich Kunden aufsuchen.
    In diesem Fall lass alles liegen und stehen und geh!
    Du wirst Geld für dich bekommen, damit du dich nicht nur draußen herumtreiben musst, zwei Sesterzen in der Woche. Wechselgeld wie eben kannst du behalten, auch das Geld für den skafion bekommst du.
    Wenn du also gehorsam bist, kannst du bei mir bleiben, Nachttöpfe ausleeren, sauber machen ...“


    Und nun lächelte Hairan, während seine Augen regungslos wie die gewisser Reptilien blieben:
    „...und ab und zu wirst du mir auch auf meine spezielle Weise Lust bereiten.
    Wenn es das ist, was du vom Leben erwartest, so iss deinen Puls auf und geh an die Arbeit.


    Wenn du aber denkst, du könntest mehr sein, so gelobe mir, dass du mir selbst bis in den Tartarus folgen wirst.“

    Hairan öffnete die Porta und sah Aethra im Staub knien.
    Das war eine völlig unrömische Sitte, die man überhaupt nur in den östlichen Provinzen antraf; aber der Parther, der es gewohnt war, dass sich seine Sklaven vor ihn auf den Boden warfen, bemerkte das nicht.


    Der saubere, frische Geruch der jungen Frau und ihrer noch feuchten Kleidung stieg ihm in die Nase. Sie trug den Schleier, wie er es angeordnet hatte.


    Hairan fiel nicht im Traum ein, Aethra für Selbstverständlichkeiten zu loben. Stattdessen tat er so, als sei sie nie weg oder in Ungnade gewesen:


    „Ah, Aethra, dann kannst du gleich zum Brunnen, das morgendliche Wasser holen.“, sagte er und drückte ihr den Eimer in die Hand:
    „Und besorge auch irgendwo in einem thermopolium zwei Portionen Puls. Wenn du wieder kommst, möchte ich mit dir reden.“
    Er ließ zwei Sesterzen vor sie fallen.

    Als Hairan die Porta öffnete, um zu sehen, ob Aethra überhaupt noch da war; sie hielt es nirgends lang aus und daher hätte es ihr ähnlich gesehen, abzuhauen, fand er sie noch auf der Türschwelle.


    Sie schlief zusammen mit einem Straßenköter. - Mit ihresgleichen, dachte Hairan, und es schüttelte ihn vor Ekel.
    Er selbst berührte keinen Menschen, aber diese Frau wälzte sich mit einem unreinen Tier, das höchstwahrscheinlich voller Läuse, Flöhe und Würmer war, im Straßendreck der Subura.


    Ob das ein Zeichen der Götter war? Ein offensichtlicher Beleg ihrer Unreinheit? Hairan beschloss darüber in Ruhe zu meditieren, aber jetzt würde er die Frau und den Hund verjagen müssen.


    Er wollte Aethra keinesfalls mit seinem Fuß berühren. Also klatschte er in die Hände und sprach:
    „Du kamst in mein Haus mit dem, was du am Körper hattest.
    Ein Ding hat dir dein Herr anvertraut, und es ist mehr wert als du selbst: Einen Schleier aus Seide.
    Du aber hast ihn verdorben, indem du einem unreinen Straßenköter erlaubt hast, ihn zu besudeln.
    Unrein bist du jetzt auch und ich will dich nicht in meinen Hallen haben. Die Götter selbst wollen dich nicht haben! Heb dich hinfort!"

    Hairan warf ihr einen Denar hin, das musste genügen.


    Er dachte nicht daran, Aethra zu töten, denn nach römischem Gesetz war ein Dominus verpflichtet, seinen Sklaven zu beerdigen. Tote, unbeerdigte Sklaven konnten genauso gut wie andere Leute zu lemures und larvae, bösen Totengeistern, werden; davor wollte der Staat seine Bürger schützen.


    Aber wenn Aethra in der Subura verdürbe, wäre der Parther dieser Verpflichtung ledig. Sollten sie sie in den Tiber werfen, er hatte keine Angst vor einer Lemure der unwissenden Barbarin.


    Aethra hatte Hairans Gunst verloren, und es stand in den Sternen, ob überhaupt und dann wie sie sie wieder zurück gewinnen würde.

    Hairan war es gleich, als er Aethras Faust an die Tür hämmern hörte. Die Porta war für ein Haus in der Subura massiv und stabil.
    Er beschloss, sich etwas auszuruhen, trank den Rest des Nephentes und aß ein paar Brocken Fladenbrot, das er noch übrig hatte.
    Dabei dachte er über die Frau nach, die all ihre domini so enttäuscht hatte, dass sie am Ende weggeschenkt wurde wie ein Paar abgetretene Sandalen oder eine zerlöcherte Tunika.


    Aethra war eine miserable Sklavin, und voraussichtlich würde sie auch eine miserable Schülerin sein.
    Sie hörte nicht zu. Nichts wußte sie von den Mühen des Lernens.
    Ein Sklave schuldete seinem Herren nur Gehorsam, ein Schüler schuldete seinem Meister alles.
    Ein Magus lernte durch Schweigen, durch Zuhören, durch Nachahmung und indem er seinen Meister bediente; jedoch nicht durch wahlloses Fragen.


    Hairan würde Aethra solange auf der Schwelle lassen, bis sie bereit zum Lernen war.
    Oder sie verstoßen.

    „Ein abuttu, eine Sklavenmarke, die den Namen deines Eigentümers nennt und eine Belohnung demjenigen, der dich zurück bringt.“, antwortete Hairan:
    Du hast einen schlechten Ruf.“
    Er spielte darauf an, dass ein Haussklave bei einer guten Familie normalerweise nicht weglief.


    Dann sah Hairan Aethra zu, wie sie den Schleier umlegte und nickte, ja, so war es richtig, Die Frage nach dem Schutz ließ er unbeantwortet; aber als sie das Geheimnis ansprach, sagte er:
    „Es gehört sich nicht, dass die Dienerin eines Magus von Fremden angesprochen und begafft wird. Schweigsam und fern der Welt wie eine Vestalin versieht sie ihren Dienst an der Heiligen Flamme, und glaube mir, das Feuer der persischen Priester ist älter als das Feuer der römischen Vesta"


    Nun wurde sein Ton eindrücklicher:
    „Genauso wenig gehört es sich, dass sich die Sklavin eines Magus wie eine läufige Hündin in Ecken herumdrückt und sich von ihren Liebhabern bespringen lässt. Dieses alte Leben ist vorbei für dich, das kannst du jenem Tiberios sagen!“


    Als aber Aethra wagte, ihn anzufauchen und direkt anzusehen, riss dem Parther die Geduld.
    Er packte sie am Kragen, schleifte sie in Richtung der porta und stieß sie vor die Tür.


    „Ich habe es mir anders überlegt, du kannst heute nacht hier draußen auf der Schwelle schlafen!“, sprach er, knallte die Porta ins Schloss und ließ Aethra alleine zurück.


    Mit diesem Akt wollte er Aethras Verhalten testen, um zu sehen, ob sie würdig wäre, ein Orakel, sein Orakel, zu werden, aber das sagte er ihr nicht.

    Als Kyriakos die Existenz seelischen Schmerzes leugnete, lächelte Hairan kurz wegen dessen Unwissenheit. Und als Kyriakos dann über Nymphis sprach, regte sich in ihm das Verlangen, diesen ins Unglück zu stürzen, um Kyriakos zu beweisen, dass seelische Qualen die des Körpers übertreffen konnten.


    Aber diese Regung dauerte nur einen Wimpernschlag, weil sie von einem Gefühl, nein, es war nicht Zuneigung, es war die Ahnung dessen, was hätte Zuneigung an einem anderen Ort, in einer anderen Zeit sein können, überlagert wurde, als Kyriakos ihn länger als üblich anschaute.
    Das römische do ut des! Ich gebe damit du gibst!, war die Basis ihrer Bekanntschaft in der Subura, und dennoch was für Hairan einer Freundschaft am nächsten kam.
    Und so sprach er:


    „Wenn Nymphis dein Sohn ist, dann verzeih mir, dass ich ihn zum Flötenspiel angefordert habe wie einen Sklaven. Ich hielt ihn für einen puer delicatus.
    Aber eines möchte ich dir sagen: Es gibt kein Volk, das so besessen ist von der Juristik wie das römische, alles und jedes pressen sie in ein Gesetz, so dass ein freier Parther kaum atmen könnte.
    Wie eure Gerusia denkt, weiß ich nicht,
    für die Römer jedoch folgt ein Kind immer dem Stand der Mutter und der ärgeren Hand. Wenn die Heloten Sklaven sind, so ist auch dein Nymphis für die Römer ein Sklave.“


    Hairan machte eine Pause, doch nur aus der Gewohnheit heraus, die Worte wirkungsvoll zu setzen:
    „Auch für dieses Problem gibt es eine Lösung: Du müsstest für Nymphis Papiere besorgen. und irgendein Mädchen als Mutter eintragen; eine Bäuerin oder eine Barbarin, das ist gleich, nur frei muss sie sein.“


    Ein wenig kannte sich Hairan in Rechtssachen aus. Er hielt sie für eine elegante und unblutige Methode, jemanden zu verderben oder jemanden zu erhöhen, ganz so, wie es in seine Pläne passte.


    „Ich kenne einen Notar, der mir den Gefallen tun würde.“, fuhr er fort:
    „Und du weißt, dass Diskretion zu meinem Geschäft gehört.
    Wenn du Lysander tötest, und Nymphis alleine zurück lässt – umso wichtiger ist es, dass kein Zweifel darüber besteht, dass er ein freier Knabe ist. Sonst schlagen sie ihn zum Inventar des Ganymeds, um die Gläubiger zu bedienen. Überlege es dir also!“

    Hairan brauchte Kyriakos nicht erzählen, was dieses Schicksal bedeutete. Aus großen glänzenden Augen – Wirkung von Nepenthes – sah er ihn an, unbewegt.


    Die Gestalt des Kyriakos, stolzer Spartiate, verschwamm vor seinem Blick. Wie dieser ansehnliche Mann wohl als Hoplit gewesen war?
    Eine Spartiatin hätte er zum Weib sich genommen, nur des Nachts flüchtig besucht, die ihm starke Söhne geboren hätte, ein Leben hätte er geführt in Entsagung und bitterer Armut, aber im Geiste der freieste Mann, den man sich vorstellen konnte.
    Seine Gefährten wären seine Freunde und auch Geliebte gewesen. Sein kleiner Sohn wäre in den agélai herangewachsen, und gewiss hätte Kyriakos darauf geachtet, dass er keinem schlechten Erastes in die Hände fiele…
    Hairan sah das Leben des Kyriakos, wie es hätte sein können, mühelos vor seinem geistigen Auge, und eine Traurigkeit stieg in ihm auf, als würde er mit all den scheuen Schatten auf der asphodelós leimon, der Asphodeloswiese des Hades, die Abwesenheit der Freude teilen.


    "Ikarus, ja!", lallte er und betrachtete Kyriakos traurig - ich hatte heute selbst für mich zu viel von Nepenthes, dachte er:
    "Hinaufgestiegen und hinabgefallen, aber wenigstens hat er den Sonnenwagen selbst über das Firmament gelenkt, nicht wahr?"

    Aethra hat ja doch ein wenig an Verstand, dachte Hairan, als er die junge Frau wiederholen hörte, was ihre zukünftigen Pflichten waren. Die Frage, warum vier Eimer Wasser, überhörte er, sie musste nicht wissen, weshalb, sie musste nur richtig zählen können.


    Er nickte zufrieden, kramt in seiner Schachtel mit den Blechamuletten umher, bis er eine bronzene Marke fand, die im Orient abbuttu, Sklavenkennzeichnung, genannt wurde.



    [Eigentum Anis von Alexandria
    Belohnung!
    ]


    Dies als Hinweis, wenn die Sklavin flüchtete, und irgend jemand sie ihrem rechtmäßigen Herren zurückbringen konnte.


    Hairan stand auf und näherte sich Eireann. Ihr Geruch nach Schweiß verursacht durch Dorykonon stieg ihm in die Nase, aber er überwand sein Unbehagen und streckte die Hand nach ihrem Halsring aus:
    „Dreh den Kopf zur Seite!“, befahl er leise.
    Währendessen befestigte er das Plättchen am Halsring der Sklavin, und drehte den Verschluss zu.
    Dann trat er zurück:
    „Nimm das nicht ab! Es dient zu deinem Schutz.
    Wenn du außer Haus gehst, wünsche ich übrigens, dass du dich verschleierst.
    Kein gewöhnlicher Mensch sollte das Gesicht einer Frau sehen, die einem Magus dient. Du kommst und gehst als ein Geheimnis."


    Der Parther ging in sein Cubiculum und kam mit einem Tuch zurück, dass fast aussah wie ein flammeum, ein römischer Brautschleier. Doch anstatt aus Wolle war er aus rotorangener Seide.


    Er warf ihn Aethra zu und bedeutete mit einer Geste, ihn umzulegen:


    „Du willst doch nicht sagen, dass es hier auf dem Boden nicht genug Platz gibt?“, sagte er:
    „Hier schläfst du also. Nur von meinem Schreibtisch und der Truhe halte dich fern!“

    Als Aethra wieder erwachte, hob Hairan nur kurz das Haupt von seiner Schreibarbeit, sagte:
    "Du solltest jetzt viel Wasser trinken.", und beugte sich wieder über sein Papyrus.


    Auf dem Tisch stand ein Becher Wasser, frisches Wasser aus dem Brunnen diesmal, ohne irgendwelche Zusätze.
    Der Magier wartete ab, ob die Sklavin trinken würde. Wenn sie ihm misstraute und es vorzog, sich selbst Wasser am Brunnen zu holen, war es ihm gleich.


    Er würde sie jetzt über ihre Pflichten aufklären:
    "Wie du erkannt hast, ist das die Subura. Dieses Haus ist weder an die öffentliche Wasserversorgung noch an die Kanalisation angeschlossen.
    Das bedeutet, zu deinen Aufgaben gehört es, morgens einen Eimer Wasser zu holen und abends vier, da ich Wasser für meine rituellen Waschungen brauche.
    Den amis, das Männerurinal aus Keramik, wirst du täglich in die Sammelamphore der Gerber entleeren, die im Eingang der Insula nebenan steht. Du selbst musst dir noch ein skafion, einen Frauennachttopf besorgen, dafür bekommst du später ein paar Münzen. Für alles andere rate ich dir sehr, die öffentliche Latrine, die neben der Bäckerei liegt, aufzusuchen, es sei denn, du willst deine Ausscheidungen bis zum Tiberufer tragen und dort verscharren."


    Es hätte den Anschein erwecken können, dass Hairan Aethra absichtlich erniedrigende Arbeiten übertrug, doch gemäß des römischen Spruches „naturalia non sunt turpia.“ - Natürliches ist nicht schändlich - und dazu gehörten die Körperausscheidungen, waren die Anforderungen an die einzige Sklavin eines Haushaltes nicht außergewöhnlich.


    Der Parther wies nun auf die Räume:
    "Diese Halle wirst du täglich putzen. Meinen Schreibtisch und die Truhe dahinter rühre nicht an, wenn dir dein Leben lieb ist.
    Auch den Hortus, der hinter diesem Vorhang liegt, wirst du unter keinen Umständen betreten.
    Mein Cubiculum und mein Bad kannst du aufräumen und säubern, aber niemals selbst benutzen, denn ich bin ein Magus, und es gehört sich nicht, dass ein Geschöpf ohne höhere Weihen diese Räumlichkeiten mit mir teilt.
    Du selbst solltest täglich in die öffentlichen Thermen in der Subura gehen, wenn die Frauen Zutritt haben;
    dafür gebe ich dir dann auch ein paar Münzen."


    Um die Unterkunft der Sklavin machte sich der Parther keine Gedanken; sie konnte auf dem Fußboden schlafen, wo sie Platz fand.


    "Wiederhole, was ich dir gesagt habe, damit ich weiß, ob du mich verstanden hast!", befahl er.

    Vielleicht war es Schicksal das uns zusammen geführt hatte. Ich bin Abschaum und du lebst in der Subura, das waren doch deine Worte, Sklavin?“, sagte Hairan spöttisch:
    „Du dienst jedoch nicht mehr in den Häusern der vornehmen Iulier oder der feinen Furier; eine verwöhnte Haussklavin zu sein, hast du dir selbst verbaut! Ich bin nun dein Schicksal, Herr über Leben und Tod. Das, was mit dir geschieht, ist nur eine kleine Probe meiner Möglichkeiten, was ich dir antun kann!“


    Er musterte die leidende junge Frau. Sie würde in einen tiefen, stundenlangen Schlaf fallen, mehr würde ihr nicht geschehen. Aber er hoffte, es würde ihr eine Lehre sein, den Mund zu halten, wenn er es ihr befahl und jedem seiner Befehle Folge zu leisten.


    Der Parther erhob sich, trug den Krug mit dem vergifteten Wasser in den Garten und wässerte ein paar Pflanzen. Dann wusch er ihn sorgfältig aus und stellte ihn zum Trocknen hin.


    Danach setzte er sich an seinen Schreibtisch, sah zu, wie seine neue Sklavin von dem Stuhl auf den Boden glitt und nahm Papyrus und eine Schreibfeder zur Hand, um den Anfang eines weiteren Kapitels seines großen wissenschaftlichen Werkes zu schreiben. Zwischendurch sprach er seinem Becher nepenthes zu.


    Wenn Aethra wieder erwachte, würde er ihr sagen, was ihre Aufgaben waren.

    Ich bin kein Beschneider!“, wehrte Hairan ab, denn tatsächlich war es nicht üblich, über Details der „schwarzen Operation“, wie man die Kastration im Orient nannte, zu sprechen. Das Röhrchen aus Silber diente bei Eunuchen, denen das gesamte Glied entfernt worden war, dazu, das für den Betreffenden tödliche Zuwuchern der Harnröhre zu verhindern und später als Katheter.
    „Ein Medicus könnte es dir genau erklären", fügte er an:
    „Nicon wird keine körperlichen Schmerzen leiden, das ist alles, was ich zusichern kann. Die seelischen Schmerzen...wer weiß.“


    Der Parther lächelte, als er sich erinnerte:
    „Einem Feind ein silbernes Röhrchen zuzusenden, ist bei uns zuhause eine hübsche Drohung. Schade, dass du nicht weißt, wo sich Lysander aufhält.“


    Er senkte einen Moment die schweren Lider, und er wischte sich über die Augen:


    „Ich danke dir für dein Mitgefühl für Nannaia. Du, Kyriakos der Spartiate, bist tatsächlich ein Mann, den ich hier in Roma fast schon als Freund bezeichnen würde. Klug bist du -. und verschwiegen.
    Weder Roma noch Parthien sind mir jeweils Heimat, das eine niemals, das andere nie mehr. In früheren Tagen habe ich versucht, Zwietracht und Hass zwischen beiden zu schüren. Aber ich besitze keine weltliche Macht mehr, Kyriakos! Ich bin nur ein bescheidener Schatten im Schatten der Subura.“

    Hairan dachte kurz daran, wie er in der boulé, der Ratssversammlung von Palmyra den wichtigsten der vier Stämme, die Bene Attar auf seine Seite gezogen, doch ein gewisser romhöriger Palmyrener ihm in Alexandria einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte.
    Aber Politik lag weit zurück in seinem Leben. Und ein Lupanarbesitzer verstand bestimmt nichts von den Gegebenheiten und Wirren in den östlichen Ausläufern des Imperiums .


    Ob Kyriakos wirklich die Wahrheit über sich und Lysander erzählte?
    War der ehemalige Erastes tatsächlich verrückt geworden, oder hatte ihm Kyriakos zuvor Schlechtes angetan? Niemand konnte das jetzt noch wissen, und Hairan war es gleich.
    Wenn Menschen plötzlich ins Unglück gestürzt wurden, belebte ihn das wie ein Aufenthalt in einer kühlen Oase; er bezahlte den Lupo in dieser Nacht dafür, unterhaltsam und anregend zu sein, und das war er zweifellos.


    „Eine gewisse Bewunderung für Lysanders Bosheit kann ich nicht verweigern.“ Hairan lachte auf und deutete einen spöttischen Applaus an; dann verstummte sein Lachen, und er meinte, denn er hatte über alle Maßen hinaus Nepenthes genossen, mit schwerer Zunge:
    „Bei uns, Kyriakos, könntest du immer noch ein Krieger sein, mit Schenkeldruck dein edles Pferd lenken und den Bogen fest spannen, mehr braucht es in Parthien nicht, und selbst die Römer fürchten uns. Notfalls lässt man sich auf dem Pferd festbinden.
    Aber in Sparta denkt man anders, nicht wahr?
    Sich von einem versehrten Krieger in einen ehrlosen Lupo zu verwandeln, ist eine Metamorphose des Göttlichen würdig. Was ist geschehen, nachdem dein ehemaliger Erastes seine zweifelsohne schändliche Tat vollzogen hatte?"