“Wesen aus Geist und Materie?“
Echote die Zwergin mit einem nachdenklichen Klang in ihrer Stimme und blickte an der jungen Römerin tatsächlich vorüber.
“Ein jeder von uns ist formbare Masse.“
War abermals Cressidas Stimme zu vernehmen. Doch diesmsl hatte sie ihr Augenmerk vollkommen auf Stella geheftet. So als wollte sie sich ihre Gesichtszüge in ihr Gedächtnis brennen.
“Der Geist soll über die Materie, also über unseren Körper herrschen. Bedenkt man wie es wäre, wenn es auf umgedrehte Weise geschieht. Wir wären alle nur noch tumbe Befehlsempfänger.“
Wie Sklaven. Und eine Gänsehaut kroch über Cressidas Rücken und ließ die feinen Häärchen in ihrem Nacken aufrichten.
Die betroffene Miene der jungen Frau blieb der Zwergin verborgen, denn die wenigen Fackeln an den Wänden spendeten lediglich spärliches Licht.
“Wenn es keine Maskerade ist. Was ist es dann Domina?“
Eine lange Geschichte. Eine lange, traurige Geschichte. Zumindest wenn Cressida ihren Ohren trauen konnte. Denn der betrübte Klang in ihrer Stimme blieb der Kleinwüchsigen nicht verborgen.
“Du willst dich offenbaren. Kannst es aber nicht, denn du hast das Gefühl dir wird die Kehle eingeschnürt.“
Waren es reine Mutmaßungen die Cressida gerade anstellte oder wusste sie tatsächlich was die junge Frau quälte? Aber wie konnte sie das überhaupt wissen? Also doch reine Vermutungen.
Den Lederbeutel verbarg Cressida erneut unter ihrer kurzen Tunika und kämpfte sich bis zur Theke durch. Dort wechselten Münzen den Besitzer und schließlich konnte die kleine Griechin der jungen Römerin den Eintopf präsentieren. Es war Lammeintopf und roch einfach köstlich. Sodass Cressida automatisch das Wasser im Mund zusammen lief. Den Eintopf drückte sie regelrecht in die Hände der Römerin und nickte anschließend auf deren Worte. Die Bank war tatsächlich äußerst niedrig und so konnte sich die kleinwüchsige Sklavin problemlos darauf niederlassen.
“Keine Herrin. Eine Freundin?“
Verwundert blickte Cressida in ihre Richtung und konnte nicht glauben was sie da soeben gehört hatte.
“Ich wäre gerne deine Freundin.“
Dabei huschte ein strahlen über das Gesicht der Zwergin.