Beiträge von Cressida

    “Wesen aus Geist und Materie?“
    Echote die Zwergin mit einem nachdenklichen Klang in ihrer Stimme und blickte an der jungen Römerin tatsächlich vorüber.
    “Ein jeder von uns ist formbare Masse.“
    War abermals Cressidas Stimme zu vernehmen. Doch diesmsl hatte sie ihr Augenmerk vollkommen auf Stella geheftet. So als wollte sie sich ihre Gesichtszüge in ihr Gedächtnis brennen.
    “Der Geist soll über die Materie, also über unseren Körper herrschen. Bedenkt man wie es wäre, wenn es auf umgedrehte Weise geschieht. Wir wären alle nur noch tumbe Befehlsempfänger.“
    Wie Sklaven. Und eine Gänsehaut kroch über Cressidas Rücken und ließ die feinen Häärchen in ihrem Nacken aufrichten.


    Die betroffene Miene der jungen Frau blieb der Zwergin verborgen, denn die wenigen Fackeln an den Wänden spendeten lediglich spärliches Licht.
    “Wenn es keine Maskerade ist. Was ist es dann Domina?“
    Eine lange Geschichte. Eine lange, traurige Geschichte. Zumindest wenn Cressida ihren Ohren trauen konnte. Denn der betrübte Klang in ihrer Stimme blieb der Kleinwüchsigen nicht verborgen.
    “Du willst dich offenbaren. Kannst es aber nicht, denn du hast das Gefühl dir wird die Kehle eingeschnürt.“
    Waren es reine Mutmaßungen die Cressida gerade anstellte oder wusste sie tatsächlich was die junge Frau quälte? Aber wie konnte sie das überhaupt wissen? Also doch reine Vermutungen.


    Den Lederbeutel verbarg Cressida erneut unter ihrer kurzen Tunika und kämpfte sich bis zur Theke durch. Dort wechselten Münzen den Besitzer und schließlich konnte die kleine Griechin der jungen Römerin den Eintopf präsentieren. Es war Lammeintopf und roch einfach köstlich. Sodass Cressida automatisch das Wasser im Mund zusammen lief. Den Eintopf drückte sie regelrecht in die Hände der Römerin und nickte anschließend auf deren Worte. Die Bank war tatsächlich äußerst niedrig und so konnte sich die kleinwüchsige Sklavin problemlos darauf niederlassen.
    “Keine Herrin. Eine Freundin?“
    Verwundert blickte Cressida in ihre Richtung und konnte nicht glauben was sie da soeben gehört hatte.
    “Ich wäre gerne deine Freundin.“
    Dabei huschte ein strahlen über das Gesicht der Zwergin.

    Aufmerksam und neugierig zugleich beobachtete die Zwergin die junge Frau, die auf Cressida einen höchst merkwürdigen Eindruck machte. Beinahe so als wäre sie nicht ganz richtig im Kopf. Diese Gedanken behielt die aurelische Sklavin jedoch für sich und neigte stattdessen ihren Kopf auf die Seite. Denn vor ihrem inneren Auge sah sie die junge Frau in ein hübsches Kleid gewandet. Und nicht in diesen Lumpen, die sie am Körper trug. So etwas trug nur jemand der etwas zu verbergen hatte oder sich versuchte unsichtbar zu machen. Wie ein Geist. Vielleicht war nicht die kleine Griechin die geisterähnliche Erscheinung, sondern ihr Gegenüber.
    “Hm. Vielleicht bist aber auch d u ein Geisteswesen Domina.“
    Dabei blitzte es schelmisch in den Augen der Sklavin auf. Während ihr Blick langsam über die durchaus abgerissene Erscheinung der jungen Frau glitt. Auch ihre fettigen Haare entgingen Cressidas intensiver Musterung nicht. Und als die junge Frau ihre öligen Hände an ihrer Tunika abwischte, würden dunkle Flecken auf ihrer Tunika zurück bleiben.


    “Wenn du es nicht leugnest. Wieso dann diese Maskerade Domina?“
    Bei diesen Worten hatte sich die Zwergin unwillkürlich näher gebeugt, denn am Nebentisch wurden Stimmen laut und Cressida verstand auf einmal ihr eigenes Wort nicht mehr. Ihre Ohren waren sowieso äußerst empfindlich. Doch jetzt würde sie ihre Ohren nicht bedecken. Jetzt ruhte ihre gesamte Aufmerksamkeit auf der jungen Frau. Und die Zwergin senkte ihren Blick.
    “Unser gesamtes Leben ist eine große Bühne und wir spielen unsere Rollen.“
    Plapperte Cressida jene Worte, die sie bei den Gauklern gelernt hatte. Dann hob die Zwergin abermals ihren Kopf an und schmunzelte in ihre Richtung.
    “Nenn mich Cressida, Domina.“
    Denn dies war der Name der ihr von ihrem Dominus gegeben wurde. Doch er nannte sie ohnehin jeden Tag anders. An Cressida hatte sich die Kleinwüchsige jedoch mittlerweile gewöhnt.


    “Ich lade Domina gerne auf einen Eintopf ein.“
    Grinste die Sklavin. Rutschte vom Hocker und wuselte davon. Die Münzen im Lederbeutel presste sie, wie so oft, fest gegen ihren Körper. Und wich Stuhl- und Tischbeinen aus. Zwischen den menschlichen Beinen zwängte sie sich einfach hindurch. Bis sie an der Theke ankam. Zwar dauerte es einige Zeit bis der Wirt auf sie aufmerksam wurde. Doch schließlich kehrte Cressida mit einem dampfenden Pott Eintopf zu der jungen Römerin zurück. Wenn sie die junge Frau wiederfand. Den Göttern sei gedankt, hatte sich die Römerin nicht von der Stelle bewegt und Cressida hielt ihr den Eintopf entgegen. Denn sonst könnte sie nicht auf den Hocker klettern.

    Der Geruch nach Schweiß und erbrochenem ließ die Zwergin kurzzeitig die Luft anhalten. Bah! Wie es hier stank. Unwillkürlich presste sie das Ledersäckchen fester gegen ihren Körper und reckte ihren Kopf in die Höhe. Hm. Ob sie hier tatsächlich fündig wurde? Denn die rothaarige Römerin sah nun wirklich nicht danach aus, als das sie sich in solchen Schenken herumtrieb. Wie sich Cressida dabei nur irren sollte.


    “Wieso ist mein Dominus nur so fasziniert von dieser Römerin?“
    Murmelte die Zwergin leise an sich selbst gewandt. Und taumelte im nächsten Moment, als sie in eine Pfütze verschüttetes Bier trat und mit heftig wedelnden Armen um ihren Stand bemüht war. Augenblicklich drang Gelächter an ihr Gehör und Cressida spürte wie ihre Wangen zu glühen begannen.


    “Braucht gar nicht so blöd zu glotzen!“
    Moserte die kleine Griechin augenblicklich und funkelte mit wütend blitzenden Augen empor. Just in diesem Augenblick entdeckte die Zwergin eine Gruppe wild aussehender Nordmänner und eine Frau an einem der Tische sitzen. Stammte von diesen drei Personen dieses spöttische Gelächter? Musternd ließ Cressida ihren Blick über das Dreier-Grüppchen gleiten. Wobei sie sich unbewusst auf die Zehenspitzen stellte, um sich etwas größer zu machen.


    Die nordischen Männer mit den dichten Bärten und den verfilzten, langen Haaren faszinierten die Zwergin. So rührte sie sich nicht von der Stelle und starrte die Männer an. Die nun ihrerseits in ihre Richtung blickten. Dabei presste Cressida den Beutel mit den Münzen noch enger an ihren Körper.

    In just diesem Moment drehte sich die kleine Zwergin elegant zur Seite. Damit ein römischer Bürger mit Hakennase und äußerst langen Beinen, nicht über sie hinweg steigen musste. Denn dabei passierten die meisten Unfälle und meistens war es Cressida die dabei zu Boden gestoßen wurde. Weil die Großen einfach nicht zu Boden blickten und alles niederwalzten was sich nicht rechtzeitig in Sicherheit brachte. Tz! Wenn die Großen einfach besser auf ihre Umgebung achten würden, dann würde es auch viel weniger zu diesen Unfällen kommen. Nur wie sollte sie als Unfreie den Großen beibringen das diese besser auf den Weg achten sollten? Eben. Bei diesen Gedanken zuckte die Kleinwüchsige auch schon mit ihren schmalen Schultern. Und heftete ihren Blick mit Neugierde im Blick auf die junge Frau ihr gegenüber.


    “Nein. Ich bin tatsächlich kein Geist Domina.“
    Schmunzelte die Zwergin mit blitzenden Augen. Denn wenn dem so wäre, könnte man einfach durch sie hindurch schreiten und sie würde keinerlei Schaden nehmen. Eigentlich ein durchaus reizvoller Gedanke. Und das Schmunzeln auf Cressidas Lippen gewann tatsächlich an Intensität. Auch wenn der Zwergin noch immer unbegreiflich war wieso die Römerin wie ein Mondkalb geguckt hatte. Vielleicht hatte die junge Frau ja tatsächlich einen Geist gesehen? Bei diesem Gedanken lief es Cressida eisig den Rücken hinunter und sie rieb sich unbewusst über ihre Arme. Denn auch dort bildete sich eine Gänsehaut und die feinen Härchen stellten sich auf.


    “Du leugnest dein Erbe Domina. Wieso?“
    Vorwitzig hatte die Zwergin ihren Kopf nach vorne gereckt, und blickte zeitgleich nach oben. Um die junge Römerin genauer in Augenschein zu nehmen. Was gar nicht so einfach war in dem difusen Zwielicht das im inneren der Taberna herrschte. Abermals schmunzelte die kleinwüchsige Griechin zu der jungen Römerin empor.
    “Vor weeeem versuchst du dich zu verstecken Domina? Denn das du das tust sieht sogar ein Blinder.“
    Bei diesen Worten musste Cressida leise kichern und blinzelte im nächsten Augenblick hastig.


    “Oh. Ich weiß wie es ist wenn man verzweifelt versucht jemand anderes zu sein.“
    Energisch zwirbelte sie an einer herabhängenden Strähne und steckte diese schließlich mit einer resoluten Geste unter das Tuch, welches sie um ihre Haarpracht gewunden hatte.

    Die Aufmerksamkeit der kleinen Sklavin ruhte nachdenklich auf der Maserung des Tisches, die sie mit ihren zierlichen Fingerchen nachzeichnete. Sie hatte noch immer Hunger und in dem Ledersäckchen ihres Dominus befanden sich noch genügend Münzen. Mit diesem Gedanken rutschte die Zwergin von dem hölzernen Hocker, auf den sie vor wenigen Augenblicken mühselig geklettert war. Dabei presste sie die Münzen fest gegen ihre Brust und spürte ihren Magen noch immer rumoren. Oh. Sie hatte so großen Hunger. Was eigentlich verwunderlich war, denn Cressida war von kleinem Wuchs. Darauf sollte man die Griechin jedoch lieber nicht ansprechen, als sie sich zwischen den Beinen der Tabernabesucher hindurch zwängte. Während ihr teils belustigte, aber auch teils feindselige Blicke folgten. Tz! Die Römer hatten eben nur noch nie eine echte Zwergin zu Gesicht bekommen. Und so straffte das kleine Wesen ihre Schultern und reckte ihr Köpfchen in die Höhe. Was den Römern wohl bei ihrem Anblick durch den Kopf geisterte?


    Einer der Männer, der sichtlich angetrunken wirkte, verschlang sie regelrecht mit ihren Augen und deutetet anzügliche Gesten. Gesten die Cressida unwillkürlich erzittern ließen. Was dachte dieser Kerl von ihr? Das sie eine käufliche Dirne war? Als sich der grobschlächte Kerl dann auch noch in ihre Richtung beugtte, um nach ihr zu greifen, duckte sich die Zwergin rasch unter seinen zupackenden Händen. Man musste dazu sagen Cressidas Reflexe waren ausgezeichnet und so wuselte sie zwischen den Tischbeinen hindurch. Denn tatsächlich hatte sie sich zu Boden sinken lassen und krabbelte hastig außer Reichweite des Mannes. Und wieder einmal verfluchte sie ihren Dominus das er sie nicht gekennzeichnet hatte. Denn dann hätte sie nun diesem Kerl zeigen könnrn das sie die Sklavin des Scriba Personalis Imperatoris war und es wäre erst gar nicht zu dieser Irritation gekommen. Außer Reichweite und in einer geschützten Ecke rappelte sich die Zwergin vorsichtig empor und pustete sich eine ihrer dunklen Strähnen aus der Stirn. Erst jetzt blickte sie an sich hinunter und strich ihre Tunika glatt, die doch eigentlich viel zu kurz für die Kleinwüchsige war. Vielleicht hatte man sie aus diesem Grund für eine Dirne gehalten. Ein weiterer Punkt auf den sie ihren Dominus ansprechen würde. Doch jetzt, atmetet Cressida erst einmal tief durch und näherte sich der Theke, um dort eine der köstlich duftenden Suppen zu bestellen.


    Weit sollte Cressida jedoch nicht kommen, denn erneut stieß sie gegen etwas weiches und spannte ihren kleinen Körper augenblicklich an. Wenn es wieder dieser Römer war, dann würde sie ihm kräftig gegen das Schienbein treten. Doch es war keine männliche Stimme die an ihr Ohr drang. Es war eine ....weibliche Stimme und die Zwergin hob erstaunt ihren Kopf an. Und wie die Frau fluchte. Ein Grinsen legte sich bei diesen deutlichen Worten auf Cressidas Lippen. Während sie aus großen Augen empor blickte.
    “Ich bin nicht wie ein Mondkalb im Weg herum gestanden.“
    Konterte die Griechin mit einem spitzbübischen Grinsen auf den Lippen. Ein Vorteil wenn man bei einer Gauklertruppe aufwuchs. Denn an diese wurde Cressida verkauft, als ihre Mutter sie nicht mehr ernähren konnte. Ihr Vater war unbekannt. Abgehauen der Lump, so hatte ihe Mutter immer gesagt.


    Schließlich berührte der linke Zeigefinger ihre Schulter und Cressida blickte mit großen Augen zu der Frau empor.
    “Ich bin kein Geist. Ich bin ein Mensch aus Fleisch und Blut.“
    Grinste die kleine Sklavin noch immer. Wobei sich das schelmische funkeln in ihren Augen intensivierte.
    “Deine Verkleidung als römische Bäuerin ist gut. Aber nicht perfekt ...Domina.“
    Mit diesen Worten gab Cressida zu verstehen das sie die Verkleidung der jungen Frau durchschaut hatte.
    “Der Dreck unter deinen Fingernägeln und deine fettigen Haare sollen darüber hinweg täuschen, dass du aus einer römischen Patrizierfamilie stammst.“
    Hier stellte die Griechin zwar lediglich Vermutungen an. Aber meistens traf sie genau ins schwarze.

    In Begleitung des halbblinden Troilus hatte ihr Dominus seine Sklavin hinaus geschickt. Natürlich nicht ohne genaue Anweisungen an Cressidas Gehör dringen zu lassen. Sie sollte neue Tinte und Federn besorgen. Denn sls Scriba Personalis des Augustus würde ihr Dominus natürlich nicht mit alltäglicher und herkömmlicher Tinte auf Pergament schreiben. Zwar verstand es die Zwergin nicht wirklich, was man auch an ihrem verwunderten Gesichtsausdruck erkennen konnte. Doch ihr Dominus interessierte sich schon nicht mehr für sie. Und so verließ die Sklavin auch schon das Officium ihres Dominus und machte sich auf den Weg.


    Vor der Villa Aurelia drehte sich die Zwergin in Richtung des Nomenklators ihres Dominus herum. Mit gemessenen Schritten näherte sich das ungleiche Paar nach einer gefühlten Ewigkeit dem Mercatus Urbis. Doch dort konnte Cressida solch' Tinte nirgends entdecken. Hm. Vielleicht suchte sie auch einfach an der völlig falschen Ecke. Ein Blick gen Troilus und Cressida seufzte tonlos auf. Der halbblinde Mann könnte ihr auch nicht helfen. Wozu war er dann überhaupt mitgekommen? Er könnte ihr noch nicht einmal helfen, wenn sie zu Boden gestoßen würde.
    “Hm. Und jetzt?“
    Wollte die zwergische Sklavin von dem Halbblinden wissen. Erntete jedoch lediglich ein stummes blinzeln.
    “Wir könnten noch zu den Traiansmärkten gehen. Hier muss es doch irgendwo Tinte zu kaufen geben.“
    Moserte die aurelische Sklavin und stampfte dabei mit dem Fuß auf. Nicht nur das sie keinen Tintenverkäufer fand. In diesem Augenblick grummelte auch noch ihr Magen. Dss grummeln blieb Troilus nicht verborgen und so deutete er auf eine Taberna, die sich perfekt zwischen die Stände und Buden auf dem Mercatus Urbis schmiegte.


    “Mit leerem Magen denkt es sich so schwer.“
    Grinste die Zwergin und wartete bis Troilus ihr die Türe der Taberna öffnete. Mit empor gereckten Kopf betrat Cressida die Taberna Apicia und rümpfte sogleich ihr Näschen. Der Gestank nach Schweiß und Alkohol stach in ihre Nase. Doch schließlich fand Troilus einen freien Tisch und drehte sich nach der Zwergin um. Doch Cressida befand sich nicht mehr in seiner Nähe. Denn die Sklavin hatte für sich beschlossen, ihrer Neugierde freien Lauf zu lassen und sich in dieser Taberna erst einmal umzusehen.


    Sim-Off:

    reserviert

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    Original von Aulus Furius Saturninus


    Tatsächlich nahm ihr Dominus keinerlei Notiz von seiner Sklavin. Und dies nutzte Cressida aus, indem sie sich unter die wartenden Römer mischte. Neugierige Blicke warf sie dem einen und anderen entgegen und lobte schließlich die strahlend weiße Toga des Furiers. Ob er die Toga lediglich für diesen Anlaß erstanden hatte? Das weiß wirkte noch zu strahlend, als dass es anders sein könnte. Und so schmunzelte die griechische Sklavin zu dem Römer empor. Naja. Mal sehen ob seine Toga beim Verlassen der aurelischen Villa auch noch immer so blütenrein war. Schließlich wusste die Zwergin vom übermäßigen Genuss ihres Dominus wenn es um den verlockenden Rebensaft oder gar die köstlichen Datteln ging. So schielte Cressida ein weiteres mal zu dem Römer empor. Doch genau in dem Moment trat ihr Dominus heran und ließ Cressida eine Grimasse schneiden. Na toll. Das hatte ihr Dominus bestimmt so geplant, um seiner Sklavin ihren Platz zuzuweisen. Wie gemein. Und doch ließ sie es sich nicht nehmen das letzte Wort an den Furier zu richten.
    “Vielleicht sehen wir uns gleich wieder.“
    Sprach's. Zwinkerte und hüpfte davon.



    Zitat

    Original von Manius Sergius Messalla


    Schließlich strömten immer mehr Menschen herbei und die Wangen der kleinen Zwergin röteten sich deutlich vor Aufregung. So viele Gesichter die Cressida nicht kannte und die sich lohnten genauer in Augenschein genommen zu werden. Schon wollte sich die Kleinwüchsige einem etwas dicklichen Herrn nähern. Als sie inmitten ihrer Schrittfolge inne hielt. Wieso glotzte der da drüben auf seiner Kline regelrecht provokant in ihre Richtung, hm? Hatte er noch nie eine Zwergin gesehen? Wie armselig. Und dennoch war Cressida für einen kurzen Augenblick hin- und hergerissen. Wem sollte sie ihre erlauchte Aufwartung machen? Schließlich entschied sich die Zwergin für den Sergier und neigte kaum merklich ihren Kopf auf die Seite. Doch noch näherte sie sich nicht. Denn dieser Römer schien ein anderes Wesen zu haben als der Furier von vorhin. Und dennoch musterte Cressida den Sergier aus dem Augenwinkel und spürte wie ihr Herz dumpf in ihrer Brust pochte. Wie an unsichtbaren Schnüren gezogen näherte sich die Zwergin dem Römer auf der Kline und blieb direkt vor ihm stehen.
    “Dominus.“
    Gebrauchte Cressida die respektvolle Anrede für jeden Höherrangigen. Jedoch senkte sie nicht ihren Blick. Sondern musterte den Sergier aufmerksam. Seine Augen schienen es Cressida angetan zu haben. Denn sein Blick verursachte ihr Gänsehaut.

    Und während Cressida mit gesenkten Köpfchen vor ihrem Dominus stsnd. Blieben ihre Augen doch ständig in Bewrgung. Somit entging ihr auch nicht, wie sich die Sklavin der Dame still und heimlich davon schlich. Wohin sie wohl verschwand, hm? Und wieso blieb sie nicht an der Seite ihrer Herrin? Weil sie vielleicht nicht mehr gebraucht wurde, dachte die Griechin mit einem bösartigen Glitzern in ihren Augen. Zum Glück bemerkte niemand ihre aufwallende Gemütsregung. Denn ihr Dominus wahr ohnehin damit beschäftigt der Römerin auf den Hintern zu glotzen.


    Tz! Welch' Lüstling war ihr Dominus nur? Vielleicht würde sie diese Frage heute noch an das Ohr des Aureliers dringen lassen. Nur um seine verdutzte oder vielleicht sogar verärgerte Miene zu betrachten. Um sich daraufhin köstlich zu amüsieren. Vielleicht würde sie ihrem Dominus diese Frage beim gemeinsamen Mahl der beiden Aurelier stellen. Oh ja. Das würde die Zwergin. Vorausgesetzt natürlich sie durfte an der Seite ihres Dominus, besser gesagt zu dessen Füßen verweilen. Zu den anderen aurelischen Sklaven wollte Cressida nicht. Die würden sie bestimmt nur auslachen oder bemitleiden ob ihrer Kleinwüchsigkeit. Und sie hatte überhaupt keine Lust sich ständig zu erklären und zu wiederholen. Worauf Cressida jedoch Lust hatte war etwas zu Essen und dies ließ sie auch ihren Dominus wissen.


    Während in diesem Augenblick ihr kleiner Bauch ein ohrenbetäubendes Geräusch des Hungers von sich gab. Sodass die Zwergin verlegen lächelte.
    “Ich habe Hunger Dominus.“
    Was kaum zu überhören war.

    Zitat

    Original von Tiberia Stella
    Winter is coming! :D :D :D :D


    Heute ist doch erstmal kalendarischer Herbstanfang.
    Der Winter darf sich ruhig noch etwas Zeit lassen. ;)

    Mit brennenden Wangen und niedergeschlagenen Augen kauerte die Zwergin auf dem Boden. Nachdem sie durch ihren Dominus dorthin befördert wurde. Auch wenn es eigentlich die alleinige Schuld der Zwergin war. Denn schließlich hätte sie rechtzeitig reagieren können, um dem Zusammenprall mit ihrem Dominus zu entgehen. Ob dieser Gedanken spürte Cressida wie ihre Wangen vor Scham feuerrot zu glühen begannn. Und so rührte sich die Kleinwüchsige nicht von der Stelle. Auch dann noch nicht, als sich ihr Dominus in Bewegung setzte und der Hausherrin folgte.


    Vielleicht vergaß ihr Dominus das er seine Sklavin mitgenommen hatte und Cressida konnte ihre Wunden lecken. Doch leider blieb es nicht dabei und auch die Hausherrin wurde auf die zusammen gekauerte Zwergin aufmerksam. Deren empor gezogene Augenbraue bemerkte Cressida zum Glück nicht. Jedoch vernahm sie deutlich die Worte ihres Dominus und wäre vor Scham am liebsten im Erdboden versunken. Und dann streckte sich doch tatsächlich die Hand ihres Dominus zu ihr hinab. Er war also zu ihr zurück gekehrt.


    Vorsichtig und vielleicht auch etwas umständlich rappelte sich die kleine Griechin in die Höhe und blieb mit gesenkten Kopf vor ihrem Dominus stehen.
    “Verzeiht das ich dir im Weg stand Dominus.“
    Entschuldigte sich die Griechin mit samtweicher Stimme und blieb regungslos stehen.
    “Ich wollte dich auch nicht in Verlegenheit bringen Dominus.“
    Denn dies hatte sie mit ihrer ureigenen Tollpatschigkeit tatsächlich geschafft.

    Neugierde ist der Katze Tod - so sagt man. Und dennoch hatte es die griechische Zwergin satt sich ständig innerhalb der Villa Aurelia aufzuhalten. Denn mittlerweile kannte die Zwergin auch den verstecktesten Winkel und es gab kein Geheimversteck in das Cressida nicht bereits ihr vorwitziges Näschen gesteckt hatte. Hm. Was nun? Die rothaarige Römerin, die sie laut ihres Dominus verfolgen sollte, hatte sie auch nicht mehr gesehen. Das letzte mal hatte die Römerin eine Tabernae am Mercatus Urbis betreten. Und seitdem hatte Cressida ihre Spur verloren. Hm. Ihren Dominus würde dies zwar nicht gefallen. Aber dann müsste er sich eben selbst auf die Suche machen.


    Bei diesem Gedanken musste Cressida leise kichern. Wenn sie sich vorstellte, wie ihr Dominus über die Plätze schlich, ein Bild für die Götter. Und wieder einmal war die Kleinwüchsige froh das niemand von ihren Gedanken wusste. Mit tabbsenden Schritten näherte sie sich dem Sklaveneingang und verschwand durch diesen hinaus auf die Straßen. Hüpfend und springend war Cressida such schon im dichten Gewühl verschwunden. Wobei sie peinlichst darauf achtete das sie gegen niemanden stieß. Und bisher war es ihr auch immer wieder gelungen den Schritten der Großen auszuweichen, um nicht doch einmal durch Zufall oder mit Absicht zu Boden gestoßen zu werden. Es reichte schon wenn dies ihrem Dominus eine diebische Freude bereitete.


    Den Gedanken an ihren Dominus schob die Zwergin in diesem Augenblick weit von sich und hobbste durch die Straßen der Urbs Aeterna. Bis sie schließlich in einem Teil der Hauptstadt ankam, den sie bisher noch nicht betreten hatte. Im ersten Augenblick spürte Cressida wie ihr das Herz bis zum Hals pochte. Doch ihre innere Nervosität kämpfte sie sogleich nieder und begann sich mit neigierigem Blick umzusehen.
    “Interessant und so aufregend.“
    Murmelte die Kleinwüchsige, als sie auch schon an Binahs Waisenhaus vorüber kam. Und genau vor den Stufen des Waisenhauses ließ sich die Zwergin zu Boden sinken und massierte sich ihre kurzen Stummelbeinchen.

    Zitat

    Original von Sisenna Iunius Scato
    Ah, daher die Inspiration für die Zwergin. Hört sich gar nicht schlecht an die Beschreibung, auch wenn es nicht meinem Lesefeld entspricht.


    Ich höre zur Zeit die Rom-Reihe von Simon Scarrow und bin bei Band 2. Gefällt mir deutlich besser als Vespasian, die Figuren sind fast durchweg sehr sympathisch und charaktervoll. Und ich muss viel weniger überspringen, um den platten Liebesszenen zu entgehen. 8) Der Rest ist sehr gut.


    Ja. Daher die Inspiration. ;)


    Hm... platte Liebesszenen?
    Zerstören die nicht den Inhalt des Hör-Buches?


    PS: Mit Hörbüchern kann ich mich bis heute nicht anfreunden.
    Bin da wohl old-school. XD


    Finde ich alles super. :dafuer:

    Mittlerweile kannte sich die kleine Griechin in den Fluren und Gängen der aurelischen Villa in so fern aus das sie sich nicht mehr verlief. Wie es ihr zu anfang immer wieder passiert war. Und sie vor verschlossenen Türen stand, obwohl sie sich bewusst war das sie die richtige Abzweigung genommen hatte. Am heutigen Tag war ihr Dominus bereits äußerst früh auf den Beinen und somit musste auch die Zwergin ihre Strohmatte bereits relativ zeitnah verlassen. Müde gähnend rieb sich das Mädchen den Schlaf aus den Augen und streckte sich einmal. Bis sie sich an die Fersen ihres Dominus heftete. Was war denn heute so besonders, hm? Diese Frage jedoch wagte die Sklavin nicht zu stellen.


    Stattdessen spitzte sie höchst aufmerksam ihre Ohren und lauschte dem Gespräch, welches ihr Dominus mit Troilus führte. Irgendetwas mit Klienten und einigen Anwärtern. Den Sinn und Zweck hinter diesen Worten verstand Cressida zwar nicht. Jedoch hatten sie diese Worte neugierig gemacht und wusste das sie ihrem Dominus nicht so schnell von der Seite weichen würde. Ob ihr Dominus die tabbsigen Schritte seiner kleinwüchsigen Sklavin bemerkte? Hm. Abwarten. Das gute daran war das er sie nicht ohne Aufsehen zu erregen hinaus schicken konnte. Denn dann würde der Heiligenschein ihres Dominus nicht mehr so hell strahlen.


    Bei diesem Gedanken entschlüpfte ein leises kichern den Lippen der kleinen Griechin. Und dann erblickte Cressida tatsächlich einige Römer in ihren wallenden Togen, die auf ihren Dominus warteten. Ihr Dominus schien in Roma gefragt zu sein. So begab sich die kleinwüchsige Griechin auf Entdeckungsrunde zwischen den wartenden Römern hindurch und blieb schließlich direkt vor dem Furier stehen. Ihren Kopf musste die Sklavin dabei in den Nacken legen. Die Toga des jungen Mannes wies keinen einzigen Fleck auf. Ganz anders die Toga ihres Dominus, die an manchen Tagen über und über vom Saft der Datteln besudelt war.
    “Hübsche Toga.“
    War auch schon Cressidas samtweiches Stimmlein zu vernehmen, als sie zu Aulus Furius Saturninus empor blickte. Dabei blitzte es schelmisch in den Augen der Zwergin auf.

    Als sich ihr Dominus schließlich in Bewegung setzte, hörte Cressida augenblicklich auf ihre schmerzenden Füße zu massieren und beeilte sich an seine Seite zu gelangen. Atemlos lauschte die Zwergin den Worten der Aurelia und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Wieso er der Urbs Aeterna so lange fern geblieben war? Weil sich ihr Dominus im Ausland herumtrieb, um dort zum Beispiel die kleine Griechin zu kaufen.


    Es war ein Gauklertrupp dem Cressida angehörte, bevor sich der Römer vorstellte und seine prächtige Geldbörse zückte. Denn natürlich war dem Besitzer der Gauklertruppe daran gelegen, gutes Geld mit seinen Missgeburten zu verdienen. Schließlich gab es solche Menschen wie Cressida nicht unbedingt an jeder Straßenecke zu kaufen.


    Der Besitzer der Gauklertruppe freute sich über seinen Gewinn und Cressida blickte aus großen Augen zu dem Römer empor. Das ihr neuer Herr ein römischer Bürger sein musste ließ sein merkwürdiger Name vermuten. Und doch verbiss sich die kleine Zwergin jegliche Worte. Dann ging es auch schon los. Die Reise nach Roma begann. Und während Cressida ihrem Dominus mit nachdenklichem Gesichtsausdruck folgte, bemerkte sie zu spät das der Aurelier seine Schrittfolge verlangsamte.


    Und so kam es wie es kommen musste und Cressida stieß gegen ihren Dominus. Diese Berührung beförderte die Sklavin augenblicklich auf ihr Hinterteil. Als ihr Blick kurzzeitig mit einem funkeln ihren Dominus traf. Nur einen Wimpernschlag lang. So dass er das funkeln ihres Blickes unmöglich bemerkt haben konnte.