“Aber ... du darfst dieses Wort aussprechen? Unfair!“
Moserte Cressida auch schon los. Während sie aus großen Augen zu der angeblichen Prinzessin empor blickte.
“I c h bin kein Kind mehr. Wir sind außerdem vom selben Stand. Du bist Sklavin. Und ich bin Sklavin.“
Stellte die kleine Griechin mit einem alt ehrwürdigen Klang in ihrer Stimme fest. Der nicht zu ihrem jugendlichen Aussehen passen wollte. Oder tat sie dies nur um zu provozieren? Während Cressida doch eigentlich bewusst sein müsste, dass sie ohne ihren Dominus den Launen und der Willkür der älteren Sklaven ausgesetzt war. Vielleicht versuchte sie sich aus diesem Grund mittels ihrer großen Klappe von ihrer Einsamkeit abzulenken. Denn ohne ihren Dominus fühlte sich die Zwergin wie ein Blatt vor dem Wind, dass hilflos den Elementen ausgesetzt war.
Als die aurelische Sklavin die Statue ansprach und alle Schuld von sich zu weisen versuchte, spürte Cressida wie ein eisiger Schauer über ihren Rücken rieselte. Doch dann straffte sie sich auch schon und reckte ihren Kopf empor.
“Die Domina weiß das D U ein Tollpatsch bist!“
Konterte Cressida mit blitzenden Augen und grinste zu der Partherin empor. Pha! Von ihr würde sie sich garantiert nicht einschüchtern lassen. Außerdem mussten sie miteinander auskommen. Wenn sie schon unter dem selben Dach und im selben Haushalt wohnten. Gezwungenermaßen.
“Und den Maiordomus weiß ich schon zu überzeugen.“
Da drehte Cressida keck ihre Hüfte nach innen und strich sich lasziv über ihren Körper. Diese Geste hatte sie bei einigen Prostituierten gesehen und sich diese Geste angeeignet. Mal sehen wie die schwarzhaarige Sklavin darauf reagierte.
Die sich nähernden Schritte blieben auch der Zwergin nicht verloren. Deren Körper sich augenblicklich anspannte und ihr Blick höchst wachsam anmutete. Wer kam da nur? Und wieso blieb er oder sie nicht einfach stehen. Drehte sich herum und ging dorthin zurück, woher er gekommen war?
“Ich... weiß doch auch nicht wieso mein Herr verschwunden ist. Ich habe ihn nicht vertrieben. Im Gegenteil ich..“
Augenblicklich verstummte die kleine Griechin und biss sich mit hell schillernden Augen auf die Unterlippe. Bevor sie ihre Finger ausstreckte und diese in Azitas Gewandung krallte.
“Also.. bitte. Es ist alles so fremd hier.“
Dabei blickte Cressida mit großen, bittenden Augen zu der aurelischen Sklavin empor. Ein kleines bisschen Mitleid würde doch auch in ihr verborgen sein.