Beiträge von Aulus Furius Saturninus

    ich sah ihn und zügelte meine Pferde, wies mit der Reitgerte hinter mich: "Na endlich finde ich dich - spring auf!", befahl ich:
    "Ich fahre dich hin."
    Das würde ihm die Hälfte der Zeit ersparen.
    Tiberios bedankte sich, sprang hinter mich und versuchte, das Gleichgewicht zu halten. Ich trat einen Schritt vor, damit er Platz hatte.



    >>> Portus, Handelshaus Furii

    Ich war geraume Zeit später aufgewacht, und erfuhr von Cubicularius Andreas, dass Tiberios, der sich gestern noch freundlich aber irgendwie still von mir verabschiedet hatte, schon längst nach Portus aufgebrochen war.
    Irgendwie tat er mir jetzt wieder Leid - er hatte die letzten drei Tage ordentlich gearbeitet, auch wenn es für ihn als Scriba völlig ungewohnt war, körperliche Tätigkeiten zu verrichten. Protestiert hatte er ja auch nicht.
    Oder wollte er mir ein schlechtes Gewissen machen? Er stoisch die Strafe ertragend und ich der zwar nicht ungerechte, aber kaltherzige Dominus? Nein, so würde mir Tiberios nicht davon kommen.
    Ich ließ Krates die beiden Walache Marinel und Malachit einspannen und versuchte, den furischen Maiordomus einzuholen. Ich konnte ihn genauso gut mit der Biga nach Portus bringen (und nebenher einmal das Handelshaus Furii, das meinem Neffen zweiten Grades gehörte, besichtigen), dann käme er ausgeruht und viel schneller an. Ich war mir auch sicher, dass Furia Stella solch eine Freundlichkeit gegenüber ihres Sklaven wertschätzen würde.


    Also fuhr ich auf einigen Schleichwegen aus der Stadt heraus und hielt Ausschau, ob ich die Gestalt des jungen Griechen auf dem Weg erblicken würde.

    Zitat

    Original von Awidan


    Ich hatte Neu- Diocles bei mir und drehte mich um. Wo war Tiberios? Bestimmt redete er mit irgendjemandem, den er entweder kannte oder gerade kennen lernte.
    "TIBERIOS!" , rief ich nach ihm. Da sah ich ihn schon mit einem Mann in ein Gespräch vertieft. Ich fasste den Kerl näher ins Auge. Sah nicht aus wie ein Römer, eher wie ein Peregrinus.
    Ich näherte mich also und fragte etwas ungehalten:
    "Du da, warum hälst du meinen Sklaven von seinem Dienst ab? Um was geht es?"


    Zitat

    Kalypso


    Das in der Zwischenzeit wohl auch Diocles auf eine alte Freundin treffen würde, hatte ich noch nicht bemerkt.
    Die Dienerschaft war allzu gut vernetzt, fürchtete ich, die kannten sich alle untereinander. Eine wahre Schattenarmee.
    Wie fast alle meiner Mitbürger fürchtete ich das Aufkommen eines Sklavenaufstandes und ich fragte mich, ob man diese Kontakte nicht generell unterbinden sollte. Vielleicht konnte man da etwas über die Gesetze machen. Ich würde Tiberius Valerius Flaccus danach fragen.

    Ich legte eine kurze Aktiennotiz sowie jeweils eine Kopie des
    Einladungsschreiben für das Bewerbungsgespräch Iullus Sergius Collega
    Einladungsschreiben für das Bewerbungsgespräch Gnaeus Iulius Cato


    auf den Schreibtisch .





    Saturninus grüßt den Procurator Lentulus,
    der Termin für Collega findet am 4.11.870 AUC
    hora quinta/ ca 10 Uhr
    der Termin für Cato am 4.11.870 AUC
    hora septima/ ca 12 Uhr statt.


    Vale Saturninus

    Ein Bote der Kaiserlichen Kanzlei gab folgendes Schreiben ab:

    Titus Cornelius Lentulus


    PROCURATOR AB EPISTULIS


    Ad
    Civem
    Gnaeus Iulius Cato
    Domus Iulia
    Cispius
    Urbs Aeterna s.d.



    In Bezugnahme auf dein Schreiben vom ANTE DIEM VI KAL NOV DCCCLXX A.U.C.
    lade ich dich am


    PRIDIE NON NOV DCCCLXX A.U.C. zur hora septima*

    zu einem Bewerbungsgespräch in das


    Officium XXI
    Kaiserliche Kanzlei, Palatium Augusti
    ein.


    Dieses Schreiben gilt als Legitimation gegenüber der Palastwache.



    i. A. Aulus Furius Saturninus



    Sim-Off:

    * 4.11.870 A.U.C. ca. 12 Uhr im Herbst

    Ein Bote der Kaiserlichen Kanzlei brachte folgendes Schreiben .



    Titus Cornelius Lentulus


    PROCURATOR AB EPISTULIS


    Ad Civem
    Iullus Sergius Collega
    Casa Sergia
    Via Nomentana
    Quirinal
    Urbs Aeterna s.d.



    In Bezugnahme auf dein Schreiben vom ANTE DIEM VI KAL NOV DCCCLXX A.U.C. lade ich dich am


    PRIDIE NON NOV DCCCLXX A.U.C. zur hora quinta

    zu einem Bewerbungsgespräch in das


    Officium XXI
    Kaiserliche Kanzlei, Palatium Augusti
    ein.


    Dieses Schreiben gilt als Legitimation gegenüber der Palastwache.


    i. A.Aulus Furius Saturninus


    Sim-Off:

    * 4.11.870 AUC. ca 10 Uhr im Herbst

    Ich ließ an diesem Tag gemäß der Weisung meines direkten Vorgesetzten Lentulus zwei Einladungen zum Vorstellungsgespräch erstellen, wobei sich zumindest auf einen konkreten Posten beworben hatte, was ich aber nicht wusste, da mir das Originalbewerbungsschreiben nicht vorlag. Aber der Procurator ab epistulis würde schon wissen, was er mit den entsprechenden Kandidaten besprechen wollte.


    Titus Cornelius Lentulus


    PROCURATOR AB EPISTULIS


    Ad Civem
    Iullus Sergius Collega
    Casa Sergia
    Via Nomentana
    Quirinal
    Urbs Aeterna s.d.



    In Bezugnahme auf dein Schreiben vom ANTE DIEM VI KAL NOV DCCCLXX A.U.C. lade ich dich am


    PRIDIE NON NOV DCCCLXX A.U.C. zur hora quinta

    zu einem Bewerbungsgespräch in das


    Officium XXI
    Kaiserliche Kanzlei, Palatium Augusti
    ein.


    Dieses Schreiben gilt als Legitimation gegenüber der Palastwache.


    i. A.Aulus Furius Saturninus



    Sim-Off:

    * 4.11.870 AUC. ca 10 Uhr im Herbst


    Titus Cornelius Lentulus


    PROCURATOR AB EPISTULIS


    Ad
    Civem
    Gnaeus Iulius Cato
    Domus Iulia
    Cispius
    Urbs Aeterna s.d.



    In Bezugnahme auf dein Schreiben vom ANTE DIEM VI KAL NOV DCCCLXX A.U.C.
    lade ich dich am


    PRIDIE NON NOV DCCCLXX A.U.C. zur hora septima*

    zu einem Bewerbungsgespräch in das


    Officium XXI
    Kaiserliche Kanzlei, Palatium Augusti
    ein.


    Dieses Schreiben gilt als Legitimation gegenüber der Palastwache.



    i. A. Aulus Furius Saturninus



    Sim-Off:

    * 4.11.870 AUC. ca. 12 Uhr im Herbst

    Titus Tranquillus war sehr gut organisiert; kaum war der Sklave verkauft, brachte er mir auch schon sein Helfer die Besitzurkunde.
    Dennoch wollte ich auch die alten Bräuche pflegen, und so griff ich nach meiner Neuerwerbung und hielt seinen Arm hoch, da man das Objekt im wörtlichen Sinne anfassen musste.
    Dann rief ich so laut, dass man mich gut hören konnte:
    „Ich behaupte, das dieser Sklave nach quiritschem Recht mein Eigentum ist!"
    Ein Moment der Stille folgte, denn natürlich erhob der Händler Titus Tranquillus keinen Einspruch, da wir uns zuvor geeinigt hatten. So war das Manzipieren des Sklaven eine einfache Formalität.


    Ich befahl Tiberios, dem Sklavenhändler eine Quittung auszustellen, denn so groß war mein Vertrauen in die öffentliche Sicherheit nicht, dass ich fünfhundert Sesterzen mit auf den Mercatus genommen hätte. Später würden dann meine Boten das Geld zu Tranquillus bringen. Dann verabschiedete ich mich mit einem geschäftlichen Segen.


    Diocles - jetzt fiel mir wieder ein, wie der Bursche hieß - wartete neben mir, während Tiberios schrieb. Dann winkte ich ihm, uns in die Casa Furia zu begleiten.

    Ich setzte mich seitlich auf seinen Schreibtisch. Tiberios sprach wie immer und sah wie immer aus, kaum konnte ich noch fassen, auf welche arrogante Weise er gestern mit mir geredet hatte.
    Aber ein wenig glaubte ich zu begreifen: Tiberios war lm Grunde gefühlvoll und leidenschaftlich, Eigenschaften, die bei einem Römer zu Hoffnungen berechtigt hätten, aber bei einem Sklaven nichts zu suchen hatten. Meine Cousine ließ ihn offensichtlich an der langen Leine und beschützte ihn. Sie mochte ihn wohl recht gerne.
    Aber ich hatte ihm Strafe angedroht, und ich musste konsequent sein; ich hoffte, Furia Stella hätte das genauso gemacht. (Ich würde ihr nach Brundisium schreiben)


    „Ich möchte dich etwas fragen, bevor ich dich alleine nach Alexandria lasse.“, sprach ich:
    „Du hast mir gestern gesagt, dass dir deine Freiheit so wichtig wäre. Schließt das auch ein, dass du daran denkst, Dummheiten zu machen – auf der Reise wegzulaufen oder so etwas? Wie sieht es mit deiner Loyalität aus, Maiordomus?"
    Ich machte eine Pause:
    "Desweiteren wirst du die Casa bis zu deinem Aufbruch nach Portus Ostiensis nicht verlassen. Du brichst von heute ab in drei Tagen auf.
    Damit es dir nicht langweilig wird, wirst du die Culina so weit herrichten, dass sie renoviert werden kann. Das bedeutet, alles putzen – auch den Ofen und dann mit Tüchern abdecken, weil die Wände neu gestrichen werden. Das ist viel Arbeit, und du wirst sie alleine verrichten. Derweilen wird dich Andreas hier im Officium vertreten. Das ist keine harte Bestrafung, es soll dir nur helfen, deinen Platz zu nicht zu vergessen."

    Ich schaute Tiberios streng an. Halb erwartete ich eine Widerrede.

    Ich grinste von einem Ohr zum anderen und stieg wieder zu dem Sklavenhändler hinunter:
    „Klingt hervorragend!“, sagte ich und gab Tiberios, der ebenfalls vom Podest gesprungen war, einen Klaps auf die Schulter:
    „EIN Sklave in Casa, der glaubt, dass er ein Philosoph oder Dichter oder Schauspieler ist, reicht mir. Diomedes wird nicht ganz so anstrengend sein.“
    Die Bemerkung war etwas spitz, ich weiß.
    Ich wandte mich an Tranquillus:
    „Fünfhundert Sesterze war der Preis? Ich nehme ihn.“

    Ich überlegte erst einmal auf die erste Frage nach den Zielen des Staates eine Antwort, obwohl mir unsere neue Erfindung, die Sanguinea, schon irgendwie zu Kopf stieg:
    „Heißt es nicht auch, der Zweck heiligt die Mittel?“, sagte ich:
    „Denk nur einmal an die Zeit zurück, als der göttliche Iulius Caesar unsere Provinz Gallien eroberte. Es war doch kein bellum iustum, der iustae causae hatte, im Gegenteil: Roma hatte mit den keltischen Stämmen Verträge, und es war auch ganz klar, dass sie sie gebrochen hat – nicht umsonst wollte ihn der Senat allen voran Cato, vor Gericht stellen, doch da die Strafe der Götter ausblieb, wurde aus Unrecht wohl Recht.“
    Das war vage formuliert; in Wirklichkeit hatte der göttliche Caesar die Armee im Rücken gehabt, und damit seine politischen Gegner nicht nur mundtot....nun was sollte es, ich wollte auf etwas anderes heraus:
    „Doch schau, wo unsere gallischen Provinzen: Gallia Lugdunensis, Aquitania und Gallia Narbonensis jetzt stehen. Während sich damals noch Römer über hosentragende Barbaren im Amt ereifert haben, sitzen deren Enkel gemeinsam mit den Enkeln edler Quiriten im Senat. Gallien ist befriedet und geordnet, eine der ältesten und treusten Provinzen, so römisch fast wie Roma.
    Wie würdest du diese Geschehnisse im Lichte der aristotelischen Tugenden beurteilen?“

    Bei dem Wort aristotelisch stolperte meine Zunge leicht.

    „Salve“, sprach ich den jungen Sklaven an, der zum Verkauf stand:
    „Demetrios, 23 Jahre alt. Richtig? Du kannst Griechisch und Latein in Wort und Schrift? Auch Haushaltsbücher führen? Wie verbringst du deine freie Zeit am liebsten ?"


    Mir ging es nur darum, die Stimme des Burschen zu hören und zu sehen, ob er sich zu benehmen wusste, weniger darum was er sagte.
    Dann nickte ich Tiberios zu:
    „Das ist der furische Maiordomus, bestimmt hat er auch Fragen.“, sagte ich.

    Mir fällt etwas ein, da würde ich aber noch andere fragen wollen, ob das geht. ;)
    Es gibt in der Gens schon jemanden, der genau so heißt. Also Sisenna Seius Iunianus, einen NSC .
    Dann würde er sich zur Unterscheidung : Sisenna Seius Iunianus Scato nennen.


    Dito mit Fango.

    Ich war vom Verkauf des blonden Barbaren , dessen Preis ziemlich hochgeklettert war, weiter geschlendert und näherte mich, Tiberios bei mir, dem Stand von Titus Tranquillus. Der Sklavenhändler hatte gerade einen jungen Mann auf das Podest gestellt, der aus Byzantion stammte und wohl so etwas wie ein Scriba war.
    Ich stieß Tiberios an: "Ersatz für dich?", fragte ich ihn und deutete mit dem Kopf auf die Ware. In diesem Moment nannte Titus Tranquillus das Startgebot von Fünfhundert. Ich schaute mich um. Viele Leute waren nicht da und keiner sah bietlustig aus.
    Ich näherte mich und sprach Titus Tranquillus direkt an:
    "Salve, ist mir gestattet, das Objekt näher zu betrachten?", fragte ich: "Ich möchte gerne einen Moment mit ihm reden."
    Nach wie vor hielt ich meinen persönlichen Eindruck von dem, was ich mir oder vielmehr Furia Stella ins Haus holen würde, entscheidend.

    Am nächsten Morgen suchte ich Tiberios in seinem officium auf, ich hatte ein Wort mit ihm zu reden.
    In der Nacht hatte ich noch einmal nachgedacht, und mir war klar geworden, dass ich ihn gestern in einem üblen Moment der Überforderung erwischt hatte. Anstatt ihn in Ruhe zu lassen, hatte ich ihn gedrängt und ihn beschimpft.
    Ich klopfte kurz an und sagte: "Salve Maiordomus"

    Salve,


    ein Quintus Aemilius Paullus wurde von Quintus Fabius Maximus Verrucosus adoptiert, und aus ihm wurde Quintus Fabius Maximus Aemilianus
    quelle


    Nach diesem Modell hieße
    Sisenna Iunius Scato dann Sisenna Seius Stilo Iunianus
    und
    Iullus Iunianus Fango Iullus Seius Stilo Iuniananus


    (Bei Fango frage ich mich allerdings, ob die Verbindung seiner Eltern überhaupt rechtlich gültig war, imho müsste er entweder ein "Iunius" sein oder gar keinen Gentilnamen haben, also nur Iullus Fango.)


    Der korrekte Name war nur für die Verwaltung wichtig. Im gewöhnlichen Leben hätte man "Scato" und "Fango" beibehalten können, allerdings nicht mehr auf offiziellen Dokumenten.

    "Die Frage ist, ob der Princeps mit diesen ganzen homines novi, die nur ihm verpflichtet wären, versucht, ein Gegengewicht zu den alten Kräften aufzubauen. ", sagte ich, und ließ offen, dass ich da im Grunde wenig dagegen hätte, weil auch ich nicht zu den alten Familien gehörte:
    "Ich werde mich mit diesem Ravilla zu unterhalten - nach seiner Audienz."
    Ich lächelte. Auch wenn es vielleicht keinen großen Wert hatte, würde ich zumindest üben, wie man an so etwas heranging:
    "Weiteres habe ich nicht, aber ich würde dich natürlich mit allem auf dem Laufenden halten.", fügte ich an: "Ich danke dir für deine Freundlichkeit und dafür, dass du mir Zeit gewidmet hast." Das meinte ich aufrichtig; ich war schließlich nur ein Primicerius.

    "Meinst du die Tugenden im Sinne der arete, der Tauglichkeit für eine bestimmte Aufgabe, die erfolgreich zu Ende geführt wird so wie das Messer schneidet und das Pferd einen Mann in die Schlacht trägt? oder die Tugendlehre im Aristotelischen Sinne, die Tapferkeit, Besonnenheit, Freigebigkeit, Gerechtigkeit, Hochgesinntheit und Wahrhaftigkeit in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen stellt?", fragte ich:
    "Wie sieht es mit dem.... ich möchte einmal sagen, politischen Zwang zum Bösen aus? Ist es noch tugendhaft, etwas nicht Tugendhaftes zu tun, das jedoch zum Erfolg des Staatswesens führt?"
    Ich trank noch einen Schluck Wein.

    Die Frage des Maiordomus kam so spontan, dass ich schon wieder lachen musste.
    Ich konnte von Tiberios keine Moralvorstellungen wie von unsereinem erwarten, er war schließlich nur ein Sklave. Ich beschloss, eine Nacht darüber zu schlafen und dann zu überlegen, ob ich wirklich nach Brundisium schreiben oder besser alles auf sich beruhen lassen sollte. Warum Stella aufregen?!
    „Ach lass mal!“, sagte ich und drohte ihm scherzhaft mit dem Finger:
    Morgen sehen wir weiter. Du kannst jetzt gehen.“