Castor beobachtete die Essensausgabe und seinen Bruder der versuchte wie ein ganz normaler, verhungerter und verlauster Bürger Roms den der Hunger aus den Augen stierte etwas Essen zu erhalten. Castors wusste es besser, der Ehrliche war immer der Dumme. Stellte man sich brav in der Schlange an, drängelte sich einer vor, bekam das letzte Stück Brot und man selbst ging leer aus. Dafür hatte man dann Stunde um Stunde angestanden, nur um mit leeren Händen und einem ebenso leeren Mangen wieder von dannen zu ziehen.
Meist waren die Leute viel spendabler, wenn man sie höflich nach einer Spende fragte und einen Dolch dabei in der Hand hielt. Das lockerte die Geldsäckchen und die Zungen. Erstes war wichtig, zweites uninteressant. Mittlerweile pfiff der Wind durch seine Rippenbögen so ausgehungert waren sie und der Schatz von Kyriakos war vermutlich nicht einmal in den Ruinen des Lupanars zu finden gewesen. Der Schatz, wer wusste überhaupt was das war? Ein Blütenblatt seines Liebsten? Daraus hätte er sich dann vor gerechtem Zorn einen Tee gebrüht, aber nicht mal heißes Wasser hatte er!
Wie ein lebendig gewordener Schatten trat Castor aus der Nische in die er sich gedrückt hatte. Seine Augen funkelten vor gerechtem Zorn. Wieso bekamen nur die anderen und nicht sein Bruder und er? Vielleicht sollten sie die Bereitschaft zur Hilfe einmal auf die Probe stellen und den Fettsack in den Hintern stechen. Castor ging so schnell in die Hocke, dass es aussah als wäre er zu Boden gestürzt. Aber das war er nicht, im Gegenteil, er stürzte auf den Stand zu und er würde sich ihren Anteil holen, das war gewiss!