Stilo wartete in Ruhe, bis die Mädchen die Taberna verlassen hatten. Sklavinnen einer Nannaia Surena, aha. Nie im Ort gehört, schien auch neu hier zu sein. Surena. Als jemand, dessen Familie seit Generationen in Cappadocia lebte, war Stilo der Nachname allerdings geläufig. Das konnte doch fast nicht sein, vielleicht verhielt es sich ähnlich wie mit den römischen Libertini, welche mit der Freilassung die Namen ihrer Herren annahmen? Doch nun galt es erstmal, sich um die eigene Sippschaft zu kümmern.
"Titus Iunius Priscus war mein Schwager, der Mann meiner älteren Schwester. Selbst wenn es keine Blutsbande sind, die uns verbinden, so steht die Tür der Casa Seia für Verwandte jederzeit offen. Gästezimmer gibt es mehr als genug. Ich werde den Sklaven Bescheid geben, damit sie euch bei Bedarf einlassen. Braucht ihr Hilfe - meldet euch bei mir. Ich selbst bleibe nicht in Caesarea, ich reise Weiter nach Satala zur Legio XV Apollinaris. Was hat euch überhaupt hierher verschlagen? Cappa ist ja nun nicht gerade dafür bekannt, junge Römer zu locken. Die meisten empfinden eine Versetzung hierher als Strafe."