Beiträge von Sisenna Seius Stilo

    Wie im Chat vereinbart hier ein allgemein gehaltener Beschreibungstext für Cappadocia:


    Feuer und Wind haben das karge Hochland von Cappadocia geformt. Karawanen bringen über die Seidenstraße wertvolle Stoffe und Gewürze aus dem Osten ins Imperium. Die einheimischen Tempelfürsten haben noch immer große Macht. Die Luft in den Heiligtümern duftet nach Weihrauch und Zimt, nach Rosen und Tamarisken, während die Bauern oft als mittellose Nomaden ihr Dasein fristen. Die Romanisierung dieser östlichsten römischen Provinz schreitet nur mäßig voran. Auf diesem Nährboden gedeihen Intrigen, die für die römischen Herren nur schwer zu durchschauen sind. Manch Tempelfürst scheint mit den feindlichen Parthern gemeinsame Sache zu machen. Die Legio XV Apollinaris versucht, die innere und äußere Ordnung zu wahren, doch unsichtbare Feinde sind schwer zu bekämpfen. Hier braucht man ein scharfes Schwert und einen noch schärferen Verstand.

    Dieser Sklave war sich seines Handwerks sicher. Stilo brauchte nichts tun, als stillzuhalten und die Pflege zu genießen. Beim duften Viri hatte Charislaus also einst gearbeitet ... Stilo erinnerte sich an diesen Namen. Zmertorix war eigens bis nach Caesarea gereist, um von dem Können dieses Mannes zu profitieren. So verwunderte es ihn nicht, dass der Sklave gleichwohl meisterliche Fähigkeiten demonstrierte. Stilo war noch nie so angenehm umsorgt worden.


    "Ich hoffe, deine Herren wissen, was sie mit dir für einen Schatz ergattert haben", murmelte er, als er dermaßen gut massiert wurde, dass seine Augen erst groß und nach einer Weile ganz klein wurden. Als er am Ende der Massage eingeölt wurde, schlief er bereits wie ein Stein und sein Schnarchen war bis auf den Gang zu hören.

    Das ging erfreulich schnell. Sie folgten dem Scriba zum Praetor.


    "Salve. Mein Name ist Sisenna Seius Stilo. Und ich möchte meinen Neffen Iullus Iunianus Fango ... adop ... adrogieren?!" Vermutlich war dies das richtigere Wort, auch wenn es in Stilos Ohren unanständig klang. Er mochte die Sprache der Magistraten nicht, die kein normaler Mensch verstand. "Fango soll mein Sohn werden", fügte er hinzu, um Missverständnissen zuvorzukommen.


    Sim-Off:

    Wohl war! Jedoch ist der Hintergrund der Figur zu bedenken, von der wir uns die Kleidung borgten. Mein werter (Halb-)Bruder ist ein halber Cappadox und seine modisch zweifelhaften Gewänder werden in der Heimat genäht. Hier ein paar Beispiele, was man neben der römischen und hellenischen Kleidung in Kleinasien in der Antike so trug: Bild 1, Bild 2, Bild 3 Man sieht, woher die Neigung zu Farbenpracht und Mustern bei Ravilla stammt und dass es in Cappadocia ein Leichtes ist, an entsprechende Stoffe zu gelangen. Ob das ästhetisch ist, liegt freilich im Auge des Betrachters.

    Gewünschte Adoption von Iullus Iunianus Fango durch Sisenna Seius Stilo

    << RE: ~ Hortus ~ | Der nervige kleine Bruder


    Die sella curulis war ein Symbol für die Ausübung rechtmäßiger politischer Macht, ein Zeichen der Rechtsprechung. Auf diesem Stuhl durften nur die höchsten Magistrate und Würdenträger sitzen. Ihren Ursprung hatte sie im Stuhl der alten etruskischen Könige, die von ihrem Wagen herab auf ihr sitzend Recht sprachen. Nun stand Stilo bei der Tür zur sella curulis mit einem Anliegen, das ihm persönlich viel bedeutete. Wobei er nicht einmal sicher war, dass er nicht doch woanders hingeschickt werden würde, er kannte sich nicht gut aus mit solchen Dingen.


    Sein Gesicht war glattrasiert, die Brauen gezupft, das schwarze Haar sorgfältig geölt und gekämmt. Er war zu diesem Anlass eine der weniger auffälligen Gewandungen seines Bruders gehüllt, die er sich für den heutigen feierlichen Zweck ausgeborgt hatte: eine moosgrüne Toga picta mit Blättermuster, darunter trug er eine schwarze Tunika. Er hatte sie nicht nur wegen der für Ravillas Verhältnisse erträglichen Farbwahl ausgesucht, sondern auch, weil dies eine der wenigen Togen seines Bruders war, die nicht nach Früchten und Blumen duftete, sondern einen harzigen, männlichen Duft verströmte. Vermutlich stimmte Anaxis Farbe und Duft für seinen Herrn aufeinander ab. Seine eigene Toga hatte Stilo nicht bis nach Rom geschleppt.


    Er vergewisserte sich, dass Fango bei ihm war und nicht in einem Gang der Basilica Ulpia verloren gegangen war, wartete, bis dieser bei ihm stand und schaute, ob man eintreten durfte oder ob man vorher von irgendeinem Scriba abgefertigt wurde.

    "Das nenne ich eine herzliche Begrüßung. Na, ihr drei?"


    Fango umklammerte ihn noch immer, was aufgrund von dessen geringer Körpergröße putzig wirkte. Er hatte noch immer etwas von einem großen Kind. Die Ala-Ausrüstung schmälerte den Eindruck etwas, was Fango sicher recht gewesen wäre, doch seine ganze Art war nicht die eines erwachsenen Mannes. Sollte er die Zeit der Unbeschwertheit genießen, solange es ging. Die Ala II Numidia war an der Front stationiert. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Unbeschwertheit von Fangos Jugend endete, sobald er mit seiner Ausbildung durch war, war hoch. Stilo streichelte ihm den Kopf und wartete, bis der Junge sich von selbst löste. Sein Junge.


    "Danke, Lurco, ich würde gern ein Bad nehmen, wenn es keine Umstände macht, und mir einen Sklaven borgen. Fango und ich haben einen Termin beim Praetor Urbanus. Danach können wir reden. Die Casa Leonis erinnert mich an das Gestüt Umbrena, der Ort, den ich zu Hause nenne. Man tritt durch die Tür und fühlt sich angekommen."

    << RE: [Baracke] Cohors IV · Centuria II


    Da die Casa Leonis außerhalb von Roma in der Nähe der Castra Praetoria stand, musste Stilo nicht durch das Stadttor.


    Stilo war sehr müde heute. Die Reise hatte ihn erschöpft, er hatte nicht gerastet und nicht geruht. Entsprechend roch er und sah er aus, Bartstoppeln im Gesicht und fettiges Haar, aber es war egal. Er wollte zu seinem Sohn. Er würde die Welt aus den Angeln reißen, wenn sie ihm im Wege stünde.

    Trotz der Müdigkeit hämmerte er kraftvoll an der Porta.

    Stilo nahm das Schreiben erfreut zur Kenntnis. Er verlor keine Zeit. Zügig sorgte er dafür, dass seine Vertretung alles fand und vergewisserte sich, dass der Mann gut zurechtkam. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass alles seinen Gang lief, packte er seine Sachen, nahm Abschied von seinem Vorgesetzten, seinen Kameraden und Freunden und machte sich erneut auf die lange Reise nach Roma.


    RE: ~ Porta ~ | Casa Leonis >>

    Da Stilo keine Lust hatte, persönlich mit dem Tuccius zu sprechen, händigte er dessen Ianitor einen Brief aus:


    Satala, ANTE DIEM IX KAL APR DCCCLXXI A.U.C.

    (24.3.2021/118 n.Chr.)


    Ad


    Titus Tuccius Tychicus

    Tribunis Angusticlavius

    Legio XV Apollinaris



    Betreff: Bitte um Urlaub für Adoption


    Salve Tribunus,


    ich erbitte Urlaub, um Familienangelegenheiten in Roma regeln zu können. Konkret geht es um eine Adoption. Der junge Mann, den ich mir zum Sohn wünsche, weilt momentan in Roma, wie ich von Verwandten erfuhr. Da ich nicht sicher sein kann, wie lange sein Aufenthalt dort vorhalten wird, erbitte ich nach Möglichkeit um eine kurzfristige Erlaubnis für die notwendige Reise.


    Vale


    Sisenna Seius Stilo

    Optio Legio XV Apollinaris


    legio-xv-optio.png


    Nach Dienstschluss - noch mehr Arbeit und Thermen


    Sein Centurio lag noch immer im Valetudinarium, sodass Stilo die Vertretung eigenverantwortlich übernahm. Böse war er darüber nicht, er arbeitete gern eigenverantwortlich. Die Abende verbrachte er damit, die Dienstpläne durchzugehen und sich Notizen zu machen, wie er das Ganze zu verwirklichen gedachte, sodass er auch gleich sah, wenn irgendwo im Vorfeld noch Absprachen zu treffen waren, die er ebenfalls erledigte. Stilo saß nach Dienstschluss meist in mit mehreren Tabulae am Tisch, anstatt seine Männer bei deren Freizeitvergnügungen zu begleiten. Einen Tag in der Woche hielt er sich jedoch eigens dafür frei, um sich nicht von ihnen zu entfremden. Er war nicht ihr Centurio, auch wenn er dessen Aufgaben stellvertretend übernahm, er war als Unteroffizier eher so etwas wie der große Bruder, wie ein Freund ihm einst das Verhältnis vom Optio zur Truppe bildhaft erklärt hatte.


    Heute war der wöchentliche Tag der Freizeitvergnügungen. Cimber hatte leider viel zu tun, sodass Stilo nicht davon ausging, ihn im Ort zu treffen. Nachdem diejenigen, welche den Bedarf verspürten, sich in Satala bei ihren Freundinnen oder irgendwelchen Lupas die Hörner abgestoßen hatten, traf man sich entweder in der Taberna oder in den Thermen, um den Abend ausklingen zu lassen. Als eher gemütlicher Mensch und zudem erschöpft von der neuen Arbeit, bevorzugte Stilo die Thermen. Beim Ballspiel beteiligte er sich nur seinen Männern zuliebe, beim Ringkampf überhaupt nicht und am Ende schlief er jedes Mal, auf der Massageliege ein. Caius Caecilius Canina, mit dem er sich gut verstand, hatte er gebeten, ihn zu wecken, wenn sie zurück zur Castra mussten. Canina musste das jedes Mal und Stilo schlief wie ein Stein.

    Dienstalltag - ein Berg aus Abfall und Gestank


    Heute hatte Stilo die etwas unrühmliche Aufgabe, den Müllberg neben der Castra zu pflegen. Das war wichtig, um das Ausbrechen von Krankheiten und Ungezieferplagen zu vermeiden. Die Abfälle aus der Castra wurden nach dem Waffentraining mit Schubkarren und Eimern hinausgeschafft. Stilo, der draußen am Müllberg alles koordinierte, hatte beschlossen, alles Brennbare in Asche zu verwandeln, auch wenn das wertvolles Holz kostete. Mit steigenden Temperaturen im Frühjahr begann der Müll ekelhaft zu stinken, es surrte von ersten Fliegen und das mochte er nicht leiden. Bald prasselte ein Feuer, das genährt von Speiseresten, Pferdemist, unbrauchbaren Stofffetzen, alten Verbänden, zerrissenen Lederstücken, kaputten Wachstafeln, alten Papyri und Holzresten schwarz qualmte und gewaltigen Mief verbreitete. Neben dem frischen Müll ließ Stilo auch die schon vorhandenen, frischeren Abfallberge mit Spitzhaken und Spaten auseinandernehmen und brennbares Material auf das Feuer werfen.


    Am Ende der Schicht war der Müllberg der Castra an einer Ecke durchwühlt bis aufs Erdreich und ein gutes Stück geschrumpft. Zwei Männer blieben zurück, um das Feuer zu bewachen und noch ein wenig zu füttern, bis die nächste Reinigungstruppe eintreffen würde und es weiter nutzen konnte, sodass bis dahin nichts passierte. Für Stilos Centuria aber war es nun Zeit, in den wohlverdienten Feierabend zu gehen.

    Stammbaum der Gens Seia

    Stammvater des bespielten Zweiges der Gens Seia ist:

    Volusus Seius Victor [NSC]


    Er hat im Laufe seines Lebens zwei Frauen geheiratet und mit diesen beiden insgesamt vier Kinder gezeugt:


    Kinder mit Frau 1 - Umbrena Occia [NSC]


    2. Sisenna Seius Stilo

    3. Seia Sanga [NSC]


    Kinder mit Frau 2 - Domna [NSC]


    4. Galeo Seius Ravilla

    5. Seia Fusciana [NSC]


    Ich bitte darum, aus den sieben fettgedruckten Namen den aktuellen Stammbaum der Gens Seia zu basteln und ihn als Grafik bei unserer Beschreibung zu verlinken, die ich gerade mal eingepflegt habe.

    Stilo hatte nicht rechtzeitig reagiert. Er presste vor Ärger über sich selbst die Lippen zusammen und machte sich daran, die Befehle umzusetzen. Zwei Speculatores ... er kannte die Männer doch noch gar nicht. So nahm er zwei, die langbeinig und leicht gebaut waren, aber darüber hinaus in keiner Weise auffielen, graue Mäuseriche, die man übersah. Das konnte bei der Aufgabe nicht schaden.


    "Du und du. Namen?" Sie hatten Zeitdruck, aber es wäre ungünstig, nicht zu wissen, wie die eigenen Speculatores hießen.


    "Aulus Apronius Lupus", stellte der eine sich vor.

    Und der andere: "Iullus Cispius Falco."


    Wolf und Falke, was für ein Glücksgriff bei der Namenswahl. Darüber hinaus sahen sie so gewöhnlich aus, dass Stilo sie wohl einige Male verwechseln würde, ehe er sich ihre Gesichter endlich eingeprägt haben würde. "Ihr habt die Ehre, künftig als Speculatores zu dienen. Ihr habt die Befehle gehört, leichte Bewaffnung und Bögen. Nach sieben Meilen setzt ihr euch ab."


    Dann hieß es, noch den letzten Feinschliff an der Sortierung der Männer vorzunehmen. Dann waren sie endlich marschbereit mit einem Optio, der sich vor Wut auf sich selbst in den Arsch beißen könnte und entsprechend etwas gereizt wirkte. Seine Stimme war jedoch trotz allem ruhig. In wenigen Meilen würde Stilos Zorn verflogen sein, ohne dass er auch nur ein überflüssiges lautes Wort verloren hätte.

    Willkommen zurück in der Heimat!


    Ehrgeiz und Seia machen sich gut im selben Satz. Ich selbst agiere derzeit etwas im Sparmodus und hocke im fernen Cappadocia, aber mein sehr charmanter Bruder ist umtriebig in Rom unterwegs, um die Karriereleiter zu erklimmen. Wir sind bislang erst zwei IDs in der Gens Seia, aber wenn das kein Hindernis ist, bist du als konservative und ehrgeizige Frau gern bei uns gesehen. Da Loyalität bei uns großgeschrieben wird, kannst du dir als Seia der Unterstützung der Familie in allen Belangen sicher sein.

    Stilo hatte den Drang, zu fragen, wer von ihnen beiden denn jetzt richtig gelegen hatte. Vermutlich Cerretanus - denn Stilos Centuria hatte keine der erwähnten Plänkler, nur Hastati und Schützen oder man musste noch welche umfunktionieren. Andererseits - wenn den Centurio irgendetwas stören sollte, würde der sich schon melden. Wenn er einschätzte, dass alles in Ordnung war, dann war das so.


    Also bestätigte er nur mit einem "Jawohl, Centurio", dass sie sich das nächste Mal mehr beeilen würden.


    Allerdings hatte er ein Problem mit seinem Kopftheater, was die Beschreibung der Formation anging. "Für die Verteidigungsformation - alle Hastati im Halbkreis gruppieren, also auch die der Centuria II nach vorn schicken?" Dann wären die Centurien durchmischt und er musste sich mit Cerretanus einigen, wer dann wo stand, um rumzuplärren. Und Bellatus war ja auch noch da.

    Zmertorix kam zurück - und Cimber ging. Man sah nur noch seine Rückseite, als er in Richtung Ausgang verschwand. Zmertorix lächelte vor sich hin und Cimber war vermutlich zum Heulen zumute, so wie Stilo seinen Bruder kannte. Es war ja in gewisem Maß nachvollziehbar. Der Galater war ein schräger Vogel, aber dadurch war er auch besonders fest in der Wahrnehmung verankert und wenn er nicht da war, spürte man sein Fehlen deutlich. An Cimber nagte wohl noch etwas anderes. Stilo nahm Abschied von dem Mann, der gern Priester wäre.


    "Pass auf dich auf und mach nicht allzu viel Unsinn, Zmertorix. Wir sehen uns."


    Stilo wandte sich mit einem Schmunzeln ab, um sich anzuziehen und Cimber zum Castellum zu begleiten. Sie hatten viel zu tun.


    Ein neuer Centurio, ein neuer Wind >>

    Auf das freundliche Zwinkern hin zog sich ein Mundwinkel von Stilo ebenfalls zu einem schiefen Lächeln auseinander. Cerretanus war ein netter Kerl. Doch nun galt seine Aufmerksamkeit ihrem Vorgesetzten und nachdem Cerretanus Meldung gemacht hatte, folgte die von Stilo:


    "Centurio! Melde die Centuria II der Cohors IV ebenfalls als marschbereit angetreten!"

    Als Stilo wieder erwachte, war er vortrefflich rasiert und tiefenentspannt. Jemand von den Sklaven hatte fürsorglich eine Decke über ihn gelegt. Vermutlich hatte Stilo ziemlich lange geschlafen, so ausgeruht, wie er sich fühlte. Sein Bruder war noch immer neben ihm und Stilo grinste die gute Seele an. Leise raunte er:


    "Na, was ist jetzt? Soll ich schon mal vorgehen oder kriegst du es hin, dich von Zmertorix zu verabschieden, damit wir zusammen ins Castellum gehen können?"