Beiträge von Sisenna Seius Stilo

    Es dauerte nicht lange, da trat ein Mann vor die Tür, mittlere Größe, mittleres Alter und durchschnittliche Statur. Kaum stand er draußen, wurde hinter ihm die Tür wieder geschlossen. Augenscheinlich besaß man eine gewisse Paranoia, was unerwarteten Besuch anbelangte. Er trug unauffällige, aber bequeme Kleidung in gedeckten Farben. Wäre man ihm auf der Straße begegnet, hätte man ihn kaum beachtet. Weder sein langweiliges Äußeres noch seine desinteressiert anmutende Miene luden dazu ein, den Blick auf ihm verweilen zu lassen, was wahrscheinlich System hatte, denn in seiner Heimat war er anders gekleidet gewesen, edler und farbenfroher. Der Gesichtsausdruck des Mannes änderte sich binnen eines Augenblicks, als er den Gast erkannte.


    11-56ca0c5e832dfffe15e1ca64623beed7388e4400.jpg"Kyrios1 Cafo", grüßte Stilos Leibsklave Zubin erfreut auf Griechisch mit einem kappadokischen Akzent, und machte eine Verneigung. "Welch eine Freude!" Er klopfte einen bestimmten Rhythmus hinter sich an die Tür, die sich sogleich wieder öffnete, diesmal weit. "Willkommen in der Casa Leonis! Ich hoffe, die Reise war sicher und angenehm! Der Brief, der deine Ankunft ankündigte, ist leider noch nicht angekommen. Aber unvorbereitet sind wir nie. Ich werde mich um alles kümmern. Möchtest du mir deine Wünsche äußern?"



    Gepäck hatte Zubin keins entdeckt, so beließ er es dabei, beiseitezutreten und mit geneigtem Haupt zu warten, bis der von der Reise gezeichnete Herr und seine Begleiter eintraten. Er hoffte nicht, dass Kyrios Cafo tatsächlich ohne Gepäck gereist oder gar überfallen worden war.


    Sim-Off:

    [1] Altgr.: Eigentümer, Herr, Gebieter

    Das kann ich leider nicht enscheiden, da müsstest du dich bitte per Ticket an die Spielleitung wenden, damit die dich mit diesem Hintergrund von deiner Einheit abberuft. Beim Tribunat sollte das machbar sein, bei anderen Karriereschritten des Cursus Honorum wäre es schwieriger, da die an feste Amtszeiten gebunden sind.

    Mittlerweile haben sich ausreichend Spieler gemeldet, damit wir einen schönen Plot auf die Beine stellen können. Das freut mich ungemein!


    Die Handlung wurde auch ingame mittlweile angeteasert:


    Wer das Geld hat, hat die Macht. Die schon länger bekannte Falschmünzerei ist ein größeres Problem, als wir zunächst angenommen haben. Ein ruchloser Schuft mit seiner illegalen Falschmünzerei bedroht nicht nur die römische Wirtschaft, sondern auch die Autorität des Kaisers und das Machtgefüge des Staates! Durch die Münzreform aus der Reserve gelockt, wird der Unhold vielleicht in Zukunft noch zu anderen Mitteln schreiten ...


    Kurzum: Die Lage ist besorgniserregend.


    Doch auch Recht und Gesetz bleiben nicht untätig. Und zwischen den Fronten irren Persönchen umher, die doch eigentlich nur ein normales Leben führen wollten.


    Na, mal sehen, wer zuletzt lacht! :D

    DIENSTPLAN DER

    COHORTES PRAETORIAE


    314-logo-cohortes-praetoriae


    Gültig ab ANTE DIEM XII KAL APR DCCCLXXIV A.U.C.(21.3.2024/121 n.Chr.)



    Rang Name Status Bemerkungen
    Praefectus Praetorio Caius Heius Vibulanus
    [NSC] Cohortes Praetoriae
    Garstiger General, mehr zu ihm hier: Link
    Tribunus Cohortis Praetoriae Faustus Decimus Serapio

    abwesend Cohors III
    Tribun der 3. Kohorte. Parthien-Veteran. Hat eine verruchte Vergangenheit als PP unter dem Despoten Vescularius Salinator. Gilt wahlweise als Scherge der Tyrannei oder als aufrechter(wenn auch erfolgloser) Verteidiger Roms gegen Salinators Bezwinger Cornelius Palma, Mörder der Ulpier. Wurde unter Aquilius rehabilitiert und wieder eingesetzt, dann verschollen, dann wieder aufgetaucht, dient seitdem wieder als Tribun. Manche sagen, seine Zeit ist endgültig vorüber, andere sagen er wartet nur auf den richtigen Moment um Heius abzusägen. Liebt Feldartillerie.
    Tribunus Cohortis Praetoriae Nero Laetilius Blasio
    [NSC] Altgedient, mit allen Wassern gewaschen, hat alle Umbrüche in der Garde gut überstanden.
    Im Auftreten kühl, blasiert, sehr (sehr!) gepflegt.
    Tribunus Cohortis Praetoriae Titus Tantasius Otho [NSC] Hat ein dunkles Geheimnis.
    Princeps Praetorii Titus Apronius Pegasus
    [NSC]
    Vexillarius Decimus Salvius Rufo
    [NSC]
    Centurio Numerius Flaminius Falco
    [NSC]
    Cohors III, Centuria III
    Centurio der dritten Centurie der dritten Kohorte
    Centurio Q. Marius Musca
    [NSC] Cohors III, Centuria ?
    Evocatus, Centurio in der 3. Kohorte, Speculator. Alter Kamerad Serapios,
    ebenfalls Parthien-Veteran. Schmal, kritisch, grauhaarig, analytisch, hört sich gern reden.
    Centurio Sisenna Seius Stilo anwesend Cohors II, Centuria V
    Veteran der Legio XV Cappadocia. Ruhiger, jovialer Typ, unter dessen kumpelhaften Fassade sich ein Egoist verbirgt. Anzutreffen in Baracke X.
    Centurio C. Paeonius Durus [NSC] Cohors III, Centuria IV
    Centurio der fünften Centurie der dritten Kohorte. Gilt als harter Hund, ist aber total bestechlich.
    Decurio Marcus Terentius Furius
    [NSC]
    Signifer Memmius Caecilius Felix
    [NSC] Cohors II, Centuria V
    Moralisch, ehrlich, umgänglich, fast jeder mag ihn. Aber leider scheint er das Unglück anzuziehen.
    Cornicularius Quintus Trebellius Albus
    [NSC]
    Duplicarius Appius Arruntius Capito
    [NSC]
    Optio valetudinarii
    Sisenna Iunius Scato anwesend Equites Singulares
    Wurde durch die Prätorianer von den Urbanern abgeworben. Nervös und bei Stress zu Hysterie neigend, bei der Arbeit als Heiler jedoch ruhig und konzentriert. Momentan weilt er mit den Equites Singulares, der Leibwache des Caesars, in Germania, um als Heiler Fronterfahrung zu sammeln.
    Optio Lucius Ranius Senecio [NSC] Cohors II, Centuria V
    Veteran mit stark vernarbtem Gesicht, ruhiger Charakter.
    Optio Quinctius
    [NSC] Custos armorum und Konstrukteur, stets dabei, das Waffenarsenal innovativ zu optimieren.
    Eques Cossus Salvius Bambalio
    [NSC]
    Miles Gaius Sempronius Sophus
    anwesend Cohors X, Centuria I
    Miles der 1. Zenturie der 10. Kohorte. Veteran der Kriege in Iudäa und danach in der Legio XV Cappadocia. Hat eigentlich keine weiteren Pläne. Anzutreffen in Baracke X.
    Miles Nero Rufius Pansa
    [NSC] Groß, bullig, respekteinflößend. Um die Hüften etwas dick und vor allem unsagbar faul. Wie er es zur Garde geschafft hat, ist nur über Günstlingswirtschaft oder horrende Bestechungssummen zu erklären. Bruder des Kaeso Rufius Ramnus [NSC ]von den Cohortes Urbanae.
    Miles Ein Praetorianer
    [NSC] Universal-NSC

    DIENSTPLAN DER

    COHORTES PRAETORIAE


    314-logo-cohortes-praetoriae


    gültig vom ANTE DIEM IX KAL MAR DCCCLXXII A.U.C. (21.2.2022/119 n.Chr.)

    bis ANTE DIEM XII KAL APR DCCCLXXIV A.U.C. (20.3.2024/121 n.Chr.)


    Rang Name Status Bemerkungen
    Praefectus Praetorio Caius Heius Vibulanus
    [NSC] Cohortes Praetoriae
    Garstiger General, mehr zu ihm hier: Link
    Tribunus Cohortis Praetoriae Faustus Decimus Serapio

    abwesend Cohors III
    Tribun der 3. Kohorte. Parthien-Veteran. Hat eine verruchte Vergangenheit als PP unter dem Despoten Vescularius Salinator. Gilt wahlweise als Scherge der Tyrannei oder als aufrechter(wenn auch erfolgloser) Verteidiger Roms gegen Salinators Bezwinger Cornelius Palma, Mörder der Ulpier. Wurde unter Aquilius rehabilitiert und wieder eingesetzt, dann verschollen, dann wieder aufgetaucht, dient seitdem wieder als Tribun. Manche sagen, seine Zeit ist endgültig vorüber, andere sagen er wartet nur auf den richtigen Moment um Heius abzusägen. Liebt Feldartillerie.
    Tribunus Cohortis Praetoriae Nero Laetilius Blasio
    [NSC] Altgedient, mit allen Wassern gewaschen, hat alle Umbrüche in der Garde gut überstanden.
    Im Auftreten kühl, blasiert, sehr (sehr!) gepflegt.
    Tribunus Cohortis Praetoriae Titus Tantasius Otho [NSC] Hat ein dunkles Geheimnis.
    Princeps Praetorii Titus Apronius Pegasus
    [NSC]
    Vexillarius Decimus Salvius Rufo
    [NSC]
    Centurio Numerius Flaminius Falco
    [NSC]
    Cohors III, Centuria III
    Centurio der dritten Centurie der dritten Kohorte
    Centurio Q. Marius Musca
    [NSC] Cohors III, Centuria ?
    Evocatus, Centurio in der 3. Kohorte, Speculator. Alter Kamerad Serapios,
    ebenfalls Parthien-Veteran. Schmal, kritisch, grauhaarig, analytisch, hört sich gern reden.
    Centurio C. Paeonius Durus [NSC] Cohors III, Centuria V
    Centurio der fünften Centurie der dritten Kohorte. Gilt als harter Hund, ist aber total bestechlich.
    Decurio Marcus Terentius Furius
    [NSC]
    Signifer Memmius Caecilius Felix
    [NSC] Moralisch, ehrlich, umgänglich, fast jeder mag ihn. Aber leider scheint er das Unglück anzuziehen.
    Cornicularius Quintus Trebellius Albus
    [NSC]
    Duplicarius Appius Arruntius Capito
    [NSC]
    Optio Sisenna Seius Stilo
    anwesend Cohors III, Centuria V
    Veteran der Legio XV Cappadocia. Ruhiger, jovialer Typ, unter dessen kumpelhaften Fassade sich ein Egoist verbirgt. Anzutreffen in Baracke X.
    Optio valetudinarii
    Sisenna Iunius Scato anwesend Equites Singulares
    Wurde durch die Prätorianer von den Urbanern abgeworben. Nervös und bei Stress zu Hysterie neigend, bei der Arbeit als Heiler jedoch ruhig und konzentriert. Momentan weilt er mit den Equites Singulares, der Leibwache des Caesars, in Germania, um als Heiler Fronterfahrung zu sammeln.
    Optio Quinctius
    [NSC] Custos armorum und Konstrukteur, stets dabei, das Waffenarsenal innovativ zu optimieren.
    Eques Cossus Salvius Bambalio
    [NSC]
    Miles Gaius Sempronius Sophus
    anwesend Cohors X, Centuria I
    Miles der 1. Zenturie der 10. Kohorte. Veteran der Kriege in Iudäa und danach in der Legio XV Cappadocia. Hat eigentlich keine weiteren Pläne. Anzutreffen in Baracke X.
    Miles Nero Rufius Pansa
    [NSC] Groß, bullig, respekteinflößend. Um die Hüften etwas dick und vor allem unsagbar faul. Wie er es zur Garde geschafft hat, ist nur über Günstlingswirtschaft oder horrende Bestechungssummen zu erklären, aber das wagt niemand auszusprechen, weil er Mittel und Wege findet, einem das Leben zum Orcus zu machen, ohne dass die Vorgesetzten es bemerken. Bruder des Kaeso Rufius Ramnus [NSC ]von den Cohortes Urbanae.
    Miles Ein Praetorianer
    [NSC] Universal-NSC

    Auf dem Drillplatz


    Stilo schritt in Richtung seiner Männer, der Rebstock klopfte rhythmisch gegen seine Beinschienen. Die Männer kannten diesen Rhythmus, der das Erscheinen eines Centurio ankündigte, bevor man ihn sah. Ein schneller Takt bedeutete Eile, ein langsamer verlangte erhöhte Aufmerksamkeit. Der Drillplatz lag im Dunkeln, doch im Osten verblasste das tiefe Schwarz des Nachthimmels zu Grau. Seit dem Weckruf war eine Stunde vergangen.


    Sein Optio brüllte: "Achtung! Centuria – ad signa parate! Centurio praesum!1" Der Stab des Optio krachte auf den harten Boden. Die Männer erstarrten in aufrechter Haltung. Der Optio trat zurück, ohne den Centurio anzusehen.


    Als Stilo den Drillplatz betrat, standen die Prätorianer seiner Centuria bereits in Reih und Glied, die Gesichter noch verschlafen, aber die Haltung stramm. Die kalte Morgenluft ließ den ruhigen Atem der Männer als feinen weißen Dampf entweichen. Das Feldzeichen fehlte noch, denn es verbrachte seine Nacht im Sacellum. Vor der Centuria nahm Stilo stumm Haltung an. Das Schweigen demonstrierte absolute Kontrolle. Sein bloßes Erscheinen genügte als stummer Befehl. Der Rest folgte einem strengen Ritual.


    Der Optio brüllte: "Centuria! Ad sacellum! Gradum … movete!2"


    Auch nach Kommandoübergabe blieb der Optio das Ausführungsorgan für Routinekommandos. Er handelte im Namen des Centurios, der dadurch den Kopf freihatte. Anstatt sich mit Details befassen zu müssen, die ihn unnötig ablenkten, konnte er sich auf das Führen der Einheit und die Umgebung konzentrieren. Der Centurio befahl die Strategie, doch der Optio regelte die Umsetzung. Im Moment gab es für Stilo nichts zu sagen und er trug schweigend die Verantwortung. Jeder kannte den morgendlichen Ritus.


    Stilo ging voran, ohne sich umzudrehen. Sein Marschtempo diktierte das der Truppe. Das rhythmische Klopfen gegen die Beinschienen ersetzte jeden Sprachbefehl. Der Signifer ging - im Gegensatz zu sonst - ohne Feldzeichen hinter ihm. Sein Platz blieb ohne Feldzeichen im Schatten des Kommandos. In Formation begaben die Prätorianer sich zum Sacellum. Rhythmisch erklangen die Caligae auf der hartgetrampelten Erde der Castra Praetoria.


    Sim-Off:

    [1] "Zenturie – macht euch bereit zum Appell! Der Centurio übernimmt [das Kommando]!"

    Sim-Off:

    [2]"Zenturie! Zum Sacellum! Setzt den Schritt ... in Bewegung!" Standardbefehl für Marschbeginn, etwa vergleichbar mit: "Marsch!"

    Sim-Off:

    Hier mal ein bisschen militärischer Alltag mit allen möglichen Details, die man sonst überspringt, und hoher historischer Akkuratesse für die Geschichts-Nerds unter uns. Dass sich Offiziere das Klo vorwärmen ließen, wusste ich vorher auch noch nicht. Nobel geht die Welt zugrunde. :D



    Ein neuer Tag


    Der scharfe Klang der Bucina schnitt durch die kühle Morgenluft. Centurio Sisenna Seius Stilo öffnete die Augen, noch ehe der zweite Trompetenstoß ertönte. Der Dienst hatte seinen Körper zu einem Apparatus gemacht, das auch ohne Signale die Stunde kannte. Mit einem Ruck warf er die wollene Decke beiseite. Es war noch stockfinster und der Mosaikboden eiskalt unter seinen nackten Sohlen. Er zog sich die Tunika und die Militärsandalen an und machte sich auf den Weg nach draußen. Gefühlt war es noch nachts.


    Centurionen hatten zwar eine eigene Wohnung, aber keine eigenen Latrinen. So hatte er seinen Calo vorgeschickt, einen Trossknecht, der für ihn den Latrinensitz reinigte und vorwärmte. Es handelte sich bei dem calo um einen Sklaven, der für ihn Wasser auf die Stube schleppte, seine Rüstung pflegte, für Ordnung sorgte oder eben auch die Latrine vorwärmte. Diese „unsichtbaren“ Helfer waren für Soldaten unverzichtbar – sie kümmerten sich um Waffen, Essen, Botengänge und eben auch um die Latrinenreinigung. Während die Mannschaften noch andere Aufgaben zu erledigen hatten, bevor sie Latrinen aufsuchen durften, wie das Bettenmachen und die Vorbereitung des späteren Frühstücks, konnten die Offiziere in Ruhe verrichten, was andere im Gedränge erledigen mussten. Das war nicht zufällig so, sondern gehörte zu den Privilegien, die man als Centurio genoss.


    Erleichtert kehrte Stilo in seine Stube zurück, um sich zu waschen. Während nun die Mannschaften vor den Latrinen Schlange standen, nutzten die Offiziere die Zeit, um sich gründlich zu pflegen. Zeit, die den Mannschaften um diese Tageszeit fehlte, die sich um alles selbst kümmern mussten, wofür er seinen Trossknecht hatte. Das Wasser aus dem bleiernen Wasserbecken war eiskalt. Stilo schöpfte es mit beiden Händen und rieb es sich über Gesicht und Nacken, dann mit einem Lappen aus altem Wollstoff über den Rest des Körpers. Sein Körperhaar war entfernt, was Läusen vorbeugte und Zeichen seiner Zivilisiertheit war. Er trocknete sich ab und rieb sich den Unterkiefer und Hals mit duftendem Öl ein, das nach Minze und Rosen roch. Der Sklave reichte ihm das gebogene Rasiermesser aus Bronze und hielt ihm den polierten Metallspiegel. Mit präzisen Zügen führte Stilo die Klinge über Wangen und Kinn. Die Klinge fuhr durch das Öl, hinterließ eine Spur blanker Haut. Die Blutung eines kleinen Schnitts stillte er, indem er einen Alaunstein darauf drückte.


    Anschließend putzte er sich die Zähne mit einem silbernen Zahnstocher vor und rieb die Beläge einem zerfaserten Mastixzweig und mit einem rauen Zahnpulver aus zermahlenen Muscheln und Myrrhe ab. Er spülte mit einem Aufguss aus Weinessig und Minze nach, um die Krümel wieder loszuwerden und für frischen Atem. Auch die Ohrpflege mit einem Ohrlöffelchen durfte nicht fehlen und die Kontrolle der Nägel. Er wusch sich das Gesicht ein zweites Mal, trocknete sich ab und konztrollierte noch einmal sein Aussehen im Spiegel, dann zog er sich eine saubere Untertunika, normale Tunika und das Halstuch an.


    Der Sklave begann, ihm die Metallplatten der Lorica anzulegen und zog anschließend die Riemen fest. Stilo spürte das vertraute Gewicht, als er Platte um Platte mit präzisen Handgriffen verschloss. Es folgen der Militärgürtel, der Gürtel für den Dolch und der Waffengurt mit dem Schwert, und zum Schluss der Helm. Stilo griff nach seiner vitis, dem knorrigen Rebstock des Centurios, und marschierte zum Sacellum, wo jeder Tag begann.

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    An das Volk und den Senat von Rom!


    Dunkle Wolken ziehen am Horizont auf, und ich brauche eine Handvoll auserwählter Seelen, die bereit sind, sich den Herausforderungen zu stellen, die vor uns liegen.


    Seien es Kämpfer mit dem Schwert, ehrgeizige Politiker, schlitzohrige Händler, treue Sklaven, skrupellose Kriminelle oder normale Leute mit alltäglichen Sorgen, die gegen ihren Willen in die dramatischen Ereignisse hineingezogen werden. Vielleicht findet sich auch eine nette Schankmaid, die die erschöpften Mitstreiter verköstigt und für sie die Ohren offen hält, oder ein Priester, der den Frieden mit den Göttern gestört sieht.



    Welche Rolle du auch spielen wirst:


    Die Schicksalsgötter haben uns zusammengeführt, und ich spüre, dass die Zeit reif ist für ein neues Kapitel in der Geschichte unseres glorreichen Imperiums.



    Was erwartet euch?

    • Geheimnisvolle Intrigen: In den Schatten der Stadt lauert ein Übel, das Rom von innen heraus schadet. Werden wir es finden, bevor es zu spät ist?
    • Blutige Kämpfe: In unserer Mitte sammeln sich die Feinde Roms. Werden wir sie besiegen oder werden diesmal wir es sein, die fallen?
    • Ehre und Ruhm: Jeder von euch wird die Chance haben, sich einen Namen zu machen, sei es durch Tapferkeit in der Schlacht, durch Klugheit in der Politik, durch Hilfsbereitschaft und Loyalität, oder indem er als gefürchteter Feind von Rom in die Geschichte eingeht.


    Freund und Feind gesucht!


    Nicht nur loyale Mitstreiter, sondern auch Feinde Roms sind willkommen! In dieser Geschichte wird es nicht nur Schwarz und Weiß geben, sondern auch die Schattierungen dazwischen. Wer weiß – vielleicht findet ihr euch als Verbündete wieder, die die Seite wechseln und so den entscheidenden Hinweis geben, oder vielleicht werdet ihr zu den größten Widersachern, die Rom je gesehen hat. Die Entscheidung liegt bei euch.


    Wenn ihr bereit seid, euch dieser Herausforderung zu stellen, dann meldet euch bei mir. Bringt eure Waffen, euren Verstand und euren Mut mit – denn diese Mission wird alles von euch fordern.


    Mögen die Götter uns beistehen – oder uns vernichten, wenn wir es verdienen!




    Salvete miteinander,


    ich würde gern in Rom einen neuen Plot beginnen. Dafür suche ich Mitstreiter. Die Aufgabe einer jeden ID in dem Ganzen werden wir zusammen maßschneidern, so dass jeder auf seine Kosten kommt. Vielleicht wird auch jemand dazu inspiriert, eine gänzlich neue ID anzulegen, um neue Wege auszuprobieren.


    Da ich nur ein einfacher Prätorianer bin und nicht der Moderator Italiae, sehe ich meine Aufgabe vor allem darin, euch Spielanreize anzubieten. Wenn ihr zum Beispiel ambitionierte Senatoren seid, jemanden vor Gericht zerren wollt oder die Geistlichkeit vertretet, ist weiterhin Eigenverantwortung gefragt. Aber ich kann euch beim Spinnen einer spannenden Geschichte helfen und eine Plattform bieten, um zu glänzen und eurer Karriere neuen Schwung zu verleihen. :augenbrauen:


    Erfahrungsgemäß sind solche Plots auf langfristigen Spielspaß ausgelegt, es geht also gemächlich zur Sache und wird auch mal Pausen geben - soll ja nicht in Stress ausarten. Man kann auch jederzeit später noch hinzustoßen. Ich hoffe aber sehr, dass sich jetzt schon der eine oder andere Mitstreiter findet.


    Ich warte auf eure Zuschriften. 8)


    Stilo


    ______________________________________________

    Disclaimer: Wer keine Lust hat, sich an dem Plot zu beteiligen, wird in seinem Spiel nicht beeinträchtigt werden.

    Sieh an, wer da eine handbreit über dem Boden angeschwebt kam. Stilo gönnte seinem Bruder ein flüchtiges Grinsen. "Salve, Ravilla." Für Gespräche blieb keine Zeit, er war im Dienst und private Plaudereien machten keinen guten Eindruck, wenn der Kaiser erwartet wurde. Ansonsten war Stilo einem Gespräch nicht abgeneigt. Es war nicht so, dass sofort die Abläufe zusammenbrechen würden, kaum dass er mal nicht ganz bei der Sache war, seine Männer waren die Besten und zu selbstständigem Arbeiten mehr als fähig. Aber wenn es um seine Karriere ging, war er pingelig.


    Er blinzelte seinem Bruder kurz zu, dann wandte er sich einem seiner Unteroffiziere zu, um mit ihm die Situation in einer Engstelle auszuwerten, wo sich zu viele Leute stauten. Das war aufgabe der Cohortes Urbanae. Wenn die Urbaniciani nicht in naher Zukunft von allein auf die Idee kommen würden, die Menge vorher zu einem anderen Eingang umzuleiten, würde er einen entsprechenden Hinweis geben.

    Ich hätte absolut nichts gegen einen aktiven Händler und Verwaltungsbeamten in der Gens einzuwenden, da die Gens Seia ihren Wohlstand hauptsächlich über Handel und hemmungslose Vetternwirtschaft aufrechterhält. Wir unterhalten insbesondere Kontakte in den hellenisch geprägten Osten des Imperiums.


    Voraussetzung wäre, dass du ein hohes Maß an Selbstständigkeit mitbringst, was den Aufbau und den Unterhalt deines Handels und deinen Job in der Verwaltung betrifft, also dahingehend vor allem allein die Initiative ergreifst, und dich nicht von der Zuarbeit anderer Spieler abhängig machst, da das IR vor allem von eigenständigen Machern lebt und immer mal wieder Mitspieler pausieren, wovon man sich nicht beirren lassen darf, wenn man es hier zu etwas bringen will.


    Dafür hättest du mit der Gens Seia Verwandschaft, die dir bei deinen Wünschen vielleicht hier und dort ein Türchen öffnen könnte. Ich kann allerdings momentan nicht täglich antworten, du müsstest dich unbedingt auch ohne mein Zutun beschäftigen.


    Wenn das alles für dich passt, kannst du es dir ja mal überlegen.

    Die alte Rastlosigkeit. Stilo tigerte durch die Casa Leonis, obgleich er im Dienst genug zu Fuß unterwegs war. Am Bewegungsmangel lag seine Unruhe nicht. Von innen zehrte die Dunkelheit an ihm. Und wo war sein Sklave überhaupt? Besaß er den nicht zu diesem Zwecke? Weshalb war er so geistig umnachtet gewesen, Sporus nach Mogontiacum zu schicken? Hätte es nicht ein Heiler in Rom getan? Verägert betrachtete er den Garten, in dessen Erde noch die Löcher klafften, wo Scato die Kräuterpflanzen ausgebuddelt hatte, um sie mit nach Germania zu nehmen. Und was Ravilla betraf, so hatte dieser seine Sklavenschar ebenfalls mit sich genommen. Stilos eigener Sklave, Zubin, schaffte diese Arbeit nicht. Einen Koch brauchte er auch, er hatte die Ordnung in der Casa Leonis zu lange schleifen lassen und sich zu sehr auf die Sklaven anderer verlassen, um Geld zu sparen. Dabei hatte er davon wahrlich genug, wenn nicht mal wieder irgendjemand bestochen oder Ravillas Wahlkampf unterstützt werden musste. Alles für die Gens. In Stilos Gesicht zog die Nacht auf.

    Stilos Kiefer mahlten. Nach dem letzten, eher unerfreulichen Gespräch, würde der Imperator Augustus ein besonderes Augenmerk auf die Qualität von Stilos Arbeit legen. Der morgendliche Appell war mit der entsprechenden Ernsthaftigkeit abgehalten worden. Stilo war nicht laut geworden, das war nicht seine Art, doch seine Soldaten wussten, wann sie den Bogen besser nicht übersspannten. Sie waren die Besten, sonst wären sie nicht bei den Cohortes Praetoriae, doch heute trieben sie ihre Professionalität auf die Spitze. So blieb Stilo vor allem in der Rolle des Organisators, dessen Blicke aufmerksam über die Zivilisten und über seine Männer strichen. Nur selten musste er einen Hinweis geben, Hauptsächlich besprach er mit seinen Unteroffizieren die Einteilung und das Vorgehen.


    Neben den offensichtlichen Prätorianern hatten sich einige seiner Männer in zivil unter das Volk gemischt, um die Stimmung auszuhorchen.

    Später und voller als sonst machten die Prätorianer sich auf den Rückweg. Und doch war keiner so trunken, dass er mit schwerer Zunge sprechen oder in Kurven zur Castra laufen würde. Dazu waren sie zu diszipliniert, besonders, wenn ein Vorgesetzter bei ihnen war. Zwar waren sie hier in keiner Grenzregion, wo jeden Moment eine Alarmierung stattfinden konnte, trotzdem erwarteten die Offiziere ein Mindestmaß an Disziplin. Die Rechnung zwackte Stilo im Geldbeutel, denn die Männer hatten sich nicht lumpen lassen. Als einer der letzten verließ er die Garküche.


    Die Nacht fühlte sich warm an im Vergleich zu den letzten Nächten, dennoch würde die Temperatur nach Mitternacht nicht oberhalb des Gefrierpunktes bleiben. Unterwegs bogen einige Kameraden noch in die Gassen ab, um es sich anderweitig gutgehen zu lassen, doch für Stilo war es für heute genug. Er würde seinen ersten Diensttag als Centurio nicht zerknittert und übernächtigt antreten.

    Das muss gefeiert werden

    Im Dunst der unscheinbaren Garküche drängten sich heute viel zu viele Männer. Alle Holztische waren belegt und nicht jeder fand einen Sitzplatz. Stilo hätte seine Beförderung auch in irgendeiner Taberna feiern können, aber in Anbetracht der Anzahl an Kameraden, die mit ihm gemeinsam feiern wollten, war seine Wahl auf diese billige kleine Lokalität gefallen, die ihr heutiges Glück kaum fassen konnte. Eine Horde hungriger Soldaten versprach immer gute Einnahmen. Das Essen war in Garküchen stets schon vorgekocht, so dass sie nicht lange würden warten müssen.


    "Sucht euch aus, was ihr wollt", ermunterte er seine Kameraden. Im Dunst von gemüsigem Getreidebrei, gebratenem Würstchen, geräuchertem Fisch und gekochtem Grünkohl ließ er sich nieder. Rechts und links neben ihm saßen seine alten Kameraden Dexter und Pansa, die er noch aus der Legio XV Apollinaris kannte. Zahllose Stimmen redeten durcheinander, Besteck klimperte, Stühle schabten über dem Steinboden. Tonbecher mit verdünntem Wein polterten auf den Tischen. Die meisten wählten Grünkohl mit extra viel Würstchen.


    Als alle mit Speis und Trank versorgt waren, erhob Stilo sich für eine kleine Rede. Er klopfte mit dem Löffel gegen seinen Tonbecher, um sich Gehör zu verschaffen, dann sprach er freierlich mit erhobenem Becher: "Das Wasser ist des Ochsen Kraft, der Mensch trinkt Wein und Gerstensaft. Drum stoß ich an mit Bier und Wein, wer möchte schon ein Ochse sein." Grinsend hob er den Becher noch ein Stück weiter. "Zum Wohl, ihr Säcke."


    Dann wurde geschlemmt ...

    Gedanken im Schatten


    Stilo kam gerade von einer Besprechung der Centuriones und Optiones seiner Kohorte wieder. In Roma nichts Neues. Wie es schien, war die Waagschale zwischen Kriminalität und Recht durch die Christenrazzia in Richtung der Ordnungshüter ausgeschlagen. Im Moment war alles ruhig. Die bekannten Krisenherde waren natürlich nicht verschwunden, aber sie hielten die Köpfe unten und vermieden es, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Kriminalität ließ sich nicht ausrotten, sie gehörte zu den Menschen dazu. Aber so lange sie derart gedämpft stattfand, dass das tägliche Leben in Rom nicht nennenswert gestört wurde, war das als Erfolg zu verbuchen.


    Noch immer gab es keine Rückmeldung vom Kaiser, doch Stilo fiel nichts ein, was nicht zu dessen Zufriedenheit gewesen sein könnte, von der kleinen Rüge bezüglich der unglücklich verstorbenen Häftlinge abgesehen. Dass so etwas geschah, wenn jemand in die Hände der Prätorianer fiel, war klar und nach seinem Verständnis auch einkalkuliert, aber bitte, wenn der Imperator Caesar Augustus das anders sah, würde er seinen Willen bekommen. Personen konnten auch außerhalb des Carcers verschwinden. Der Stachel des Skorpions reichte weit.


    Stilo hätte Feierabend machen können, aber stattdessen kümmerte er sich um einigen Schriftkram, der aufgrund fehlender Dringlichkeit bislang liegen geblieben war. Nein, der Kaiser würde nichts mehr finden, dass er beanstanden könnte ...