Nach Dienstschluss - noch mehr Arbeit und Thermen
Sein Centurio lag noch immer im Valetudinarium, sodass Stilo die Vertretung eigenverantwortlich übernahm. Böse war er darüber nicht, er arbeitete gern eigenverantwortlich. Die Abende verbrachte er damit, die Dienstpläne durchzugehen und sich Notizen zu machen, wie er das Ganze zu verwirklichen gedachte, sodass er auch gleich sah, wenn irgendwo im Vorfeld noch Absprachen zu treffen waren, die er ebenfalls erledigte. Stilo saß nach Dienstschluss meist in mit mehreren Tabulae am Tisch, anstatt seine Männer bei deren Freizeitvergnügungen zu begleiten. Einen Tag in der Woche hielt er sich jedoch eigens dafür frei, um sich nicht von ihnen zu entfremden. Er war nicht ihr Centurio, auch wenn er dessen Aufgaben stellvertretend übernahm, er war als Unteroffizier eher so etwas wie der große Bruder, wie ein Freund ihm einst das Verhältnis vom Optio zur Truppe bildhaft erklärt hatte.
Heute war der wöchentliche Tag der Freizeitvergnügungen. Cimber hatte leider viel zu tun, sodass Stilo nicht davon ausging, ihn im Ort zu treffen. Nachdem diejenigen, welche den Bedarf verspürten, sich in Satala bei ihren Freundinnen oder irgendwelchen Lupas die Hörner abgestoßen hatten, traf man sich entweder in der Taberna oder in den Thermen, um den Abend ausklingen zu lassen. Als eher gemütlicher Mensch und zudem erschöpft von der neuen Arbeit, bevorzugte Stilo die Thermen. Beim Ballspiel beteiligte er sich nur seinen Männern zuliebe, beim Ringkampf überhaupt nicht und am Ende schlief er jedes Mal, auf der Massageliege ein. Caius Caecilius Canina, mit dem er sich gut verstand, hatte er gebeten, ihn zu wecken, wenn sie zurück zur Castra mussten. Canina musste das jedes Mal und Stilo schlief wie ein Stein.