Dass jenes finstere Gewölbe erneut seinen Schlund aufgerissen hatte, überraschte Ravilla. Mit einer gewissen Verstörung gedachte er des verfluchten Dolches, welchen er heute bei sich trug, da er ihn loszuwerden beabsichtigte. Oft hatten seine Schritte ihn an der alten Villa vorbeigeführt, stets war die Katakombe verschlossen gewesen, doch kaum trug das unheilvolle Eisen er bei sich, lud die Tiefe ihn ein, hinabzusteigen. Fast schien es, als hätte Pluto seine Hand im Spiel, von dessen Altar die Waffe einst stammte. Anaxis hatte die Führung angegeben, trat als erster hinein, gefolgt vom Seius, der in Argwohn sich umsah. Friedlich und ruhig wie ein Mausoleum lag dieser eigenwillige Keller.
Doch dort - Feuerschein? Gesang?
Erstaunen zeigte sich nun in seinem Antlitz. Anaxis trat auf ein Zeichen seines Herrn beiseite, um ihm den Weg freizugeben, als er der Zwiebelprinzessin gewahr wurde. Und während der Sklave dezent im Hintergrund verharrte, trat Ravilla gemessenen Schrittes nach vorn, um in einer höflichen Entfernung stehenzubleiben.
"Mir scheint, wir sind uns in der Vergangenheit bereits begegnet", erklang in ruhigem Ton sein Gruß. "Erinnerst du dich meiner? Traurig waren die Umstände zu jener Zeit, besser sind sie hoffentlich in diesen Tagen. Gestattest du mir, näherzutreten und mich ein wenig zu dir zu gesellen?"