Zum Auftakt des Wagenrennens drehten die Gespannte eine Ehrenrunde, im stetigen Geleit von Musikanten und Tänzern. So hatte jeder Zuschauer Gelegenheit, sich von den heute antretenden Aurigae und Pferden ein Bild zu machen. Sechs Factiones gab es, vier nahmen zum heutigen Rennen teil. Da eine jede Factio zwei ihrer Lenker ins Rennen schickte, starteten ganze acht Gespanne, was auf ein spannendes Rennen hoffen ließ. Auf den Zuschauerrängen kündete Beifall von der Freude, ihre Favoriten in Aktion zu sehen. Währenddessen verlasen Herolde die Informationen zu den Fahrern, die heute antraten.
Praesina
Die Factio Praesina blickte auf Zeiten des Ruhmes zurück, in denen ihre Lenker für Spitzenplatzierungen gesorgt hatten. Nun befand sich der Rennstall in einem Prozess der Erneuerung. So verwunderte es nicht, dass neben einem erfahrenen Fahrer auch ein Nachwuchstalent heute starten durfte.
Braecus war seit Anbeginn ein Fahrer des grünen Rennstalls. Die Anhänger der Praesina schätzten ihn für seine Umsicht. Vier Schimmel lenkte er, von denen jenes rechts außen ein wenig herausstach. Das ursprünglich dort laufende Tier war nach einem Sturz ausgefallen und Braecus hatte ein wenig mit dieser Konstellation zu kämpfen. Offensichtlich mangelte es dem Gespann mit dem neuen Pferd nun ein wenig an Harmonie.
Vier Braune zogen den zweiten grünen Wagen. Die wundervoll harmonierenden Tiere waren vielleicht die einzige Sicherheit bei dieser Kombination. Der Fahrer Synnesis erfüllte als südländischer Typ alle Klischees in vortrefflicher Weise. Im Gegensatz zu seinem Mitstreiter verhielt er sich temperamentvoll und bisweilen unberechenbar. Sein teurer Einkauf hatte sich nur temporär ausgezahlt, mal überzeugte er durch sehr gute Rennen, mal versagte er völlig. Aufgrund seiner risikoreichen Fahrweise war schwer abzuschätzen, wie es für ihn jeweils laufen würde.
Albata*
Gewandet in Schwarz und Weiß boten die Gespanne des weißen Rennstalls heute die auffälligste Erscheinung unter den Aurigae.
Lusorix trug schwarze Kleidung, um den Arm eine weiße Binde geschlungen. Dafür war sein Wagen komplett weiß gestrichen und seine Pferde waren annähernd perfekte Schimmel.
Athenodorus trug komplett weiße Kleidung und auch sein Wagen leuchtete wie Schnee. Seine Pferde jedoch waren so schwarz, wie es nur möglich war. Die beiden Fahrer waren durch die konträre Gestaltung auch auf die Distanz gut zu unterscheiden, was den Anhängern des weißen Rennstalls Gelegenheit gab, stets den korrekten Namen zu bejubeln, was sie auch lautstark taten.
Aurata
Die Factio Aurata warb mit den Tugenden Disziplin, Eifer und Wille. So verwunderte es wenig, dass sie sich insbesondere beim Mann der Straße großer Beliebtheit erfreute. Kampf und Leidenschaft statt Protz und Pomp versprach man sich von den Goldenen - es würde sich zeigen, ob sie diesem Anspruch heute gerecht werden konnten.
Sotion galt mit seinen siebenundzwanzig Jahren als der erfahrenste Auriga des goldenen Rennstalls. Er zeichnete sich durch eine kompromisslose Fahrweise aus und scheute kein Risiko.
Tanco indes mit seinen zwanzig Jahren hatte einen der alten Fahrer abgehängt und galt nun als neue Hoffnung der Factio Aurata. Wenngleich er noch im Schatten seines erfahrenen und beliebten Mitstreiters stand, hofften die Anhänger der Goldenen in Zukunft auf Großes von ihm.
Russata
Der rote Rennstall hatte einst zahlreiche Siege hervorgebracht. Mit ihren roten Wagen, roten Tuniken und je vier feurigen Füchsen boten die beiden Aurigae der Factio Russata einen eindrucksvollen Anblick.
Proteneas war mit seinen dreißig Jahren nicht mehr der Jüngste, punktete jedoch durch seine Erfahrung. Er hatte seine Pferde schon durch alle Höhen und Tiefen gelenkt und den härtesten Gegnern die Stirn geboten.
Tamos mit seinen neunzehn Sommern und Wintern war der jüngste Hoffnungsträger der Factio Praesina. Es würde sich erweisen, ob Alter und Erfahrung oder das Feuer der Jugend heute besser abschnitten.
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Erfahrungswerte der Aurigae zum Start:
Braecus 10
Synnesis 11
Lusorix 9
Athenodorus 5
Sotion 10
Tanco 9
Proteneas 12
Tamos 4
Sim-Off:*Im Sinne der Lesbarkeit habe ich für die Albata der grauen Schriftfarbe anstelle der weißen den Vorzug gegeben.