"Geehrt?" Sabaco mustert sie prüfend. Es gab nicht viele, die Wert auf seine Aufmerksamkeit legten. Die meisten versuchten, sie im Gegenteil zu vermeiden. "Wie man es nimmt. Das liegt ganz bei dir." Doch als sie sich für seine Gesellschaft bedankte, lächelte er.
Nachdem der Sklave den Wein auf einem Tablett gebracht hatte, schenkte Sabaco für sie beide ein. In der Zwischenzeit entschlüpfte das kleine Mädchen, das noch bei ihnen gestanden hatte. Man konnte es der Kleinen nicht verübeln. Er galt als Kinderschreck und Babys fingen an zu weinen, sobald er sich über sie beugte. Selbst mit Frauen fiel ihm der Austausch schwer, da er Tag für Tag nur mit Soldaten sprach und viel mit dem Tod konfrontiert war. Damit konnte er eine Dame kaum behelligen und durfte es auch nicht, da die meisten Dinge unter Geheimhaltung standen. Vermtlich ahnte Matidia nicht, dass er gerade geistige Schwerstarbeit leistete und sich extrem anstrengte, um den Faden nicht abreißen zu lassen. Hatte er sich jemals solche Mühe gegeben?
Sein Gesichtsausdruck änderte sich, als sie von dem Überfall berichtete. Sein Antlitz wurde hart wie Basalt, in dem zwei Eiskristalle schimmerten. Er trat einen halben Schritt an Iunia Matidia heran, da sie sehr leise gesprochen hatte. "Ich werde mit der Turma Secunda die Strecke untersuchen. Sie werden bezahlen. Beschreibe mir ihren Anführer so genau wie möglich. Wahrscheinlich ist er uns bekannt. Ich werde die Angelegenheit priorisieren. Der wird dir keine Angst mehr machen, Matidia."