"Was auch immer es braucht, um auf dich aufzupassen - wenn ich es nicht habe, besorge ich es." Ein sicheres Haus, Leibwächter, völlig egal. Bei den Göttern, er hatte ganz vergessen, wie teuer eine Frau im Unterhalt war! Es wurde Zeit, dass er seiner Karriere einen Schubs gab. Er brauchte ein paar mehr Prämien, Auszeichnungen, Empfehlungen ...
Als sie sich so fest an ihn schmiegte, verflogen seine berechnenden Gedanken. Sie schien so facettenreich und launisch zu sein, wie man es den Iuniern nachsagte. Er blieb er stehen, löste den Arm, an den sie sich klammerte, um ihn um ihre kalte Schultern zu legen. Warum sie seine Nähe suchte, vermochte er nicht zu deuten, ob es Angst war, die Suche nach Wärme oder ob sie ihm nahe sein wollte. Nun spürte sie nicht nur seinen Arm, sondern seine ganze Flanke. Damit sie bequem gehen konnte, zog er ihren Arm um seine Taille. Das war nicht sonderlich höflich von ihm, aber es fühlte sich verdammt gut an.
"Mir gefällt es in Mogontiacum, auch wenn ich oft an Tarraco denke. Die Sommer sind länger in Hispania und so heiß, dass man Mittags eine Pause einlegen muss. Auch die Sklaven haben Ruhe, sie sollen ja nicht umkippen. Das wahre Leben im Sommer beginnt in Tarraco nach Sonnenuntergang." Er blinzelte. "Alte Gewohnheiten wird man nicht so schnell los. Ich bin ein Nachtmensch geblieben. Aber die wichtigsten Dinge im Leben stehen nicht fest an einem Ort, sie laufen herum und reisen manchmal um die halbe Welt. Sie sind nicht in Sesterzen oder Sonnentagen aufzuwiegen. Hier habe ich alles, worauf es ankommt."
Er drückte mit den Fingern kurz ihre Schulter, dann gingen sie die Straße entlang in Richtung der nächtlichen Stadt.