Beiträge von Publius Matinius Sabaco

    <<< RE: Die Werkstätten


    "Legt alles dort auf den Boden. Danke fürs Helfen."


    Nachdem die beiden hilfsbereiten Milites alles abgeladen und sich wieder verzogen hatten, begann Sabaco seinen Schrank einzuräumen. Dabei ging er sehr sorgfältig vor, so wie er es gelernt hatte. Die Tuniken waren sauber zusammengelegt und exakt gestapelt, auch die übrigen Habseligkeiten lagen so, dass er sie mit einem Griff benutzen konnte. Waffen und Rüstungen packte er auf die entsprechenden Ständer und Halterungen. Das Fenster, was er offen gelassen hatte, um frische Luft hineinzulassen, verschloss er nun. Er warf einen Blick auf das Bett, aber Nein. Später. Sabaco war noch nicht fertig damit, sich umzusehen.


    RE: Liegeplätze der Schiffseinheiten >>>

    "Danke, Mann", murmelte Sabaco dem Miles zu, der ihm die Tuniken hingelegt hatte, ehe er sich der Ausrüstung widmete. Das Material war in gutem Zustand und Gebrauchsspuren normal. Nichts fehlte. So unterzeichnete Sabaco. "Hm, ja. Wär gut, wenn einer mit schleppen helfen könnte." Seine Privattuniken zog er in seine Richtung. Die unterzeichnete Tabula schob er zurück und begann, seine Ausrüstung handlich zusammenzuschnüren, was nach Jahren der Routine für ihn kein Problem mehr darstellte.


    Classis Germanica

    Ausrüstung Marineinfanterie:


    II blaue tunicae

    II Paar caligae

    II feminaliae (Beinlinge)

    IV Tibialia (Socken)

    I lorica segmentata

    I cassis (Helm)

    I crista (Helmschmuck)

    I gladius (Kurzschwert)

    I parma (Ovalschild)

    I puggio (Dolch)

    II hasta

    I focale (Halstuch)

    I cingulum militare (Gürtel)

    I mantica (Sack)

    I paenula (Mantel)

    I pera (Tasche)

    I lucerna (Öllampe)

    I patera (Kasserolle)

    I ampulla (Feldflasche)

    I situla (Topf)

    I ligula (Löffel)

    I cultellus (Messer)

    I reticulum (Netz)

    I furca (Tragestange)

    I Fell

    III Lederriemen


    Vollständigkeit: PUBLIUS MATINIUS SABACO

    Gundalf ,Imm. I.COH.I.Cen. Cl.Ger

    ANTE DIEM VI KAL FEB MMDCCLXXIV A.U.C.

    Diese Tuniken waren nicht nur gut, sie waren heilig. Selbst wenn sie in Fetzen hingen, würde Sabaco sie noch anziehen. Genau wie er die Schnur aus Astragalen noch immer aufbewahrte, die Stilo ihm mal als angeblich magischer Glücksbringer geschenkt hatte, als Sabaco im Valetudinarium lag. Nachdem es ihm besser ging, hatte Stilo den kleinen Schwindel aufgeklärt und ihm zum Ausgleich einen echten Glücksbringer kaufen wollen, aber Sabaco mochte keinen anderen. Er wollte genau diesen. Auch jetzt trug Sabaco die Kette aus Knöchelchen um seinen Hals.


    "Ja, dann brauche ich dann von deinem Kollegen einen Satz Diensttunikas und hier von dir eigentlich alles. Die Ausrüstung habe ich bei der Legio gelassen, als ich versetzt wurde."

    <<< RE: Officium III - Centurio Classicus - Marineinfanterie


    Schnucklig. Sabaco blickte sich um. Das erste Mal, dass er eine eigene Unterkunft besaß. Damit hatte er nicht gerechnet, weil die Optiones der Legio bei den Mannschaften untergebracht waren. Er warf sein Gepäck auf den Boden. Das Pferd hatte seinen Platz im Stall gefunden, wo es Heu und Hafer fressen und sich ausruhen konnte, bis er es eines Tages wieder benötigte. So schnell würde das nicht der Fall sein. Da es sich um ein altes, ruhiges Tier handelte, war das in Ordnung.


    Sabaco strich mit der Hand über den Schreibtisch und die Stuhllehnen, ehe er in den Schrank schaute. Ein Schrank, wie genial war das! Keine Truhe, in deren dunklen Tiefen man nie etwas fand und sich beim Wühlen darin jedes Mal fast den Rücken brach. Nein, man hatte Sabaco einen richtigen Schrank gegönnt, lichtdurchflutet und übersichtlich.


    Er öffnete das Fenster, um hinauszusehen. Der Anblick ließ sein schwarzes Herz höher schlagen. Er hatte direkten Blick auf das Treiben bei den Anlegestellen! Er schob den Tisch längs davor so, dass er beim Arbeiten mit einem Blick nach links hinaussehen konnte. Blickte er nach rechts, sah er die Tür. Bei so einem guten Ausblick wäre er ein Narr, sich mit dem Rücken zum Fenster zu setzen, nur damit die Gäste nicht als Erstes seinen Arsch sahen, wenn sie eintraten. So mit dem verdrehten Tisch war es ein guter Kompromiss.


    Nachdem er den Schrank eingeräumt hatte nahm er die Tunika, die er nicht am Leib trug über den Arm und ging damit zur Werkstatt.


    RE: Die Werkstätten >>>

    Sabaco nickte anerkennend, als Thalatio ihm berichtete, der Nauarchus hätte sich von der Pinne an hochgedient. Dafür gebührte jedem Respekt, der das leistete. Der Abschied von Thalatio war ebenfalls freundlich und Sabaco begann, sich wohlzufühlen.


    "Danke, Kamerad. Ich werd den Nauarchus nicht enttäuschen. Dazu bin ich nicht hier."


    Sabaco verabschiedete sich, um dem Mann nicht länger auf den Sack zu gehen und suchte seine Unterkunft.


    Cubicullum Suboptio Matinius Sabaco >>>

    Da der Mann, der jetzt eintrat, wohl nun ein Centurio war, salutierte Sabaco. Die Meldung des Suboptio bestätigte die Vermutung, das war ein Offizier, mehr noch als Centurio, das war der Nauarchus persönlich! Sabacos Mundwinkel verzogen sich zur Andeutung eines Lächelns, weil er sich über die freundliche Begrüßung freute.


    "Danke, Nauarchus. Ich werd aus dem Durchschnitt, der hier so als Tirones aufschlägt, Männer machen, auf die du stolz sein kannst." Sabaco hatte nicht die geringsten Zweifel, dass er das hinbekommen würde. Die meisten schissen sich schon ein, wenn er sie mal finster ansah und sein neues Gebiss komplettierte die Ausstrahlung. Der Rest war Routine und Gewissenhaftigkeit. Die Schiffe wollte er gern sehen, "sein" Schiff vor allem. "Wo muss ich jetzt hin? Und wo mich morgen melden?"

    Mit verwirrtem Blick reichte Sabaco dem Einäugigen das Schreiben. Er hatte nur die erste Zeile des Schilds an der Tür gelesen und deshalb einen Centurio erwartet.





    IN NOMINE IMPERII ROMANI

    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI



    VERSETZE ICH DEN:



    Eques der Legionsreiterei

    Publius Matinius Sabaco



    Legio XV Apollinaris

    PROVINCIA Cappadocia



    MIT SOFORTIGER WIRKUNG ALS


    SUBOPTIO NAVALORUM

    ZUR CLASSIS GERMANICA

    NACH GERMANIA SUPERIOR.


    DER SUBOPTIO NAVALORUM HAT SICH DORT IN ANGEMESSENER ZEIT; SPAETESTENS

    KAL FEB DCCCLXXI A.U.C. (01.02.2021/118 n. Chr.)

    ZUM DIENST ZU MELDEN


    Dieser Bescheid gilt als Passierschein bis Germania Superior.


    FUER DEN ROEMISCHEN KAISER


    TRIBUNUS ANGUSTICLAVIUS

    TITUS TUCCIUS TYCHICUS

    legio-xv-tribunus-angusticlavius.png


    Nichts ahnend trat Sabaco ein, immer noch tiefenentspannt. Würde man ihn einmal die Woche irgendwas abfackeln lassen, wäre er vermutlich die ausgeglichenste und liebenswürdigste Person des Imperiums. Dazu die Aussicht auf den versprochenen wöchentlichen Herrenabend mit seinem Brüderchen ... das Leben konnte schön sein. Er salutierte.


    "Salve, Centurio! Publius Matinius Sabaco, neuer Suboptio Navalorum der Classis Germanica, meldet sich zum Dienstantritt."


    Den Versetzungsbefehl hielt er noch in der nicht salutierenden Hand, da er annahm, ihn gleich vorlegen zu müssen.

    An die Begrüßung konnte er sich gewöhnen. Wie sie alle fein salutierten, das mochte er und grüßte zurück, während er vorbeiging, das alte, voll bepackte Pferd im Schlepptau. Das würde er hier irgendwo unterbringen müssen, nahm aber an, dass das kein Problem darstellen würde. Die ganzen Tribuni und all das Pack hatten schließlich auch Pferde. Derlei vor sich hin denkend spazierte Sabaco ins Innere des Lagers auf dem Weg zur Principia, um sich anzumelden.


    RE: Officium III - Centurio Classicus - Marineinfanterie >>>

    <<< RE: Porta Praetoria - Einjeder der Einlass in das Castrorum wünscht muss sich hier melden!


    Sabaco klopfte. Hoffentlich war das jetzt die richtige Tür. Pferd und Gepäck warteten draußen. Ihn umfing immer noch der würzige Duft von Rauch, doch das war nichts Ungewöhnliches. Schließlich hatte jedes Contubernium einen eigenen Ofen und Feuerschalen. Vermutlich waren die verdammten Vigiles oder vergleichbares Pack schon dabei, sein schönes Feuer zu löschen. Wenn er sich zurückerinnerte an das tosende Inferno, ging es ihm noch ein ganzes Stück besser. Die gute Laune würde erfahrungsgemäß einige Tage bis Wochen anhalten, ehe er wieder merkte, dass ihm etwas fehlte, dem er noch keinen Namen hatte geben können, dessen Lücke aber das Feuer hervorragend auszufüllen vermochte.

    ... ja, sie war. Sabaco ließ den Mann in Ruhe gaffen, während er das Schreiben hervorkramte. Sollte er nur. Schauen und schauen lassen, so hielt er es.


    "Publius Matinius Sabaco. Ich habe einen Versetzungsbefehl." Die würden sich freuen.



    IN NOMINE IMPERII ROMANI

    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI



    VERSETZE ICH DEN:



    Eques der Legionsreiterei

    Publius Matinius Sabaco



    Legio XV Apollinaris

    PROVINCIA Cappadocia



    MIT SOFORTIGER WIRKUNG ALS


    SUBOPTIO NAVALORUM

    ZUR CLASSIS GERMANICA

    NACH GERMANIA SUPERIOR.


    DER SUBOPTIO NAVALORUM HAT SICH DORT IN ANGEMESSENER ZEIT; SPAETESTENS

    KAL FEB DCCCLXXI A.U.C. (01.02.2021/118 n. Chr.)

    ZUM DIENST ZU MELDEN


    Dieser Bescheid gilt als Passierschein bis Germania Superior.


    FUER DEN ROEMISCHEN KAISER


    TRIBUNUS ANGUSTICLAVIUS

    TITUS TUCCIUS TYCHICUS

    legio-xv-tribunus-angusticlavius.png


    << RE: Porta praetoria – Haupttor (Vor dem Betreten des Lagers bitte hier anmelden!)


    Es gab einen Geist, der nie vergaß und nie vergab. Als Sabaco die Taberna Silva Nigra erreichte, lag Dunkelheit über Mogontiacum. Als er zurück in die Dunkelheit wich, gebar das Gebäude sein Flammenkind, das er in sein Inneres gesät hatte mit umsichtiger Hand. Eine kühle, feuchte Gasse wurde sein Beobachtungsposten der Geburt. Nur mühsam konnte er genügend Distanz zwischen sich und das Feuer bringen, um nicht gleich aufzufallen, während der Brand bald brüllend hinauf in den Nachthimmel schlug. Sabaco lehnte gegen die Mauer, den Kopf zur Seite geneigt, Schweiß im Gesicht, die Hand unter der Tunika, das Herz so lichterloh brennend wie das Haus vor ihm. Sie alle würden büßen ... es gab niemanden, der unschuldig war. Als der Dachstuhl in einem Funkenschauer zusammenbrach und die Flammen an den Nachbarhäusern leckten, sank Sabaco stöhnend auf die Knie.


    RE: Porta Praetoria - Einjeder der Einlass in das Castrorum wünscht muss sich hier melden! >>

    "Ich werde meine Zähne putzen. Das kann ich nach der Heilung, ohne dass ich mir vor Schmerzen einen abtanze. Dicax hat nur seinen Job gemacht ... aber einen verdammt guten. Er ist ein fähiger und anständiger Kerl."


    Sabaco wirkte immer noch verträumt, während er sprach, er merkte jedoch auf, als Ocella Sorge verlauten ließ und schüttelte langsam den Kopf.


    "Ich tu nichts Falsches, Ocella. Du weißt als Einziger, dass ich nie ... etwas Falsches getan habe."


    Nun, da er wusste, dass Ocella nicht erneut aus der Welt war, sondern gleich nebenan, fiel ihm der Abschied leichter. Man durfte nicht auseinanderreißen, was zusammengehörte. An Stilo würde Sabaco einen Brief schreiben, aber erst nach der Eingewöhnungszeit, sonst kam nur Gejammer und Gefluche heraus. Er wollte ihm Gutes schreiben können, denn außer Ocella war Stilo vermutlich der einzige Mensch, der Sabaco je gemocht hatte.


    "Sobald ich kann, komme ich dich besuchen. Pass auf dich auf.

    "Nur ein paar Ecken weiter?" Man sah Sabacos zerbeultem Gesicht an, dass es dahinter arbeitete. "Du meinst ... der Hafen hier ... das ist nicht nur irgendein kleiner Nebenhafen, sondern hier ist das alles stationiert? Das ist der Hauptstützpunkt der Classis Germanica?"


    Sabaco hatte sich das Gelände nie angesehen, auch, weil nur Angehörige der dazu gehörgigen Truppe Zutritt hatten, wenn man keinen gewichtigen Grund vorzuweisen hatte. Er war davon ausgegangen, der Stützpunkt der Classis Germanica sei sonst wo und er würde seine Zeit allein auf dem Meer verbringen, weil er sich nie mit der Classis befasst hatte. Nun erhellte sich seine finstere Miene und er brachte sogar ein schmerzhaftes Lächeln zustande. Sein Gebiss sah nach der Bearbeitung durch den Medicus aus wie das eines Haifischs, weil etliche abgesplitterte Ecken weg gefeilt worden waren und hier und da ein ganzer Zahn fehlte. Ein schönes Lächeln hatte Sabaco noch nie besessen, doch jetzt sah es aus wie das Grinsen eines Ungeheuers.


    "Das sind gute Neuigkeiten! Ich dachte, die schicken mich an irgendein Nordseekaff. Ein regelmäßiger Herrenabend ... ja, das machen wir." Nun wieder besserer Dinge drückte er Ocella zum Abschied. Ob sein Bruder das mochte, war ihm egal. "Danke für alles. Ich glaube, du und dieser Dicax, ihr habt mein schäbiges Leben gerettet."


    Viele Menschen würden sich nicht darüber freuen, dass Sabaco weiterhin sein Unwesen trieb und im bald genesenen Zustand künftig besonders effektiv dabei sein konnte, aber hoffentlich würden genügend darunter leiden - vor allem Germanen. Er trat ein paar Schritte zurück, sehr zufrieden dreinblickend und etwas abwesend. Etwas gab es noch zu erledigen, bevor er die Classis aufsuchte ... etwas, das in ihm schwelte, seit er die Taberna Silva Nigra verlassen hatte. Doch das hatte nichts mit Ocella zu tun.

    <<< RE: Ausbildungsturma Ala II Numidia


    Mit vollem Gepäck und seinem alten Pferd am Zügel wartete Sabaco an der Porta auf Ocella. Er hoffte, sein Bruder würde sich zum Abschied kurz sehen lassen, denn Sabaco ging es nicht gut. Er trug die Tunika und die Beinlinge, die sein Bruder ihm geschenkt hatte und beides war gut gepflegt, doch ein schwarzer Bartschatten verdunkelte Mund und Kiefer.

    <<< RE: Valetudinarium - Lazarett


    Sabaco hatte die Schnauze voll. Ihm tat das Maul weh, er hatte abartigen Durst auf Wein und er war geil bis unter die Schädeldecke, aber nichts funktionierte. Mit abgründiger Laune griff er nach dem Schreiben.


    "Versetzung ... zur Classis Germanica? ARSCHLECKEN!"


    Das zusammengeknüllte Schreiben landete sonstwo. Wer sich auf dem Gang befand, durfte Zeuge von Sabacos Wutgebrüll werden. Was sollte er verdammt noch mal bei der Classis?! Da kannte er niemanden! Er hatte doch nach Cappadocia gehen sollen mit Stilo. Wenn man ihn schon bei den Auxiliaren brauchte, warum dann nicht wenigstens bei der Ala, wo Ocella war? Wieso immer er?!


    Die Beförderung hatte er in seiner Wut nicht einmal bemerkt. Es dauerte, ehe Sabaco sich so weit beruhigt hatte, dass er begann, seine Habseligkeiten zu packen. Es war besser, wenn ihm jetzt keiner dumm kam.


    RE: Porta praetoria – Haupttor (Vor dem Betreten des Lagers bitte hier anmelden!) >>>