Beiträge von Publius Matinius Sabaco

    Auf brütende Hitze folgte ein verfrühter Herbsteinbruch. Jeden Nachmittag goss es wie aus Kübeln. Die Soldaten ertrugen die Nässe stoisch. Die Wollmäntel mit Kapuze fingen das meiste ab. So lange es warm war und die Wege wieder trockneten, war alles gut.


    Die neue Via Seia sorgte dafür, dass die Patrouillen schnell ins germanische Herzland gelangen konnten, von wo aus sie in alle Richtungen ausschwärmten. Sabaco bildete sich nicht wenig darauf ein, wie sicher und ruhig der Landstrich aktuell war.

    Die Patrouillen fanden regelmäßig statt, ungeachtet der extremen Hitze, die über Germania hing. Es war kein Vergleich zu den Sommern, die Sabaco aus Hispania kannte. Er achtete darauf, dass seine Männer genügend tranken und regelmäßig rasteten, vorzugsweise an Gewässern, wo sie und die Pferde sich abkühlen konnten. Abends badeten sie im Kaltwasserbecken der Thermen oder, wenn man seine Ruhe wollte, manchmal im Rhenus, der zwischen den Weiden und dem Schilf auch einige schöne Sand- oder Kiesufer besaß. So kamen sie gut über die heißen Tage. Wichtig war, die Routinen beizubehalten und keine Zeiten der Schwäche zuzulassen. Es wäre fatal, wüssten die Germanen, dass Rom während der heißen Mittagszeit die Wachsamkeit vernachlässigte und so geschah dies nie, auch um den Preis des einen oder anderen Sonnenstichs. Im Grunde blieben sie rund um die Uhr gleichermaßen einsatzfähig und einsatzbereit.

    Das Kind, als ob Sabaco nichts Besseres zu tun hätte. Für ihn war das Balg ein nutzloser kleiner Spitzel. Ihn nervten diese germanischen Zivilisten, die in seinen Augen genau so Kombattanten waren, weil sie die Krieger unterstützten. Ginge es nach ihm, so würde er nicht unterscheiden, sondern alles, was nicht römisch genug war, gleichermaßen behandeln. Wurde hier eine Strafexpedition vorbereitet oder eine diplomatische Mission?


    Aber er nickte dem Tribun zu, ehe er sich wieder an die Arbeit machte.

    Sabaco wollte den Gruß gerade erwidern, da gab ihm einer seiner Männer ein Stichwort, dass es dringend war. In solchen Fällen hatte der Decurio seine Soldaten ausdrücklich angewiesen, ihn zu unterbrechen, womit auch immer er gerade beschäftigt sei. Was der Tribun davon hielt, war in diesem Moment zweitrangig, da Sabaco hier seiner eigenen Aufgabe, für ihrer aller Sicherheit zu sorgen, Vorrang einräumte.


    "Nuntio", bellte er.


    Alwin kam sofort auf den Punkt. "Unsere Kundschafter haben fünf Meilen von hier entfernt einen germanischen Jungen aufgegriffen, der nach eigenen Angaben versuchte, sich dem Tribun zu nähern."


    Kinder gaben bekanntlich vortreffliche Spitzel ab, weil die meisten sie für harmlos hielten. Nicht so Sabaco. "Na, dann befrage das Balg, was es bei ihm wollte!" Er gedachte nicht, sich persönlich mit einem Kind zu befassen. Ihn interessierten nur die Ergebnisse. So weit kam es noch, dass er sich von einem Germanenbalg von seinen militärischen Pflichten ablenken lassen würde.


    "Das haben unsere Kundschafter bereits. Der Junge bittet um Hilfe für seine kranke Mutter. Um römische Medizin."


    Sabaco hielt das für einen Vorwand, für eine dreiste Lüge, um hier herumschleichen zu können, das Kind gehörte übers Knie gelegt. Der Tribun hatte ihn ja bereits entlassen, deswegen sagte er jetzt zum Abschied: "Tribun, auch dir einen ruhigen Dienst. Ich muss mich jetzt um germanisches Geschnüffel kümmern." Nicht um das Kind, dafür hatte er keine Zeit, sondern um den, der es schickte ...

    "Wir sind die gesamte Via Seia abgeritten und konzentrieren uns nun auf die Sicherung der hier arbeitenden Männer. Ein Erkundungstrupp kontrolliert derzeit den Radius von zehn Meilen. Bislang ist alles ruhig, die Materiallieferungen kommen ohne Probleme durch. Aber wie ich inzwischen in Erfahrung gebracht habe, hat die Neuigkeit mittlerweile unter den Stämmen die Runde gemacht. Man weiß jenseits des Limes Bescheid, dass eine Straße von Mogontiacum aus durch Germania Magna gebaut wird. Natürlich murrt man. Die Tölpel begreifen nicht, dass sie zu ihrem Vorteil ist. Ob sie nun mit Rom handeln wollen oder nicht, die Straße kann von allen genutzt werden. Lieber waten sie durch Schlamm! Aber es ist derzeit kein Angriff geplant und keine Sabotage."

    Sabaco hatte die schillernde Figur des senatorischen Tribuns schon längst erspäht. Er ließ seine Reiter eine Linie bilden. Als deren Offizier übernahm er stellvertretend den Gruß. Mit straffer Haltung rief er: "Ave, Tribun Seius Ravilla!" Er drosch die Faust auf sein Herz. 'Ave' war vielleicht etwas hochgegriffen, aber wenn schon, denn schon. Der Tribun schien etwas von ihm zu wollen, doch bei einem Offizier dieser Größenordnung nahm Sabaco es mit dem Protokoll genau und sagte keinen Ton, bis er ihn nicht zum Sprechen aufgefordert wurde.


    Derweil erfreute er sich an dem Anblick. Ravilla war schon ein Leckerchen, auch wenn er sich noch nicht im Feld bewährt hatte, weshalb Sabaco ihn als Kommandanten nur bedingt ernst nahm. Immerhin, er schien sich seiner Verantwortung bewusst zu sein und sauber zu arbeiten. Bilslang gab es keinen Anlass zur Klage. Vor allem war der Tribun der Bruder von Sabacos bestem Freund Stilo, weshalb Sabaco und Ravilla, so unterschiedlich sie waren, sich auch privat kannten. Für Sabaco implizierte das eine besondere Verpflichtung, und so ergab es sich fast von selbst, dass er den schrulligen Tribun mochte und ihn gegen Kritiker verteidigte.

    Nachdem Hunulf sich verabschiedet hatte, gab Sabaco seinen Männern noch etwas Zeit, sich zu erholen, etwas zu essen und zu trinken oder sich die Beine zu vertreten. Dann setzten sie ihre Patrouille entlang des Ufers fort. Der Tag war herrlich und er freute sich auf den Dienstschluss, wo er in den glitzernden Fluten des Rhenus baden wollte.

    Während Scato sprach, zog Sabaco gerade seine blaue Tunika an. Als er wieder oben herausschaute, war Scato gerade dabei, zu gehen. "Warte doch mal." Wie konnte einer nur so viel Unruhe verbreiten?


    Sabaco schlug ein paar Kekse in ein Leinentuch. Dabei versperrte er mit seinem Rücken die Sicht. Unauffällig legte er eine handvoll Silberdenare dazu. Das entsprach ungefähr dem Tageslohn eines Optio valetudinarii - ohne die Abzüge, welche vom Dienstherren für für Waffen, Kleidung und Verpflegung einbehalten oder als Rücklage gutgeschrieben wurden. Durch die Kekse und die feste Schnürung klimperte das Geld hoffentlich nicht, so dass Scato es erst fand, wenn er den Proviantbeutel öffnete. Er verschloss das straffe Päckchen mit zwei Knoten und drückte es dem Optio valetudinarii in die Hand "Marschproviant."


    Dann hielt er ihm galant die Tür auf. Sabaco sah im Gesicht immer noch furchtbar aus, hatte jedoch mittlerweile etwas Farbe bekommen und konnte wieder lächeln.

    Wenigstens eines, das mal ohne Zwischenfälle ablief, ohne Wenn und Aber. Nach dem Ärger mit Ocella hätte Sabaco jetzt kein Nein verkraftet. Auch, wenn er zugeben musste, dass er noch weit vom tatsächlich gesunden Zustand entfernt war, schätzte er sich selbst so ein, dass er wieder führen konnte. Er wollte wieder raus, zu seiner Truppe. "Danke, Scato. Hast was gut bei mir."

    Vom Theatrum aus war es nicht weit bis zur Domus Iunia. Der Mond leuchtete ihnen den Weg über die schweigende Landstraße. In der Ferne klang die Musik der nächtlichen Stadt, die immer leiser wurde, je weiter sie sich entfernten. Stattdessen zirpten die Grillen im feuchten Gras. Sabaco brachte Iunia Matidia bis an die Porta der Domus Iunia, noch immer nicht im Klaren darüber, dass sie eigentlich woanders wohnte. Er blieb stehen und sah ihr in die Augen.


    "Sehen wir uns wieder, Matidia?", fragte er. Dabei strich er ihr das Haar hinter das kalte Ohr.

    Sabaco grinste nur und verzichtete auf eine Antwort. Stattdessen sagte er: "Solltest du jemals Ärger mit römischen Soldaten haben, gib ihnen das Geheimwort Phoca*. Wenn sie nicht zur Ala gehören, werden sie wahrscheinlich nicht wissen, was das bedeutet, aber indem sie es weiterleiten, kann dir Hilfe zugespielt werden. Das Geheimwort verhindert, dass du offenlegen musst, unser Informant zu sein und für mich zu arbeiten, erhältst aber trotzdem Hilfe. Je weniger davon wissen, umso besser."


    Das galt auch für die eigenen Leute. Zum Abschiedsgruß hob er die Hand. Wenig später war von dem Hufklang von Hunulfs Pferd nichts mehr zu hören. Als er fort war, vervollständigte Sabaco seine Notizen, denn Details vergaß man schnell. Das schriftliche Festhalten dieser Dinge barg ein gewisses Risiko. Es bestand die Möglichkeit, dass diese Tabula bei einem Überfall in die Hände der Germanen geriet, weshalb Sabaco vorerst mit Kürzeln arbeitete und die Tabula anschließend gut in seiner Satteltasche verstaute:


    INFORMATIONEN AUS GERMANIA MAGNA


    Informant: H.

    Bearbeitender Offizier: P.

    Datum: ID IUN DCCCLXXIII A.U.C. (13.6.2023/120 n.Chr.)


    H. ist Vetter des B., der aktuell wie schon sein Vater Fürst der Hermanduren ist. H. beansprucht diesen Platz für sich und ihm wurde die notwendige Hilfe zugesichert. Die Baumaßnahmen der Via Seia sind den Germanen der Umgebung mittlerweile bekannt. Vorerst keine Pläne zur Sabotage bekannt.



    Aktuelle Stammesfürsten mit romfeindlicher Gesinnung:


    - Bajuware Grifo

    - Thuringi Balder


    ➔ führen beide je eine Gruppe von 30 bis 40 Männern

    ➔ überfallen kleinere römische Siedlungen

    ➔ kein festes Hauptquartier, darum schwer zu fangen

    ➔ rivalisierend und uneins, nehmen bislang nicht an Stammestreffen teil



    Neuer Auftrag für H.:


    - Stammesfürsten auf psychologische Schwachpunkte untersuchen

    - eventuelle Käuflichkeit abschätzen

    - Welchen Kandidat will Rom als Anführer über alle Stämme sehen?


    ➔ H. will versuchen, diesen über dessen Frau zugänglich zu stimmen mittels Geschenken (römische Geschmeide). Er selbst beansprucht nur die Herrschaft über die Hermanduren, nicht jene über alle Stämme.


    Erneutes Treffen in einem Monat am gleichen Ort anberaumt.


    Sim-Off:

    *Seehund

    "Das wollte ich hören. Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit." Er nickte Hunulf wohlwollend zu. Ihm kam der Gedanke, welcher merkwürdigen Natur die germanischen Frauen entsprungen sein mussten. Und auf solche Frauen hatte es sein Bruder Ocella abgesehen! Sabaco schauderte innerlich. Wenn er dagegen an Iunia Matidia dachte, was sehr oft geschah ... sie würde jemandem, der sie mit einer Halskette kaufen wollte, das Ding um die Ohren schlagen oder ihn gleich damit erdrosseln. Anschließend würde sie Sabaco informieren, damit er auch noch die Familie des Übeltäters erschlug. Sein Blick verklärte sich einen Moment, als er sich ihre Gestalt vorstellte, doch ihm entging keine Information.


    Sabaco ließ den Kollaborateur ausreden, der sich mit den germanischen Sitten und Gebräuchen bestens auskannte. "Wenn das Eheweib der Schlüssel ist und durch Schmuck zu kaufen ist, soll es so sein. Ich korrigiere also den Auftrag: Finde heraus, welcher der Anführer am leichtesten über sein Weib zu lenken ist. Unternehme einen Versuch zur Probe und wenn du einen geeigneten Kandidaten samt Anhang hast, sehen wir uns wieder." Er warf Hunulf ein Säckchen Münzen zu. "Für deine Mühen und für künftige Auslagen. Wir sehen uns in einem Monat an gleicher Stelle. Genügt dir die Zeit?"

    "Na, schade! Du wärst doch der perfekte Kandidat, Hunulf. Ein romfreundlicher Germane, der uns das Pack direkt vor die Klingen treibt und dafür in der Erfüllung all seiner Träume badet. Man würde dir eine Statue bauen als jener, der die Stämme vereint und in eine Zukunft in Frieden und Wohlstand geführt hat, und die Anführer würden ihre Söhne nach dir benennen.


    Aber gut, ich verstehe, wenn du lieber in der zweiten Reihe bleiben willst. Dann wäre dein nächster Auftrag, herauszufinden, welcher von den Stammesführern an deiner Statt der Mann ist, den wir auf der Position des Anführers sehen wollen. Welcher von ihnen ist käuflich, trotz seiner Abneigung gegen Rom? Das musst du herausfinden, diesen Kerl wollen wir fördern! Traust du dir diese Aufgabe zu?"

    "Freund Hunulf, dieser Anführer solltest du sein. Was hältst du davon?" Sabaco zog eine Wachstafel hervor und kritzelte mit seiner Sauklaue einige Notizen darauf. Er unterließ es, die Informationen zu bewerten, sondern nahm vorerst undifferenziert auf, was ihm mitgeteilt wurde:


    - Bajuware Grifo

    - Thuringi Balder


    ➔ führen beide je eine Gruppe von 30 bis 40 Männern

    ➔ überfallen kleinere römische Siedlungen

    ➔ kein festes Hauptquartier, darum schwer zu fangen


    Allerdings hatte er noch ein paar Fragen. "Stammesfürsten haben die Angewohnheit, einander eher als Rivalen denn als Verbündete zu betrachten. Darum muss ich wissen, in welchem Verhältnis dein unseliger Verwandter Ballomar zu diesem Dankwart steht. Und was halten sie beide von diesem Grifo und diesem Balder? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie potenzielle Rivalen mit offenen Armen empfangen. Haben sie bereits vom Straßenbau Wind bekommen?"

    Sabaco nickte sehr langsam. "Ah, ja." Verräterische, eigensüchtige Brüder, das kannte er selbst. "Dieser Ballomar ist dein jüngerer Bruder, nehme ich an? Die sind die Schlimmsten. Du wirst deinen gebührenden Platz an der Spitze der Hermanduren erhalten. Und das ist keine Phrase. Rom steht fest an der Seite seiner Verbündeten."


    Mit einer umfassenden Geste wies er auf seine Männer, zum Großteil Germanen, die das Leben unter dem Adler gewählt hatten, einige Kelten und der Rest hauptsächlich andere Ausländer, die es irgendwie nach Mogontiacum verschlagen hatte. Sie alle waren gut genährt, sehr gepflegt und machten in ihren Panzern eine ziemlich gute Figur. Da sie kurzes Haar trugen und rasiert waren, konnte man sie äußerlich nicht von Römern unterscheiden, abgesehen davon, dass sie alle ziemlich groß und kräftig waren.


    "Sieh diese Germanen. Ist das nicht ein Bild? Sie dienen dem Kaiser und dem Volk von Rom und Rom hat aus ihnen Menschen gemacht. Das Essen ist reichlich, die medizinische Versorgung gibt es gratis und die Frauen liegen einem zu Füßen, sobald man eine Uniform trägt. Der Sold ist reichlich, so dass immer genügend für die Freuden des Lebens übrig bleibt. Oder man spart und legt es für die Familiengründung beiseite. Rom gibt den Männern Sinn und Struktur. Unter dem Adler kämpfen sie für die Zivilisation, für ein besseres Leben als das eines Wilden und erhalten am Ende nicht ein beträchtliches Sümmchen zum Abschied, sondern auch ein Stück Land und das römische Bürgerrecht."


    Sabaco war vollends davon überzeugt, dass nur der römische Lebensweg ein würdiger Lebensweg war. Hunulf hatte das verstanden und würde seinem Stamm die Zivilisation bringen, Bäder und Theater, öffentliche Schulen, Recht und Ordnung. Insofern meinte der Decurio vollkommen ernst, was er sagte, und sprach diese Dinge nicht nur deshalb aus, um Hunulf Honig um den Bart zu schmieren. Er war schlichtweg mal wieder ins Schwärmen geraten.


    "Rom kann so manchen Traum wahr machen und deiner ist einer von vielen, der in Erfüllung gehen wird. Ballomar wird vor dir das Knie beugen und dir sein Schwert zu Füßen legen. Wir haben die Mittel, wir haben die Männer. Aber wir brauchen wir Informationen." Er sah Hunulf durchdringend an.

    Sabaco registrierte den römischen Gruß anstelle des bei Germanen üblichen "Heilsa" und Konsorten. Das war entweder ein Zeichen, wessen sozialer Normen Hunulf sich zugehörig fühlte oder er wollte, dass dieser beim Decurio Eindruck entstand. Beides war gut für die Römer.


    "Wir hatten ja bisher noch nicht persönlich das Vergnügen, Hunulf. Vielleicht wird sich das in Zukunft ändern. Bevor wir zum Wesentlichen kommen, berichte mir doch in aller Kürze, was dich dazu bringt, Rom zu unterstützen?" Es ging Sabaco nicht um Plauderei, sondern darum, wie man Hunulf künftig belohnen und bei der Stange halten konnte. Ein guter Spitzel war viel wert.

    Ah, da war er ja, der Kollaborateur. Die Kundschafter hatten ihn anscheinend schon geprüft und durchgelassen. Sabaco schlug das Tuch um den Kuchen und steckte ihn zurück in die Satteltasche. Der Mann war ein Bild von einem Germanen. Es fiel ihm wahrscheinlich leicht, die Leute für sich zu gewinnen. Und ein gutes Pferd ritt er, ein deutliches Zeichen, dass dieser Germane in seinem Stamm nicht irgendwer war, denn die Germanen waren eigentlich kein Reitervolk.


    "Salve", grüßte Sabaco und grinste leutselig. Kollaborateure wurden auf beiden Seiten verachtet. Niemand traute jemandem, der sein eigenes Volk verriet, doch Sabaco hatte stets seine eigene Sicht auf die Dinge. "Decurio Publius Matinius Sabaco, Turma II, Ala I Aquilia Singularium." Der andere durfte ruhig wissen, welcher Römer es war, der den Germanen seit gut zwei Jahren das Leben schwer machte. "Hunulf, nehme ich an?"