Beiträge von Aulus Aemilius Nepos

    Nepos sah hinter Duccia her und wartete darauf daß sie die Türe hinter sich schloß. Grinsend dachte er sich, daß nun ein wenig Leben in die Regia gebracht hatte. Duccia würde in den Kompetenzen des Germanicus herumtapsen. Dieser würde sich auf seinen zweifellos kleinen Schwanz getreten fühlen und seine Bemühen ihm in den Hinter zu kriechen erhöhen.

    Duccia würde sich zweifellos ein kompetentes Officium aufbauen und dann Schwung in den Laden bringen. Germanicus würde seine Felle schwimmen sehen und seinerseits effektiver werden.

    Nepos klatsche vor Freude und Übermut in die Hände, was einen Scriba weckte. Kurz irritiert sah er den Mann an und fing sich rasch. Hol mir Germanicus her, stante pede Bursche!

    Der faule Kerl würde sich in nächster Zeit nicht mehr vor Langeweile verpissen.

    Nepos nickte und bat den Scriba herein, der mit einem bestürztem Gesicht zwei Schreiben einreichte. Nepos ging zu seinem Schreibtisch und rollte sie auseinander. Fassungslos starrte er auf die Befehle aus dem fernen Roma.

    Wie sollte er denn jetzt unter diesen Umstände eine verdammte Legion aus dem Boden stampfen?!

    Er stützte sich auf seine beiden Fäuste. Er warf einen Blick auf Duccia Venusia und knurrte, Ich habe einen ersten Auftrag für dich Venusia,...hol mir die Kommandeure aller drei Verbände hierher, stante pede!

    Damit war sie entlassen und Nepos grübelte wie er jetzt noch Mogo halten sollte, so ganz ohne Legion? Kopfschüttelnd rieb er sich die Nasenwurzel. Dann fiel sein Blick auf die Büste seines Vorgängers Decimus Livianus...ein Blick der sich zusehends verfinsterte.

    Nepos nickte zufrieden. Da hatte er einen gewichtigen Schritt getan. Die zivilen Unruhen in den Griff zu bekommen, wenngleich sie zur Zeit eher auf die Wirtshäuser beschränkt waren, dürfte ein erster Schritt sein. Gut, du suchst dir zunächst ein freies Büro hier in der Nähe, dann stellst du dir einen Stab zusammen, dabei nimmst du meinen Princeps Praetorii mit ins Boot, diesen Nichtsnutz Germanicus Cerretanus, er weiß viel und er weiß wiederum nichts. Dann haben wir hier noch einen Procurator rationis privatae herumlaufen, du solltest ihn kennen, Duccius Marsus, alles hochbezahlte Beamte, die bisher nichts, Null dazu beigetragen haben die Situation hier zumindest darzustellen.

    Er stand auf und ging zu seinem Schreibtisch, warf einen Blick über die verschiedenen Rollen und meinte dann,

    Bau dir einen Stab auf, sagen wir 10 Leute, du brauchst Informanten, rede mit Germanicus und Duccius und erstatte mir grundsätzlich ein mal die Woche Bericht, an einen festen Tag, welchen überlasse ich dir. Aber Venusia...?!

    Er lehnte sich auf beide Fäuste und sah Venusia mit einer Härte an die man ihm eigentlich nicht zutrauen würde.

    Ich gebe dir freie Hand, ein stattliches Säckel Sesterzen für deine Arbeit, finde dich ein und spätestens nächsten Dies lunae will ich ein Konzept sehen.

    Die Zeit der Muße war vorbei, nun galt es eine Provinz zu kontrollieren.

    Nepos wischte ihre Floskeln beiseite. Ich mache mir keine Illusionen Duccia Venusia, dazu bin ich schon zu lange auf dieser Welt. Es ist mir klar, daß du hier zunächst einmal wieder einsteigen musst, dich zurechtfinden, analysieren und gegebenenfalls ausmisten musst. Was ich erwarte ist eine rationell agierende und reagierende Verwaltung mit einem Menschen an der Spitze den die Bürger kennen, dem sie gar vertrauen. Daß dies nicht von heute auf morgen klappt ist mir bewußt, auch wenn uns die Zeit im Nacken hängt.

    Er nickte ihr wohlwollend zu. Ich sehe was kommt und ich sehe was daraus wird, Duccia Venusia,...deine Leviten aus der Vergangenheit sind ein Pfund welches dich jetzt hierher gebracht hat, ich biete sie dir,...diese Gelegenheit! Als mein Procurator in spei...mit Sonderaufgaben! Greif´zu oder lass es bleiben. Nach deiner Bewährung übernimmst du den gesamten Bereich dieses Postens.

    Womöglich wollte sie noch darüber schlafen oder einen Schamanen befragen. Nichts da, Nepos hatte keine Zeit mehr.

    Aufmerksam hörte Nepos zu. Sein Becher verharrte an Ort und Stelle. Er neigte seinen Kopf ein wenig zur Seite und betrachtete die Frau während sie ihren Wert für die Provinz darlegte.

    Von der kessen Person zu Beginn war nichts geblieben. Er verspürte sogar eine gewisse Impertinenz als sie von der Zeit ohne LAPP sprach. Der Rest war das übliche BlahBlah, jedoch reichte es ihm um eine Entscheidung zu fällen. Mit einer fließenden Bewegung löste sich Nepos aus seiner Beobachtungsstarre und führte den Becher wieder an seine Lippen.

    Der Sud war abgekühlt und schmeckte leicht fad. Lächelnd stellte er den Becher beiseite und wandte sich Venusia zu.

    Nun, das waren andere Zeiten damals, gute Duccia Venusia, denn im Gegenzug dazu haben wir ja diesmal einen LAPP... mit einem verschmitzten Lächeln strich er sich die Toga ein wenig glatt. Unser Problem liegt weniger in verlustreichen Kämpfen, sondern mehr in der Bedrohung davor. Nepos erhob sich und trat an den Kamin, wohlweislich darauf achtend ihm mit irgendeiner Falte seiner mäandernden Toga zu nahe zu kommen. Wir kämpfen nicht gegen wütende Horden meuchelnder Mordbrenner,...wir kämpfen gar nicht, sondern ergeben uns der Angst davor,...und mit wir meine ich das Volk von Mogonatiacum. Er wandte sich ihr wieder zu. Es ist wie ein Dämon, ein böser Geist der sich in die Köpfe und Herzen der Menschen pflanzt. Sie werden unruhig!...und Unruhe ist etwas, was man in dieser Jahreszeit nun gar nicht gebrauchen kann. Jede kleinste Abweichung, sei es ein ausgefallener Transport, geringerer Nachschub an Lebensmitteln oder nur die Krankheit des Postboten...Er zog die Schultern hoch . Ich brauche dich als ein Vorbild der Stabilität,...die Menschen sollen sehen, ah,...sieh da,...Duccia Venusia ist wieder da,...Er kniff ein Auge zusammen. Während unsere Milites den Limes sichern, sollst du mit deiner Arbeit die Seelen der Bürger beruhigen,...traust du dir so etwas zu? was zugegeben für einen ersten Kontakt eine harte Nuss war, aber Nepos hoffe auf die freche Venusia, die die ihn vorhin fasziniert und nicht veranlasst hatte sie wegen Unflätigkeit ihm gegenüber ans Kreutz zu nageln. Das konnte er immer noch wenn sie versagte,...naja, nicht wirklich. Die Schnur sirrte und der Scriba kam zum Nachfüllen der Becher während draußen die ersten Schneeflocken fielen.


    Der Scriba goß ihr den Würzwein in einen Kristallbecher und reichte Nepos seinen Kräutersud. Dann zog er sich rasch und leise zurück, nachdem Nepos ihn kurz angeblickt hatte. Sie ließen sich einen Schluck lang Zeit, dann begann Nepos,

    Nun ich will offen sein Duccia Venusia, wir haben hier in Mogontiacum eine höchst instabile Situation. Ich suche daher kompetente Mitarbeiter für die Regia...dabei lasse ich mich auch gerne auf ehemalige Kräfte ein...in einer entsprechenden Position,...auf Probe... versteht sich.

    Er wollte nicht gleich mit der Türe ins Haus fallen und nuckelte an seinem warmen Kräutersud.

    Immerhin war sie eine Duccia, dachte er sich, einer dieser Gens hatte auch schon in diesen Räumen residiert...ihr verstorbener Mann war Praefect bei Ala und Classis, das durfte ein Argument für die Loyalität gegenüber dem Imperium sein. Aber Nepos war vorsichtig, Loyalitäten wechselten zuweilen. Vor allem wenn viel Muße im Spiel war.

    Lächelnd sah er sie an. Wo liegen denn deine Stärken?

    Nepos sah eine Frau mittleren Alters eintreten. Sie erteilte ihm eine schlecht verdeckte moralische Ohrfeige und lächelte ihn dabei noch an. Interessant! Natürlich hatte er immer etwas besseres zu tun als sich von irgendeiner Germanin in Benimm belehren zu lassen, aber die Zeiten waren besonders, da schadete es nicht wenn sie auch besondere Menschen hervorbrachte.

    Nun, ich nehme an bei dir handelt es sich um jene Duccia Venusia über die hier im Hause immer noch gesprochen wird,...nur wohlwollend und lobend versteht sich.

    Er stand auf und ging zur Sitzgruppe vor dem Kamin. Er zog an einer Schnur und kurz darauf trabte ein Scriba heran und bekam einen Auftrag von Nepos.

    Bitte Duccia Venusia, nimm doch Platz,...einen warmen Würzwein?...etwas Met?...wir hätten auch einen Kräutersud der hervorragend gegen die lästige Husterei zu dieser Jahreszeit hilft.

    Nepos nahm umständlich Platz und der zurück gekehrte Scriba erwartete eine Antwort auf die Frage des LAPP.

    Der Wachhabende war ein alter Kämpe der schon viele Legaten und Honoratioren hatte kommen und gehen sehen. Das Gesicht der Frau kam ihm bekannt vor wenngleich sie älter und reifer wirkte, so war die Zeit gut mit ihr umgegangen. Salve Duccia Venusia, ich diente noch unter deinem Mann in Confluentes, ...sei willkommen!

    Mit einem Lächeln winkte er sie durch auf ihrem Weg zum LAPP...

    Nepos lungerte an seinem Schreibtisch herum. Er hatte Stunden damiz zugebracht die Berichte der Patrouillen zu studieren, Brief um Hilfe nach Roma gesandt. Mitten in der Stadt wurde ein verfluchtes Waffenlager ausgehoben. Endlich hatten sie die Classis wieder hierher zurück geholt schon gab es diesen Fund im alten Classiscastellum. Zwar nur zweitklassige Ware aber in den Händen Entschlossener durchaus ernstzunehmen. Dies hier war nicht der erste Statthalterpalast der in Flammen aufging. Dann die Mannstärke der Leg. II. Eine Katastrophe. Sie verfügte nur noch über ein Drittel ihres Soll´s. Derart in Gedanken brütend sah er unwirsch auf als es klopfte und er bellte gereizt. Intrare! Wahrscheinlich wieder diese Cerretanus mit weiteren schlechten Nachrichten.

    Der Bote war augenblicklich angetan von der jungen Frau rief sich jedoch zur Ordnung und räusperte mit fast gebrochener Stimme Ich habe eine Nachricht, eine mündliche Nachricht für Duccia Venusia, von...er räusperte sich noch einmal kurz um dann mit noch piepsigerer Stimme fortzufahren ...entschuldige ich hab´wohl einen Frosch im Hals...eine Nachricht von Aemilius Nepos...für Duccia Venusia. Er zuckte mit den Schultern und hoffte auf einen Becher Wasser oder darauf daß der Frosch sich verpissen würde.


    Nepos ließ sich noch die Toga in Falten legen als die Kommandeure eintraten. Allesamt stramme Kerle, so in ihren eisernen Panzern und Helmen. Er machte eine wischende Bewegung und wies den Männern einen Platz am Besprechungstisch zu. Ein Sklave servierte verdünnten Wein und Häppchen.

    Nun meine Herren, wie liegen die Dinge? Natürlich wußte er bereits durch seine Spione was anlag und wie es stand, aber er wollte es aus berufenem Munde hören.

    Nepos haßte seinen Bruder für dessen stoische Haltung. Dem Kerl ging einfach alles am Arsch vorbei. Nepos kratzte sich die Stirn, dann das Kinn. Na trotzdem kann man das doch nicht einfach so ohne Sicherheit ablaufen lassen! Was glaubst du denn wird der Kaiser sagen wenn sein Filius hier in Germania seinen Kopf verliert?

    Grandiose Vorstellung, wahrscheinlich wird der Kaiser ein Exempel statuieren und ihn dafür verantwortlich machen. Was jedoch nur Willkür wäre, denn was sollte er denn schon gegen die ganzen bärtigen Kannibalen in diesen verflixten Wäldern machen? Es liefen ja schon Patrouillen, Ala und Legi II kontrollierten die Strecke nach Confluentes und nach Borbetomagus. Was zu machen war wurde gemacht. Aber wenn der Kaiser das anders sah,...?! Wobei Bala nicht eben in der Gunst des Kaisers stand. Dem Vernehmen nach grollte der Kaiser seinem Filius sogar.

    Nepos bekam einen diabolischen Gesichtsausdruck, welcher vom flackernden Feuer noch unterstrichen wurde.

    Lächelnd setzte er sich auf einen Scherenstuhl, welcher bedrohlich knarrte und knarzte und sah in die Flammen. Er musste ein paar Erkundigungen einholen, vielleicht war es ja zu seinem Gunsten wie sich die Dinge hier entwickelten und wenn nicht konnte er sicherlich nachhelfen.

    Nepos stürmte, übelst gelaunt in den Raum. Das alles hier war nicht Seins. Er war mit der Gesamtsituation unzufrieden.Alles war zum kotzen und ging garantiert in die Hose wenn man auch darüber nur nachdachte. Nein er war wahrlich nicht amüsiert. Aquilius Severus hatte ihn ganz bestimmt mit Absicht hierher verdonnert und das sicherlich auch nur weil sein Bruder diese alberne Freundschaft mit dessen ungeliebten Sohn Bala pflegte.

    Wie vom Donner gerührt erstarrte er als er jemanden in seinem Scherenstuhl vor dem Kamin sitzen sah. Im diffusen Licht der flackernden Flammen war nicht auszumachen wer dort saß. Instinktiv war er geneigt die Wache zu rufen, stattdessen legte er jedoch die Hand um seinen Dolch und stieß mit leicht hysterischer Stimme hervor. Wer ist da, gib´dich zu erkennen!

    Sollte es sich hier um einen Attentäter handeln, so war er ungeschickt, und das ließ darauf schließen, daß die Wachen involviert waren. Bebend wartete Nepos auf die Reaktion des Besuchers, von dem er insgeheim hoffte, daß es jener Jüngling aus dem Officium des Princeps Praetorii war, dessen Interesse er scheinbar geweckt hatte. Seine Mitte begann sich immer zu regen wenn er ihn sah und er malte sich aus wie er...Der Mann stand auf und trat ins Licht.

    Fast schon amüsiert erkannte er seinen Bruder. Welchen Aberwitz trieb das Schicksal diesen Eierkopf hierher zu schicken? Er fing sich augenblicklich und schritt zum Kamin.

    " Wer ist da?" Ungläubig starrte Aemillius den Princeps an und seufzte genervt.


    " Ich hatte doch vorher gesagt dass ich nicht gestört werden möchte."


    Eigentlich hatte Aemillius vor gehabt den Tag in Ruhe zu verbringen. Ohne irgendwelcher Verpflichtungen oder sonstigen Aufwand.
    Sogar einen Barbier hatte er bestellt.


    " Na gut. Sie sollen reinbekommen.". Als würde er eine fleige verscheuchen deutete er Richtung Cerretanus der auch gleich verschwand.

    Natürlich weißt du alles du kleiner Scheisser dachte Nepos so vor sich hin als er den Ausführungen des Germanicers lauschte. Er lauschte immer, er lauschte viel, weil viel zu wissen nicht unerheblich war wenn man vorne mitspielen wollte. Dieser Princeps wußte viel, das machte ihn zunächst einmal zu seinem Feind. Das sollte ihn aber nicht die Ohren schließen lassen, vor allem nicht wenn es um Dinge von oder um Roma ging. Frugi? äffte er nach, manche Eltern gehörten ans Kreutz geschlagen.Octavius Frugi?...es gibt einen Octavius Frugi im Castellum der Numidiae. Dieser Florus hatte davon berichtet, dieser kleine Scheisser, haute einfach ab,...jetzt...er wischte mit seiner rechten Hand durch die Luft. Klär das ob er immer noch dort ist, Herrschaftszeiten ich bin nicht amüsiert, das ist doch nichts was einen LAPP beschäftigen sollte. Womit er es ernst meinte. Er sah seinen Zuständigkeitsbereich in Spähren wie Steuereinnahmen, Beschlagnahmungen oder ähnlich ersprießlichen Dingen. War es das?...oder läuft noch irgendwo eine Latrine über oder jemand ist in die Verrottungsgrube gefallen?!
    Er hatte keine Lust, er fühlte sich schlapp und überhaupt, was sollte er nur hier?
    Er sah sich verzweifelt um...am Anus der Welt? Da fiel ihm der Germanicer auf. War´s das? Dann ans Werk, Frugi suchen, finden, einpacken, nach Roma schicken, Bericht über Vollzug an mich,...zackzack,...und lass mir etwas zu Essen bringen,
    Er hatte ein unschönes Gefühl in der Magengegend. Nicht zu süß und nicht zu fett,...verstanden Germanicus?
    Dann wischte er wieder durch die Luft, diesmal fächerte er in Richtung Türe.

    Nepos war gelinde gesagt etwas überrascht einen derart jungen Mann auf diesem Posten zu sehen. Zudem war er offenbar unsicher. Kopfschüttelnd über die Entscheidungen seines Vorgängers machte er eine wegwischende Handbewegung und greinte gelangweilt wie es schien. Das ist ja was wie Kraut und Rüben hier. Da wird ein Latisclavus von der Legio zurück nach Roma geholt und ein Alenpraefect hierher versetzt...das amüsiert mich keineswegs. Da er selbst ja der Legionslegat war, dazu aber keine rechte Ambition hatte beließ er es auf einer Stellvertreterregelung. Da sollten fähigere Männer die Pläne machen,...wenn es sich gut anhörte würde er dem zustimmen. Nepos war ein Meister darin den Begeisterungsgrad der Zustimmung in einem Gespräch zu spüren und sich dieser Mehrheit anzuschließen. Bisher war er damit gut gefahren, bisher hatte er damit auch die Fortuna auf seiner Seite. Der er übrigens bald mal wieder etwas opfern sollte, denn bei der Vergabe des LAPP in Germania war sie anscheindend nicht ganz bei Trost.
    Also, einbestellen,...diesen Alenheini Terentius und den Legionslegaten,...keine Ahnung du wirst schon wissen wie der heißt. Morgen,...nicht zu früh hierher zur Lagebesprechung,...jeweils den Vertreter dabei...und du wirst ebenfalls teilnehmen und protokollieren! Das sagte er mehr zu der kleinen Statuette des Kaisers als zu Cerretanus. Eine seiner Schwächen, er konnte niemandem längere Zeit in die Augen sehen ohne sich gewisse Dinge vorzustellen,...oder auch nicht.

    Fast schon ein wenig neidisch sah Nepos dem Annaer nach. Er war jung, auf dem besten Weg zu einem hohen Amt und vor allem war er weg aus dieser fürchterlichen Provinz. Seufzend lehnte er sich unter dem knarrenden Protest seines Scherenstuhls zurück und sah aus dem Fenster. Warum musste er immer so ein Pech haben?
    Er hatte sich so sehr gewünscht nach Gallien oder Hispania, am besten noch Aegypthus zu gehen, stattdessen war er hier gelandet.
    Knarrend beugte er sich wieder nach vorn um nach seinem Kelch zu greifen.
    ...und jetzt drehten auch noch die Barbaren durch.
    Er schüttelte den Kopf und rief in Richtung Türe Cerretanus!?...Cerretanus?! Wo war denn dieser Germanicer,...Germanicus...passte ja hierher.