Diese Frage war Aelius Quarto in letzter Zeit schon häufig gestellt worden.
Was sollte er antworten?
Das Valerianus nach wie vor krank war und nicht gedachte, nach Rom zurückzukehren?
Das er nicht gesünder und kräftiger, sondern im Gegenteil, immer schwächer wurde?
Das er immer mehr die Zügel aus der Hand gab und Quarto nicht den Eindruck hatte, dass der Kaiser im fernen Misenum noch wusste, was hier in Rom vor sich ging?
Das, noch schlimmer, er daran offensichtlich auch gar kein Interesse hatte, sondern alles in die Hände seines Vertrauten, des undurchsichtigen praefectus urbi Potitus Vescularius Salinator gab, dem er, Quarto, zutiefst misstraute?
Nur engen Vertrauten und langjährigen Weggefährten gegenüber hatte er bisher etwas gesagt und auch ihnen gegenüber selten das ganze Ausmaß seiner Sorgen offenbart.
Ansonsten hatte er immer beschwichtigt und die Situation beschönigt.
Warum fragte dieser Claudier?
Er war der persönliche Sekretär von Tiberius Durus, dem neu gewählten Konsul. Hatte der ihn vielleicht nicht nur wegen der Wagenrennen geschickt?
“Fragst du aus Neugierde oder aus einem bestimmten Grund?“, antwortete Quarto mit einer Gegenfrage und sah seinem Gegenüber tief und skeptisch in die Augen.