Beiträge von Annaea Crispina

    Das waren sehr viele Informationen auf einmal und Crispina musste dies erst noch verdauen. Sie liebte Pferde, aber sie hatte kein Talent für Zucht und Abrichtung.


    "Wenn möglich würde ich das Gut so erhalten, wie es aktuell ist mit Hilfe eines Verwalters. Ich kann meinen Vater und Bruder nicht ersetzen, aber vielleicht wird sich in der Zukunft ein würdiger Herr finden, der Pferde so sehr liebt wie ich."


    Sie wurde ein bisschen rot bei den Worten, da es doch sehr mädchenhaft klang.


    "Mit deiner Zustimmung würde ich gerne in der Zwischenzeit hier bleiben in Rom. Ich möchte nicht allein auf dem Landgut leben nur von Sklaven umgeben."

    Florus hatte den wunden Punkt bereits angesprochen - Misenum.


    "Die Villa wird von den Sklaven weitergeführt, aber ich brauche Hilfe. Einer der Gründe meines Kommens ist, dass ich nicht weiß, wie es mit dem Landgut weitergehen soll. Die vorhandenen Pferde waren nicht unser Eigentum und wurden bereits abgeholt. Ich weiß nicht wo die Bücher sind, ob es Konten gibt und was überhaupt alles zu dem Landgut gehört. Mein Vater war gut zu Pferden, aber nicht zu Dokumenten. Er hatte sich nur Trabea anvertraut - und dieser ist seit Jahren verschwunden und für tot erklärt worden. Ich habe nur wenig Geld aus der Haushaltskasse genommen für die Reise hierher, damit die Diener noch ein wenig Geld zum Wirtschaften haben. Ich weiß nicht, ob es darüber hinaus noch irgendwo ein Vermögen gibt oder nicht."


    Die junge Frau schaute ein wenig hilflos drein. Sie hatte keine Ahnung von der gesetzlichen Lage oder wem tatsächlich die Villa gehörte und was überhaupt alles dazu gehörte. Vielleicht hatte ihr Vater ja Konten oder Bücher irgendwo oder ein Testament? Sie konnte allerdings nichts nach seinem Tode finden.

    Sie lächelte noch einmal und goß sich auch noch eine gehörige Portion Wasser in den Becher nach.


    "Verzeih, mit Länderkunde kenne ich mich nur wenig aus. Ich würde es bestimmt schaffen eine Stadt wie Rom zu verfehlen."


    Schön langsam wurden ihre Augen schwer und sie hoffte, dass ihre Dienerin ihr irgendwo ein Bett organisiert hatte.


    "Ich wurde in Rom geboren, aber meine Familie ist nach Misenum gezogen als mein Bruder und ich noch sehr klein waren. Mein Vater hat dort Pferde abgerichtet und auch die Pferde von zahlenden Klienten betreut."

    Sie aß ein paar Bissen und spülte diese mit einem Schluck Wein hinunter. Nur kurz verzog sie ein wenig das Gesicht, da der Wein sehr stark war. Sie musste in Zukunft mehr Wasser hinzufügen.


    "Es freut mich deine Bekanntschaft zu machen, Vindex. Pergamum ist in Griechenland?"


    Sie versuchte zumindest ein wenig Konversation zu betreiben, auch wenn ihr Kopf heute schon ein wenig leer war und der Wein hier einen Ticken stärker als gewohnt.

    Sie wies ihre Dienerin Mella nur kurz an, sich um die Truhen und dergleichen zu kümmern.


    "Ich danke dir trotz allem für den herzlichen Empfang, verehrter Vetter."


    Danach folgte sie ihm in das Speisezimmer.

    Sie betrat eines der Speisezimmer an Florus' Seite und ließ sich in dem bereitgestellten Stuhl nieder. Als Vindex ein wenig später den Speisesaal betrat, erhob sie sich noch einmal kurz, um ihn zu begrüßen.


    "Sei gegrüßt. Ja, mein Name ist Annaea Crispina und du bist?"


    Nach der Vorstellung setzte sie sich erneut und griff dann beherzt zu. Sie war wirklich hungrig und freute sich über die angebotenen frischen Speisen und Getränke.

    Wahrscheinlich hatte sie die Erschöpfung so aus der Bahn geworfen, sonst hätte sie sich nicht so gehen lassen. Der Ausbruch war ihr ein wenig peinlich und sie löste sich recht schnell aus der Umarmung. Sie ging die beiden Schritte zurück zum Tisch und wusch sich ihr Gesicht noch einmal und als sie sich ihrem Cousin wieder zuwandte stellte sie ein tapferes Lächeln zur Schau.


    "Bitte verzeih den Überfall, aber ich wusste mir einfach nicht zu helfen allein in Misenum. Es war einfach alles ein wenig zuviel in letzter Zeit. Abendessen klingt wundervoll nach der Reise."


    Bei seinem kleinen Scherz mit den Kisten musste sie unwillkürlich kurz lachen. Ein großer Teil der Anspannung löste sich bereits, nachdem sie doch so herzlich empfangen wurde.

    Sie zögerte kurz, da sie sich in schmutziger Kleidung und total verschwitzt sehr unwohl fühlte aber letztendlich war sie froh, dass ihr jemand familiäre Zuneigung in Gegend brachte und sie akzeptierte die Umarmung. Sie blinzelte ein paar Tränen weg, ehe es aus ihr herausbrach.


    "Die Pferde...sie wurden alle abgeholt von ihren Besitzern nachdem mein Vater verstarb. Und dann wurde Mutter krank, aber ich habe versucht den Haushalt am Laufen zu halten, doch niemand konnte mir helfen. Trabea ist auch nie zurückgekehrt und wurde für tot erklärt. Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Alles was ich habe passt in diese beiden Kisten."


    Die Worte brachen recht unzusammenhängend aus ihr heraus und sie kämpfte bitterlich mit den Tränen.

    Als sie die Schritte hörte, setzte sie ein tapferes Lächeln auf und erhob sich um ihrem Cousin entgegen zu treten. Die späte Stunde konnte allerdings nicht über die ramponierte Reisekleidung und die dunklen Linien der Erschöpfung in ihrem Gesicht hinweg täuschen. Als sie Florus entdeckte wirkte er freundlich. Sie hoffte, dass er ihr helfen würde. Seine Erscheinung war stattlich und ein gutes Stück älter, als in ihrer Erinnerung. Zumindest hatte er sie erkannt!


    "Florus, verehrter Vetter, schön dich zu sehen. Die Reise war nicht zu beschwerlich, auch wenn ich doch ein wenig erschöpft bin. Es geht mir gut, danke der Nachfrage und dir?"


    Sie versuchte freundlich und neutral zu wirken, aber die Erschöpfung führte nur dazu, dass sie ihre wahren Emotionen kaum verbergen konnte. Sie wusste gar nicht, wo sie überhaupt beginnen sollte. Sollte sie gleich um Obdach bitten? Geistesabwesend biss sie sich auf die Lippe.

    Sie folgte den Sklaven von der Porta ins Atrium, wo man ihr eine gepolsterte Bank mit einem Tisch zuwies. Sogleich wurde ihr gewässerter Wein angeboten und eine Schüssel zum Waschen von Händen und Gesicht, auf die sie sich schon fast stürzte. Sie konnte es kaum erwarten, bis sie aus diesen Reiselumpen schlüpfen und in ein Bad gleiten konnte. Wer hätte gedacht, dass Reisen so auslaugend sein konnte.


    Nachdem sie sich Hände und Gesicht gewaschen hatte und einen großen Schluck Wein getrunken hatte, konnte sie sich ein wenig entspannen. Sie machte es sich auf der Bank bequem, während Mella mit Argusaugen in Richtung Porta schaute. "Beruhige dich, Mella. Ich glaube nicht, dass den Truhen etwas passieren wird." flüsterte sie der Dienerin leise zu. Hoffentlich würde Florus bald erscheinen und sie hoffentlich mit offenen Armen empfangen, denn einen anderen Plan hatte die junge Frau nicht.

    Erleichtert trat die junge Frau durch die Tür, bevor dies noch peinlicher wurde. Sie hätte daran denken sollen irgendein Siegel oder Schreiben mitzubringen. Aber wer hätte dieses Schreiben aufsetzen sollen? Sie seufzte und drückte kurz die Hand der älteren Dienerin. Leise flüsterte sie Mella zu, dass alles gut werden würde. Sie folgte dem Ianitor ins Atrium.

    Sie hatte nicht damit gerechnet, dass ihr der Hüne den Zutritt verwehren würde. Sie hatte keinerlei Schreiben oder einen Siegelring oder etwas mit dem sie das nachweisen konnte.


    "Mein Wort muss dir reichen in diesem Fall. Ist der Hausherr denn nicht anwesend? Er kann meine Identität sicherlich bestätigen."


    Zumindest hoffte sie das....Florus minor hatte sie nur einmal getroffen, als er mit seinem Vater in Misenum zu Besuch war. Crispina war noch ein Kind gewesen und kaum 10 Jahre alt. Gedankenverloren biß sie sich auf die Lippe. Hoffentlich würden die Leute sie nicht anstarren, wie sie hier wie eine Bettlerin auf der Straße stand.


    "Ich bin sicher bis zur Ankunft des Herrn könnte ich im Atrium warten?" fragte sie leise um keine Szene zu verursachen.

    Crispina räusperte sich kurz, damit ihr die Stimme nicht versagte. Vor ihr stand ein bellender Hüne, der sie wie ein Riese überragte. Unwillkürlich wich sie mit dem Oberkörper ein wenig zurück, ehe sie ihre Fassung wieder gewann.


    Fast trotzig antwortete sie: "Mein Name ist Annaea Crispina und ich möchte meinen verehrten Vetter, Lucius Annaeus Florus minor, besuchen. Bitte meldet ihm meine Ankuft hier."


    Sie versuchte dabei bestimmt und herrisch zu wirken, aber so ganz gelang ihr dies nicht. Die lange Reise und der Verlust ihrer Eltern hatten sie mehr gebeutelt, als sie zugeben wollte. Und sie sah recht verloren aus mit den zwei Truhen und der alten Frau als Dienerin.

    Nachdem sie kurz nach Sonnenuntergang das Stadttor passiert hatten, war der überdachte Karren nun bis fast an die Pforte des Domus Annaea geschaukelt. Crispina war definitiv beeindruckt von der architektonischen Schönheit des Gebäudes und der schieren Größe. Ob es wohl Pferde auf diesem Anwesen gab? Sie hoffte es...


    Mit Hilfe ihrer ältlichen Dienerin Mella stieg sie so elegant wie möglich vom Karren herab und straffte ihre Gestalt. Die Reise war beschwerlich gewesen und mehrfach war der Karren im Schlamm festgesteckt. Sie hatte bewusst nur schlichte Reisekleidung angelegt in Form einer naturfarbenen schmucklosen Tunica und ebensolchen Palla, die sie sich um die Schultern gelegt hatte. Viel Hab und Gut hatte sie ebenfalls nicht mitgebracht, da sie ja nicht viel besaß. Der Fahrer des Wagens schnappte sich wortlos die beiden Truhen, die sie mitgebracht hatte und stellte sie vor der Porta ab.


    Crispina machte sich auf den Weg zur Porta und überließ die Entlohnung des Fahrers ihrer Dienerin. Sie war ein wenig nervös, da sie nicht wusste, wie die Verwandtschaft auf sie reagieren würde oder wer genau anwesend ist im Haus. Nicht jeder freute sich über Verwandte, die plötzlich ohne Vermögen und mit Sack und Pack vor der Tür stehen. Sie atmete einmal tief durch und betätigte dann den Türklopfer. Sie versuchte sich ihre Nervosität nicht anmerken zu lassen und wartete, dass man ihr die Tür öffnete.

    Crispina war elend zu Mute. Bereits seit gefühlt Tagen wurde sie in dem kleinen überdachten Wagen durchgeschüttelt auf dem Weg von Misenum nach Rom. Am liebsten wäre sie selbst geritten, aber dies war nicht möglich. Sie konnte die Aussicht nur wenig genießen, da das Schaukeln des Wagens ihre Dienerin seekrank machte. Seekrank auf dem Land! Was für eine Ironie...


    Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichte der Karren das Stadttor und ihre Dienerin Mella sprach kurz mit der Stadtwache. Nach einem kurzen Gespräch mit dem Fahrer des Wagens ging das Geschaukel nahtlos weiter. Nur langsam setzten sie den Weg ins Domus Annaea fort. Sie konnte es gar nicht erwarten wieder ein festes Dach über dem Kopf, ein Bad und ein Bett zu haben Reisen war wirklich nichts für Crispina.

    Perfekt. Sobald die Freischaltung erfolgt ist, können wir gerne mal eine Konversation bezüglich Details und Pläne anfangen. Das mit der Vormundschaft ist natürlich auch kein Problem. 😉

    Das lässt sich ja regeln. :)


    Nach eingehendem Studium würde ich Crispina als Tochter von Appius Annaeus Accianus und Atilia Paulina und jüngere Schwester von Titus Annaeus Trabea eintragen mit deiner Zustimmung. Alternativ wären Paullus Annaeus Camillus und Servilia Decula als Eltern eine Option. Auf der Seite ist auch noch ein wenig Platz und Brüder wären super.


    Als Intro würde ich mir vorstellen, dass sie bis vor kurzem unter dem Dach ihrer Eltern gelebt hat. Dort hat sie sich um ihre bereits kranken und betagten Eltern und deren Haushalt gekümmert, weswegen sie mit Anfang 20 noch unverheiratet ist. Da ihre Eltern aber nun im letzten Winter beide einem Fieber erlegen sind, möchte sie nun ihr eigenes Glück machen. Mann kann ja nicht ewig zu Hause herumsitzen. Man wird ja schließlich nicht jünger oder attraktiver. Sie ist definitiv auf der Suche nach einem Platz in der Gesellschaft und einem Ehemann in der Zukunft um ihren eigenen Haushalt zu haben. Im Haus ihrer Eltern hält sie ohnehin nichts mehr, da dieses an etwaige Brüder fällt.


    Zumindest ist das so die grobe Idee.

    Hallo Crispina,


    Herzlich willkommen zurück im IR. Die Gens Annaea ist eine traditionelle Familie. Allerdings ist sie im Moment sehr klein und kann dir vermutlich kein gemachtes Nest bieten. Solltest du jedoch ernsthaft die römischen Traditionen befolgen wollen und dich auf keinen Fall dem christlichen Glauben zuwenden wollen. Dann könnte es im Stammbaum sehr wohl einen Platz für dich geben, wir müssten ihn einfach nur finden.


    Wir legen Wert auf möglichst historisches Spiel und sind daher natürlich auch an Frauen interessiert, welche sich auch als Frau in Rom verhalten wollen.

    Hallo Florus M.,


    Danke für das Angebot. Traditionell und historisch korrekt ist genau das was ich suche. Größe der Gens ist eher unerheblich in dem Kontext. Daher würde ich das Angebot gerne annehmen. 😊


    Damit wäre es dann mit Zustimmung des Pater Familias :


    Stand: Civis

    Gens: Annaea

    Name: Annaea Crispina

    Wohnort: Roma

    Huhu Crispina,


    ausgezeichnet, dass du wieder nach Jahren der Abstinenz zurückgefunden hast. Herzlich Willkommen im IR. :)

    Du schreibst, dass dein Schwerpunkt unter anderem das politische Rollenspiel ist. Heißt das, dass du eine Karriere in der Verwaltung anstrebst, um vielleicht eine Ritterin zu werden?

    Hallo Gracchus,


    Danke, danke. 😊


    Crispina ist eher jemand der andere Leute in den Kampf schickt und Einfluss durch Familienmitglieder auswirkt. Sie ist nach außen hin eine traditionelle und konservative junge Frau, aber durchaus intelligent und auf der Suche nach dem "gemachten Nest", in das sie sich setzen kann. Sie sucht daher eher nach einer guten Partie um ihr eigenes Haus zu haben eines Tages und ihr Einflussnetzwerk auszuweiten. An Verwaltung und dergleichen hat sie nur wenig Interesse.


    Willkommen zurück in der Heimat!


    Ehrgeiz und Seia machen sich gut im selben Satz. Ich selbst agiere derzeit etwas im Sparmodus und hocke im fernen Cappadocia, aber mein sehr charmanter Bruder ist umtriebig in Rom unterwegs, um die Karriereleiter zu erklimmen. Wir sind bislang erst zwei IDs in der Gens Seia, aber wenn das kein Hindernis ist, bist du als konservative und ehrgeizige Frau gern bei uns gesehen. Da Loyalität bei uns großgeschrieben wird, kannst du dir als Seia der Unterstützung der Familie in allen Belangen sicher sein.

    Hallo Stilo,


    Danke für das Angebot. Generell ist mir die Größe der Gens nicht so wichtig. So lange man von der Spielidee auf einer Linie ist. Ich lasse es mir auf jeden Fall durch den Kopf gehen. 😊