Die Römer hatten ihre Schlachtformation gewählt und sich aufgestellt. Nicht zu tief gestaffelt wie mir schien und weit genug gezogen um einem Umgehungsversuch durch meine Truppen begegnen zu können. Ich ritt auf meinem Pferd in die vorderen Reihen unserer Formation. Die keltischen und iberischen Krieger waren heiß darauf, den jahrhundertelang aufgestauten Hass und die Wut über die Unterdrückung durch die Römer aus sich herauszulassen und sie endlich einmal vernichtend zu schlagen. So vernichtend, dass sie unser Land verlassen würden, welches sie unseren Vorfahren gestohlen hatten.
"Tod den Römern!" "Nieder mit Rom!" "Freiheit für Hispania!"
Die Rufe erschallten über dem Schlachtfeld, während sie sich in Rage brüllten, die Schilde gegeinander stießen und die Speere in den Himmel streckten. Ich hatte in meinem Leben noch nie so viele iberische und keltische FREIE Männer auf einem Feld stehen sehen, und das Gefühl, an einem historischen Ereignis beteiligt zu sein, erfüllte mich mit Stolz. Stolz für mein Volk und auf die Freiheitsliebe dieser iberischen Bergstämme.
Dann schweifte mein Blick wieder über das Schlachtfeld. Auf der anderen Seite standen die Römer. Eine mörderische Militärmaschinerie gut ausgebildeter Soldaten. Wäre ich nicht selbst durch deren Schule gegangen und hätte ich nicht genau gewusst, wie sie funktionieren und operieren würden, ich hätte die Schlacht erst gar nicht angetreten. Doch ich wusste es. Ich wusste wie Römer dachten, ich wusste wie Römer fühlten, und ich wusste wie Römer kämpften.
Ich lächelte und gab meinem Pferd die Sporen. Als ich die Reiter erreichte sprach ich zu einem Offizier:
"Schickt einen Botschafter nach vorne. Die Römer sollen eine richtiges Schauspiel geboten bekommen!"
Der Offizier nickte mit dem Kopf und ein Reiter machte sich unbewaffnet und mit einer kleinen Fahne nach vorne auf den Weg. In der Mitte des Feldes hielt er an und wartete auf ein Zeichen der Römer, dass er näher kommen dürfe.
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