Beiträge von Sertorius

    Ich erreichte mit meinen persönlichen Reitern und der Leibwache und zusammen mit den ersten iberischen Kämpfern die Schwachstelle in den Linien der Römer. Voller Wut und Hass gegen die jahrhundertelange Besatzung steigerte sich unsere Kraft in ungeahnte Höhen. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen. Jetzt lag die Freiheit meines Volkes greifbar nahe. Wenn dieser Durchbruch gelang und die Reiter an den Flügeln den Sieg davon trugen, dann würden wir gewinnen. Ich warf mich mit meinen tapferen Leibwachen mitten ins Getümel...



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    War es Schicksal oder Glück? Im Zentrum schwankten die Römer, die Kelten drangen ein und stießen nach hinten durch. Ich gab das Signal an meine iberischen Schwertkämpfer nun auch endlich einzugreifen.


    "VORWÄRTS! TOD DEN RÖMERN!"

    Ich blickte hinüber zum linken Flügel und hoffte, dass die Taktik aufgehen würde. Während die Störtruppen die Ala direkt angriffen und die Plänkler diese ebenfalls beschossen, versuchten meine Reiter eine doppelte Zangenbewegung um die Römer zeitgleich einzuschließen und zu attakieren. Sollten sich die Römer auf die Störtruppen konzentrieren, würden sie meine Reiter gewähren lassen müssen. Sollten sie sich jedoch auf meine Reiter konzentrieren und ebenfalls nach aussen ziehen, hätten die Störtruppen Zeit und Möglichkeit sich in die offene rechte Flanke der Römer zu werfen. Es musste einfach gelingen.


    Dann wandte ich meinen Blick wieder auf das Zentrum. Auch hier stoppten die Legionen und versuchten die zweite Welle abzuwehren. So zum Stillstand gekommen und beschäftigt, gab ich den Befehl mit voller Kraft anzugreifen und durch die Mitte hinein in die Schwachstellen, zwischen den Einheiten zu stossen.


    Nieder mit Rom!


    brüllten 30.000 Kehlen gleichzeitig und hunderte Hörner ertönten. Einem bestilalischen Inferno gleich warf sich mein erstes Treffen auf die Römer. Die Iberischen Schwertkämpfer, welche mit dem Vorgänger des römischen Gladius bewaffnet waren und ebenfalls über leichte Wurfspeere verfügten und diese Art zu kämpfen seit Jahrhunderten übten, hielten sich jedoch noch zurück. Ihre Aufgabe würde kommen, sobald sich eine Lücke auftat und den Weg nach hinten und in die Seite der römischen Einheiten ermöglichen würde...



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    Zeitgleich während sich diese Störtruppen auch auf die Reiter der Römer stürzten - wobei sie durch die Plänkler unterstützt wurden - setzten sich meine Reiter in einer Seitwärtsbewegung ab. Die eine Hälfte ließ sich dabei etwas zurückfallen, um sofort in Richtung der Gegner einzuschwenken, die andere beschleunigte den Galopp um noch einen größeren Bogen zu reiten.



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    Der erste Angriff meiner kleinen Störtruppen hatte die Römer nur kurz stoppen können, gab jedoch mir Zeit, die Linien nach dem Beschuss neu zu formieren und vor allem den linken Flügel um leichte Plänkler zu verstärken. Als die Römer sich wieder gefangen hatten, schickte ich die nächste Welle nach vorne, erneut rannten kleine Gruppen tapferer Krieger auf die Überschneidungspunkte zwischen den Centurien und Kohorten zu, warfen ihre Speere und Äxte und schleuderten Haken mit Seilen, um die Schilde der Verteidiger an sich zu reißen...


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    Die römischen Reihen marschierten vorwärts und kamen den unseren immer näher. Bald würden sie auf Wurfweite heran sein. Ich gab das Signal und kleine schnelle leichtbewaffnete Stoßstrupps keltischer Krieger stürzten aus unserer geschlossenen Formation heraus und stürmten auf breiter Front den Römern entgegen.


    http://www.slitherine.co.uk/Le…eltfan_WarriorCeltWar.jpg


    Wutentbrannt schleuderten sie ihre Speere und suchten sich offene Stellen in den Reihen der Römer, Lücken in welche sie hineinstossen könnten. Wo immer sie eine fanden, warfen sie sich ohne Rücksicht auf ihr Leben hinein...



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    Hunderte von Geschossen schlugen in unseren Reihen ein. Es gab viele Tote, viele Verletzte, doch wir hielten unsere Reihe und warteten ab, bis sich die Römer in Bewegung setzen würden. Dann - marschierten sie. Zugleich begannen meine Krieger erneut ihre Schlachtrufe anzustimmen und gegen die Schilde zu schlagen.


    Ich hatte auf dem linken Flügel verstärkt Reitereinheiten aufgestellt, weil diese Seite die Römer dazu einlud gegen meine Flanke vorzugehen. Die rechte Seite war beinahe entblösst, doch da das Gebiet dort sumpfig war, kam es mir lediglich darauf an, dort die Römer aufzuhalten.


    In den Seiten der tiefen Formation hatte ich die keltischen Lanzenkämpfer postiert, ihre langen Speere würden uns vor den Reitern schützen, während die Schwertkämpfer die römischen Legionäre in der Mitte bestürmen sollten. Die Iberer indess bildeten das zweite Treffen. Sie sollten mit ihren Kurzschwertern in die Lücken hineinstossen, die sich im Laufe des Gefechtes bilden würden.


    Wichtig war, dass in der Zwischenzeit das Zentrum die schmale Linie der Römer durchbrach. Wenn dies gelingen sollte, würde ihre ganze Linie ins Wanken kommen und der Sieg damit in unseren Schoß fallen.


    Ich ritt also nach vorne und feuerte meine Krieger an.


    "Tod den Römern!"


    klang es aus tausenden Kehlen und in Extase schlugen sich die tapfersten der Kelten gegenseitig Wunden um sich anzufeuern. Für uns alle gab er heute kein Zurück mehr.



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    Endlich begann die Schlacht. Endlich entschied sich unser aller Schicksal. Ich hoffte, ich bete, ich schrie zu den Göttern, dass der Tag der Freiheit gekommen war, der Tag, an welchem die Schande meines Volkes zu Ende war und die Tyrannei Roms den Anfang ihres Untergangs sehen würde. Würden wir heute hier gewinnen, iberische und keltische Krieger Hispaniens, würde es wie ein Lauffeuer auch auf die gallische Provinz überschwappen. Wir hatten eine Chance, wir MUSSTEN sie nutzen. Lautstark trommelten meine Männer gegen ihre Schilde, lautstrak riefen sie sich Mut zu.


    Ich blickte in Richtung der Römer. Als erstes würden sie die Hilfstruppen nach vorne schicken um uns mit ihren Bögen und Schleuderern, sowie der Artillerie einen Willkommensgruß zu schicken. Ich hatte nicht vor dagegen etwas zu unternehmen.


    Wir würden warten bis die Legionen sich bewegten und dann mit vollem Schwung auf diese zustürmen...



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    Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius
    "Müssen sich Iberer wegen einem Traum tot schlagen?"


    "Was ist ein Traum wert, Meridius?"


    Ich blickte ihn an.


    "Was ist ein Traum wert? Lohnt es sich am Ende seines Lebens gesagt zu haben 'ich habe geträumt'? - Nein! Träume sind wertlos, wenn man nicht in der Hoffnung leben kann, dass sie eines Tages wahr werden, dass sie eines Tages Gestalt annehmen!"


    Ich zerrte an den Zügeln meines Pferdes und wandte mich zum Gehen.


    "Mögen die Götter mit Dir sein, mit Dir und Deinem Hause!"



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    "Sicher. Ich kann vielleicht nichts daran ändern. Genauso wenig wie Du, Meridius. Aber freie Männer in Hispania, Männer wie Du und ich, zusammen können sie etwas ändern."


    Auch meine Pferd wurde allmälich nervös.


    "Sieh Dir doch an, wohin Rom uns führt? Bist Du nicht Iberer? Bist Du nicht aus dem selben Volk, wie ich es bin? Sehen Deine Augen nicht, dass tausende unseres Volkes in den Bergwerken ums Leben kommen? In den Silberminen des Imperators? Wofür? Für Rom?"


    Ich blickte ihn an.


    "Meridius! Rom ist ein Traum! Rom war ein Traum! Das weißt Du so gut wie ich. Wir haben beide in den Legionen gekämpft für diesen Traum. Wir haben beide geglaubt an diesen Traum! Doch es BLIEB ein Traum! Rom - diese Hure, sie buhlt mit jedem, und unterdrückt die Völker doch. Freiheit? Nur für römische Bürger! Reichtum? Nur für die Mächtigen! Meridius! Rom versklavt unser Volk! Rom verkauft unseres Frauen und Kinder! Erhebe Dein Schwert nicht gegen Dein eigenes Volk! Zieh mit Deinen Legionen ab!"


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    Zitat

    Original von Maximus Decimus Meridius
    Meridius beruhigte Calligula mit einem sanften Klapps auf den Hals. Sein Pferd hatte ihn schon weit getragen. Bis zu dem heutigen Tag, auf dieses Feld. Septimanca und das Lager lagen rechts hinter ihnen, der Fluss zog sich ebenfalls in keiner geringen Entfernung nach Westen. Meridius atmete die feuchte und schwere Luft ein. Gestern erst musste es hier geregnet haben, der Boden war auch etwas feucht.


    Dann, nachdem er sein Gegenüber gemustert hatte und beide Parteien gewartet hatten, wer als erster etwas sagen würde, durchbrach er die Stille:


    "Sertorius!"


    "Decimus Meridius!"


    Ich blickte den Römer an und nickte ihm mit dem Kopf zu. Es war ein guter Tag für eine Schlacht, und meine Männer waren heiß. Ohne lange abzuwarten fuhr ich fort:


    "Deine beiden römischen Legionen befinden sich auf fremdem Terrain. Das hier ist das freie Hispania. Ich muss Dich bitten, wieder abzuziehen. Ihr habt hier nichts verloren..."


    Ich war forsch, doch immer noch höflich.



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    Zitat

    Original von Marcus Pontius Metellus
    "Was willst Du?"


    "Unser siegreicher Feldherr Sertorius will sich mit Eurem Legatus Legionis Meridius treffen. Am besten hier an Ort und Stelle. Zwischen den Heeren!"



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    Wenn ich euch Römer richtig verstanden habe, ist die eigentliche Frage nicht, ob man das eingeschlagene Rad zurückdreht, sondern ob man die Zusgeständnisse, welche die Frauen-IDs bisher schon bekommen haben noch erweitert und ausbaut.


    Der momentane Status Quo scheint ja den meisten zu liegen. Die Frage ist, wollt ihr für die Frauen-IDs noch mehr Freiräume?

    Die Römer hatten ihre Schlachtformation gewählt und sich aufgestellt. Nicht zu tief gestaffelt wie mir schien und weit genug gezogen um einem Umgehungsversuch durch meine Truppen begegnen zu können. Ich ritt auf meinem Pferd in die vorderen Reihen unserer Formation. Die keltischen und iberischen Krieger waren heiß darauf, den jahrhundertelang aufgestauten Hass und die Wut über die Unterdrückung durch die Römer aus sich herauszulassen und sie endlich einmal vernichtend zu schlagen. So vernichtend, dass sie unser Land verlassen würden, welches sie unseren Vorfahren gestohlen hatten.


    "Tod den Römern!" "Nieder mit Rom!" "Freiheit für Hispania!"


    Die Rufe erschallten über dem Schlachtfeld, während sie sich in Rage brüllten, die Schilde gegeinander stießen und die Speere in den Himmel streckten. Ich hatte in meinem Leben noch nie so viele iberische und keltische FREIE Männer auf einem Feld stehen sehen, und das Gefühl, an einem historischen Ereignis beteiligt zu sein, erfüllte mich mit Stolz. Stolz für mein Volk und auf die Freiheitsliebe dieser iberischen Bergstämme.


    Dann schweifte mein Blick wieder über das Schlachtfeld. Auf der anderen Seite standen die Römer. Eine mörderische Militärmaschinerie gut ausgebildeter Soldaten. Wäre ich nicht selbst durch deren Schule gegangen und hätte ich nicht genau gewusst, wie sie funktionieren und operieren würden, ich hätte die Schlacht erst gar nicht angetreten. Doch ich wusste es. Ich wusste wie Römer dachten, ich wusste wie Römer fühlten, und ich wusste wie Römer kämpften.


    Ich lächelte und gab meinem Pferd die Sporen. Als ich die Reiter erreichte sprach ich zu einem Offizier:


    "Schickt einen Botschafter nach vorne. Die Römer sollen eine richtiges Schauspiel geboten bekommen!"


    Der Offizier nickte mit dem Kopf und ein Reiter machte sich unbewaffnet und mit einer kleinen Fahne nach vorne auf den Weg. In der Mitte des Feldes hielt er an und wartete auf ein Zeichen der Römer, dass er näher kommen dürfe.



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    Die Römer kämpften hart und verbissen und schlugen sich tapfer, doch immer mehr Kelten erreichten den Ort des Kampfes. Es war eine Frage der Zeit, wann die handvoll Turmae, die vermutlich nur zu einer Erkundungsmission ausgeschickt worden waren, unterliegen mussten.


    Nichts desto trotz hatten auch die Angreifer schwere Verluste, und während sich die beiden Reihen gegenseitig beharkten und jegliches Gefühl für Raum und Zeit verloren, kam ein Moment, in welchem sich der ganze Todeskampf in eine große Starre fest zu setzen schien.


    Nachdem die Männer wieder zu sich kamen, und Schlag um Schlag in den Armen und Körpern spürten, das Toben und Schnaufen der Pferde sich mit den Schreien der Getroffenen paarte, der Todesschmerz die Seelen spaltete, wichen die beiden Einheiten auseinander um sich neu zu formieren...

    Der Aufprall der beiden Reihen war hart gewesen. Einige Männer wurden sofort aus dem Sattel gerissen, andere verkeilten sich in einem einzigen Wirrwar untereinander. Freund von Feind zu unterscheiden? - Man stach einfach nur noch zu.


    Pferde bäumten sich auf, auch keltische Krieger zu Fuß stürmten in den Tumult und brachten durch gezielte Lanzenstöße die Tiere zum Sturz. Wer zu Boden ging wurde sofort umringt und niedergemacht...



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    Die Reiter jagdten den Römern nach, kamen jedoch nicht wirklich näher, einzig die Biegung der Strasse konnte bedeuten, dass wenn der zweite Trupp ihrer Reiter gut vorangekommen war, sie die Römer vielleicht doch noch in die Zange nehmen könnten.


    Und so war es: Als die Römer über die Lichtung galoppierten, stießen sie auf einen anderen Haufen Kelten. So in die Zange genommen, mussten sie den Kampf annehmen! Schwerter trafen auf Schwerter, die ersten Männer auf beiden Seiten stürzten zu Boden!


    "Tod den Römern!"

    In mittlerem Galopp näherten sich die Reiter den Römern. Die Reihen formierten sich zu einer breiten und massiven Linie und machten nicht den Eindruck, dass sie ein Gefecht vermeiden würden. Der Anführer hob sein Schwert und streckte es in Richtung der römischen Reiter. Die keltischen Reiter beschleunigten das Tempo und gingen in die Attacke über...



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    Ein Spähtrupp begab sich gerade auf den Hügel, als er von der anderen Seite römische Reiter herannahen sah. Die Männer stoppten auf der Stelle und gabe nach hinten das Signal.


    "Römer!"


    Eine halbe Meile entfernt ertönte ein Signalhorn und eine Streitmacht von zweihundert Reitern brach aus dem Wald heraus und ritt auf die Strasse...



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    Wir kamen gut voran. Unsere Späher meldeten, dass die Römer Septimanca in wenigen Stunden erreichen würden. Die Reiter der Ala hätten die Stadt schon erreicht, ein größeres Kontingent befinde sich hingegen auf der Straße nach Norden, parallel zu unserem Anmarschweg. Ich ließ mir die Karten zeigen und gab Anweisung mit einer kleineren Streitmacht den Reitern den Weg nach Norden abzuschneiden, während unsere Haupttruppe weiterhin nach Süden marschieren würde.



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