Beiträge von Bas

    In Erwartung von weniger Tadel als beim letzten Einsatz trat Bas an. Perfekt lief es sicher nicht. Sie übten ja noch.

    Er registrierte, dass er beim Betreten des Hauses den Mundschutz vergessen hatte. An was alles zu denken war… Immerhin wusste er, was sie dafür benutzen mussten.

    „Feuchte Tücher.“ Er sagte es laut, weil er sicher war.

    Anschließend kassierte er wieder Kritik. Er musste allerdings eingestehen, dass er es in Rom auch befremdlich finden würde, wenn sich die Vigiles nach einem Einsatz hinlegen würden.

    Er lehnte sich zu Milon. „Ich mache mir zu wenig Gedanken. Oder ich denke an das Falsche. Oder ich vergesse vor Aufregung ganz zu denken. Zum Glück hast du auf die Person im Haus geachtet!“

    Die hatte Bas völlig vergessen. Sie mussten sich zukünftig besser abstimmen.

    Milon nahte und sein Tonfall erlaubte keine Widerrede. Bas blieb beim Brunnen und füllte so schnell es ging die Eimer. Die leeren Eimer musste er sich zusammensammeln. Milon stellte sie ordentlich ab, aber einige wurden in Eile hingeworfen und rollten teils fort.

    „Leute! Hinstellen hilft mir!“ Wahrscheinlich hörte ihn keiner, denn besser wurde es nicht. Beinahe jeder befand sich in einem Rauschzustand. Bas japste nach Luft, obwohl er nicht lief oder rannte. Was aus der Person am Fenster wurde, verfolgte er nicht.

    Als der Ruf ertönte, das Feuer sei aus, kippte Bas hinten über und steckte sich auf den Erdboden aus. Er lachte ohne Unterlass aus Erleichterung, bis er Milon anschaute.

    „Wir haben es geschafft! Das erste Feuer ist aus! Unser erstes Feuer, Milon!“ Er ignorierte den strafenden Blick des Freundes und lachte wieder. Glücklich strahlte er Milon an, dann wurde er ernst. „Danke, dass du immer auf mich aufpasst. Hoffentlich kann ich dir das einmal zurückgeben.“ Inzwischen stand er mehrfach in der Schuld des Freundes.

    Bas traute sich in der Zwischenzeit ins Haus. Was sollte er auch bei der Leiter? Da standen genug. Er lugte in das Treppenhaus. Feuer sah er nicht, aber er roch Verkokeltes.

    „Kommt jemand mit?“

    Er schnappte sich zwei Eimer, füllte sie voll und lief zurück. „Nimmt jemand ne Stange mit?“ Eine Decke zum Schutz warf er sich über, dann stieg er die Treppe rauf. Er lugte um die Ecke und sah das gelegte Feuer.

    Es war nicht sehr groß, aber es produzierte Rauch. Erinnerung kam auf. Bas schüttete aus der Entfernung die Eimer mit Schwung aus und rannte nach unten.

    „Eimerkette!“ Er rannte zum Brunnen und füllte einen Eimer nach dem anderen. Er selbst brachte sie nicht fort.

    Bas wollte Milons Blick nicht haben, weil er ahnte, was der bedeutete. Natürlich blickte er den Freund trotzdem an, auch wenn er nicht tonangebend sein wollte.

    „Ja, eine Leiter. Müsste noch gehen.“ Er wirke unschlüssig. Woher sollte er wissen, wie schnell sich das Feuer ausbreitete? Oder was überhaupt brannte?

    „Kann der am Fenster nicht sagen, was wo brennt?“ Er sah Hilfe suchend zum Optio.

    Bas nickte. „Ich würde auch Sand bei Öl nehmen.“ Er sah sich um und entdeckte ein Fass. Ob da was Brauchbares drin war, wusste er nicht, also sagte er auch nichts. Sie hatten keine Zeit zum Umsehen gehabt. Gleichzeitig gestand er ein, dass ein gemeldete Feuer auch nicht wartete. Sie würden genauso unter Zugzwang stehen. Offensichtlich mussten sie trotzdem Ruhe bewahren und erst nachdenken, bevor sie loslegten.

    Bei Bas kam Panik auf, als er sah, wie eine Öllampe in der Bretterbude landete. „Öl?“ Er riss die Augen auf. „Das löschen wir nie!“ Holz brannte schnell und Öl ging nicht zu löschen. Das hatte er bei seiner Tante gelernt. Trotzdem galt es, wenigstens zu versuchen.

    Milon fasste sich als Erster und teilte ein.

    Wie hypnotisiert lief Bas zur Spritze, hob sie auf und wartete ab.

    „Wieso Eimer? Da steht doch ein Brunnen!“ Seine Stimme überschlug sich. Hoffentlich hörte Milon mit Pumpen auf. Wasser in Eimer und daraus pumpen, brachte viel weniger, als wenn die Pumpe direkt aus dem Brunnen ansaugte.

    Die Bretterbude brannte inzwischen nicht nur innen, sondern die Flammen züngelten nach draußen.

    Alles Wasser, was inzwischen ankam, richtete Bas außen auf unterste Stellen der Bude. Der Strahl reichte nicht, um in das Fenster zielen zu können.

    „Wir brauchen mehr Druck!“

    Bas wechselte von der Pumparbeit zur Spritze. Es hätte ihm viel Spaß gemacht, wenn das Wasser nicht ständig zwischen versiegen und im Schwall kommen wechseln würde. Einmal sah er nach, ob der Ausgang verstopft wäre, da kam ihm Wasser entgegen und er spuckte.

    „Verdammt! Wir haben das besser gemacht.“ Obwohl er sicher war, sah er fragend zu Milon.

    Kurz darauf wurde noch einmal getauscht und Bas musste Wassereimer schleppen. Er merkte, dass er heute bereitete mehr Luft bekam als gestern.

    Seine Augen begannen zu leuchten, als er das Geschützt entdeckte. Er passte wie ein Habicht auf und nahm sich vor, einer Tages auf die Bedienung spezialisiert zu sein.

    „Das gefällt mir!“ Er grinste über das ganze Gesicht. „Dir auch?“

    Obwohl er müde war, schritt er motiviert vom Platz. „Ich freue mich auf morgen! Mauern einreisen, da habe ich Lust drauf!“

    Bas kämpfte gegen die Trägheit an. Nach Pausen kam er schwer in Gang und noch schwieriger war es nach dem Essen. Um nicht aufzufallen, bemühte er sich um einen forschen Schritt und das saubere Einreihen.

    „Deine Zehen.“ Zur Sicherheit erinnerte er Milon daran.

    Auf das Löschtraining freute er sich. Er grinste und hörte genau zu. Als er begriff, dass verbrauchtes Wasser aufgefüllt werden musste, wurde er erst. Tragen und Laufen bedeutete Anstrengung, was noch haperte, daher faste er einen Plan. Nicht faul wirken und sich nicht überanstrengen, also durchschummeln. Er rollte die Augen, als sie in einer kleinen Gruppe standen und sah zu Milon. Hoffentlich half er ihm.

    „Ich fange mit pumpen an. Spritzen macht Spaß, aber das kann ja jeder.“

    Er wusste, dass stimmte nicht. Zielen mussten sie auch lernen. Er glaubte aber, hier im Hof ging es mehr um das Üben vom Positionswechsel. Vielleicht auch um diese Schwengel.

    „Wenn ich nicht mehr kann, rufe ich WECHSEL. Danach würde ich gern die Spritze halten.“

    Bas verstand zuerst die Logik nicht, mit der Milon abnehmen wollte, immer dann, wenn Bas aß, aber dann dämmerte es ihm. Er fing an zu grinsen. „Das ist Erpressung. Ich glaube auch nicht, dass du das aushältst.“ Die letzten Worte sprach er ernst. Seinem Freund knurrte bereits beim Gedanken an Essen der Magen. Wie sollte das erst beim Anblick und wenn jemand kaute aussehen.

    Der Fleck, bei dem sie standen, versprach verhältnismäßige Ruhe, sofern es sie mitten in Rom gab. Liegen fand Bas in einem Innenhof unbequem, daher setze er sich hin.

    „Wir müssen die Zeit im Blick behalten.“

    Kurz darauf kippte ihm der Kopf nach vorn und er nickte weg. Im gleichen Moment fiel er zur Seite um und stöhnte. „Mittagsschlaf wäre so schön.“ Er seufzte und setze sich wieder auf.

    „Wir hätten doch etwas essen gehen sollen, aber jetzt ist es zu spät. Lass uns am besten zurückgehen.“

    Bas kam der Aufforderung nach und sah sich Milons Wampe an. „Da stecken mindestens zwanzig Mahlzeiten drin, die du nicht zu dir nehmen musst, weil sie eben schon drin sind.“ Sein Grinsen verging, als Milon einen Kommentar zu ihm abgab.

    „Ich komm klar. Es läuft sich leichter mit weniger Gewicht.“ Er gestand sich ein, als dünn zu gelten, aber das kam ihm bei der schwächelnden Lunge zugute. Zusätzlich Gewicht konnte er nicht gebrauchen.

    „Ich helfe dir beim Abnehmen und verzichte auf eine Zwischenmahlzeit. Welchen Körperbau strebst du an? Meinen?“ Er griente über das gesamte Gesicht.

    Sie gelangten zu den Unterkünften und Bas verstaute die Waffen. „Wollen wir uns ausruhen und hinlegen? Hier oder draußen?“ Er spürte Mittagsmüdigkeit und gähnte herzhaft.

    „Essen, war ja klar.“ Er grinste. Als dann die Beschwichtigung kam, glaubte er Milon kein Wort. So lief das, wenn jemand plötzlich das Gegenteil von dem behauptete, was er sonst lebte.„Joah, meine Arme sind etwas länger als vorher.“ Das fand er aber nicht schlimm. Er folgte Milon zum Brunnen und trank mit Genuss.

    „Wir haben nur eine halbe Stunde. Essen könnte man, aber Backen geht nicht. Waffen wegräumen, Getreide mahlen, anmischen und löffeln. Müsste zu schaffen sein.“ Er wäre zur Zeitersparnis gern gerannt, ließ es aber sein. „Läuft heute gut, oder?“ Er betrachtete Milon. „Für dich ist das Training kein Problem, richtig? Die Probleme fangen beim Essen an. Bei mir ist es genau umgedreht, aber so langsam wird das wieder mit meiner Lunge.“

    Er versuchte auf dem Weg zu den Unterkünften sein Schwert zu ziehen, während er gleichzeitig den Speer in der anderen Hand hielt. Raus ging es gut, rein bekam er es nicht. Er musste die Öffnung der Halterung im Auge behalten, aber selbst dann fiel ihm das Einfädeln in der Bewegung schwer.

    „Boah, das will nicht. Ist das normal am Anfang, oder stelle ich mich nur dämlich an?“ Er wollte fluchen, verkniff es sich ab. „Hältst du mal?“ Er reichte Milon den Speer, damit er sein Schwert wieder verstauen konnte, danach nahm er das Wurfgerät wieder zurück. „Nachher Löschtraining. Was macht dir mehr Spaß? Waffen oder Löschen?“

    Die Belastung des Trainings hielt sich in Grenzen, allerdings die Spannung auch. Die Kommandos saßen schnell, was die Langeweile förderte, wenn da nicht die fortwährende Dankbarkeit wäre, damit seine angeschlagene Lunge nicht auffiel. Aus diesem Grund beschwerte sich Bas nicht. Er hob und senkte wie befohlen den Speer. Nur einmal, als sie den Arm samt Speer länger hochhalten mussten, verzog er das Gesicht, weil sich die Muskeln verkrampften. Trotzdem fand er alles besser als ein Ausdauertraining.

    Als die Pause begann, knuffte Bas den Freund in die Seite. „Ausrüstung wegbringen geht schnell. Was machen wir dann?“ Er grinste dabei.

    Das Marschieren und die Schwertübungen fielen Bas nicht schwer. Jeden Tag atmete er freier und das Training kostete wenig Luft, aber dafür Armausdauer. Zuweilen grinste er Milon an, wenn der Optio nicht hinsah. Er hätte lieber gekämpft, als dieses ewige rein und wieder raus mit dem Schwert. Wahrscheinlich kam das Kämpfen später.

    Um nicht aufzufallen, beeilte er sich, die Hasta zu holen. Flugs stand er in Linie und begutachtete, ob Milons Zehen korrekt standen.

    Er wog den Speer in der Hand und schätze ihn auf drei Mina. Er fürchtete, dass der Wind den Speer leicht wegdrücken könnte, aber vielleicht irrte er sich auch. Das korrekte Zielen und Treffen stellte er sich schwer vor. Zum Glück kämpften sie überwiegend gegen Feuer und nicht gegen Menschen. Bei dem Gedanken, einen Menschen zu durchbohren, wurde ihm flau im Magen. Speichel lief im Mund zusammen und er musste ausspucken.

    Im Gegensatz zu seinem Körper funktionierte der Kopf gut. Die Befehle sprachen für sich, denn er beherrschte Latein. Was er sich merken musste, war die Bezeichnung der Waffen. Da es nur zwei gab, merkte sich das auch schnell. Wir immer ergänzte er sich gut mit Milon, denn ihre Stärken differierten genau wie ihre Schwächen. Auch das Marschieren stellte keine Hürde dar und so schritt Bas gut gelaunt aus. Er freute sich bereits auf das Waffentraining, denn er wollte schon immer einmal kämpfen. Hoffentlich bekam er nicht Milon als Partner, denn beim Freund hätte er Hemmungen, ordentlich zuzuschlagen.

    Die Schuhe drückten heute weniger und die noch fehlende Tunika hatte er sich am Morgen aus der Rüstkammer geholt. Er wirkte zufrieden und hätte Milon an liebsten auf die Schulter geklopft. Der Freund hatte ihn gestern vor dem Rauswurf bewahrt. Hoffentlich lief alles weiter so gut.

    Das normale Schritttempo stellte für Bas kein Problem dar. Solange es nicht um Ausdauer ging, konnte er mithalten, wobei die Ausrüstung nach langer Strecke vermutlich auch zu Buche schlug.

    Er nahm sich vor, konzentriert zu agierten, denn erstens wollte er seinem Freund keine Strafe aufbürden und zweitens wünsche er sich einen halbwegs guten Stand beim Optio. Bislang sah es damit weniger gut aus. Besaß er das Augenmerk, konnte er seine knappe Luft schlecht verbergen. Liebling des Lieblings Willen wollte er nicht werden. Später, so nahm er sich vor, würde er durch Leistung überzeugen.

    Er stellte sich neben Milon, richtete akkurat die Füße aus, stand stramm und blickte nach vorn. Zwischen den Zähnen presste er hervor „Auf geht’s.“

    Der schlaue Milon benutzte beide Eimer, obwohl er alleine putzte. Bas grinste. Zusammen waren sie ein unschlagbares Gespann.

    „Na komm, die Schwämme mach ich sauber. Du bist dem Optio in den Arsch gekrochen und ich mach das sauber, was sich ein Haufen anderer Leute in den Arsch steckt. Passt doch. Strafe muss sein.“ Damit meinte er sich und griente.

    Er verzog das Gesicht beim Reinigen, weil er die Bilder von Hinterteilen nicht loswurde. Jeder Hinten sah anders aus und schön fand er keinen.

    „Ich verspreche, ich werde dir zukünftig so wenig wie möglich zur Last fallen!“



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    Bas bewegte sich keinen Schritt. Er brauchte die Pause, damit sich Atem und Puls beruhigten, denn er wollte mit Milon sicheren Schrittes vom Platz gehen. Kein Wanken und kein Straucheln sollte verraten, wie es ihm ging. In der Zwischenzeit redete Milon mit ihrem Ausbilder. Bas verstand kein Wort und wusste nicht, was auf ihn zukam, als Milon berichtete. Erleichtert atmete er aus.

    „Danke Mann! Du hast mich gerade das zweite Mal gerettet. Ohne dich würde ich hier untergehen.“ Am liebsten hätte er Milon umarmt, aber das hätte verdächtig ausgesehen. Bloß nicht auffallen hieß die Devise.

    „Ich helfe dir natürlich! Putzen müsste gehen, nur rennen und Ausdauer gehen nicht. Wenn es auffällt, dass ich gar nichts bei den Latrinen mache, bin ich am Arsch.“


    Er überlegte, aber er kannte niemand mit Rauchvergiftung. „Der Arzt hier kennt sich damit bestimmt bestens aus, aber genau zu dem kann ich nicht gehen.“ Er seufzte und ging langsam los. Wahrscheinlich würde sich Milon seinem Tempo anschließen.

    Für Bas zählte ein Schwur. Natürlich zählte auch die Freundschaft. Musste er sich wirklich zwischen beiden entscheiden? Vor lauter Stress fing er an, wieder heftiger zu atmen.

    „Ich habe ja nicht mal eine Wahl.“ Er japste. „Wenn ich mit dir gehe, bin ich hier raus, und wenn ich bleibe, zerplatzt genauso mein Traum. Der Optio weiß jetzt, dass ich nur aus Versehen diensttauglich wurde, weil meine Lunge beim Brand geschädigt wurde und du den Medicus über das Maß beschäftigt hast. Wenn der mich jetzt noch mal testet, falle ich durch.“ Den Konflikt und das Entsetzen konnte man Bas ansehen.

    „Wenn du mein Freund bist, dann lass mir doch bitte eine Wahl.“ Er hoffte, Milon würde sich irgendetwas einfallen lassen. „Ich möchte gern Vigil werden und draußen hab ich weder Zuhause noch Essen.“ Spätestens bei diesem Stichwort hoffte er auf ein Einlenken seitens Milon.

    Die ersten Schritte ließ sich Bas ziehen, weil die knappe Luft keinerlei Gegenwehr erlaubte, dann aber blieb er einfach stehen. Wenn Milon weiterzog, würde Bas hinfallen.

    „Ich…habe…geschworen.“ Er rang nach Luft. „Ich muss hierbleiben.“

    Je länger er stand, umso mehr erholte er sich. Wenigstens das Sprechen gelang wieder. „Milon, er hat Recht.“ Sein Kopf wies in Richtung Optio. „Er denkt, ich bin diensttauglich, dabei bin ich nur durch Glück durch die Aufnahmeprüfung gerutscht. Ich hätte die nie geschafft, wenn du nicht gewesen wärst. Ist doch klar, dass der denkt, ich habe keine Lust zum Laufen, denn mit bestehender Prüfung müsste ich die paar Runden locker schaffen.“


    Außerdem fand Bas die Kritik am ewig hungrigen Milon auch gerechtfertigt, wusste nur nicht, wie er das dem Freund sagen sollte, ohne ihn zu verletzen.

    „Wir wussten doch vorher, dass wir hier nicht mehr bestimmen, auch nicht über uns selbst. Dein Hunger muss warten.“ Er wollte alles auspacken, jetzt oder nie. „Jedes Mal, wenn du vorlaut bist, mach ich mir Sorgen. Wollen wir nicht einfach mal gehorchen? Wenigstens so tun?“ Ihm viel das nicht schwer, aber bei Milon sah er wenig Hoffnung.

    Bas glaubte zu verstehen, dass es bei Zusatzrunden oder anderen Strafaktionen immer alle erwischte, ganz gleich, wer der Auslöser war. Etwas in der Art hatte auch ein Stubenkamerad erwähnt. Er würde sich also vorsehen müssen.

    Seine Lunge fand die Aktion besonders schlimm. Er konnte noch nicht ausdauernd laufen. Nach drei Runden keuchte er, bei der vierten torkelte er. Ihm wurde schwarz vor Augen. Er musste bald darauf stehenbleiben, um nicht umzukippen. Seine Atemfrequenz zeigte an, dass er nicht simulierte, sondern ein ernsthaftes Problem hatte. Die Luft reichte nicht einmal, um Milon etwas sagen zu können. Er stemmte die Armee in die Seiten und starte auf den Boden. Eben wollte er noch keinen Grund für weitere Strafen geben, jetzt konnte er nicht mehr.

    „Tut mir leid!“ Das konnte er nach Augenblicken herauspressen.