Beiträge von Bas

    Bas hörte das Fluchen und hoffte insgeheim, die gute Laune würde bei Milon irgendwann wieder zurückfinden. So durchweg unzufrieden hatte er ihn selten erlebt, schob es aber nach wie vor auf den Hunger.

    „Meinst du, es gibt hier im Normalfall einen Koch?“ Wie eine Taberna hatte er es sich hier nicht vorgestellt, musste aber zugeben, dass er keinerlei Ahnung hatte.

    Dann jedoch kam die alles entscheidende Frage: Backen oder Bei.

    „Backen“, platzte es heraus. Er grinste. „Wir sind einem Brand entkommen, wir haben hier die Aufnahme geschafft und heute ist wahrscheinlich unser letzter freier Tag. Backen!“

    Ohne eine Reaktion abzuwarten, kramte er einen Tiegel aus dem Regal und stellte ihn neben die Feuerstelle. Sein Blick fiel auf Kohle und Anzünder. Bald glimmte das erste Kohlestück.

    „Lass uns feine Herrschaften spielen und Nobel essen.“ Er holte zwei Becher und füllte schon mal ein. „Vor allem, lass uns viel essen.“ Er grinste wieder.


    „Soll ich dich ablösen?“ Sie wollten ordentlich essen, mussten auch nicht sparen, daher brauchen sie viel Mehl.

    Bas verkniff sich ein Stöhnen. „Simplex, Simplex, das ist einfach.“ Dafür gab es eine gute Eselsbrücke, aber bei dem zweiten Namen sah er schwarz.“Ogu… Oguius…Ogunius.“ Er kratzte sich den Kopf.

    „Kannst du den?“ Er blickte Milon fast flehentlich an. „Dann könntest du mit mir üben.“ :idee:

    Er sah mit ähnlich bittendem Blick zum Optio, dessen Name er sich auch so schnell nicht merken konnte.

    „Ich übe in den Quartieren, versprochen!“

    Namen konnte sich Bas noch nie gut merken. Das lag daran, weil die Römer aus seiner Sicht seltsame Namen besaßen. Bas war einfach zu merken, Milon auch. Römer hießen immer umständlich. Nicht nur die seltsame Buchstabenfolge wollte nicht in seinen Kopf, sondern auch, weil jeder mehrere Namen haben musste. Einer reiche denen offensichtlich nicht.

    Zum Glück fielen Milon Namen ein. Die kamen ihm bekannt vor.

    „Simplex, stimmt. Ich erinnere mich. Der zweite Name klang so ähnlich wie Ologius. Den Namen werde ich mir nie merken können.“

    Bas trat als Letzter ein. Er hörte zu, was der Optio zu sagen hatte und blickte dann unschlüssig zu Milon, weil er nicht wusste, wer anfangen sollte.

    „Willst du zuerst? Du hattest eher bestanden.“ Und auch verdienter, wollte er anfügen, aber er ließ es lieber. Geschwätz gehörte nicht in dieses Heiligtum. Der Platz strahlte Besonderes aus. Damit die Essensregelung schneller vonstatten gehen konnte, fasste sich Bas ein Herz und sprach als Erster den Worten nach.


    „IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA.“ Hoffentlich fasste Milon seinen Eifer nicht als Vordrängeln auf. Etwas Sorge beschlich ihn und er blickte verstohlen zu seinem Freund. Ihn ließ das Gefühl nicht los, dass er in dessen Schuld stand, nunmehr mehrfach. Er würde später ihm über alles reden.

    „Hey, wir haben bestanden und bleiben zusammen.“ Vor allem das hörte Bas heraus und die Erleichterung stand ihm im Gesicht. Warum sich Milon nicht freuen konnte, verstand er nicht, aber es fiel ihm auf. „Danke man, ohne dich hätte ich es nicht geschafft! Klar bleibt es dabei, sonst wäre ja alles umsonst.“

    Er trottete Milon hinterher, stockte aber nach dem Passieren der Tür seinen Lauf. Da stand der Kerl, der sie von der Besenkammer zum Arzt gebracht hatte.

    „Wir müssen einen Eid leisten und haben gerade wenig Zeit.“ Einen Versuch, dem Kerl zu entkommen, war es wert. Hoffnung auf Erfolg hatte er wenig.

    Blitzartig kam ihm eine Idee, warum Milon so in sich gekehrt wirkte, und er freute sich plötzlich über den Kerl. „Kannst du uns vielleicht helfen? Meinem Freund geht es schlecht. Er hat großen Hunger und so ernst habe ich ihn noch nie gesehen. Hast du was zu essen für ihn? Es soll hier drei Mahlzeiten geben, aber ich fürchte, er hält nicht mehr lange durch.“

    Das Gleichgewicht zu halten, sollte kein Problem darstellen, also schloss Bas im Überschwang der Freude die Augen. Nun allerdings merkte er das flaue Gefühl im Magen, mit dem Milon ebenfalls kämpfte. Kurzzeitig wanke er, dann hatte er sich im Griff. Er atmete zweimal durch und hielt anschließend die Luft an, um sich auf den sicheren Gang zu konzentrieren. Nicht schnell, aber gefühlt ohne kippeln kam er am Ende an, und weil sogleich die nächste Aufgabe erteilt wurde, traute er sich, die Augen zu öffnen. Er blickte zunächst nach unten, um zu kontrollieren, wie weit er von der Linie wegstand. Er fand den Abstand gering.

    „Äh, Amphore.“ Er grinste und sah kurz zu Milon.

    Ein Blick auf die Schnipsel verriet, dass Man und Frau weg waren. Er sah zwei Perücken und weil es eben zwei waren, kratzte er sich am Kopf. An liebsten hätte er Milon um Rat gefragt, denn die Bilder sollten ja verschieden sein, aber ein Irrtum lag offensichtlich nicht vor.

    Er zuckte die Achseln.

    „Perücken.“ Wieder zuckte er mit den Schultern, ließ aber keine Pause zu, sondern sprach sofort weiter.

    „Ein Vogel, ein Raubvogel und ein Nachtvogel.“ Vielleicht beeindruckte das den Prüfer.

    Seine Gesichtsfarbe wurde immer fahler je länger Milon sein Können beweisen musste. Im Normalfall schrecke ihn Sport nicht, aber seine Lunge schmerzte noch immer. Insgeheim bewunderte er den Freund. Er selbst würde das Programm heute nicht schaffen, so viel stand fest. Dementsprechend zuckte er auch zusammen, als sein Name fiel und die Rede darauf kam, er sollte zeigen, was er leisten kann.

    ‚Bloß nichts anmerken lassen!‘ Die Devise lautete: nicht auffallen. Keinesfalls auffallen wie Milon und genauso keine Schwäche erkennen lassen.


    Er trat vor und nickte zum Gruß, weil er nicht wusste, was er sonst machen sollte. Falsch konnte es nicht gewesen sein, denn er erhielt ein Geschenk.


    „Keine Widerworte, keine Anmerkung. Ich bin trainiert und habe keine Auffälligkeiten bemerkt.“ Die Worte sprudelten voller Energie und mussten eigentlich überzeugen, auch wenn sie vor allem der Erleichterung entsprangen.

    Eigentlich kamen sie direkt aus einer Wäsche- oder Besenkammer, trotzdem gab Bas durch Kopfnicken die Bestätigung, dass ein Brand unmittelbar hinter ihnen lag.

    Milon begann mit den Kniebeugen und Bas beobachtete ihn. Ans Zählen dachte er nicht. Stattdessen drückte er die Daumen, dass der Freund durch den Test kam. Anfeuern traute er sich nicht. Wenn er nicht auffiel, durfte er bestimmt weiter zusehen. Dann wusste er wenigstens, was auf ihn zukam. Die Sorge, dass seine Lunge schlapp machte, belastete ihn.

    „Wieso ich?“ Bas riss die Augen auf, als Milon ihn wegen der Sanduhr beauftragte. Prompt hakte auch der Aufnahmearzt ein.

    Zu einem hilflosen Grinsen reichte sein Mut, aber als der Arzt nach dem Laufen Liegestütze verlangte, wurde ihm schlecht. Schon im Normalfall fielen ihm Liegestütze schwer und aktuell schleuste seine Lunge zu wenig Luft durch. Er würde keuchen, so viel stand fest und er würde durchfallen. Sorgenfalten entstanden auf seiner Stirn und er schwitze vor Stress.

    Bas hielt vor Schreck die Luft an, als nach dem Wachmann gefragt wurde. Den hatten sie irgendwo hinter sich gelassen und er wollte auf keinen Fall dem so schnell unter die Augen treten. Schließlich hatte er gelogen, naja oder geflunkert, damit sie Einlass erhielten.

    Milon sah mal wieder alles entspannt, obwohl Bas nach dem Seitenhieb ein ‚halt die Klappe‘ erwartet hatte und keine Frage. Trotzdem stecke ihn die Gelassenheit des Freundes an und er konnte wieder durchatmen.

    „Keine Ahnung, hat aber wohl was zu sagen“, flüsterte Bas. Er glaubte, er wurde trotz leiser Stimme gehört, machte sich aber keine Sorgen, weil ihr Gespräch harmlos war.

    Bei der Tür angekommen, schob dieses Mal Bas, damit sie schneller im Raum verschwanden. Der Vigil im Rücken bereitete ihn Unbehagen.

    „Vielleicht ist es beim Militär noch schlimmer“, spekulierte Bas. Er drückte die Tür zu und fühle sich für das Erste sicher. Bei so viel Aufregung spürte er keine Müdigkeit.

    Er suchte den Ansprechpartner und grüßte freundlich. „Salve, wir sollen hier den Test für die Aufnahme bestehen.“ Er drehte sich zu Milon, griff beide Wachstafeln und übergab sie.

    Der Mann würde sicherlich den Namen vorlesen. Hoffte er.

    Soeben wollte Bas die Wachstafel abnehmen, da erklang in seinen Rücken eine energische Stimme. Wie auf frischer Tat ertappt, fuhr er zusammen. Er bestaunte Milon, wie gelassen der reagierte und traue sich, den Körper zur Stimme anzusehen. Flüchtig überschlagen würde er selbst wohl zweimal in den Mann passen. So vorlaut wie Milon hätte er jedenfalls nicht geantwortet.

    Das nächste, was der Freund sagte, fand er geradezu genial. Der Mann konnte als Wegweiser dienen und gleichzeitig lenkte ihn das von der Tatsache ab, dass sie nun mal unerlaubter Weise in dieser Kammer geschlafen hatten.

    Mit dem letzten Teil des Satzes machte Milon aber alles wieder kaputt. Was musste der schon wieder mit seinem Hunger anfangen.

    „Nicht draufhören. Der redet den ganzen Tag nur vom Essen und satt wird er nie. Wo die Tauglichkeitsprüfung stattfindet, das wüssten wir wirklich gern. Wir wollen uns hier bewerben.“ Er fand, das klang seriöser als mitmachen.

    Bas wusste, jedem, der selbstständig aufwachte, ging es besser als jemand, der aus dem Schlaf gerissen wurde. Ein Teil von ihm zeigte Verständnis für Milon. Der andere Teil war erbarmungslos. Er wollte nicht seine Zukunft in einer Besenkammer fristen, er wollte sich frei bewegen können und dazu musste er durch diese Prüfung. Er ging zurück in die Kammer, immer der Stimme nach, griff Milon bei der Wäsche, wie schon bei der Wache, und zog.

    „Du bist nicht du selbst, wenn du Hunger hast.“

    Er entwickelte Kräfte, weil sein Wille stark war.


    „Sobald wir durch diese Prüfung sind, bekommst du ein Bett, was zu essen und zu trinken. Versprochen! Ganz umsonst! Oder willst du hier etwa klauen gehen?“ Zum Glück sah Milon wegen der fehlenden Beleuchtung nicht, wie streng Bas blickte.

    „Wachstafeln greifen und dann los! Es war deine Idee. DU wolltest zu den Vigiles.“

    Bas erwachte von einem lauten Geräusch, das wie Schnarchen klang. Erschrocken fuhr er auf und tastete hastig die Umgebung nach Milon ab. Als er ihn fand, rüttele er.

    „Wie spät es wohl ist?“ Er flüsterte und stierte in die Dunkelheit. „Ich sehe mal aus der Tür.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, erhob er sich, tastete bis zur Tür und öffnete sie einen Spalt.

    „Ist hell da draußen. Entweder haben wir nur kurz oder einen ganzen Tag geschlafen. Los komm!“

    Er trat in den Gang und bedeutet, Milon solle sich beeilen. „Gib mal meine Wachstafel her.“ Er besaß sie nicht, also musste sie der Freund haben.

    Wen auch immer Milon umarmte, es war nicht Bas. Der fuhr im Einschlafen gestört hoch und zischte neben ihm. „Pssst! Die finden uns sonst.“ Noch immer sorgte er sich wegen dem Wachmann. Er sank auf sein Lager zurück. „Ist alles in Ordnung bei dir?“ Ohne das würde er nicht schlafen können.

    „Milon, ich falle bei der Prüfung durch, wenn ich jetzt nicht schlafe. Ich habe keinerlei Kraft und Konzentration.“ Die letzte durchwachte Nacht, wo er ums Leben kämpfte, stecke in Lunge und Körper. Hunger spürte er vor lauter Erschöpfung nicht einmal, nur Durst.

    „Ich schaffe das nicht.“ Er murmelte nur noch. Kurz blitze der Gedanke auf, jemand hätte Milon gehört und käme zur Tür rein. Stand sie überhaupt offen oder war sie zu? Er bekam die Augen nicht mehr auf und schlief ein.

    Von hier kommend --> Mit müden Beinen lässt man sich gerne schieben, auch wenn sich Bas fragte, ob er in den richtigen Raum geschoben wurde.

    „Wenn das so weitergeht, wird das nichts mit Menschenleben und Häuser retten.“


    Im nächsten Moment überlagerten diese ernüchternde Feststellung aber andere Probleme. Der Raum schien im Zentrum des Gebäudekomplexes zu liegen, denn er besaß kein Fenster. Man hätte ihn mit einer Öllampe betreten müssen. Hinzu kam, dass Milons Körper hinter ihm die einzige natürliche Lichtquelle abschirmte.

    Bas versuchte, sich zu orientieren. Er tastete zunächst in der Luft. Dabei behinderte ihn die Wachstafel. Er drückte sie Milon an die Brust und hoffte, der hielt sie fest. Mit beiden Händen frei und vor sich ausgestreckt, wagte er einen kleinen Schritt. Er prüfte mit einer horizontalen Armbewegung den Rauminhalt und da er kein Hindernis spürte, ging er einen weiteren Schritt. Plötzlich stieß er an etwas Weiches. Er bückte sich und fummelte am Gegenstand herum, der sich als Tuchballen oder etwas ähnlich Stoffigem erwies.


    Mit einem Seufzer ließ er sich nieder. Warm, weich und einladend, genau das, was er jetzt brauchte.

    „Lass uns eine Runde schlafen. Einen Tag wird Rom auch ohne uns auskommen.“ Er fiel vom Sitzen in die Liegeposition.

    Sein Blick sprach Bände, als er Milon ansah. „Im Ernst? 15?“ Er grinste. Wahrscheinlich ließen die Körperfülle und die Haare Milon älter wirken.

    Kurz darauf klebte eine Wachstafel an seiner Brust und er beeilte sich zuzufassen.

    Dieses Mal öffnete er die Tür vorsichtig und lugte in den Gang, bevor er hinaustrat. „Irgendwann werden wir dem Kerl von der Wache begegnen. Wenn nicht heute, dann später.“ Er überlegte, wie die Wegbeschreibung war. „Rechts zweite Tür? Ne, abbiegen und dann rechts, oder?“

    Langsam ließ das Adrenalinvolumen in seinen Adern nach und er wurde unkonzentriert. Die Erlebnisse vom Vortrag verlangten Tribut. Er musste schnellstmöglich durch diese Tauglichkeitsprüfung, um sich hinlegen zu können. Er sehnte sich eine Pritsche her. Endlich kein harter Boden, endlich schlafen können.

    Da Bas den Vigil nicht überfordern wollte, wartete er, bis der mit Milon fertig war. Wie er ihn als Optio identifizieren sollte, wusste er nicht.

    Als er glaubte, an der Reihe zu sein, räusperte er sich.

    „Ja, also ich heiße Bas.“ Er blickte zu Milon, weil der Freund seinen Namen vergessen hatte, machte große Augen und redete dann weiter.

    „Siebzehn bin ich gerade geworden. Ich komme auch aus Rom, aber meine Mutter ist zugewandert. Vater kenne ich nicht.“

    Er überlegte, weil die Fragen alle hintereinander gestellt und für ihn nicht noch mal wiederholt worden.

    „Äh, Hammer ist nicht so mein Ding. Als letztes war ich in einer Gerberei.“ Absolut akkurat, nur dass es ein Tagesjob war und keine Anstellung.

    Er blickte an sich herunter. „Alles intakt, denke ich.“ Er grinste, wieder mit Blick zu Milon.

    Bas keuchte, als sie zum Stehen kamen. Seine Lunge arbeite in Teilzeit. Er stürzte die Hände auf den Oberschenkeln ab und ließ den Kopf hängen. Schließlich richtete er sich auf, weil vor drinnen jemand rief. Ohne das Adrenalin in seinen Adern würde er sicherlich zusammenklappen, aber so lange der Körper das Stresshormon nicht abbaute, würde er bestimmt alle Anforderungen der Musterung erfüllen.

    „Jetzt gilt es.“ Er grinste und drückte die Tür auf. Sicher konnte er nicht sein, dass sie den Wachmann abgehängt hatten, deswegen trat er schnell ein. Er hoffte, Milon zog die Tür schnell zu.


    „Salve! Ich bin hier zum Aufnahmetest.“ Ob man das so sagte, wusste er nicht.

    Bas zog, aber Milon lenkte. So kamen sie voran. Ein Teil seiner Aufmerksamkeit lag vorn, damit er nicht stolperte, und der andere Teil hinter ihnen. Dort tat sich etwas, aber umdrehen konnte sich Bas nicht. Dafür war das Lauftempo zu hoch. Er hörte den Ruf und zuckte zusammen.

    „Schneller!“

    Als Milon nachfragte und zur gewiesenen Richtung schenkte, wäre Bas fast gestürzt. Endlich ließ er Milons Wäsche los und kam schneller voran. Wenig später verschluckte sie der Gang zum Rekrutierungsbüro.


    Bas sah verblüfft von einem zum anderen. Ärger kam in ihm auf. Vor wenigen Stunden erst sprang er dem Tod von der Schippe. Es ging ihm noch lange nicht gut und trotzdem bewarb er sich für einen Dienst für das Gemeinwohl. Er wurde einen halben Kopf größer, als er antworte.

    „So ist es. Wir haben letzte Nacht ein Praktikum absolviert. Der Brand wurde extra für uns gelegt. Das war unsere Aufnahmeprüfung und jetzt müssen wir hier rein. Ich bin Tiro Bas und das ist Tiro Milon. Hat mich gefreut, schönen Tag!“


    Bas packte Milon an der Wäsche und zog ihn mit sich auf das Gelände der Vigiles. Er hatte keine Ahnung, in welchen Eingang sie mussten.

    Obwohl Bas nicht direkt in die Sonne sah, blendete sie ihn. Sonne und müde Augen vertrugen sich nicht. Er blinzelte.

    Es beruhigte ihn aber, Milon zu hören.

    „Bin ich froh, dass du hier bist!“ Er setze sich um, damit er den Freund ansehen konnte. „Das war kein Traum gestern.“ Konnte es gar nicht sein, weil sie beide verdreckt an einem Brunnen aufwachten.

    „Mir ging es schon mal besser. Und dir?“ Wenn er bedachte, dass Milon gestern frisch gebadet zu ihm kam, bot er jetzt ein Bild des Jammers. „Ja anmelden.“ Ob er gestern von der Idee begeistert gewesen wäre, wusste er nicht. Heute blieb kaum eine Wahl. Er wollte endlich auf eigenen Beinen stehen und die Feuerwehr genoss außerdem Ansehen.

    „Dann lass uns losgehen.“ Er stütze sich auf den Schultern des Freundes ab und kam stöhnend auf die Beine. Alles tat ihm weh.

    Anschließend reichte er Milon die Hand und lehnte sich nach hinten für das Gegengewicht, wenn Milon sich hochzog und er mithelfen würde.

    Er trank noch einige Schlucke Wasser, auch wenn die Blase bereits drückte, dann reiche er die Kelle zu Milon. Bestimmt hatte der Freund Durst.

    „Wo geht’s lang?“ Er wischte sich den Mund mit dem rusigen Ärmel trocken und folgte Milon.