Beiträge von Milon

    Ha da war er, mein Freund Bas so wie ich ihn kannte. Wer uns beide gesehen, könnte vermuten, dass ich von meinem körperlichen Erscheinungsbild her, der Anführer sei, doch weit gefehlt es war Bas der Gescheite.

    So kam es, dass ich mich willenlos, einfach von ihm mit zerren lies.Trotz meiner geheimen Furcht vor dem Wachmann, freute ich mich über unser eindringen, dank Bas Auftreten.

    Ich sah seinen suchenden Blick, rief deshalb einem vorbeigehenden zu: „Sag mal wo meldet man sich hier an?“ Der wies uns die Richtung und so landeten wir schließlich vor vor dieser Türe

    Genauso hatte ich es mir auf dem Weg hierhin vorgestellt. Ich spürte wie mir heiß wurde. Bestimmt leuchtete mein Kopf so rot wie diese Äpfel die ich auf dem Markt gesehen hatte.

    Praktikum? Von was für einem Praktikum redete der? Musste man so etwas machen?

    „Nein vom Brunnen kommen wir.“ Ärgerlich stieß ich Bas an. „Nun sag doch aus was. ...Ja wir haben da geschlafen weil es ja gebrannt hatte“.

    Ich kaute auf meiner Unterlippe herum, es hörte sch seltsam an fand ich. Jetzt wusste ich nicht mehr weiter. Sollte ich nochmal von vorne anfangen?

    Zufrieden stellte ich fest Bas war wieder klar beieinander und musste mir ein Grinsen verkneifen als er mir sogar die Hand reichte um mir auf zu helfen. Ich ergriff sie und schaffte es fast ohne seine Hilfe mich auf meine Füße zu stellen. Natürlich hatte ich auch Durst schüttelte aber den Kopf zuerst musste ich die Blase leeren, nach der Menge Wasser die ich vor dem Einschlafen zu mir genommen hatte.

    Nach dem das erledigt war, ich getrunken und mir ein paar Kellen Wasser über meinen immer kahler werden Kopf geschüttet hatte, mir durch das Gesicht gerubelt und versucht die Hände ein wenig zu säubern, nickte ich Bas zu. „Dann lass uns mal“, sprach ich aufmunternd, mehr noch um mir selber Mut zu machen.

    Am Eingangstor angekommen, blieb mir keine Zeit meinem Freund nach dessen Aufforderung zu antworten, denn wir standen gleich vor einer Wache.
    Was sollte das? Ich sollte reden? Das war ganz sicher Bas Aufgabe, er war der weit aus gescheitere und redegewandterer von uns beiden. So kam es, dass ich einige Momente mit aufgeklappten Mund vor dem Mann stand. Das fing ja super an ärgerte ich mich. Jetzt hatte ich das Bedürfnis mir den Hinterkopf zu kratzen, wie immer wenn ich verlegen war oder mich hilflos fühlte. Krampfhaft unterdrückte ich das Verlangen und starrte den Mann mit zusammengeballten Fäusten an.


    „Salve,….wir ehm ja wir beide“, dabei wies ich mit meinem Kopf in Bas Richtung. „Ja nun, ... wir beide wollen hier mit machen. Uns hier anmelden oder so“, fügte ich schnell hinzu.

    Erschrocken fuhr ich aus dem Schlaf hoch. „Bas?“ Wieso hörte ich Bas so dicht bei mir? Args und kalt war mir? Wo war denn meine Decke? Irritiert schaute ich mich um die Sonne stand am Himmel und schien auf meinem Kopf. Noch immer begriff ich nicht warum ich hier so rum lag, sonst schlief ich doch immer in dem alten halb verfallenem Tempel. Da traf mein Blick auf Bas, wie er so verkrümmt da lag.
    Richtig wir waren auf dem Weg zu den Vigiles und das Haus in dem Bas bei seiner Tante wohnte war abgebrannt. Eigentlich war mir die Idee mit den Vigiles ja vor dem Brand gekommen. Wie auch immer. Ich seufzte, ich war auch noch entsetzlich müde. Am Vortag hatte Bas den Rest Wasser ausgetrunken ehe er sofort wieder einschlief. Ich selber hatte mich am Brunnen so richtig mit Wasser voll laufen lassen und mich zu Bas gelegt. Natürlich konnte ich nicht sofort einschlafen. So lag ich lange Zeit da, horchte auf jedes Geräusch. Jede Menge Geräusche gab es in einer Stadt wie Rom, auch in der Nacht.

    „Bas, alter Junge, alles gut, ich bin ja hier. Wie geht es dir? Denkst du wir können weiter gehen? Du weißt doch sich noch, wir wollten uns anmelden."

    Erleichtert sah ich Bas kam zu sich, er sagte etwas. War das zu fassen hatte er mir nicht zugehört? „Du sollst doch nur trinken, Der.. der...“,ja wer war er nun gewesen? „Verflucht nochmal, der hat gesagt, du muss viel trinken. Beim Pluto, reiß dich zusammen und trink.“

    Verdammich, ich hatte doch nichts da zum Trinken. Der Eimer hing am Seil, es gab also nur die Kelle.

    Wenn ein Eimer zur Hand gewesen wäre hätte ich einfach seinen Kopf hineingestopft. Also sprang ich auf rannte um eine Kelle mit Wasser zu holen, kniete mich neben ihn, packte seinen Kittel, mir war egal ob ich Haare dabei erwischte und zog ihn in die Sitzposition ehe ich ihn anblaffte. „So mein Freund nur hör mir zu, du machst jetzt den Mund auf und trinkst!“

    Da ich mir nicht sicher war, ob meine Worte gehört wurden oder Wirkung hatten, veränderte ich meine Position. Ich rutschte näher an ihn heran, meinen Fuß und das Knie stellte ich hinter seinem Rücken, hob seinen Kopf an und hielt seine Nase zu. Das hatte Wirkung sein Mund klappte wie ein Fischmaul auf, ich kippte ihm einen Teil Wasser hinein und ließ seine Nase los. Jetzt musst Bas nur noch trinken.

    Ich lauschte nichts war in meiner Nähe zu hören. Wenn doch nur einer vorbei käme. Sonst war ein ständiges Gerenne und Gehusche hier zu sehen, aber heute tat sich nichts.

    Erschrocken spürte ich, ehe ich ihn noch fester halten konnte, wie Bas zusammensackte. Den Göttern sei dank wir waren bei einem Brunnen angekommen, nach dessem erfrischendem Nass ich mich so gesehnt hatte.
    Bestimmt ging es Bas genauso nur das er doch noch schwächer war als ich gedacht. sanft ließ ich ihn auf die Erde nieder und holte eilig Wasser. Was sollte ich jetzt aber machen? Er war nicht bei Besinnung und so konnte er nicht trinken. Ich tunkte meine Finger in die Kelle mit dem Wasser und spritzte dies in das Gesicht meines Freundes.
    „Bas“, rief ich. „Bas alter Junge hörst du mich, komm zu dir und trink.“ Noch ehe dieser reagieren konnte trank ich hastig das Wasser, klatschte im links und rechts auf seine Wangen, nicht gerade sanft und rief zornig: „Bas hörst du? Verflucht noch mal, nun komm doch endlich zu dir.“ Hilflos schaute ich mich um. Er musste doch etwas trinken.

    Bei den Göttern was mussten wir für ein seltsames Paar abgeben, als wir so durch die Gassen wankten. Vielleicht sahen wir wie betrunkene aus. Ich hatte einmal eine Ladung Sklaven gesehen, die von einem Schiff aus dem Hafen wankend in Richtung Trajansmärkte geführt wurden, um auf dem Sklavenmarkt verkauft zu werden. Mein Bild von uns deckte sich mit dem von ihnen. Obwohl ich nicht wusste wie sich manche von ihnen fühlten, kam es mir so vor als ob wir uns ihnen ähnelten.

    Wie auch immer ich würde es nicht mehr lange durchhalten, nur so schnell würde ich das Bas gegenüber nicht so schnell eingestehen. Natürlich wollte ich ihm nicht allen Mut nehmen. Erleichtert sah ich auch den Brunnen. Der Vorschlag meines Freundes hier zu schlafen gefiel mir.
    Zunächst nickte ich nur, schon folgte seine nächste Frage. „Ja sicher ist es besser am Tage dort vor zu sprechen“, kam sofort meine Antwort. „Nur ob hier am Brunnen zu schlafen so gut ist weiß ich nicht. Was wenn die Urbaner uns hier schlafend sehen?“ Außerdem machte ich mir Sorgen um unsere Sicherheit. Klar wir hatten nichts von Wert bei uns, doch wir waren junge Männer, für manch einen
    etwas verlockendes.

    Verwundert hob ich eine Augenbraue hoch. Bas schwindelte seine Tante an? Was war denn in den gefahren? Der hatte doch nichts am Kopf abbekommen? Nach einem halbherzigen nicken, fasste ich Bas noch fester unter, wenn nur nicht das verfluchte Brennen in der Brust wäre, ansonsten fühlte
    ich mich schon kräftiger.

    Was hatte der Mann eben gesagt, viel trinken? Ja das wäre gut ich hatte schon wieder entsetzlichen Durst. Die nächste Pause würde an einem Brunnen sein. Fast hätte ich Bas Frage überhört. „Woher soll ich das wissen? Ich dachte du wüsstest das. Er schien viel zu wissen. Bestimmt hat er sich um irgend wen oder was gekümmert. Jetzt komm aber und lass dich nicht so ziehen.“

    Nachdem ich der Tante ein schüchternes Lächeln geschenkt hatte, schaute ich an mich hinunter, danach Bas an, „Bist du sicher. Dass wir so gehen können? So verdreckt wir ausschauen? Dabei hatte ich bevor ich zu dir kam extra ein Bad genommen.

    Außerdem beschäftigte mich noch eine Frage, würden wir es überhaupt bis zu den Vigiles schaffen? So wie wir beide auf den Beinen waren, hätte eine Runde Schlaf uns besser getan als ein Gang zu den Vigiles. Seufzend meinte ich noch: "Wenn wir uns gegenseitig stützen wird es schon gehen".

    Richtig, Geld gab es auch noch dafür. Das beste Argument hatte ich vergessen zu erwähnen. Der Einwand der Tante war schon richtig, doch dies wollte ich ihr jetzt nicht bestätigen.

    „Da muss du dir keine Sorgen machen, wir erhalten doch zuerst eine gute Ausbildung“. Zumindest hoffte ich das, was wenn nicht hatte ich doch eben am eigenen Leib erfahren.

    Was mich beeindruckte war, dass die Tante nicht an sich dachte, denn soviel er wusste hatte sein Freund sie immer unterstützt, sondern um unsere Sicherheit besorgt war. Auch wenn ich bisher immer den Eindruck hatte, dass sie unsere Freundschaft nicht wirklich billigte und sie befürchtete, ich würde schlechten Einfluss auf ihren Neffen haben, rührte mich ihr Einwand. Schnell fügte ich deshalb noch
    hinzu: „Ich verspreche auch, dass ich gut auf Bas aufpassen werde.“

    Ich konnte nicht schnell genug von dem erfrischendem Wasser trinken. Zwischendurch krächzte ich ein: „Danke“. Noch nie hatte ich Wasser so genossen. Wenn ich nicht das Gefühl gehabt hätte mein
    Gesicht von der rußigen Schicht unbedingt befreien zu müssen, hätte ich das kostbare Nass ohne zu zögern alleine ausgetrunken.

    Irgendwann grinste ich Bas an. „Weiß du was du riechst jetzt wesentlich besser. Endlich muss ich deinen Gestank nicht mehr ertragen. Für den Spruch strafte mich das Leben mit einem erneuten Hustenanfall.

    Etwas erholt besann ich mich auf mein ursprüngliches Vorhaben. „Soll ich dir etwas sagen? Ich kam zu dir um dir den Vorschlag zu machen, mit mir zu den Vigiles zu gehen. Wir hätten da ein Dach über dem Kopf, etwas zu essen und würden eine Menge lernen. Außerdem könnten wir zusammen bleiben.“ Etwas geknickt fügte ich hinzu: „Doch jetzt muss du dich erst einmal um deine Tante kümmern.“

    Noch immer kämpfte ich mit meinen Erinnerungen. Bas erzählte mir was ich angeblich gemacht hätte, dabei wusste ich genau, es waren noch andere Helfer da gewesen, nur wusste ich nicht wer diese waren. Jetzt kam noch dazu, dass er mir einreden wollte ich wäre ein Held. „Blödsinn“, grummelte ich, „Pompeius der Große, Sula, Caesar das waren Helden, ich hörte ihre Namen und Geschichten auf dem Forum. Wie kann dann so einer wie ich ein Held sein?“ Ein Hustenanfall unterbrach meinen Redeschwall. Mit beiden Händen rieb ich mir über mein Gesicht, betrachtete danach kurz die Hände und meinte dann: „Es wäre besser wir würden uns etwas trinkbares besorgen, doch ich fürchte meine Beine machen da nicht mit. Schau die wackeln. Huch deine zittern ja auch.“ Im Geiste flehte ich, ihr Götter die ihr mich rettetet, fügt eurem Werk noch etwas hinzu und verhelft mir und Bas zu etwas klarem Wasser.

    Immer noch schaute ich mich suchend nach dem großen Kerl um, der mir geholfen hatte. Gleichzeitig, suchte ich aber nach einer geeigneten Stelle an der ich mich anlehnen konnte, am liebsten in sitzender Position, doch dies bekäme meinem atmen nicht.

    Verärgert spürte ich ein leichtes Zerren an meinem Knie. „Was soll das“, würgte
    ich krächzend hervor und zog mein Bein weg. Doch halt was war das, hatte da jemand meinen Namen genannt? Ja und der redete noch immer.
    Es nutzte nichts meine Neugier war zu groß und so beugte ich mich zu dem elenden Zupfer runter. Wie gelähmt hielt ich mitten in der Bewegung innen und starrte ungläubig in das russgeschwärzte, mit einer dunklen Tränenspur versehene Gesicht.

    Ich richtete mich auf, schüttelte meinen Kopf. Das konnte doch nicht war sein, es war Bas, mein Bas. Jetzt beugte ich mich wieder abwärts, griff unter seine Arme, zog ihn hoch, dabei hätte ich ihn fast
    wieder losgelassen weil ein Husten mich ergriff, bis hin zum Würgen. Nein, schimpfte ich mit mir, dich lasse ich nicht los. Jetzt stand er mit dem Rücken mir zugewandt vor mir. Es half nichts, hastig wandte ich mich ab, hustete und spuckte einen dunklen Klumpen aus. Keuchend drehte ich meinen Bas zu mir. „Du stehst vor mir, sag wie kommen wir hier hin?“

    Er war nicht zu hören, dennoch wusste ich er war da. Ich spürte es einfach, Bas war da. Warum aber half er mir nicht? Verflucht noch mal alles muss man selber machen. Langsam wurde ich sauer, so richtig aber auch.

    Meine Arme drückte ich durch, jetzt brauchte ich nur noch etwas um mich daran hoch zu ziehen. Doch es war immer noch schwarz und deshalb war nichts zu erkennen. Luft ich brauchte einfach nur Luft. Kann denn niemand mich aufrichten damit ich endlich Luft bekomme?

    Es kam aber niemand. Mit aller Kraft die noch in mir steckte holte ich Atem. Zu mindest hatte ich es gedacht, doch es brannte, ich würgte und wollte alles in mir ausspucken damit ich endlich Luft bekam.

    Dann stand er da, ich sah ihn nicht aber ich spürte, er war groß und stark, zerrte an mir herum. Riss meine Arme hoch, schlug mir auf den Rücken. Genau wie einst die Oma als ich mich verschluckt hatte. Atme, Junge atme, schrie er mich an und ich atmete. Langsam ganz vorsichtig sog ich etwas Luft ein. Krümmte mich weil es so brannte.
    Du sollst dich aufrichten und atmen brüllte er mich an. Wer ist das überhaupt, dachte ich wütend. Was geht das ihn an ob ich atme oder nicht? Ein Schlag in den Rücken und ich atmete, dieses Mal schon ein wenig stärker. Na also geht doch, kam prompt der Kommentar. Weil es so schön war gleich noch einmal. Ich wiederholte das Einatmen, ein um das andere Mal.

    Irgendwann sah ich Rauchschwaden an mir vorbei ziehen und erkannte ein wenig von der Umgebung. Wild mit den Armen herumschlagend, damit meine Sicht besser würde, begriff ich es langsam, ich war in einem brennenden Haus gewesen. Ja und richtig, ich hatte der Tante, Bas Tante geholfen aus dem brennenden Haus zu kommen. Doch meine Erinnerung ging nur bis zu der Treppe.

    Wo war der Kerl eigentlich, der mich zum atmen gebracht hatte? Merkwürdig, viele Gaffer waren da aber keiner dem ich die Hilfe zuordnen hätte können.

    Schwarz war es, tiefe Schwärze umschloss mich. Ich hatte es versucht immer und immer wieder hatte ich versucht von ihr davon zu laufen. Es half nichts, sie nahm keine Ende. Bald konnte ich nicht mehr, wurde langsamer, glitt hinunter auf meine Knien und und kroch weiter.
    Voller Panik schaute ich mich um und da sah ich es, es war ein winziger heller Punkt. Es war als ob dieser mir zu winken würde. Schnell schaute ich weg, doch dann spürte ich, wie ich weg rutschte.
    Ganz leicht abwärts. Nein ich wollte nicht, ich kroch weiter vorwärts, aufwärts. Nicht runter, rauf wollte ich. Da fiel es mir ein. Ich war doch unterwegs um Bas von meiner Idee zu erzählen.

    Nein ich kann nicht, ich will doch Bas etwas sagen. Bas wo bist du? Hörst du mich? Ich muss dir etwas sagen. Wir gehen? Ja zu was gehen wir?
    Bas hilf mir, ich rutsche runter. Ich kann nicht mehr, es ist so schwer, ich kann nicht mehr atmen. Kannst du mir Luft besorgen, denn ich kann es nicht. Es brennt so entsetzlich und ich rutsche zu diesem Licht.

    Ich schwebte durch die Luft, dabei holperte ich einige male. Bestimmt kommt das davon, weil ich von Wolke zu Wolke hopse. Ein herrliches Gefühl war es so einfach dahin zu gleiten. Es wäre schön wenn Bas es auch erleben könnte. AUA! Was war das? Schade das Schweben war vorbei, doch kam das seltsame Krächzen nicht von Bas? Bas bist du das? Wo steckst du alter Freund? Seltsam meine Stimme konnte ich nicht hören. Langsam glitt meine rechte Hand an meine Seite. Es war so
    furchtbar anstrengend, in meiner Lunge schmerzte und brannte es entsetzlich. Stückchen um Stückchen schob ich meine Hand weiter.
    Endlich stieß sie auf etwas. Stoff war es. War das Bas Kittel? Bas mein Freund bist du das? Was ist geschehen wie geht es dir? Die Fragen sprudelten nur so aus mir raus. Nur Schade es kam kein
    einziger Laut aus meiner Kehle.

    Ich wusste nicht wie ich Luft bekommen sollte. Beim versuch mich aufzurichten und durch zu atmen hatte ich das Gefühl, flüssiges Feuer zu mir zu nehmen. Blieb ich unten, um wie jeder wusste, dadurch
    weniger Qualm ein zu atmen, käme ich aber nicht vorwärts. Jetzt redete auch nach Bas auf mich eine und zerrte an mir herum, dabei wäre ich nur zu gerne einfach nur sitzen geblieben, weg laufen war
    viel zu anstrengend. Der letzte heftige Ruck an meiner Tunika hatte mich ins wanken gebracht und ich gab einfach nach und stolperte abwärts. Danach ging alles viel schneller, denn ich kullerte das letzte Stück einfach runter, nur um dann liegen zubleiben. Hatte ich Bas mitgerissen oder war es etwas anderes gewesen was ich auf meinem Weg nach unten gestreift hatte?

    Bas ist nach oben, er wird sich um seine Tante kümmern dachte ich während meine Blick nach rechts glitt dort wohnte eine Frau mit einer Horde Kinder. Weder von der Frau noch von den Kindern hatte ich etwas gesehen. Ob sie etwas mitbekommen hatte? Normalerweise plärrte immer eins der Kinder. Ich hämmerte an ihre Türe bekam keine Antwort und rammte sie einfach auf. Da sah ich es zwei der Kleinsten, sie schrien sich die Lunge aus dem Hals, so das von draußen nichts zu hören war. „Feuer“, schrie ich schnappte mir die zwei Schreihälse und rannte mit ihnen nach draußen. Draußen drückte ich die Beiden einer Frau diese in die Arme und kehrte zurück. Den Göttern sei dank, die Frau kam mir mit einem Rattenschwanz an Kindern entgegen.

    Jetzt schaute ich nach oben. Die Treppe schien verstopft mit Menschen. Gerade entdeckte ich noch einen Zipfel von Bas. Der schien keine Puste mehr zu haben. Keine Wunder so wie der eben aussah, als er von der Gerberei zurückkam. Rücksichtslos bahnte ich mir einen Weg nach oben. Bei ihm angekommen, meinte ich: „Schau das du runter kommst ich hole deine Tante.“ Bas war der schnellere und wendigere von uns, doch so abgearbeitet wie der war, wollte ich es für ihn übernehmen. Mich an ihn vorbei pressend, kletterte ich die Leiter hoch und wollte eben die Türe öffnen, als die Tante von innen öffnete. Beruhigt sah ich trotz des Qualms der mittlerweile immer
    dichter wurde wie sie sich zur Treppe vorarbeitete. Rums knallte etwas haarscharf an ihr vorbei auf die obere Leiterstufe und durchbrach sie. Es ein angebranntes Balkenstück. Gleich würde der Rest folgen. Mit dem Fuß stieß ich das Balkenstück weg und hoffte es würde unten niemanden treffen.

    Ich weiß nicht wie, doch plötzlich stand ich auf der Leiter. „Kletter auf meine Schulter.“ Rief ich, betonte dann noch: „Schnell gleich kracht alles runter“.

    Da mittlerweile wohl alle das Haus verlassen hatten, kam ich schnell vorwärts. An den Treppen angekommen konnte Bas Tante den Rest alleine nach unten und damit nach draußen schaffen.

    Qualm und Flamme hatte ich bis dahin völlig ignoriert, doch bei Bas angekommen brach ich fast zusammen. Ich hatte das Gefühl ich würde bei jedem Atemzug innerlich verbrennen. Hustenreiz quälte mich ohne Ende.

    Erschrocken fuhr ich herum als ich plötzlich Bas Stimme hinter mir vernahm, hatte ich doch eine Reaktion von ihm, vor oder über mir erwartet. Entsetzt wich ich einen Schritt zurück, wobei mir ein „Igitt“, entglitt. Entschuldigend fügte ich hinzu: „Ich war vorhin in den Thermen, riecht man das nicht?“ Schnuppernd streckte ich meine Nase in die Luft. „Obwohl ich rieche jetzt etwas anderes. Riechst du das auch? Es riecht brandig, nach Feuer. Es kommt aus deinem Haus“, kam es nun entsetzt von mir.

    Für die Kette mit Anhänger hatte ich soviel bekommen, dass es für ein Bad, einen Haarschnitt und sogar eine Schüssel Eintopf gereicht hatte. Satt und zufrieden steuerte ich das Haus an in dem mein Freund Bas wohnte. Natürlich hatte er auch noch keine eigene Wohnung. Seine Tante hatte Bas bei sich aufgenommen.

    Jetzt stand ich unten vor dem Haus und starrte nach oben. Da ich abgesehen von meiner Bewegungsfaulheit, keine Lust hatte nach oben zu klettern, um Bas unter dem missbilligendem Blick seiner Tante heraus aus zu rufen. So blieb ich einfach unten stehen und brüllte nach oben.
    „Bas, Baaas“. Beim zweiten Mal kam als Antwort eine deftiges „Schnauze, da unten“. So schnell ließ ich mich aber nicht unterkriegen und startete trotzdem einen dritten Versuch.Baaaas.

    Abwartend starrte ich nach oben.