Beiträge von Milon

    Varus der Galater, rannte los und schnappte sich die Leiter. Jetzt hielt mich nichts mehr, ich zu ihm hin und half ihm diese vor dem Fenster aufzurichten. Schon war Pollis da und kletterte hinauf. Er hatte klugerweise eine Axt mit gebracht und schlug das Fenster ein.

    Unten hörten wir ihn rufen. „Nun mach schon komm her, ich helfe dir.“

    Entsetzt starrte wir beide nach oben zu Pollis. Warum ließ der oder die sich nicht runter helfen. Langsam wurde es Zeit.

    Dieses mal wollte ich nicht so schnell vorpreschen und das Kommando übernehmen und schaute Bas an. „Sagst du an wo, wer, was macht? Vermutlich brauchen wir eine Leiter oder?“

    Fragend schaute ich zu meinem Freund. Ich wusste die Zeit drängte, wir mussten einen Menschen retten. Außerdem sollte der Optio sehen was in Bas steckte.

    Ja wie konnte man so ein Feuer löschen, fragte ich mich. „Wenn es kleiner wäre, so gerade am Anfang, ersticken oder mit Sand zuschütten“, suchend schaute ich mich um. „Sand sehe ich aber nicht und dafür denke ich, war das hier auch schon zu groß“.

    Laut hatte ich meine Gedanken ausgesprochen. Unsicher schaute ich den Optio an. „Oder was denkst du?“, fragte ich Bas.

    Voller Spannung standen wir da und warteten auf die Aufgabenverteilung. Leider kam die nicht, selbständig entscheiden hatte der Befehl gelautet. Kurz entschlossen übernahm ich das Kommando. „Bas die Spritze, ihr zwei Wassereimer, Pollis
    und ich die Pumpe los."
    Schon zerrten Pollis mit mir an der Pumpe, damit sie gut ausgerichtet positioniert da stand. Schon ging es los und ich genoss den Befehl auszusprechen. „Wasser marsch“.
    Zufrieden sah ich wie der Wasserstrahl gleichmäßig hervorschoss. Unser Rhythmus war also gut, nun konnte ich nur hoffen, dass Bas die Spritze lange genug und zielgenau halten konnte, der Druck konnte auf Dauer doch heftig werden.

    Ich konnte mich bei dem Anblick des spuckenden Bas nicht mehr halten und prustete los. Es war einfach zu komisch gewesen. Er wie immer dem Ärger neugierig auf den Grund gehend, schaute neugierig in die Öffnung und Schwupps hatte er die Ladung abbekommen.

    Zuerst war ich noch mit dem Lauschen auf seiner Atmung beschäftigt, doch dann sah ich das Leuchten in seinen Augen. „Ja sicher freue ich mich“, kam es mit einiger Verzögerung von mir. Das stimmte auch, die Vorstellung Mauern einzuhämmern gefiel mir. Mehr jedoch würde mir Freude machen, denn das hatte ich schon einmal gemacht, Häuser nach Überlebenden ab zu suchen, um sie dann zu retten. Ja das war es was er gerne machen würde. Gebäude absuchen, Türen eintreten, Mauern einschlagen und Menschen dort herausholen. Nicht wegen der Anerkennung, nein weil es einfach ein beglückendes oder berauschendes Gefühl war. Dann wusste man, es war ein guter Tag und man hatte etwas geschafft.

    Schnell überlegte ich die einzelnen Aufgaben. Wassereimer tragen war bestimmt sehr anstrengend für Bas. Die Spritze halten mochte hier zum üben gehen, auch wenn sie zu halten im Einsatz auch schwer sein konnte. Beim gemeinsamen Pumpen konnte ich ihm bestimmt viel abnehmen. Gerade wollte ich sagen, gut gehen wir pumpen, als Bas es auch schon selber vorschlug. „Dann mal los“, antwortet ich und sah dabei die anderen an. Schnell hatten Bas und ich die Kurbel in unserer Hand und begannen. Mit der Zeit spürte ich, dass die Aktion ganz schön in die Arme ging. Trotzdem versuchte ich auf die Atmung meines Freundes zu achten. Hoffentlich hielt er alles durch.

    Skepsis lag bestimmt in meinem Blick. „Nein so nicht, ich werde abnehmen aber nur dann wenn du die Zwischenmahlzeiten zu dir nimmst. Du darfst mich ruhig im Auge behalten und kontrollieren. Glaub mir von so einer Portion wirst du nicht zunehmen und du wirst noch viel Kraft hier brauchen."

    Das Angebaut Pause zu machen gefiel mir es würde Bas gut tun. „Gleich hier, frische Luft bekommen wir zur Zeit ja reichlich.“ Natürlich würde ich mit ihm hinlegen aber nicht einschlafen, ein zu spät
    kommen konnten wir uns nicht leisten. Gleich wenn Bas eingeschlafen ist werde ich aufstehen, nahm ich mir vor.

    „Doch ehrlich, das kannst du mir glauben, ich versuche weniger zu Essen. Schau dir doch meine Wampe an.“ Zur Bestätigung meiner Worte strich ich mir über den Bauch. „Doch wenn du gerne etwas essen möchtest gehe ich natürlich mit dir und ehrlich, du kannst wirklich noch etwas vertragen, so wie du ausschaust.“ Läuft gut? Ich überlegte, scheinbar heute bisher schon. „Umgedreht richtig“ antwortete ich etwas abwesend und ergriff den Speer. Mir machtet noch immer seine Lunge sorgen. Was wenn es ein längeres Lauftraining gab oder sie wieder Strafrunden drehen mussten?

    Die Frage was mir besser gefiele konnte ich nicht wirklich beantworten. „So ganz klar kann ich das gar nicht sagen. Das Waffentraining ist schon toll, ich fühlte mich wie ein Legionär aber das Löschtraining
    ist auch ganz interessant, Ich kann es nicht wirklich sagen, mir
    gefällt beides. Bei dir, was gefällt dir?“

    Mit ernstem Gesicht antwortete ich: „Essen natürlich“, prustete dann aber gleich los, "nein natürlich nicht, ich wollte dich ein wenig ärgern. Aber sag geht es dir gut? Mit deiner Atmung meine ich. Und
    deine Arme? Kannst du sie noch anheben? Erst mit dem Gladios dann noch mit dem Pila, also ich für meinen Teil spüre es ganz schön. Als erstes möchte ich etwas am Brunnen trinken, ich bin echt durstig“.

    Immer schön aufpassen und auf keinen draufknallen, sagte ich mir als es hieß anhalten, Hasta ablegen. Dann aber ging es richtig los. Gladios raus gladios rein, dazu gab es noch den schönen Ausfallschritt, immer und immer wieder. Bestimmt spüre ich meinen Arm Morgen nicht mehr, dachte ich irgendwann. Aber wie sich das anfühlte, da konnte man glatt denken man würde Legionär.
    Und oh Wunder keiner schien sich zu verletzen. Schade dann war Schluss und wir nahmen die Hasta oder den Speer - Pila.

    Ein Augenblick war es ruhiger, ich schielte zu Bas und versuchte auf seine Atmung zu horchen. Vom Aussehen meinte ich es wäre alles in Ordnung, doch hören konnte ich leider nichts.

    Schwert - Gladios, Speer – Pila, wiederholte ich im Kopf. Bei uns auch Hasta genannt, ja was denn nun? … Ach so. Gladios stringite - blank ziehen. Gladios condite – Schwert in die Scheide. Speer senken bei - pila inclinite. Speer hoch bei - pila sursum. Und ab mit ihnen bei 'pila dorsum? Ehm und wohin damit? Das musste ich unbedingt nachfragen.

    Bei den Göttern ich musste marschieren, wie soll ich das alles in meinem Kopf aufnehmen. Wie gut das ich Bas habe, der merkt sich das und kann es mit mir üben.

    Gut wir bekommen Übungswaffen. Ad dextram? Was war das nochmal? Wie kann sich das unser eins alles merken. Kann der nicht ein wenig langsamer machen, so schnell geht das doch nicht.

    In meinem Kopf lief alles durcheinander. Ich kam zu dem Entschluss immer drauf achten was die anderen machen und es ihnen
    gleichtun.

    In voller Ausrüstung wie gewünscht schritt ich eilig zum Ausbildungsplatz, wie ich Wusste folgte Bas mir auf dem Fuß. Ich wollte nicht laufen, damit mein Freund sich ja genug Puste aufbewahrte. Einige Kameraden warteten schon, deshalb schob ich mich schnell in die Reihe, schaute sie entlang und achtete darauf, dass ich ja die Linie einhielt. Von mir aus konnte es losgehen.

    StrafdienstWir hatten echt Glück, noch war es leer, denn alle schienen beschäftigt zu sein. Eilig holte ich zwei Eimer mit Wasser. Es war wichtig, dass bei einer Kontrolle für jeden ein Eimer da war. Sofort begann ich mit dem Wischen, obwohl ich keine Erfahrung mit Putzdiensten hatte meinte ich nach einiger Zeit es ganz ordentlich gemacht zu haben. Natürlich hatte ich auch beide Eimer benutzt und beide Lappen.

    „Was meinst du geht das so oder habe ich noch etwas vergessen? Ach ja die Schwämme mache ich gleich auch noch.“

    Damit hätten wir dann unseren Strafdienst beendet.

    Ich nickte, natürlich Chaos wollten sie nicht verbreiten, am wenigsten Bas. Wobei ich mir bei mir da nicht so sicher war, von wollen war da keine Rede, aber es passierte halt ab und an. Allerdings gab es auch Situationen bei denen ein wenig Chaos ganz hilfreich sein konnte.

    „Natürlich ist er mein Freund der beste den es gib und danke Optio, ab morgen soll es besser werden. Ja und wir gehen jetzt sofort zu den Latrinen.“

    Schnell wandte ich mich um und ging zu Bas. "Du hast es gehört? Wir bekommen noch eine Chance und ich bemühe mich sie uns und besonders dir nicht zu verderben. Weißt du was, ich mache jetzt den Latrinendienst und du überlegst dir in dieser Zeit was du wegen deiner Luft machen kannst.
    Vielleicht fällt dir etwas ein, was deine Tante dann gemacht oder benutzt hätte.“

    Frohen Mutes marschierte ich in Richtung Latrine .

    Fast schon empört antwortete ich: „Natürlich bin ich dein Freund. Was denkst du warum ich dir von der Idee zu den Vigiles zu gehen erzählt habe. Aber entschuldige wenn ich dich so mitgeschleppt habe, ich wollte dir doch nur helfen und eine Wahl sollst du haben“.

    Bas trieb mir mit seiner Verzweiflung die Tränen in meine Augen. „Weißt du was?“, überlegte ich. "Du kannst eben nachdenken was du machen willst, dafür lässt du mich aber noch etwas versuchen. Glaub mir der hat nichts von deiner Atemnot bemerkt.“

    Langsam drehte ich mich ab und ging in Richtung Optio. „Optio Herminius“, begann ich vorsichtig, „ich möchte mich bei dir in aller Form entschuldigen. Du musst verstehen, Essen gab es bei mir nur manchmal. Auch wenn ich nicht danach aussehe, der Hunger plagte mich ständig.
    Bisher war meine größte Sorge etwas zum Essen aufzutreiben. Ich werde mich anstrengen, da ich ja nun weiß hier werde ich nicht verhungern und mit dem Fragen und Jammern aufhören.“

    Ich holte tief Luft. "Was Bas angeht, er ist der beste Freund den du dir vorstellen kannst. Er wollte in dem Sinne nicht stören, sondern nur helfen. Mir helfen, dass ich nichts dummes machte oder dumm und zu viel redete. Er ermahnte mich. Bitte schick ihn nicht weg. Wenn einer gehen muss
    dann wohl ich, weil ich ihn in diese Verlegenheit brachte. Er ist der besser, wissbegierige von uns Beiden.“
    Ich schob noch ein flehendes „BITTE“ hinterher.

    Mir war als ob einer mir einen Eimer Wasser übergeschüttet hätte. Mein Freund dem ich helfen wollte als ich ihn leiden sah, nahm die Hilfe nicht an. Nicht genug damit, er fand alles gut und richtig was da abgelaufen war. *Wollen wir nicht einfach mal gehorchen?* PAH

    " Ich habe gehorcht! Alles gemacht was mir aufgetragen wurde. Die Fragen, so gut ich konnte beantwortet. Wenn ich nun, da ich den Tagesablauf hier noch nicht kenne, frage, wann es etwas zu Essen gibt, ist das kein Grund mir extra Dienst, Strafe auf zu brummen und danach wenn ich einen Kameraden helfe anzufahren. Schwur hin oder her, ich bin ein friedlicher Kerl aber ich mag keine Ungerechtigkeit, dann gehe ich lieber. .... Ob mit oder ohne dich", fügte ich noch hinzu.

    "Jetzt reicht es aber". Milon eilte zu Bas half ihm auf und stellte sich schützend vor seinem Freund. "Siehst du nicht das Bas keine Luft mehr bekommt? Er hat zu viel Rauch abbekommen während das Haus in dem er mit seiner Tante wohnte abbrannte. Er hat noch immer Probleme beim atmen. Wir retteten seine Tante die oben fast völlig von dem Feuer eingeschlossen war. Gleich darauf kamen wie hierher, weil wir dachten, wir könnten helfen und Helfer gäbe es nie genug. Doch wenn ihr nicht wollt, wie sind noch sehr jung und finden bestimmt andere die unsere Hilfe brauchen. Komm Bas die haben deine Hilfe gar nicht verdient", damit zog er Bas einfach mit sich. "Soll er sich seinen Kam doch selber zusammen suchen", schimpfte er dabei vor sich hin. "Und so einer will andere lehren wie man hilft, der ist ja noch schlimmer als der Medicus."

    *Oder anderen Annehmlichkeiten*, seit wann gehörte Essen denn zu Annehmlichkeiten, Essen war lebensnotwendig. Ich wollte dem Optio diese Antwort entgegen schleudern, bis mir aber noch rechtzeitig auf die Zunge. Mit einer schmerzverzerrten Grimasse hörte ich seinen weiteren Selm an. Wut schnaubend setzte ich mich in Bewegung, ehe ich gar nichts bekam, lieber das.


    Keuchend blieb ich nach den fünf Runden stehen und versuchte wieder zu normaler Atmung zu gelangen.

    Was war mit Bas los? Ich verstand gerade nicht warum er so herum maulte, als ich noch überlegte wie ich ihn fragen sollte ohne das der Optio etwas zu meckern hatte, ging es aber schon los. Die beiden werden so schnell keine Freunde, war mein Gedanke ehe ich weiter zu hörte. Iiih und das sollte ich mir umhängen? Solche Decken?

    Nö langsam war es genug und ich hatte Hunger, das Frühstück war lange vorbei und bestimmt nicht reichlich gewesen. So platzte ich mal wieder mit meiner Frage dazwischen? "Ja und wann können wir etwas essen? Ich meine ja nur die anderen sind schon lange weg und am Ende bleibt für uns nichts mehr übrig."

    Was soll ich mit Decken? Mich zu decken oder auf das Feuer eindrechen, überlegte ich aber ich erzähle etwas von Leitern. "Die Leiter kann ich benutzen um nach oben aber auch um abwärts zu klettern. Für Löscharbeiten aber auch um Menschen zu retten." Wie ich es mit der Tante von Bas gemacht hatte, fast hätte ich gelächelt bei dem Gedanken. "Ja aber ich könnte die Leiter als eine Brücke, also Steg zum Beispiel um von einem Gebäude zum anderen gelangen wenn mein Fluchtweg versperrt ist." Das viel mir noch ein, mehr wusste ich nicht.