Na toll, keine Zelte und keine Therme um sich ordentlich nach den Übungen dem Schweiß entfernen zu lassen. Man sah den Tirones regelrecht die Begeisterung darüber in den Gesichtern an. Randolf und Faustus aber grinsten sich gegenseitig an, denn als Germane war man es gewohnt im kalten Winter zu überleben. So sammelten die beiden ihre Ausrüstung zusammen und bauten ihre Schilder zu brauchbaren Lagerstellen zusammen. Wie üblich wurden die Waffen gereinigt und vom Flugrost entfernt, so dass diese wieder voll einsatzbereit waren. Danach bewegten sie die beiden Soldaten in Richtung Fluss um sich dort mit nacktem Oberkörper zu waschen. Das Wasser war saukalt und selbst als Germane war es nicht angenehm doch ertragbar. Einige ihrer Kameraden begannen auch sich mit Widerwillen zu reinigen und es gab dabei mehr als nur einen Fluch auf den Lippen. Ein wichtiger Aspekt beim Militär war tatsächlich die Körperreinigung, sowie das erledigen von Bedürfnissen. Alles hatte feste Abläufe und Vorgaben um die Soldaten gesund zu halten und nicht gefährliche Seuchen entstehen zu lassen während der militärischen Operationen. Als Germane war die Körperreinigung ebenfalls wichtig, vielleicht in einem nicht so großen Rahmen wie beim römischen Militär, doch jeder Krieger war sich bewusst das gewisse Abläufe einzuhalten waren.
Randolf und Faustus aber begaben sich wieder zu ihrer zukünftigen Lagerstelle und sammelten mit den anderen Tirones ihres Zimmers gemeinsam Holz für ein Lagerfeuer das stetig am Laufen gehalten werden konnte um eine gewisse Wärme auch die Nacht über zu erhalten. Denn das hatte der Decurio nicht von ihnen verlangt auf ein Lagerfeuer zu verzichten, somit war für die Gemeinschaft ein gemeinsames Feuer zum Warmhalten etwas Existentielles. Nachdem sie genug Feuerholz zusammengetragen hatten begaben sich die die beiden auf die Suche nach dem Essenempfang und stolperten eine Zeitlang durch das Lager. Endlich hatten sie die Essensausgabe gefunden und stellten sich in der Schlange der Wartenden an. Sie hatten ihre Schüsseln dabei und bekamen als sie an der Reihe waren einen ordentlichen Schöpfer einer Art dickflüssigen Eintopfs in ihre Schüsseln. Es duftete gar nicht so schlecht und vor allem war der Eintopf heiß und mit Fleischstücken durchsetzt. Welche tolle Überraschung richtiges Fleisch. Da hatte die Legion für diese Übung sich nicht lumpen lassen. Randolf und Faustus setzten sich auf einige lose rumstehenden Kisten und schlürften schmatzend und mit Heißhunger ihren Eintopf. „Was meinst du Randolf holen wir uns noch eine zweite Portion? Die Legion scheint ja ordentlich für uns gekocht zu haben.“ Randolf nickte dazu und schmatzte genießerisch an seinem Löffel um ihn ein letztes Mal abzuschlecken. „Hm ja ich hole mir auf jeden Fall etwas.“ Damit war alles gesagt und eine zweite Runde Essenfassen war eingeläutet worden. Mit vollen Bäuchen gingen die beiden müden Krieger zu ihrem Lagerplatz und bereiteten sich für den Schlaf vor. In der Zwischenzeit hatten ihren anderen Kameraden bereits ein Feuer entzündet das nun im Wechsel überwacht und befeuert wurde. Die müden Tirones schlossen schon bald ihre Augen um in den wohlverdienten Schlaf zu sinken.