Beiträge von Faustus Iunius Rupa

    Da war Faustus noch mal knapp davongekommen. Er nahm sich vor etwas vorsichtiger zu sein, schließlich war er nicht unter Freunden, sondern unter Römern. Ihm kam es immer noch komisch vor germanisch und römisch zu denken. Es war ja auch zum verrückt werden. Die meiste Zeit hatte er unter Germanen gelebt und war dort ein Außenseiter und hier bei den Römern schien es genauso zu verlaufen. In seiner Welt konnte er sich nur auf sich selbst verlassen, egal wo er war.

    "Soweit ich weiß war Iunius Seneca ein Verwandter von mir, ich lebte eine lange Zeit in Germanien und erfuhr erst spät meinen familiären Hintergrund. Doch ich hätte ihn wirklich gerne kennengelernt. Er muss ein ganz besonderer Mann gewesen sein." Faustus war tatsächlich wissbegierig über seine Familie und wie seine Vergangenheit damit Zusammenhang.

    Auweia da war Faustus ja ganz schön ausgebremst worden. Nun er hatte es auch selber provoziert insofern war der Tritt also doch in Ordnung. So erhob er sich zu seiner vollen Größe und funkelte den Römer mit einem leichten Grinsen von oben herab an. Er war immer noch erheitert und nahm dem Römer den Tritt und die Aussagen nicht wirklich krumm. Er hatte schon schlimmeres erlebt. Trotz allem veränderte er sein Wesen augenblicklich, so dass der erfahrene Kämpfer sofort wach werden würde, wenn er sich mit den Reaktionen im Nahkampf auskannte. Im Raum begann es zu knistern, obwohl augenscheinlich keine Gefahr von Faustus ausging. Der Römer sollte sich bewusst sein, dass Faustus auch ganz anders konnte als das brave Lamm zu spielen. Dafür hatte er schon zu viele Männer getötet um als dummer Soldatenjunge angesehen zu werden. Doch Faustus wollte auch der Situation gerecht werden und den Dampf, der sich aufgebaut hatte, etwas rauslassen.

    "Dein Tritt ist nicht von schlechten Eltern und den habe ich ja auch verdient. Also insoweit ist alles gut. Ich heiße Faustus Iunius Rupa." Nun Faustus hoffte das er wieder eine Brücke aufgebaut hatte damit man sinnvoll miteinander umgehen konnte. Er hatte keine große Lust sich weiter mit dem Soldaten anzulegen, schließlich würde er bald ein Kamerad des Mannes sein und vermutlich würden sie auch gemeinsam in Situationen kommen bei denen man sich gegenseitig der Arsch retten musste. Somit war PAX das wichtigste und er würde dem Mann zeigen, dass er einen erfahrenen Kämpfer vor sich hatte. Faustus vermied es auf den ersten Anblick hin etwas einzuschätzen. Dafür war das Leben zu kostbar vor allem in Germanien.

    Faustus amüsierte sich über den Römer, was sollte das nun werden. Dieser ging ans andere Ende des Raumes und flüsterte vor sich hin. Faustus wusste zwar das die Römer komisch waren, also vermutlich auch er als irgendwie Römer, aber das war jetzt wirklich zum totlachen. Ein leichtes Grinsen kam über Faustus Lippen, innerlich grölte er vor lachen, als er nicht merhr konnte und eine etwas freche Antwort auf seinen Lippen lag: "Zwei Finger weil ich euch den dritten Finger gleich abbeiße." Die Situation war einfach zu komisch und man sah Faustus an, dass er die Situation nicht wirklich ernst nahm. Vermutlich konnte der Römer nicht einmal was dafür, sondern führte nur Befehle von irgendeinem Vollpfosten aus der sich wichtig machen wollte. Tatsächlich tat ihm der Mann leid, da er sich so einfach über die Situation lustig machte. Bei den Römern war es schon sehr seltsam, Faustus fragte sich wie dieses Volk so ein großes Imperium hatte schaffen können, wenn sie für solche Spielereien Zeit hatten. In Germanien wurde nach Kraft, Ausdauer und Kampftauglichkeit ausgesucht und nicht ob einer mit dem Auge blinzeln konnte. Innerlich hoffte er inständig, dass die Kampfausbildung sinnvoller war. Nun er würde schon noch sehen was auf ihn zukommen würde.

    Ja was war denn das? Faustus sollte sich nackig machen. Was wollten die Römer denn mit sowas? Er dachte sie würden seine Fertigkeiten sich ansehen und irgendwelche sportliche und kämpferische Dinge abtesten. Manchmal waren die Römer schon sehr suspekt. Gut er hatte keine Probleme sich auszuziehen, sie würden eh nur einen durchtrainierten Körper sehen und etliche Narben die Erinnerungen an etliche Kämpfe nachweisen würden. Auf dem Weg zum Officium hatte er noch einige andere Bewerber gesichtet die deutlich jünger waren wie er, aber denen man die Unerfahrenheit ansehen konnte. Es würde noch richtig lustig werden mit den Bubis. Die Ausbildung dürfte vermutlich heftig werden, doch für sich selber machte Faustus sich keine Sorgen.


    "Dann kleide ich mich aus ich hoffe ihr seid zufrieden." So ein Blödsinn auch, anstelle das man was sinnvolles überprüfte und die Zeit brauchbar nutzte. Nun ja die römische Bürokratie eben, sie war bekannt berüchtigt.

    Faustus war verblüfft das es bereits so schnell losging ohne großes Federlesen. Sonst war die römische Bürokratie und Verwaltung berühmt berüchtigt hinsichtlich ihrer Langsamkeit. Doch hier schien alles in Ordnung sein so antwortete er pflichtbewusst:

    "Meine Name lautet Faustus Inuius Rupa

    Alter: 30 Jahre

    Vater: Lucius Iunius Corona

    Mutter: Luitgard

    römische Bürger

    Tätigkeiten: Krieger und Kundschafter, ich hatte auch in einer Schmiede mitgearbeitet und dort etliches gelernt,

    Sprache: Latein und mehrere germanische Dialekte

    Ich kann lesen und schreiben

    Ich hatte bisher keine Krankheiten zu verzeichnen."

    So weit hatte er alles was wichtig mitgeteilt. Er war gespannt was noch alles abgefragt wurde.

    Die erste Aufregung Faustus war vorbei und als Sabaco sein Idol eintrat kam ein ruhender Impuls über ihn. Der Mann hatte ein derart mächtiges und überlegenes Auftreten es war einfach nur der Wahnsinn. Um so mehr bestätigte es ihn darin genau so ein guter Soldat zu werden wie der Decurio. Er würde sich definitiv rein hängen und alles geben um der beste Soldat der Ala zu werden. er grüßte den Decurio und war wieder überrascht wie dieser mit einem leichten überlegenen Kopfnicken zurück grüßte. Als er dann das Zimer verlassen hatte sagte er: "Dieser Mann ist der Hammer er muss der beste Soldat der Ala sein und ein großer Kämpfer."

    Faustus trat mit selbstsicherem Schritt in das Rekrutierungsbüro, tatsächlich war er innerlich unsicher da alles neu für ihn war. Doch da Fango bei ihm war und ihn beruhigte kam wieder die übliche Gelassenheit über ihn. Fango hatte recht, warum sollte er sich auch Sorgen machen. Dieses ganze Prozedere hatten schon hunderte Freiwillige über sich ergehen lassen. Was für Faustus jedoch wichtig war, es fühlte sich hier irgendwie wie Heimat an. Es war für ihn die richtige Entscheidung gewesen sich für das Militär zu entscheiden. Obwohl er ein Iunier war fühlte er sich wie entwurzelt an, denn weder in Germanien noch im römischen Reich war er wirklich heimisch. Einzig allein hier bei der Ala war es für ihn richtig her vom Gefühl. Er mochte den Decurio, der für ihn ein wirklich großer Mann war und auch mit den Soldaten mit denen er in Berührung gekommen war hatten sich offen und ehrlich gezeigt. Sicherlich würde er noch etliche andere Soldaten kennenlernen die auch besondere Fähigkeiten hatten und sicherlich auch gut zu ihm passen würden. Vor den kämpferischen Fähigkeiten her war er sich sicher mit den Soldaten Stand halten zu können. Auch seine Reitfähigkeiten würden mit den Römern mithalten können. Schließlich hatte er in Germanien einige Pferde bereits zugeritten. Und den Rest was man als Reiter können musste würde er sicherlich erlernen. Sein Ziel war es so schnell es möglich war vollfertiger Eques zu werden. Daher sprach er zu Fango: "Neeh ist schon klar das ist für mich kein Problem."

    Hm, hm Schmiedekunst? Nun bei Wolfrichs Dorf hatte er bei einem Schmied ein bisschen zugeschaut und geholfen, aber ein vollwertiger Schmied war er sicherlich nicht. "Also ich habe schon ein bisschen Schmiedeerfahrung allerdings natürlich nicht wie ein ausgebildeter Schmied. Ich lebte eine Zeit lang in einem germanischen Dorf und half da dem Schmied. Wenn das reicht kann ich das gerne erwähnen. Die Arbeit hatte mir ziemlich Spaß gemacht und es ist schon faszinierend was man aus einem vernünftigen Stück Eisen alles herstellen kann. Und du meinst ich soll das erwähnen? Meine Spatha ist nämlich von diesem Schmied er hat da ein spezielles Verfahren entwickelt das die Schwerter extrem härtet und du damit glatt durch einen Stein durchschneiden kannst ohne das die Klinge beschädigt wird. Darum hatte ich ja angemerkt, dass ich nicht all zu viel von den römischen Schwertern halte. Wenn ich das auf die Reihe bekommen könnte wäre es echt eine Wucht." Faustus war nach dem er sich erinnert hatte regelrecht in Begeisterung geraten. "Dann lasse uns doch einfach die Anmeldung angehen bin gespannt was auf mich zukommt. Übrigens du musst dir keine Sorgen machen mit dem Wein wir werden den besten Wein bechern den wir bekommen können. Ich habe doch ein bisschen auf die hohe Kante gelegt, da werde ich doch mit meinem Vetter ordentlich trinken können." Nun er konnte dem Vetter schlecht sagen, dass er das Geld durch seinen Spionageeinsatz erhalten hatte. Und Faustus war schon immer sparsam gewesen, denn wo sollte man in Germanien auch römisches Geld ausgeben außer in den Grenzregionen.

    Faustus erkannte den Wachposten sofort wieder, da er ja angeblich mit ihm verwandt sein sollte. Und es war auch klar, dass er seine Waffen wieder abgeben musste, man wollte schließlich sich keinen Ärger innerhalb des Lagers reinholen. "Selbstverständlich kannst du meine Waffen haben, ich hoffe nur das ich sie im Dienst nutzen kann, denn von der römischen Waffenkunst halte ich nicht viel. Hier bitte sehr." So war Faustus wieder einmal unbewaffnet, aber das schon so in Ordnung. Als Fango dann auf das Familienverhältnis zu sprechen kam war Faustus kein bisschen überrascht. Er hatte schon so viel wirres Zeug über seine Verwandtschaft gehört ihn überraschte da mittlerweile nichts mehr. "Ah nun ja immerhin sind wir Vettern das hilft ja auch ein bisschen was. Ich hoffe wir werden uns noch öfters sehen und bei ein paar Krügen Wein über die Familie sprechen können. Ich lade dich definitiv ein Vetter. Dann lasse uns einmal losziehen und den ganzen Zinnober durcharbeiten den ich zu absolvieren habe. "

    Wie versprochen schlug Faustus erholt und zufrieden vor dem Tor des Lagers auf um sich als Soldat zu melden. Er konnte sich denken, dass seine Ausbildung ziemlich schnell beginnen würde, denn nach allem was er wusste hatte die Jungens der Ala noch eine Menge Arbeit in Germanien vor sich. Ebenso war er sich dessen bewusst, dass er über alles erlebte die Klappe zu halten hatte. Der Decurio sollte mit ihm zufrieden sein und seine großspurigen Worte von Gestern hinsichtlich des besten Soldaten wollte er auch erfüllen. Das germanische Blut in ihm hatte ihn auch Ehre beigebracht und wenn er sich für etwas entschieden hatte würde er das gnadenlos durchziehen. Er wollte Soldat in dieser Ala werden und zwar der beste aller Soldaten für den Decurio den er tatsächlich als einen der wenigen Männer schätzte und verehrte. Zum Wachtposten sagte er daher:

    " Salve nun bin ich wieder da und melde mit als Freiwilliger zu den Waffen bei der Ala. Wo kann ich mich einschreiben und wie geht es weiter?"

    Faustus nickte anerkennend, der Mann war nach seinem Geschmack. Ein leichtes Grinsen kam über seine Lippen als er die restliche Belohnung entgegennahm. Der Iunier hatte sparsam gelebt und sich mit dieser Summe einen schönen Batzen an Kapitel angeeignet. Finanziell war er jetzt erst einmal unabhängig und konnte sich eigentlich alles leisten. " Decurio es ist für mich nicht wirklich wichtig mit Weib, Wein und Gesang meine Zeit zu verbringen. Ich hatte dir ja schon gesagt meine Heimat soll die Ala werden und dafür bin ich bereit alles zu tun was notwendig ist. Ganz abgesehen scheint es dir derzeit irgendwie an Personal zu fehlen, es sieht hier alles etwas sehr dünn an Soldaten aus. Zumindestens kannst du sicherlich eine zusätzliche starke Hand gebrauchen, die Reiten und Kämpfen kann." Faustus war sich ziemlich sicher, dass er den meistens der Soldaten im Kampf überlegen war und auch bei seinen Reitkünsten konnte er sich sehen lassen. "Wir sehen uns Morgen wieder, denn da stehe ich am Tor und werde dein bester Soldat darauf kannst du dich verlassen!" Faustus ging dann aus dem Raum um sich zu letzten Mal einen Tag als Zivilist zu gönnen.

    Faustus trat ein und sah sich dem Decurio gegenüber der ihm den Auftrag gegeben hatte. Schlecht sah er aus, ob gesundheitlich oder überarbeitet konnte er nicht sagen. Auf jeden Fall war der Mann ziemlich geschafft. Nun er hatte sicherlich eine Menge Verantwortung, denn um so eine Einheit zu führen bedurfte es schon besonderer Fähigkeiten. Faustus stand vor dem Decurio und wollte einfach nur noch seine Informationen weitergeben." Salve Sabaco so schnell sieht man sich wieder. Du hast mich ja ganz schön in ein Wespennest laufen lassen. Kommen wir gleich zur Sache, denn ich bin ziemlich fertig und will jetzt erst einmal einen Krug Wein und ein Bett zum ausruhen. Wie du schon vermutet hattest sind im germanischen Hinterland die Dinge in Bewegung geraten und vor allem zu Ungunsten Roms. Es hat sich herausgestellt, dass wir am Anfang eines Aufstandes stehen, der wenn nichts unternommen wird viel römisches Blut kosten wird. Auf meiner Reise kam ich ich mit Banditen und Plünderern in einem Dorf in Berührung, die sich immer wieder über die Grenze trauen und für Unruhe sorgen. Ich habe dir auf einem Pergament das Dorf und den Anführer aufgezeichnet. Das hat aber nur am Rande mit dem Aufstand zu tun der gerade im Entstehen ist. Das Dorf ist ein Ärgernis und sollte eliminiert werden als Warnung für die anderen grenznahen Dörfer. Viel wichtiger ist aber der Fürst Dankwart der gerade dabei ist Krieger zu sammeln für den Kampf gegen Rom. Bisher hat er ca. 200 Krieger zusammen, die hervorragend ausgestattet sind. Derzeit befindet er sich auf der Reise im Hinterland um so viele Dörfer auf seine Seite zu ziehen wie es nur möglich ist. Er ist von einem glühenden Hass auf Rom geprägt und vor allem ist er als Anführer sehr fähig. Das heißt er kennt die Stärken und Schwächen des römischen Militärs genau. Er hält sich im dichten Wald- und Buschbereich auf und dadurch sehr schnell seinen Standort wechseln. Ebenso ist das Gelände hervorragend geeignet um auf schwerfällige Legionäre Überfälle zu starten. Diese wären für Fußtruppen absolut tödlich. Und ein weiterer Nachteil der Legionäre ist die Schwerfälligkeit durch die Ausrüstung, ebenso ist das Gelände nicht geeignet für Formationskampf. Das weiss ich noch von meinem Vater, er hat mir einige Dinge über das Militär beigebracht. Also alles etwas unangenehm, aber du hast ja noch mich. Ich kenne die Gegend wie meine Westentasche und finde sicherlich einen Weg um an den Burschen heranzukommen." Ja so war es Faustus konnte tatsächlich hilfreich sein und sein Können wenn gewollt unter Beweis stellen. "Ich würde noch eine kleine Bitte vortragen wollen wenn wir schon dabei sind, ich merkte bereits an dass ich gerne der Ala beitreten würde. Ich brauche endlich einen festen Platz der für mich zur Heimat werden könnte. Außerdem möchte ich mehr über meine Verwandten erfahren da meine Vergangenheit noch einige unbeschriebene Stellen aufweist die ich schließen will. Ich hoffe du kannst mir dabei behilflich sein der Ala beitreten zu dürfen."



    Zielobjekte und Zielpersonen

    1. Operationsziel 27 Meilen nördlicher Richtung von der Provinzhauptstadt entfernt. Dorf lebt vorrangig vom Überfall auf den Limes und das Hinterland.

    2. Operationsziel Häuptling Oswald

    3. Operationsziel Druidenheiligtum 25 Meilen nördlich des Dorfes von Oswald

    4. Operationsziel Fürst Dankwart

    5. Operationsziel Drei Dörfer um Umfeld des Heiligtums mit den Anführern Wolfran, Gerulf und Giselher

    Faustus sah sich den Soldaten genauer an, so so also er war mit den Iuniern um die vier Ecken verwandt. Er selber war auch irgendwie mit ihnen verbunden. "Der Decurio hatte mir in einem Gespräch mitgeteilt, dass hier einige meiner Verwandtschaft ihren Aufenthalt hätten. Er wollte mir diese dann vorstellen. Mein Vater war Lucius Iunius Corona und meine Mutter eine Germanin. Ihr Name war Luitgard." Nun ein bisschen Konversation konnte er mit dem Soldaten ja betreiben. Er hatte so viele Fragen zu seiner Vergangenheit und ein großer Teil war im Dunklen. Vielleicht erfuhr er ja nun das eine oder andere aus der Familiengeschichte. Trotz allem wollte er sich auf das Leben in der Ala konzentrieren, hier sollte seine Heimat werden. Er liebte das Freie an der Grenze und dort konnte man ohne viel Aufwand gut leben. Sein Bedürfnis irgendwann in eine der großen Städte zu reisen hielt sich stark in Grenzen. "Wir werden uns sicherlich noch über die Gens unterhalten können, denn ich beabsichtige der Ala beizutreten. Daher denke ich werden wir uns oft sehen."

    "Danke ich bin echt fertig und möchte meine Informationen dem Decurio so schnell es geht übergeben." Faustus trennte sich nur ungern von seinen Waffen doch er wollte keinen Ärger und hoffte auf einen vollen Krug Wein den er herunterlaufen lassen konnte. Jedenfalls reichte er dem Soldaten seine Waffen ohne viel Widerrede und übergab auch sein Pferd für das sich irgendjemand kümmern würde. "So jetzt ist soweit alles erledigt und ich hoffe wir können jetzt zum Decurio. Die Sache die ich mitzuteilen habe brennt regelrecht." Und so war es tatsächlich, wenn der Soldat ahnen würde was er wusste hätte er ihn mit Flügeln ausgestattet um ihn so schnell es ging zum Decurio zu bringen.

    Endlich erreichte Faustus nach einer langen Reise wieder römischen Boden. Erschöpft ritt er Richtung der Ala um seinen Bericht abzuliefern. Endlich erblickte er das Lager und ritt auf die Porta zu die von einem Soldaten bewacht wurde. Seltsam erschien es ihm das nur ein einziger Wachtposten eingesetzt war um das wichtige Tor zu bewachen. So hielt er vor diesem an und sagte: "Mein Name ist Faustus Iunius Rupa und ich bin im Auftrag des Decurio Publius Matinius Sabaco unterwegs gewesen. Ich habe wichtige Informationen für ihn die er sofort erfahren sollte." Faustus war fertig und und wäre schon längst vom Pferd gefallen. Man sah ihm an, dass er sich nur noch mit eisernem Willen Wach hielt.


    Faustus ging mit Hilda zu einem Lager und richtete sich mit ihr in einem Zelt häuslich ein. Anschließend krochen sie zusammen unter eine Decke und liebten sich mit Leidenschaft einen großen Teil der Nacht. Als der Morgen anbrach erwachten die beiden Turteltäubchen und bereiteten sich auf einen neuen Tag vor. Thor alias Faustus ging mit Hilda zum Anführer Dankwart und setzen sich zu ihm auf den Boden. Dankwart war noch mit verschiedenen Aufgaben beschäftigt und so konnte sich Faustus die Szenerie in Ruhe zu Gemüte führen. Es war ein stetiges Kommen und Gehen von verschiedenen Anführern und Boten und für alle hatte Dankwart ein offenes Ohr. Seine Entscheidungen erfolgten schnell und präzise. Sollte dieser Mann wirklich die Macht über einen großen Kriegerkreis bekommen würde Rom eine blutige Zeit entgegen gehen. Faustus schätze den Hünen als sehr kampferfahren ein und er konnte auch wirklich führen. Was sich für Rom nachteilig entwickeln konnte. Was ihm auch noch aufgefallen war, dass sich die Zahl der Krieger auf fast 200 Mann erhöht hatte und somit eine für germanische Verhältnisse doch achtbare Streitmacht zusammengekommen war. Wenn die gegen den Limes losschlugen, waren die Menschen hinter der Grenze in echter Gefahr. Und bei einigen Erfolgen würden sehr schnell andere Krieger dazukommen und eine brennende Grenze hinterlassen. Das konnte dann nur noch mit viel Truppenmacht eingegrenzt werden. Bluten mussten vorrangig dann die Hilfstruppen, da sie im bewaldeten Gelände den Germanen ebenbürtig waren. Auf eine offene Feldschlacht würde sich Dankwart kaum einlassen, da er seine ganzen Vorteile aufgeben müsste. Wie auch immer für Rom bildete sich hier ein Gefahrenpotential heran das sehr schnell bereinigt gehörte.


    "So Thor du bist also der Retter von Hilda gewesne und bist auch kampfgewohnt wie ich schon erkennen konnte. Was hast du jetzt vor, nachdem Hilda wieder zurück ist? Willst du dich uns anschließen? Was möchtest du gerne machen? Einen Kriegertrupp führen oder als Kundschafter unterwegs sein und den Limes ausspionieren? Sag frei heraus was du machen willst?"


    Thor überlegte nicht lange und sah auf Hilda die ihn mit einem verliebten und vertrauensvollen Blick anstarrte. "Nun zum einen möchte ich bei Hilda bleiben, dieses Weib hat mich schon so viele Nerven gekostet da habe ich mich daran gewöhnt. Und zum anderen will ich mich euch und eurer Sache anschließen gegen die vermaledeiten Römer. Ich würde gerne einen Kriegertrupp übernehmen, wenn du es zulässt. Allerdings scheint es mir im Augenblick wichtiger zu sein über die Römer an der Grenze soviel wie möglich zu erfahren. Wir sollten dahingehende sehr vorsichtig sein. Ich hatte schon einmal die Gelegenheit mitzuerleben wie schnell und hart die Römer zuschlagen können. Das möchte ich diesmal vermeiden." Faustus du Schlingel für Hilda waren es die richtigen Worte gewesen, denn sie strahlte mit ihrem ganzen Gesicht und auch Dankwart schien er mit seinen Worten überzeugt zu haben. Denn dieser nickte wiederholt zu Faustus Anmerkungen und schien sehr zufrieden zu sein. Dies bestätigte er auch anschließend.

    "Ich sehe ich habe dich richtig eingeschätzt und werde dir einen Kriegertrupp geben den du führen kannst. Mache ihn zu den besten Kriegern unserer Befreiung. Do vorerst mache dich auf den Weg und spioniere die Grenze aus. Das ist mir am Wichtigsten und vor allem muss ich wissen ob die Römer irgendetwas über uns wissen. Dann komme schnell zurück und lasse dich auf keine unüberlegten Handlungen ein. Die Informationen sind wichtiger als gewonnene Kämpfe. Daher würde ich sagen du ziehst gleich los und erledigst deinen Auftrag." Faustus nickte nur dazu und erhob sich um seine Sachen zusammenzupacken. Hilda begleitete ihn traurig war sie doch davon ausgegangen dass sie eine zeit lang zusammenbleiben würden. Zum Abschied presste sie ihren Körper an Faustus und küsste ihn mit Leidenschaft. "Komme schnell und heil zurück ich were auf dich warten und dann werde ich dich eine Woche lang nicht mehr aus meinem Zelt lassen. Ich ... liebe ... dich." Faustus nickte dazu und erwiderte ihre Küsse und meinte dann zu ihr: "Ich habe dich in meiner Erinnerung immer bei mir und du weisst was ich für dich empfinde. Ich bin kein großer Redner." Er hatte etwas herausgeredet das man so oder so auffassen konnte. Nun jedenfalls hatte der die Verrückte jetzt vom Hals und er konnte zur Ala zurückkehren um sich seinem neuen Leben zu widmen. So winkte er ihr nochmals zum Abschied zu und verließ mit einem befreienden Gefühl das feindliche Lager. Er hatte erfahren was er benötigte um Rom zu helfen die Situation schnell zu bereinigen. Auf und zurücl zum Limes und schnell den Bericht abgeben.

    Die beiden Reiter zogen immer weiter ihre Route entlang und so vergingen Stunden um Stunden. Hilda führte Thor/Faustus immer tiefer in den germanischen Wald und er stellte fest, dass die Gegend mittlerweile für Legionäre absolut ungeeignet war. Die schwer gepanzerten Soldaten würden hier an ihre Belastungsgrenze gelangen und erheblich von ihrer gefürchteten Schlagkraft verlieren. Dies war das Land der Reiter und beweglichen Krieger die einen Hinterhalt hier bestens ausnutzen konnten. Sie waren jetzt 25 Meilen nordöstlich des Dorfes angelangt und es schien immer noch kein Ende der Reise in Sicht. Schließlich gelangten sie an einen heiligen Platz an dem sich eine große Gruppe von Druiden befanden. Jetzt wurde es brandgefährlich für den Römer als er lässig auf den Platz zuritt. Überraschenderweise befanden sich auch 50 - 70 Krieger und einige Häuptlinge bei einem gemeinsamen Gedankenaustausch auf dem Platz ein. Hilda hielt geradewegs auf diese Gruppe zu und stieg mit Faustus gemeinsam ab. Thor/Faustus wurde von den Anwesenden argwöhnisch beobachtet, da sie alle den erfahrenen Kämpfer in ihm erkannten. DOch Hilda haute keine Scheu und ging mitten in die Versammlung und geradewegs zu einem imposanten Hünen mit grauen Haaren und einem furchterregenden Blick. Sie beugte sich vor und sprach längere Zeit mit ihm so dass nur sie beiden verstehen konnten um was es ging. Die gewaltigen grauen Augenbrauen über den aufmerksam blickenden Augen erzitterten vor Wut und Abscheu als Hilda vermutlich ihre Geschichte erzählte. Die grimmige Miene des Mannes veränderten sich mit der Zeit und er blickte mit einem leichten Wohlwollen auf Faustus. Innerlich schwitzte Faustus und erlitt Todesqualen, doch schien es nun das alles in geregelte Bahnen verlaufen würde.


    "Du bist also Thor und hast Hilda meine Beraterin vor einem grausamen Schicksal gerettet. Dafür danke ich dir. Wie ich sehe bist du ein erfahrener Kämpfer und scheinst auch Schweigen zu können." Der Mann winkte Faustus zu sich um ihn sich genauer anzusehen. Faustus trat langsam und kontrolliert auf die Gruppe der Sitzenden zu, aber immer bereit seine Spatha zu ziehen und Tod und Verderben über alle um sich herum zu verbreiten. "Mein Name lautet Dankwart und ich bin hier der Anführer, zeitgleich auch der Fürst in dieser Region. Du bist ein sehr gefährlicher Mann, denn ich sehe dir an das du jederzeit für alle Anwesende gefährlich werden könntest. Du kannst beruhigt deine Hand von der Spatha nehmen du bist hier in Sicherheit." Faustus atmete leicht aus und nahm die Hand von seiner Waffe. "Hilda hat mich in alles eingeweiht was ihr passiert ist und wie du in kürzester Zeit fünf Krieger getötet oder gefangen hast. Du scheinst kampfgewohnt zu sein und könntest vielleicht auch einen Kriegertrupp führen. Nun vielleicht bekommst du bald Gelegenheit dein Können unter Beweis zu stellen. Wir müssen uns mit einem verräterischen Dorfältesten auseinandersetzen. Wir warten hier nur noch auf Verstärkung und dann werden wir losschlagen." Thor nickte zu dem gesagten nur kurz und meinte "So sei es!" Hilda machte ihm ein Zeichen das er ihr folgen sollte und so verließen sie gemeinsam die Versammlung. Faustus hatte sich alle Gesichter gut eingeprägt und machte sich schon einmal innerlich aufzeichnungen. Die Bewaffnung der Krieger war im ganzen Lager hervorragend und denen der Römer ebenbürtig. Rom würde einen Blutzoll zahlen müssen, wenn sie die Bande ausdheben wollten. Nun man würdesehen was die Römer vorhatten. Er aber war sich sicher, dass er dabei war beim großen Schlachtfest an den Germanen.

    Die Nacht brach so langsam herein und so machten die beiden das Lager. Faustus sammelte Feuerholz und zündete dann ein geschütztes Feuer, dass von außerhalb nicht sichtbar, an. Anschließend öffnete er den Proviant und stellte eine ausgewogenen Mahlzeit für sie beide zusammen. Diesmal würden sie Fladenbrot und ein saftiges Stück Fleisch mit Garum bekommen um sich den Magen ordentlich vollzuschlagen. Hilda und Faustus hatten Hunger und so blieb von der Mahlzeit nichts übrig. Dazu tranken sie noch einen Schlauch Wein der sie beide in eine ausgelassene Stimmung brachte. Für Thor/Faustus wurde es jetzt Zeit unter seine Decke zu kriechen und den benötigten Schlaf nachzuholen. Und wieder kroch Hilda leise und zögerlich unter seine Decke. Sie ertastete seien Körper und begann ihn zu liebkosen. Und da Faustus ein Mann war regten sich auch bei ihm die Gefühle. Beide tauschten Zärtlichkeiten aus, sehr behutsam und und doch mit Begierde gefühlt. Hilda war in eine wahre Extase verfallen und so keuchten sie beide ihren Atem und Leidenschaft in die Nacht hinaus. Mehrmals vereinten sie sich mit einer großen Leidenschaft und sanken dann erschöpft zusammen unter Faustus Decke.


    "Thor ich glaube ich mag dich sehr und ich fühle mich bei dir geborgen und beschützt. Bei dir kann ich entspannen und einfach nur die Frau sein die gerne sein möchte. Nehme mich bitte fest in deine Arme und lasse mich nicht wieder los." Ohne viel Worte umschloss er die Frau und gab ihr seine Wärme als er bemerkte das sie ein bisschen erzitterte. Langsam streichelte er sie am ganzen Körper und merkte wie sie langsam entspannte und sich schläfrig an ihn lehnte. "Hilda du bist mir ganz wichtig und ich werde dich beschützen. Fürchte dich nicht ab jetzt wird dir nichts mehr geschehen." Natürlich nicht denn er Faustus würde alle beiden Augen auf sie werfen und sie nicht mehr vom Hacken lassen. Dafür war sie ihm zu wichtig und vor allem für seien Auftrag. Bevor er zum Lager zurückgekehrt war hatte er eine kleine Rolle Pergament ausgefüllt und begonnen wichtige Daten darauf zu verzeichnen.

    Zielobjekte und Zielpersonen

    1. Operationsziel 27 Meilen nördlicher Richtung von der Provinzhauptstadt entfernt. Dorf lebt vorrangig vom Überfall auf den Limes und das Hinterland.

    2. Operationsziel Häuptling Oswald

    Diese Rolle versteckte er gekonnt unter seinen Sachen und behielt sie immer am Mann. Jedenfalls schliefen Hilda und Thor gemeinsam am wärmenden Lagerfeuer ein und verbrachten eine ungestörte und erholsame Nacht. Als der Morgen graute erhoben sich die beiden und reinigten sich um die Reste von gestern zu verzehren. Schnell war das Lager abgebaut und die Pferde für die weitere Reise vorbereitet. Als sie beide aufstiegen glitt Thors Gesicht Richtung Hildas mit der nicht ausgesprochenen Frag wohin es jetzt wohl gehen würde. Hilda machte ein kurzes Zeischen und meinte knapp angebunden: "Wir müssen jetzt erst einmal Richtung Osten und dort treffen wir vermutlich auf meine Begleiter sowie einen Dorfältesten der sich uns vielleicht anschließen möchte. So ritten die beiden durch die lichten Wälder und genossen das Spiel der Sonnenstrahlen die durch die Waldkronen hinab schimmerten.

    Nachdem Faustus diese wichtigen Informationen mitgehört hatte war sein Aufenthalt in der Siedlung nicht mehr notwendig und so schlenderte er gemächlich zu seinem Pferd. Es hatten sich einige neugierige Gestalten darum versammelt doch als sie ihn kommen sahen zogen sie sich zurück. Bei seinem Pferd machte er noch einmal einen grimmigen Rundumblick, der die Anwesenden dazu zwang ihren Blick von ihm abzuwenden. Es war ja so einfach diese dummen Bauertölpel einzuschüchtern. Als er auf sein Pferd aufstieg stand ihm niemand im Wege und so verließ er dieses Nest Richtung Ausgang. Die beiden Wachen schauten zwar überrascht auf, dass er so schnell wieder die Siedlung verließ, doch sie behelligten ihn nicht weiter und so zog er seiner Wege.


    Faustus dachte konzentriert nach was er alles so vernommen hatte und vor allem welche Rolle Hilda in der bisherigen Situation spielte. Und was war eigentlich in diesem verdammten Germanien los? Wie oft hatten sich die Germanen gegen Rom erhoben und jedes mal eine auf die Schnauze bekommen. Nur weil sie einmal eine erfolgreiche Operation durchgeführt hatten vor langer Zeit 3 Legionen vernichtet hatten glaubten sie tatsächlich immer noch daran über Rom zu siegen. Lächerlich, Faustus war zu sehr Realist um sich mit diesem dummen Gedanken zu beschäftigen. Rom ließ sich nicht mit großen Schlachten besiegen, dazu war alles zu gut organisiert und das Militär absolut überlegen. Aber das sollte man einmal einem germanischen Führer erklären der im Wahn lebte. Und eine weitere Tatsache war auch die, dass die Germanen immer irgendeinen Führer benötigten um große Aktionen zu starten. Nun ja wie auch immer Faustus würde erst mal ein dringendes Gespräch mit dieser Hilda führen. Er hätte seinem Instinkt folgen und sie nach dieser Nacht einfach töten sollen. Mit diesem Weib würde es auch zukünftig nur Ärger geben, doch war dahingehend vielleicht zu weich, das lag wohl an seiner römischen Seele.


    Endlich war er am Ziel und sah Hilda wie sie ihn anstarrte während er langsam vom Pferd abstieg. Faustus packte alles Sachen die er in der Siedlung besorgt hatte aus und verteilte sie auf die Pferde um sie ordentlich zu verstauen. "Thor und was hast du herausgefunden?" fragte Hilda mit einem seltsamen Gesichtsausdruck. Doch er ließ sich nichts anmerken und zuckte nur mit den Schultern. Als er dann in ihrer Nähe war und sie sich zu beruhigen schien explodierte er und schlug ihr hart ins Gesicht so dass sie ihr Gleichgewicht verlor und auf den Boden stürzte. Nun stand er über ihr und sah sie mit seinem grimmigen Blick an, der für sie nichts gutes erkennen ließ. Innerlich musste er grinsen über dieses Schauspiel und er fragte sich tatsächlich ob er nicht auf der Bühne als Schauspieler eine gute Figur machen würde. Hildas Gesichtsausdruck hatte sich verändert und in ihr war eine gewisse Angst zu erkennen was wohl jetzt mit ihr passieren würde. "Ich möchte jetzt eine wahre Geschichte von dir hören und zwar so, dass ich verstehe um was es sich hier überhaupt handelt. Und komme mir nicht mit der Bruder Schwester Geschichte und dem ganzen Mist den du mir erzählt hast. Jetzt will ich die Wahrheit wissen."


    Daraufhin begann Hilda langsam ihre Geschichte zu erzählen: "Ich heiße wirklich Hilda bin aber mit niemandem in diesem Dorf verwandt. Der Jüngling der mir geholfen hatte war einer der Söhne des Anführers. Ich vermute mal die Kerle die mich vergewaltigten sollten mich hinterher umbringen. Ich bin dir sehr zu Dank verpflichtet das du mich gerettet hast und mir meinen Lebenswillen gelassen hast. Vermutlich hast du schon erfahren das ich mit einer Gruppe von Kriegern unterwegs war und sie mich beschützen sollten." Faustus nickte zustimmend und sprach: "Das weiß ich bereits aber ich will wissen was du hier zu suchen hast und ich hatte bereits bemerkt das du keine einfache Germanin bist, also was ist los und wer bist du wirklich?" Immer dieser Ärger mit den Frauen und die vor im liegende war ein Paradebeispiel für Ärger. "Thor bitte glaube mir das ich dich nicht absichtlich hinters Licht führen wollte, aber ich habe einen Auftrag zu erfüllen und der muss um jeden Preis erledigt werden. Selbst wenn mir hundert Männer Gewalt antuen würden der Auftrag ist zu wichtig." Nun das glaubte ihr Faustus ausnahmsweise wirklich, diese Frau war härter als sie aussah. Und dieser Auftrag interessierte ihn noch mehr, denn er hatte das Gefühl das er kurz davorstand seinen Auftrag zu erfüllen. "Was ist das für ein Auftrag um was handelt es sich dabei, du hast doch ehe schon mitbekommen das ich dich nicht kalt machen will?" Hilda erhob sich und schaute ihn mit großen Augen an und ihr Gesicht erhellte sich als sie ihn direkt anblickte und ihn küsste. Was war das denn bitte sehr, wollte sie ihn jetzt mit ihren Reizen betören? Dieses Weib macht nur Ärger. "Thor wie stehst du zu Rom?" kam eine überraschende Frage. "Wie ich zu Rom stehe, hmm, ich mag die Römer nicht und bin froh ihnen aus dem Weg zu gehen. Wo sind sind gibt es nur Ärger, Tod und Zerstörung." Hilda nickte bei dem gesagten. "Dachte ich es mir du hegst also auch einen Groll gegen die Bastarde. Sie sind das Schrecklichste was Germanien je erleben musste und unterdrücken alle freien Germanen. Ich hasse diese Dreckskerle so sehr und würde am liebsten jeden Römer auf der Stelle töten. Sie verdienen es alle, egal ob Frau, Kind oder Mann. Alle müssen getötet werden. Sie sind wie die Pest." Faustus war nun doch etwas überrascht hinsichtlich dieser Hasstirade. Doch er würde still dastehen und sich anhören was diese Verrückte ihm sagen würde. Währenddessen kam Hilda ganz nah an ihn heran und kuschelte sich an Faustus und verbarg ihr Gesicht an seiner Brust. "Du bist mein Retter und für mich etwas besonderes, denn du schmierst einem nicht Honig ums Maul sondern bis grade heraus und sagst was du denkst. Wie du bemerkt hast hasse ich die Römer aus tiefstem Herzen, denn sie haben mir soviel angetan und mir meine Liebsten auf schreckliche Weise genommen. Ich würde am liebsten alle Römer von dieser Erde tilgen, sie sind wie Ratten und zerstören alles. Ich bin Beraterin bei meinem Fürsten Gandalf und er sandte mich aus um viele Germanen auf unsere Seite zu ziehen und einen großen Krieg gegen dieses Dreckspack zu entzünden. Die Zeit ist reif ihnen zu zeigen, dass sie uns nicht mehr unterdrücken können. Noch sind wir wenige, aber es werden von Tag zu Tag mehr und bald werden wir eine große Kriegerhorde zusammen ziehen können um damit die Römer und ihren Limes von germanischem Boden zu vertreiben." Hilda hatte an seine Brust geschrien und Faustus bemerkte ihre ganze Leidenschaft und Hass gegen Rom. Nun vielleicht würde es seinem Auftrag gut tun, wenn er sie sich warm hielt und den tumben Germanen Thor weiterspielte. Jetzt würde sein Einsatz bei seinem Auftrag um 100 Prozent mehr steigen, denn es würde um sein Leben gehen wenn er in die Höhle des Löwen eindringen sollte. "Für mich ist es einerlei ob ich einen Römer töten muss oder nicht solange es um die Freiheit geht." Freiheit selbstverständlich, aber ihm ging es um seine persönliche Freiheit und vor allem hatte er schon vor langer Zeit entschieden seinen römischen Wurzeln zu folgen. Er würde definitiv römischer Soldat werden. Hilda hauchte deshalb auch "Ich verstehe dich ja so gut und weiss das du ein toller Krieger bist und dich vor nichts fürchtet. Willst du mich auf meiner Reise begleiten und zu den Kriegern dazustoßen dich mich unterstützen. Wenn die Zeit reif ist stelle ich dich auch meinem Fürsten Gandalf vor und den Häuptlingen die ihn unterstützen." Nu besser konnte es nicht laufen für den Germanen Thor alias Faustus der Römer. Der Decurio dürfte sehr zufrieden mit ihm sein und ihn vermutlich bei seinem Wunsch Soldat in römischen Diensten zu werden unterstützen. Faustus war bereit für eine neue Heimat und ein vernünftiges Leben alles zu tun.

    Die Reise verging langsam und belanglos, so dass sie zügig vorankamen. Die offenen Wälder wogten in den Sonnenstrahlen sanft dahin und für eine kurze Zeit konnte man vergessen, dass man im wilden Germanien war. Faustus und Hilda ritten schweigend dahin, jeder mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. So waren die 15 Meilen bis zu Hildas Dorf schnell zurückgelegt und man konnte vom Waldesrand gut auf das in einem Tal liegenden Dorf hinab blicken. Die Bewohner gingen fleißig ihrem Tagewerk nach und es herrschte ein reges Kommen und Gehen. Trotz Aufforderung ihn zu begleiten wollte Hilda nicht mit hinunter in ihr eigenes Dorf und so bauten sie zusammen ein Lager auf um die Nacht im Schutze der Bäume ungesehen zu verbringen.


    So ritt Faustus mit seinem Pferd alleine an den Dorfrand und beobachtete stetig mögliche Gefahrenquellen. Doch alles erschien ruhig, nirgends konnte man eine Gefahr erkennen und so kam Faustus schnell an den Dorfeingang. Was ihm allerdings auffiel war das eine frische Umzäunung um das Dorf herum errichtet worden war. Dies war im hiesigen Germanien eher selten zu finden und befremdete ihn doch. Am Tor standen zwei Krieger eher Wegelagerern gleichend als Kriegern des Dorfes Wache. Dies war für germanische Verhältnisse doch etwas seltsam. Einer der beiden gelangweilten Wachen sprach Faustus an: "Wohin des Weges Fremder, was suchst du in unserem Dorf?" Faustus blickte kalt auf den Mann hinab und ließ seine röhrende Stimme vernehmen. " Ich bin Thor und will meine Vorräte ergänzen und einen Platz finden an dem ich mich ausruhen kann von meiner Reise." Viel Information für den nicht gerade mit Geist gesegneten Posten. Man sah ihm an wie er verzweifelt versuchte seine 2 Gramm Hirn zweckdienlich einzusetzen. Der andere Wachposten rührte sich überhaupt nicht und so musste Spatzenhirn selber entscheiden. "Äh nun ja also ich denke dann kannst du einmal ins Dorf kannst ja dein Zeug einkaufen oder tauschen." Oh ihr Götter war der Kerl dumm. Dumm aber sehr muskulös. Die beiden waren jedenfalls keine besondere Hürde um ggf. schnell aus dem Dorf zu fliehen. So ritt Faustus von den neugierigen Blicken der Anwohner verfolgt in die Dorfmitte. Dort stieg er ab und band sein Pferd an. Kurz umblickend erkannte er so eine Art Laden für den Austausch von Waren. Er ging entschlossen hinein und begann mit dem Händler ein Verkaufsgespräch. Dies plätscherte so dahin ohne nennenswerte Informationen. Faustus kaufte zügig alles benötigte ein und begab sich dann wieder auf den Dorfplatz.


    Eine Hütte schien als Ausschank zu dienen und so ging er zielgerichtet auf diese zu. Er bestellte sich einen Krug Bier das stark und bitter schmeckte. Er setzte sich in die hintere Ecke der Hütte und verschmolz mit der Dunkelheit. Wachsam ließ er seine Augen über die Anwesenden schweifen und hörte sich ihre Geschichten an. Sie handelten vorrangig um die tägliche Arbeit und deren Mühen. Also nicht wirklich etwas brauchbares. Doch plötzlich vernahm er ein Gespräch zwischen zwei Kriegern. Hierbei drehte es sich um den Besuch einer Kriegerdelegation die von einer jungen Frau geführt worden waren. Sie hatten anscheinend dem Dorfältesten einen Pakt vorgeschlagen um gemeinsam gegen die Römer vorzugehen. Viel Feind viel Ehr und vor allem war die Grenze schwach bemannt, so dass sich Überfälle durchaus lohnten. Die einzige Gefahr ging von den Reitern der Römer aus, aber diese waren zu wenig um wirklich überall zu sein.Der Chef war auch nicht abgeneigt, doch war er auch als Lüstling bekannt und wollte die Anführerin in sein Bett bekommen. Sie war auch ein tolles Stück Fleisch, blond und gut gebaut, und sah rattenscharf aus. Also stürzte er sich mit ein paar Kriegern auf die Braut doch zu seinem Entsetzen war sie sehr gewandt mit dem Dolch und auch ihre anderen Kampffertigkeiten waren so stark, das zwei Begleiter des Anführers zu Tode kamen. Seine Lust war verfolgen und entwickelte sich eine kleine Schlacht zwischen den Kriegern der jungen Frau und den Halunken aus dem Dorf. Der Sohn des Anführers war anscheinend total verknallt in die Braut und so flüchtete er mit ihr auf zwei Pferden Richtung Limes. Die Truppe der jungen Frau konnte sich aus dem Dorf absetzen und verschwand in eine andere Richtung als die beiden Geflohenen. Der Anführer ließ die Truppe von seinen Männern verfolgen hielt aber fünf seiner Strauchdiebe zurück und meinte sie sollten die Frau aufspüren und ihren Spaß mit ihr haben, und zwar so oft wie es ging, damit sie erkennen könnte was ihr an ihm verloren gegangen war. Und weder der Sohn noch die Frau sollten lebend zurück kommen. Anscheinend hatten die Kerle die beiden auch ordentlich verfolgt, doch es dauerte mittlerweile zu lange und da sie nicht zurückgekehrt waren machte sich der Anführer Sorgen um seine besten Männer.


    Faustus hörte begierig zu und reimte sich die Erlebnisse der letzten Tage zusammen. Also war die Frau nicht die Tochter des Dorfältesten wie sie gesagt hatte, sondern eine Anführerin einer truppe von Kriegern, die gut ausgebildet waren und nicht so ein Gesindel wie die Strauchdiebe dieses Dorfes darstellten. Hatte sich etwa das Schicksal seiner erbarmt und ihm einen Weg zur Erfüllung seines Auftrages in den Schoß gelegt. Nun jetzt hatte er den ersten Punkt den er auf seiner Karte markieren konnte. Dieses Dorf lebte neben der herkömmlichen Bewirtschaftung auch von Überfällen auf den Limes. Die Ala würde sicherlich einen Besuch abstatten und dafür sorgen, dass Rom eine Menge neuer Sklaven auf den Markt bekam. Was Faustus hier erfahren hatte war sehr brauchbar und ließen ihn hoffen, dass er den Auftrag zufriedenstellend erfüllen konnte. Und er nahm sich vor Hilda ordentlich auf die Finger zu hauen. Allmählich machte sich in ihm ein Gedanken breit und zwar würde er mit zögern Hilda seine Dienste anbieten und sich tiefer in die Aktionen einbinden lassen. Vielleicht waren das genau diese Personen, die permanent Unruhe und Unfrieden an der Grenze stifteten. Nun man würde sehen was sich noch alles ergab, wichtig war jedoch das er weiterhin Thor den Kämpfer darstellte und bereit für jeden zu kämpfen der nur genügend bot.