Das in meinen Augen Ärgerlichste an einem Mann war, dass er stets den Blick in seine Gedankenwelt verwehrte. Kein Wunder, dass man diese Spezies nicht verstand, sie ließen es ja gar nicht zu. Und sich dann noch beschweren, dass man so oft ‚warum’ fragte … Arg. 
Als Metellus anfing, einen Teil seiner Gedanken zu offenbaren - ich war mir sicher, er hatte zuvor zensiert -, hörte ich gespannt zu. Man konnte ja nie auslernen. Das Bild, was er entwarf, war ein interessantes. Er verstand es vortrefflich, in Bildern zu sprechen. Ich stellte mir vor, wie so eine Skulptur entstand.
„Ich vertrete die Überzeugung, dass es mehrere Bildhauer gibt, die am Kunstwerk „Persönlichkeit“ arbeiten. Natürlich ist man selbst sehr tätig, das ist wahr, aber ganz sicher auch all diejenigen, denen wir gestatten, uns näher als die breite Masse zu treten. Freunde, nahe Verwandte, Liebespartner …“ Ich zwinkerte. Klar, dass diese einen sogar großen Einfluss auf uns ausüben und dabei meinte ich keine Umformungsprozedur, wie sie zuvor einmal angesprochen wurde.
Seine Frage hingegen … Schwierig.
„Wenn ich mir allein aus der Palette Naturstein eine Sorte aussuchen dürfte, denn Granit, Marmor, Sandstein sind solche, dann würde ich den Marmor als passenden Stein wählen. Granit wäre zu hart, um mich treffend zu bezeichnen. Sandstein und Marmor sind wesentlich weicher, aber auf eine unterschiedliche Art. Die Oberfläche des Marmors ist kratzempfindlich, weil sie weich ist. Auch leidet ihr Glanz, wenn man ihn unsachgemäß behandelt. Ja, das trifft auf mich zu.
Mit dem durch und durch porösen Sandstein kann ich mich nicht identifizieren. Im Gegenteil. Dazu fällt mir eine ganz abwegige Assoziation ein.
Dann hätten wir noch Schiefer, der splittert und verletzt. Auch das bin ich nicht. Tja, was gibt es noch?“
Mitten im Überlegen fiel mir eine überfällige Frage ein. „Und aus welchem Stein würdest du bestehen?“