Ich legte meine zweite Hand auch auf Maxentuis' Arm und lächelte in an.
"Das freut mich. Es läuft alles nach Wunsch. Wie sehen nun deine nächsten Pläne aus?"
Ich legte meine zweite Hand auch auf Maxentuis' Arm und lächelte in an.
"Das freut mich. Es läuft alles nach Wunsch. Wie sehen nun deine nächsten Pläne aus?"
Lange blickte ich Florus an. Was er sagte, machte mich betroffen. Ob man mir das wohl ansah? Tausend Gedanken schossen mir gleichzeitig durch den Kopf. Über seine Worte würde ich noch sehr lange nachdenken müssen. Die Freude über Vaters Sieg war plötzlich fort. Tief atmete ich durch.
Ich hatte den Wunsch, allein zu sein. Riss mich aber dann doch zusammen. Maxentius flirtete, wie immer, und Florus wartete sicher auf eine Antwort.
"Ich weiß es nicht sicher, aber könnte mir vorstellen, dass Cadior nichts gegen eine Adoption hätte. Hast du schon einmal daran gedacht? Die Corvia ist nicht reich, ob sie großartig zur Heirat etwas beisteuern könnte, weiß ich nicht, aber das Bürgerrecht bekäme deine Angebete dadurch schon. Wer ist es überhaupt. Kenne ich sie?"
Hm, ich war irritiert.
"Aus deinem Munde nehme ich gern eine weitere Erklärung unserer Überlieferungen entgegen. Sehr gern sogar."
Ich lächelte, obwohl ich noch immer durcheinander war.
"Es ist doch zweifelsfrei bewiesen, dass eben jene nicht in direkter Verwandtschaft zu dir steht, selbst wenn du sie adoptierst."
Jubelnd applaudierte ich, als mein Vater nach vorn trat. Ich war soo stolz auf ihn.
ZitatOriginal von Lucius Annaeus Florus
Naja, ich werde erst einmal mit dem Kaiser darüber sprechen. Vielleicht findet sich ja auch eine würdige Gens, welche auch das Geld hat, um die Festivitäten auszurichten, welche sie adoptieren möchte. Sonst sehe ich leider nicht viele Chancen.
"Du könntest sie selbst adoptieren, wenn dir der Standesunterschied nichts ausmacht."
Gerade verstand ich Florus nicht und ich fürchtete, das sah man meinem Gesicht an. Wenn man schon unter seinem Stand heiraten wollte, was für mich selbst derzeit außerhalb jeglicher Diskussion lag, warum setzte er sich dann nicht für seine Angebete ein? Warum sollte sie zunächst von einer anderen Familie adoptiert werden? Ich würde meinen Vater fragen müssen. Der wusste immer in allem Bescheid. Offenbar fehlte mir in manchem der Durchblick.
"Danke, Assindius."
Aufmerksam verfolgte ich, was mein Bruder zu sagen hatte. Nun, mir gefielen Männer, die wussten, was sie wollten. Brachten sie es zudem so charmant wie Maxentius vor, erübrigte sich jeder Widerspruch.
Mit einem Lächeln legte ich meine Hand leicht auf seinen Arm und ließ mich von ihm führen. Er würde schon wissen, wo es entlang ging.
"Vale, Sophus. Hat mich gefreut."
Mein Sklave war seither noch nicht wieder online. Ich bitte um etwas Geduld.
"Ich kann nicht mehr. Wie viele Bahnen haben wir denn jetzt?"
Mit an Gummi erinnernden Armen und Beinen wankte ich aus dem Wasser und ließ mich, nachdem ich die Ruhezohne erreicht hatte, auf eine Liege fallen.
"Oje, eine verzwickte Herzensangelegenheit."
Ich wiegte bedenklich den Kopf. Ein Standesunterschied war in meinen Augen eine annähernd unüberwindliche Hürde.
"Und? Was machst du jetzt in dieser Situation?"
ZitatOriginal von Lucius Annaeus Florus
In Andeutungen? Oje, ist es schon so offensichtlich? Naja, ... ich ... ähm.
Ich musste lachen und sah Florus nun erst recht neugierig geworden an.
"So verlegen?"
Ich versuchte mir meinen Sklaven in der Haartracht der Iulia Ulpia Drusilla vorzustellen und musste herzhaft lachen.
"Nun ja, Fremder. Einen Versuch wäre es wert. Doch möchte ich nichts über den Kopf meines Sklaven hinweg bestimmen, denn es liegt mir fern, seinen Willen zu brechen."
Ich ließ nah Assindius rufen.
"Hm, ich glaube nicht, dass durch Macer Germania konservativ wird, aber lassen wir uns überraschen. Du sprichst übrigens in Andeutungen. Bist du bereit, über die Änderungen in deinem Leben zu sprechen?"
Hoffentlich waren es gute Neuigkeiten. Den Hiobsbotschaften war ich mittlerweile überdrüssig geworden.
Wie gut, dass wir Assindius hatten. Ich lächelte erleichtert. Allerdings wusste ich nicht, ob mein Bruder über ähnlich gute Fähigkeiten verfügte. Ich traute ihm eine Menge zu und ja, so ein bisschen stolz war ich auch auf ihn.
"Ja, gern, Geh bitte vor, Assindius."
ZitatOriginal von Lucius Annaeus Florus
Über den geschätzten Freund kann ich nicht urteilen. lachte ich aber alles Andere war korrekt.
"Aber sicher bist du ein geschätzter Freund. Sogar ein hochgeschätzter.“
Ein Lächeln umspielte meinen Mund. Ich verteilte meinen Respekt und meine Zuneigung stets sehr sparsam, aber Florus verdiente sie.
ZitatOriginal von Lucius Annaeus Florus
Macer wurde zum Legatus in Germania ernannt? Das habe ich noch gar nicht gehört, aber das sind gute Nachrichten!
"Für mich nicht, Florus. Für mich nicht!
Macer war Mitgrund, weswegen ich Mantua als DIE Stadt der Konservativen unseres Reiches auserkoren hatte. Ich persönlich schätze Macer sehr! Ich habe ihn sowohl in der Curia Provincialis als auch in meiner Funktion als Magistratus von Ostia kennen gelernt. Nicht zuletzt spricht Sophus sehr lobend über ihn, wenn er Legion und Legatus erwähnte. Es ist ein Verlust und ich gebe es ehrlich zu, ich gönne Germania Macer nicht. Mir ist aber klar, dass es für dich aus denselben Gründen eine Freude ist.“
Durchaus traurig schaute ich drein. Dieses Thema war geeignet, meine Feststimmung zu ruinieren.
ZitatOriginal von Lucius Annaeus Florus
Zitat
Was die Gespräche angeht, so darfst du mich gerne ich Germania besuchen, einfach nicht im Castellum. Du kennst meine Meinung dazu. Ich dachte bloss, es könnte ja sein, dass wir vorher noch eine Möglichkeit finden.
"Siehst du, Florus, das ist einer der Gründe, warum ich dich schätze. Du achtest die Sitten unserer Vorfahren. Bei dir weiß ich einfach immer, dass mich keine neumodischen Angewohnheiten überraschen oder gar entsetzen werden.
Was aber die Möglichkleiten für ein Gespräch in Italia betrifft, wird uns beiden wohl die Zeit fehlen. Ich muss nach Misenum, du nach Germania. Lass uns in deiner Provinz ganz in Ruhe über all die Dinge sprechen, die von Bedeutung sind."
"Stimmt! Wie unhöflich!"
Normalerweise hatte ich eine gute Erziehung genossen, aber in der Freude ging das wohl verloren.
"Florus, das ist mein Bruder Maxentius." Ich wies auf den gutaussehenden jungen Mann neben mir und lächelte. "Er vertritt wie alle Aurelier einen konservativen Standpunkt."
Erneut lächelte ich.
"Maxentius, das ist Annaeus Florus. Ein geschätzter Freund, Pater der traditionellen Albata und Kommandeur der Classis Germania."
Ih wendete mich Florus zu.
"War das alles richtig?
Ach ja, und du hast nach meinem Aufenthalt gefragt. Da ich derzeit in Misenum bin, wäre es mir doch lieber, wenn ich ohne Zeitdruck, die Gespräche nach Germania verlegen könnte. Ich suche auch noch den Kontakt zum Legat Macer, den ich ebenfalls nur noch in Germania erreichen kann. "
"Ich glaube, wir haben uns verlaufen", bemerkte ich stirnrunzelnd. "Von hier aus sieht man bereits die Stadtmauer."
Irrtum, ich kannte mich kein bisschen aus. Zum ersten Mal weilte ich in Misenum.
"Wir sollten für Misenum einen Stadtplan entwerfen und wichtige Gebäude dort einzeichnen. Assindius, du als germanischer Pfadfinder, wo müssen wir denn jetzt lang, um in das Stadtinnere zu kommen.?"
Ich lehnte mich lächelnd und äußerst zufrieden zurück. So wünschte ich mir das immer. Jemand von "meinen" Männern trat für eine Sache ein, hinter der auch ich voll stehen konnte. Wunderbar, wenn man selbst dabei im Hintergrund bleiben konnte.
"Nein, ich habe nichts auf dem Herzen."
Ich schickte, ohne dass Sophus es sah, ein schwesterliches Küsschen durch die Luft und dankte in einem Stoßgebet für die wundervolle Wendung in meinem Leben, dass neben einem Pater und meinem verlässlichen Vater, jetzt auch noch mein Bruder an meiner Seite stand.
Den Göttern sei Dank! Eine weitere historische Angleichung.
ZitatOriginal von Lucius Annaeus Florus
Ja Deandra, das habe ich gesehen und glaube mir, keinem vergebe ich eher, dass er mich geschlagen hat.
"Das ist gut zu wissen, Florus."
Ich strahlte ihn an, als hätte er zu dem Sieg meines Vaters beigetragen, aber Antoninus selbst konnte mich ja nicht sehen und so musste ich meine Freude mit anderen teilen.
"Florus, ich möchte unbedingt noch mit dir das Gespräch suchen. Nur heute ist nicht der rechte Zeitpunkt. Ich kann mich nicht auf wichtige politische Dinge konzentrieren, wenn ich so aufgezwirbelt bin."
"Salve, Florus! Es ist einfach wundervoll! Schau nur, der Gewinner dieses Wettkampfes ist mein Vater!
Ähem, unser Vater", verbesserte ich mich mit einem Blick auf Maxentius.
Meine Augen funkelten vor Stolz. Ich hätte die Welt umarmen können und musste mich arg zurückhalten, dass ich es nicht augenblicklich mit Florus tat.