Seit 42 Tagen war nun der junge Stilo unterwegs und dennoch schien es für Ihn so, als sei es erst Gestern gewesen dass er sich von seinen Eltern verabschieden musste. Es war keine beschwerliche Reise gewesen - gewiss nicht, dennoch verspürte er eine Sehnsucht nach der Heimat, nach seinen Eltern, ja selbst den Geruch der Ställe und Wiesen des Gutshofes im Süden des Landes in der Nähe von Crotona. Aber nun war Stilo in einem Alter, indem er entscheiden musste wie sein Leben verlaufen sollte. Die Wörter seines Vaters hallten als Echo in seinen Gedanken; "Leben heißt kämpfen", und so entschloss sich Stilo sich auf dem Weg nach Rom zu machen um anschließend Rom zu dienen.
Über die Via Popilia ging es geradewegs der Küste entlang - immer Richtung Norden vorbei an kleine Städten und Dörfern. Kurz nach Neapolis ging es dann auf die Via Appia auf direktem Wege Richtung Rom. Noch nie war Stilo in Rom und mit jeder Meile stieg seine Aufregung.
Müde und auf ein getrocknetes Stück Fleisch kauend schaukelte Stilo im Trab geradeaus als eine Stimme ihn von seinem Tagtraum riss. "Herr", sprach ihn eine raue Stimme vorsichtig an, " wir sind fast da, siehe da vorne befindet sich bereits dass Stadttor. Wenn es für dich in Ordnung ist würden ich und meine Männer dann weiter Richtung Ostia ziehen". Stilo blinzelte hektisch umher und sah den Händler an, der ihn seit Crotona begleitet hatte.
"Ja gewiss, natürlich" erwiderte Stilo und kramte aus seiner Lederbörse ein paar Sesterzen heraus. Er wusste, dass sein Vater den Händler mehr als genug bezahlt hatte um ihn auf der Reise zu begleiten und auch zu schützen, doch Stilo wollte sich für die Dienste ebenfalls bedanken.
Die Händler verabschiedeten sich von dem jungen Mann und gingen die nächste Gabelung nach links sodass Stilo nun geradewegs mit seinem Pferd in Richtung des Stadttors ritt, aufgeregt und voller Neugier auf die größte Stadt der Welt.