Beiträge von Sextus Iunius Stilo

    Schließlich trat Stilo ebenfalls hervor und ging geradewegs auf den Miles zu.


    "Eines noch," sprach er leise, "ich weiß nicht, ob du dich an mich erinnern kannst, aber du hast mir bei meiner Ankunft sehr geholfen.

    Dafür möchte ich mich noch erkenntlich zeigen, so wie ich es damals versprochen hatte. Und da wir Iunier uns stets daran halten,

    habe ich auf dem Markt dies für dich gekauft."


    Stilo kramte etwas in seinem Reisebeutel herum, bis er schließlich langsam etwas hervorzog. Dabei kam eine lederne Kette hervor, die durch einen silberfarbenen Anhänger

    gehalten wurde. Darauf konnte man wage "Martis" lesen. Er überreichte dem Miles die Kette und nickte zufrieden.


    "Diese Kette soll dich schützen und dich hoffentlich immer daran erinnern, wie sehr du mir geholfen hast."


    Darauf hin ging er wieder zu seinem Pferd und war nun bereit, die lange Reise auf sich zu nehmen.

    Das erste mal in Rom, aber sicherlich nicht das letzte mal, dachte sich Stilo, der immernoch beeindruckt über die Hauptstadt der Welt war. Es war ein kurzer Aufenthalt, den nun sollte seine Reise in die Zukunft beginnen, seine Bestimmung, wenn man es so sehen wollte. Tacitus sah ebenfalls etwas traurig aus überspielte dies jedoch mit einer überspielte dies jedoch mit seiner Würde. Es war ein Kühler morgen und ein paar Bauern brachten ihre Waren durch das Stadttor. Sowohl Tacitus als auch Terpander schwiegen und gingen geradewegs die Via entlang. Am Stadttor suchte Stilo nach dem netten Miles vom letzten Mal, den er wollte sich für die Nettigkeit bei seiner Ankunft bedanken. Er schaute sich um und sah in bei einer Kontrolle eines Wagens. Vielleicht würde er ihn erkennen...

    Auf die Frage hin versank Stilo tief in seinen Gedanken. Gefühlt eine Ewigkeit schwelgte er in Erinnerungen an seine Begegnung mit dem Göttlichen.

    Er war noch ein kleiner Junge als er alleine auf dem Hügel über der Bucht stand und das Blitzspektakel beobachtete, dass sich über seinen Kopf abspielte.

    Die Wellen tobten und schlugen gegen die Küste. Die Gischt, vom Wind hergetragen, legte sich sanft über sein Gesicht. Damals spürte er die Kraft von Neptun und war im zutiefst verbunden.


    "Weißt du," fing er an, "ich habe mal die Kraft von Neptun gespürt. Es war atemberaubend und beängstigend zugleich. Seitdem bin ich ihm sehr nahe und opfere ihm jedes Mal, wenn ich die Gelegenheit dazu habe. Nur glaube ich, dass für meine Zukunft ein anderer Gott zuständig sein wird. Ohne, dass ich Neptun verärgern möchte oder werde, versuche ich mich mit Mars, den Kriegsgott. Ich denke, ich werde früher oder später seine Gunst benötigen. "

    Stilo saß weiterhin schweigend da, offensichtlich auch etwas eingeschüchtert einen Soldaten der Praetorianer zu sehen. Nicht ängstlich, sondern bewundernd, da dies als große Ehre aufgenommen wurde. Dabei verschwand er in Gedanken und überlegte, wie das wohl sein müsste. Und nur die Götter wussten, ob sich jemals Stilo's Einsatz bei der Legionen so auszahlen würden, dass er für die Cohorta Praetoria berufen würde.


    Auf die Frage von Fusca wurde er wieder Teil dieser angenehmen Gesellschaft.


    "Nun, ich bin ganz neu in Rom und kenne mich hier nicht aus. Dementsprechend habe ich keine Neuigkeiten. Was ich aber sagen kann, ich hatte eine bemerkenswerte Stadtführung," dabei zeigte er ganz amüsiert in die Richtung von Tacitus, "die kann ich dir nur empfehlen."


    Er hoffte dabei, Tacitus und auch Fusca etwas zu helfen, denn die beiden strahlten eine gewisse Zuneigung füreinander aus.



    Stilo erhob lachend seinen Becher und mit einer Geste prostete er zurück.


    "Auf das nicht ganz so alltägliche!" sagte er und nahm einen großen Schluck, ehe er sich wieder seinen Fisch widmete.


    "Wirklich hervorragend, sage ich dir." Er nahm dabei ein Stuck seines Brotes und tunkte es in den Sud hinein.

    "Wenn wir, sofern es die Götter wollen, eines Tages wieder zusammen hier sein sollten, dann werde ich dich hier einladen."


    Auf den letzten Bissen seiner Mahlzeit zukommend empfand Stilo eine gewisse Freude über den heutigen Tag. Er wäre niemals auf den Gedanken kommen, so eine unterhaltsame und informative Stadtführung zu genießen, geschweige denn überhaupt mit Gesellschaft die Zeit in Rom zu verbringen. Darüber war er dankbar und sich sicher, sobald Sie wieder daheim sind ein kleines Opfer für die Götter vorzunehmen.


    "Hast du ein Schutzgott, Tacitus?", fragte er augenblicklich.

    Die verschiedenen Aromen der Speisen vermischten sich und versprachen ebenso gut zu schmecken, wie sie rochen.


    Stilo nahm ein Schluck aus seinem Becher und kostete etwas vom Fisch, während er die einzigartige Atmosphäre auf sich wirken ließ.

    "Das glaube ich dir gern. Auch das hier ist hervorragend. Dass eine so simple Speise mit den passenden Gewürzen zu etwas so köstlichen werden kann, das ist echt faszinierend."

    Unwillkürlich musste Stilo lachen. "Ob in den Legionen auch so leckere Rationen ausgeteilt werden?", fragte er ironisch und wusste, wie die Antwort darauf fallen würde.
    "Außerdem, wenn wir nach Germanien aufbrechen, werden wir uns dort mit Sicherheit nach solchen Speisen sehen. Was meinst du?"

    Er konnte sich keineswegs vorstellen, dass das Essen dort überhaupt das Niveau einer schäbigen Taverne erreichen würde.

    Lächelnd setzte Stilo die Karaffe an und tat wie ihm geheißen. Der Wein roch fruchtig und versprach, zusammen mit dem Mahl, diesen Tag ebenso spektakulär zu beenden.


    "Tactius, ich muss mich bei dir bedanken. Du hast recht, es lässt sich so aushalten, aber ebenso war der ganze Tag an sich atemberaubend. Ich habe so vieles gesehen, gelernt und bewundert, wie ich es mir auch nur erträumen hätte können. Und dafür möchte ich, nein ich muss, ich muss dir für alles danken!"


    Er hob sein Becher, der ebenfalls halb gemischt war, und strecke ihn Tacitus zu. "Auf uns, auf Rom, auf die Familie", dann senkte er ihn kurz, nahm tief Luft und hob ihn wieder an, "und auf dich, Tacitus!"


    Diesen Tag, da war sich Stilo mehr als sicher, würde er nie im Leben vergessen.


    Zugleich kamen die Bediensteten mit mehreren Tabletts, auf den die Speisen angerichtet waren. Der Duft stieg Stilo in die Nase und er konnte es kaum abwarten. Vor ihm wurde auf den Tisch ein Teller gesetzt, auf dem eine große Dorade platziert wurde. Dazu wurde ein Kännchen mit Garum gebracht sowie mehrere kleine runde Brote, von denen noch Dampf empor stieg.

    Rechts von Stilo wurde eine ordentliche Portion grüner Oliven, die mit Fenchel angesetzt waren, serviert. Der Käse, der als Letztes kam, rundete die Mahlzeit vollends auf.

    Ja, so lässt es sich aushalten, ging Stilo ein letztes Mal durch den Kopf.

    Die Einladung würde Stilo nicht ablehnen - so mal die Preise hier auch dementsprechend "gesalzen" waren.


    Tacitus Auswahl, die teuerste auf der Tafel, hörte sich sehr lecker an, aber auch jetzt würde Stilo bei seiner Wahl bleiben - die zeitgleich die günstigste Alternative war.

    Er nahm die Glaskaraffe und setze bei Tacitus an, "Wie möchtest du deinen Wein gemischt haben, Tacitus?", fragte er freundlich.

    Als die Dame Fusca den Raum betrat, schnappte Stilo kurz nach Luft. Sie war schön, definitiv schön! Um es einfacher zu beschreiben, verschlug es ihm die Sprache. So lag er still da und hörte interessiert den Gesprächen zu, ohne sich groß einzumischen. Aber eine Sache wurde ihm klar. Später mal, wenn er das passende Alter erreichen sollte, würde seine Frau ebenfalls so nobel aussehen sollen.


    Allerdings bemerkte er auch, dass Tacitus sich gänzlich anders benahm. Es schien, als würde Tacitus ebenfalls das Gleiche denken, allerdings war bei ihm die Möglichkeit bereits vorhanden.

    Stilo schmunzelte bei der Vorstellung und freute sich darüber. So hob er sein Becher zum Gruße auf, ohne die Unterhaltung groß stören zu wollen und rief, " Auf Fusca!".

    Die Auswahl der Taverne war hervorragend. Sie war nicht nur gut besucht, nein, die Aussicht auf Rom war ebenfalls atemberaubend. Eine kühle Briese wehte und war im Kontrast zu dem heißen Tag eine Wohltat.

    Man könnte sehen wie mehrere Menschen auf die beiden schauten und miteinander sprachen, sicherlich wegen Tacitus, der ja doch eine Berühmtheit war.


    Als die Sklavin mit den Getränken und der Wachstafel kam, schaute Stilo hungrig auf diese und riss seine Augen weit auf. "Mir scheint, dass hier die Speisen wirklich passend zur Atmosphäre, sagen wir, außergewöhnlich gut sind." Er ging mit den Finger die Tafel durch und staunte ebenfalls über die Vielfalt der hier angebotenen Speisen. Schließlich blieb sein Finger stehen, überlegte kurz und wandte sich wieder an Tacitus. " Ich glaube, ich werde den Fischteller nehmen. Hier steht, der Fang des Tages. Ich bin gespannt was es geben wird. Außerdem etwas Brot mit Oliven und Käse. Magst du ebenfalls mal schauen?"

    Während Beogas ein Becher Mulsum einschenkte und sich dann umgehend auf den Weg machte Stilo ebenfalls einen Blumenkranz zu holen nahm er neben dem anderen Stilo auf der Liege Platz.

    "Freut mich sehr, Stilo", vobei er beim Namen besonders grinste, "aber nein. Ich komme nicht aus Cortona sondern aus Crotona. Mein Vater, Lucius Iunius Luculus stammt aus Roma und meine Mutter kommt aus Crotona. Und so wurde ich da unten geboren und habe nun die Ehre hier zu sein.

    Beogas kam nun mit einen Blumenkranz und legte diesen Stilo über den Kopf der ihn dafür etwas senkte und sich bedankte. Abgesehen von Tacitus, von dem Stilo mehr als begeistert war, hatte er nun eine zweite Bekanntschaft gemacht und so freute er sich auf den Abend die Familie besser kennenzulernen.

    "Cappadocia? Interessant. Vielleicht werde ich mal dahin reisen, ich will erst bei den Legionen dienen und anschließend so viel wie möglich vom Imperium sehen."

    Zwischenzeit trat auch Tacitus herein. Auf die Redung bezüglich des Blumenkranz hob Stilo sein Becher ebenfalls und fügte hinzu, " auf die Wissenschaft! "


    Die Gespräche zuhörend bemerkte er wie Terpander mit dem Ehrengast den Raum betrat.


    Sim-Off:

    Hatte ausversehen statt Crotona Cortona geschrieben. Sorry. 🙂

    Stilo spürte heute im Laufe des Tages eine gewisse Aufregung bei den Sklaven. Es hieß, dass die Dame Fusca zurückkehren würde und ihr zu Ehren ein Abendessen stattfinden würde. Leider kannte er Sie nicht, selbst der Name war ihn gänzlich unbekannt. Umso größer war die Freude sie kennenzulernen und sein Verständnis der Familie zu erweitern. So kleidete sich Stilo angemessen und ließ sich die Haare richten. Gespannt ging er dann abends ins Triclinium, wo bereits ein anderer Mann von Beogas etwas Mulsum eingeschenkt bekam. Neugierig, wenn auch etwas schüchtern, ging er auf Ihn zu. "Salve. Mein Name ist Sextus Iunius Stilo aus Crotona. Darf ich fragen wer du bist?"

    Mit einem freundlichen Lächeln ließ er sich von Beogas ebenfalls ein Becher mit Mulsum füllen.

    Während Tacitus Wörter Stilo noch durch den Kopf gingen, verspürte er wieder ein leichtes grummen im Magen, sodass der Vorschlag, eines guten Abendessen ihn ein Lächeln entlockte.


    "Sehr gerne. Nach diesem spektakulären und informativen Tag die perfekte Gelegenheit, nochmal das erlebte zu verarbeiten"


    Die Aussicht war atemberaubend. Den in den orangenen flackernden Licht getauchten Forum so zu sehen, allein dies war ein Höhepunkt und er war dankbar, soviel erlebt zu haben.

    Die Farbpracht, die in diesem Zeitpunkt auf dem Forum herrschte, war atemberaubend. Während Stilo die Warnung Tacitus lauschte, blickte er sich nochmal umher und genoss den Augenblick. Über die Wörter nachzudenken musste er sich eingestehen, dass er diese Philosophen niemals ganz verstehen würde. Gefühlt ging es darum, die Welt zu erklären nur um nach langen Diskussionen zu erkennen, dass dies nicht möglich ist. Aber die Bewunderung für Tacitus, die war real. Schließlich sprudelte aus ihm Wissen nur so hinaus und die Art und Weise, wie er alles erklärte, versetzte Stilo in die Zeit zurück, als er noch als kleiner Junge von seinen Mentor gelehrt wurde - nur diesmal sehr viel spannender.




    Am Millarium Aureum angekommen öffnete sich Stilos Mund vor Begeisterung. Hier, genau hier, befand sich das Zentrum der Welt. Alle Straßen führten hier her und die Welt wurde, wie ein Spinnennetz, an diesem Punkt verbunden.


    "Das ist unglaublich, oder? Wir haben die Welt, nun, wie soll ich es sagen, zusammengeführt? Ja! So würde ich es beschrieben."

    Stilo erröte leicht, als er Tacitus wohlgewolltes Lächeln bemerkte. Obwohl er sich selbst nicht als übermäßigen Diener der Götter betrachtete, gebot dies allerdings der Selbstständigkeit und der Ehrfurcht, hier stehen zu dürfen. Als Tacitus über die Könige sprach und über die Zeit, als Rom nicht mehr als ein kleines Bauerndorf war, erinnerte sich Stilo daran, wie seine griechische Gelehrten ihn die Vergangenheit Roms lehrten. Unwillkürlich musste Stilo schmunzeln. Eine Kultur, die Alexander den Großen, die Demokratie und ja selbst Crotona, die Küstenstadt aus die er kam gründeten, nun die Größe und das Ruhm des mächtigen Roms in der Welt lehrten. Eine pure Ironie, dachte er sich und stellte sich vor, wie es wohl vor dem Jahr 150 hier ausgesehen hätte.


    "Wenn die Götter mir doch nur die Gabe schenken könnten, einen Tag in der Zeit zu leben und zu sehen, wie unsere Vorfahren damals gelebt hatten" scherzte Stilo.


    Er nahm einen vollen Atemzug und schloss für einen Moment die Augen. Um sich herum nahm er nur noch die Geräusche war, die das Treiben auf den Straßen widerspiegelten und in einem Augenblick erlosch alles. Seine Vorstellung hatte ihn zurückversetzt und er konnte die Reiher hören, die hier am Sumpf mal gespielt hatten und selbst den Geruch der grenzenlosen Natur. Lächelnd öffnete er wieder die Augen.


    "Ich danke dir Tacitus. Ich hoffe, ich werde später mal so wie du. Nicht ein Gelehrter oder Advokat, sondern einer, der die Welt verstehen will und nicht einer dieser typischen Soldaten, die wirklich nur fürs kämpfen leben."

    Stilo musste darauf hin herzlich lachen.


    "Nun anklopfen um zu sagen : Hallo, hier sind wir, können wir mal den Palast anschauen und vielleicht sogar zum Essen da bleiben...das wäre doch mal ein Erlebnis." scherzte er vor sich hin und fuhr schließlich fort, "nein im Ernst. Ich habe den Kaiser noch nie gesehen, warum sollte er auch soweit reisen und eine unbedeutende Stadt wie Crotona besuchen. Hast du ihn mal gesehen?"


    Der runde Tempel der Vestalinnen war aus Marmor errichtet und hatte eine beeindruckende Säulenveranda an der Vorderseite. Diese Veranda war von sechs korinthischen Säulen gekennzeichnet, die einen tiefen Portikus bildeten. Der Eingang zum Tempel wurde durch eine breite Treppe erreicht, die zu dieser Veranda führte. Innen drin brannte das heilige Feuer der Vesta. Soweit Stilo wusste, durfte dieses Feuer nie aus gehen, da dies der Untergang Roms bedeuten würde. Darauf hin hob Stilo beide Arme und streckte sein Haupt nach oben, schloss die Augen und sprach vor sich hin.

    "Auf dass dieses Feuer nie erlöscht und in tausenden von Jahren weiterhin genährt sein soll."

    Eine Vestalin hatte Stilo ebenfalls noch nie gesehen und leider war jetzt auch keine dort vor Ort. Er hatte Geschichten über Bestrafungen gehört - sollte sich eine Vestalin nicht den Pflichten widmen und stattdessen der Fleischeslust verfallen.

    "Es fühlt sich fast so an, als wäre hier, genau hier", dabei richtete Stilo sein Blick wieder den Tempel zu, "… Rom geboren!"

    Es hatte etwas Ehrenvolles, sich hier zu befinden. Hier, an dem der göttliche Caesar für immer zu den Göttern aufstieg. Der Tempel war im Vergleich nicht allzu groß, seine Bedeutung allerdings war mehr als besonders. Stilo verneigte sein Haupt und atmete tief ein und wieder aus, ehe er sich wieder aufrichtete.

    "Es ist schön hier zu sein," sagte er und zeigte zum Tempel. "Man erzählte mir, dass die Flammen seiner Einäscherung mehrere Tage brannten, da jeder freier Bürger alles tat, damit diese nicht erlosch. Beeindruckend!"


    Die kaiserliche Palastanlage war imposant und erstreckte sich über den gesamten Hügel. Die Aussicht von dort oben müsste atemberaubend sein, dachte sich Stilo. Gerne wäre er mal da oben, aber dies schien nicht realistisch und vielleicht war es auch gut so. Dass Romolus Hütte eins dort stand, verwunderte ihn nicht. Sein Lehrer erzählte ihn, dass früher hier unten alles Sumpfgebiet war und die Hügel der natürliche Schutz gegen die vielen Stechmücken waren, die unten ihr Unheil verbreiteten. "Ob der Kaiser gerade jetzt dort drin ist?", fragte er mit einer jugendlichen Neugier und lächelte dabei.

    Stilo freute sich sehr, denn wie es schien war die Führung noch nicht vorbei.

    Sicherlich würde er den heutigen Tag als eines seiner besten Tage abheften und in den nächsten Tagen einen Brief für seinen Vater ansetzen. Dort würde er den heutigen Tag niederschreiben und das erlebte erzählen.

    Sicher, ein gebildeter Mann wie er, ein angesehener Advokat, für ihn nichts Besonderes, - Stilo, der aus einem einfachen Dorf kam, für ihn war die Tatsache faszinierend.

    In seiner Gegenwart spürte er eine Mischung aus Ehrfurcht, Bewunderung und einer inneren Motivation, sich weiterzuentwickeln und die Welt um ihn herum besser zu verstehen.


    Beim Weinhändler angekommen, schloss er sich Tacitus an und bestellte ebenfalls Posca. Ein Blick nach draußen verriet, dass es bald dunkel werden würde und die Sonne langsam am Gehen war. Gedanklich lies er nochmal sein Erlebtes durch den Kopf gehen und hob sein Becher an, "Danke für diesen unvergesslichen Tag Tacitus. Ich werde das nicht vergessen."

    Stilo's Mund öffnete sich langsam vor Verwunderung.


    "Du meinst, das hast du geschrieben?", fragte er, sichtlich beeindruckt über die Leistung von Tacitus. Dieser musste wahrlich bereits bekannt sein, wenn selbst in Alexandreia seine Werke ausgestellt sind. "Ich bin zutiefst beeindruckt. Mein höchster Respekt gebührt dir. Und es wäre mir eine Freude, eines deiner Werke lesen zu dürfen." Selbst wenn Stilo keine Ahnung von Recht hatte und er wahrscheinlich nicht viel verstehen würde, war es doch selbstverständlich, dass er eines der Bücher gerne lesen wollen würde.


    "Ja, ich habe ebenfalls etwas Gutes gefunden. Es wird heute Abend in die Domus geliefert. Dann werde ich es dir gerne mal zeigen", sagte er leicht grinsend.

    Er blickte sich noch einmal um und nickte zufrieden. "Hier benötige ich nichts mehr, wir können gerne weiterziehen und die Basilica noch einmal bewundern."