Beiträge von Tiberius Corvius Cadior

    Geräuschlos stellte ich meinen Becher ab, als Metellus mit seiner Geschichte begann. Schweigend hörte ich zu. Metellus’ Vergangenheit erinnerte mich an meine, die ebenfalls keine allzu glückliche gewesen war. Erinnerungen kamen hoch, die ich schnell mit weiterem Wein hinwegspülen wollte. Rom hingegen verband ich mit positiven Ereignissen. Auch ich hatte hier Geschwister wiedergefunden.


    Mitten in meine Gedanken über meine Heimat Germanien stellte Metallus dann die Frage nach der Classis.


    „Fast klingt es, als würdest du mit dem Gedanken spielen, zur Classis zu gehen.“ ;)


    Interessiert musterte ich Metellus. Mit ihm zusammen irgendwo zu dienen, wäre bestimmt lustig, aber die Classis? Germanien? Nachdenklich runzelte ich die Stirn.


    „Ich werde mir erst in naher Zukunft Gedanken über meinen weiteren Verbleib machen. Noch habe ich einen Monat Amtszeit vor mir. Um ehrlich zu sein, habe ich auch keinen blassen Schimmer von der Classis. Du etwa? Erwägst du, die Einheit zu wechseln?“

    Nachdenklich kratzte ich mir am Kopf. An mir war wahrlich kein Händler verloren gegangen. Eher war es mir unangenehm, dass Stephanus, der so ziemlich als Einziger Interesse zeigte, nun eine so teure Tunika ersteigern würde.


    *räusper* "Ähem, Herr Versteigerer. Können wir dem edlen Stephanus jetzt nicht den Zuschlag erteilen? Es gibt doch wahrlich genug Tuniken. Da müssen sich doch die Interessenten nicht um eine einzelne streiten."


    Der Händler, der ja in meinem Auftrag handelte, hatte ein Einsehen und beendete die Versteigerung für dieses spezielle Stück.


    "Diese hochwertige Tunika geht für einen Preis von 30 Sesterzen an den Herrn hier vorn."


    Er zeigte auf Stephanus.


    "Wer hat noch Interesse? Wer bietet mit für diesen noblen Zweck?"
    Neugierig sah sich der Händler um.


    Sim-Off:

    Sobald Florus on ist, stellt er die Tunika als persönliches Angebot in die WiSim.

    „Quarto, ich selbst schätzte dich als aufrechten Bürger und großartigen Politiker ein, aber ich bin nicht hier, um eigene Reden zu schwingen. Ich habe den Auftrag einen Brief aus Germania zu verlesen.“


    Schnell rollte ich das Pergament auseinander.


    Salve, Quarto,


    du gehörst zu jenen Männern, denen ich nicht auf die Finger sehen muss, sondern im guten Glauben blind vertrauen kann, dass sie mit ganzer Kraft, ihrem Mut und großem Geschick dem Reich bestmöglich dienen. Nie hatte ich Grund, an dieser Annahme zu zweifeln, auch heute gehört dir meine Stimme.


    Vale
    Deandra


    Bedächtig rollte ich das Pergament zusammen und blickte auf. Zu erklären, von wem der Brief stammte, brauchte ich nicht. Es war nützlich, einen äußerst seltenen Namen zu tragen. Eine Verwechslung war somit ausgeschlossen.


    „Viel Glück im Wahlkampf und das Wohlwollen der Götter!“
    Mit diesen Worten verließ ich den Platz.

    Um die Kassen der Stadt zu füllen, kam ich heute in die Curia.


    "Ich vermute einmal das Thema dürfte den Magistratus von Misenum ebenso interessieren. Ich möchte die leere Stadtkasse von Mantua füllen und gedenke das über Zuschüsse der Provinz zu erreichen. Welche Töpfe stehen mir denn zur Verfügung, welches sind die besten Strategien und wo sitzen die freigiebigsten Kassenwarte?


    Gibt es da bereit Erfahrungen? Ich kann natürlich auch einfach zum Comes laufen, aber ich dachte mir, warum nicht hier ansprechen."

    „Pft, Modenschau, typisch Frauen. Kann ich mir bildhaft vorstellen. Sie tänzeln vor irgendwelchen polierten Metallplatten rum, zupfen mal hier, drehn sich nach dort … Mir reicht es, wenn die Kleidung schützt und wärmt. Wozu sollte sie nach etwas aussehen? Wen interessiert das schon?“


    Ich schaute in meinen leeren Becher und winkte dem Wirt. Der Daumen in die Höhe ließ erkennen, dass ich eine Amphore als Nachschlag wollte. Ich blickte zu Metellus und grinste, als er seine Einschätzung bezüglich Deandra abgab. Ich wusste mehr als er, bedeutend mehr, aber er hatte Recht.


    „Deandra - wie jeder einzelne Aurelier - die Commodus-Leute nehm ich mal aus - sind auf jeden Fall berechenbar. Sowohl als Freund wie als Feind weißt du um dein Schicksal. Im Grunde haben sie nur einen Feind und der hat sich selbst in diese Lage gebracht. Den Status Freund muss man sich allerdings erst erwerben. Wir zwei haben es gut, wir haben es geschafft.“


    Ich prostete Metellus zu und ließ mir den Wein langsam die Kehle herunter rinnen.


    „Die Früchte sind geschmacklich gut. Ich hätte sie dennoch etwas länger reifen lassen.
    Zu deiner Frage … Hispania kommt für mich nicht in Frage. Diese Provinz sagt mir nicht zu und ebenso wenig Germania. Deine Provinzen habe ich bereits bereist und nach wie vor halte ich Italia für das beste Pflaster. Pläne habe ich noch keine – gar keine um ehrlich zu sein.
    Wo kommst du denn ursprünglich her, Metellus? Meine Heimat ist Germania und deine?“

    Zitat

    Original von Marcus Sergius Stephanus
    Ich schaute mir das Stück an, wie ich es mir schon gedacht hatte, entsprach sie meinen Ansprüchen. Daher sagte ich:


    "Gut sie gefällt mir, schlicht und doch nicht schlecht, im gegenteil sogar. Das Anfangsgebot sollte 15 sein. Hm. Ich biete gleich mal 20!"


    "Oh", entfuhr mir. Das war gar nicht nötig, aber sehr edel gemeint. Ich nickte wohlwollend Stephanus zu.


    "Nun, erhebt irgendjemand Anspruch auf gerade dieses Stück?"


    Ich sah mich um, hoffte es für Stephanus aber nicht unbedingt. Es gab schließlich noch mehrere solcher Stücke.

    Als Sklave der Aurelier hatte ich über die Jahre gelernt, dass man stets zuhörte und nie jemandem ins Wort fiel. Deswegen ließ ich Metellus aussprechen, auch wenn ich ihm gern schon zu Beginn daran erinnert hätte, dass er als Klient der Aurelier nicht unter Tiberbrücken würde schlafen müssen. Als er geendet hatte, sprach ich meine Gedanken aus.


    „Du solltest die Vorzüge eines Klientenverhältnisses nutzen und regelmäßig in der aurelischen Villa zu Rom vorbeigehen. Dort kannst du dir Geld oder kleine Geschenke abholen oder du lässt dich einfach zum Essen einladen.“


    Ich postete Metellus zu. Auf diesen Satz hin durfte man einen trinken.


    „Eines kann ich dir schon mal sagen, wenn du Deandra auf Hilfe ansprichst, wirst du sie umgehend erhalten. Die Frau setzt teilweise Hebel in Bewegung, da staunt sie hinterher mitunter selbst. Grenzen oder Hindernisse akzeptiert sie nicht. Es findet sich schlichtweg für alles eine Lösung. Manche Projekte dauern etwas länger, aber das macht nichts. Sie hat den Willen eines Ochsen, was überhaupt nicht zu ihrer Seele passt. Die ist nämlich recht zart besaitet.


    Und ja, sie hat mir von eurem Kennenlernen erzählt.“


    Ein breites Grinsen zierte mein Gesicht.

    So, heute hatte ich Nerven und Zeit, mich mit dieser Einrichtung eingehender zu befassen.


    "Wertkarte klingt gut in meinen Ohren. Auf jeden Fall brauche ich also Geld und dann noch den richtigen Ort."


    Sim-Off:

    Als Duumvir sollte man nicht so dämliche Fragen stellen, deswegen mache ich das SimOff. Ein Konto für Mantua existriert offenbar noch nicht, das kann ich aber beantragen. Woher aber kommt das Geld dafür? :D Und muss ich zur Zentrale nach Rom oder kann ich die Wertkarte etc. auch in der Zweigstelle Mantuas erhalten? ?(

    "Nicht allzu schlecht?" Ich musste schmunzeln. "Na, ob du sowas hier findest?" Ich zwinkerte Stephanus zu. Sehr wohl hatte ich im Vorfeld darauf geachtet, dass die Ware eine qualitativ hochwertige ist.


    An den Händler gewandt sagte ich:
    "Die Auswahl wird dir schwer fallen, nehme ich mal an, wenn Stephanus keine weitere Spezifizierung benennt. Nicht allzu schlecht oder sogar noch besser dürften alle Tuniken sein, oder?"


    "So ist es." Abschätzend sah der Händler Stephanus an, um seine Körperstatur und die benötigte Größe zu ermitteln. Dann griff er zu einer weißen Tunika, die aus gepflegtem Leinen hergestellt und sorgfältig verarbeitet war.


    "Ein schönes Stück. Eines für einen edlen Bürger."

    Als ich Stephanus' Interesse bemerkte, der Versteigerer aber offenbar wenig ambitioniert war, die Leute mit geschickten Worten anzulocken, übernahm kurzerhand ich etwas Werbung für die gute Sache.

    "Liebe Bürger, liebe Gäste. Hier befinden sich außerordentlich interessante Einzelstücke unter den zu versteigernden Tuniken. Edle Stoffe in feinster Verarbeitung, zweckmäßige Bekleidung, die auch handwerklicher Arbeit standhält, Sklavenkleidung und selbst Militärtuniken befinden sich darunter. Sowohl für Mann als auch für Frau und für die verschiedenen Anlässe ist etwas im Sortiment. Wer sich beteiligen möchte, der tue es lieber jetzt. Zwang besteht freilich nicht, aber die Tuniken könnten auch sehr schnell vergriffen sein bei dem Andrang an Besuchern."

    Ich bemerkte natürlich den Blickkontakt zwischen Metellus und dem Wirt.


    „Habt ihr eine Verabredungl miteinander? Ich hoffe, es betrifft nicht den Wein.“


    Skeptisch betrachtete ich den Saft, bevor ich ihn höchst vorsichtig probierte.


    „Hm, der ist besser als allgemein üblich“, sagte ich anerkennend, nahm einen großen Schluck und setzte den Becher ab.


    „Du beneidest mich? Hm. Der Verdienst ist recht gut, das ist wahr, aber es hängt viel Arbeit an dem Amt und natürlich Verantwortung. Ich werde beim nächsten Mal nicht mehr kandidieren und vorerst von den Ersparnissen leben. Und? Was machen die Geschäfte, Metellus? Und was macht deine Karriere?“

    "Der Wein geht auf meine Rechnung. Mein Gehalt dürfte etwas größer als deines sein. ;)
    Und was das Kennen betrifft ... Also ich hätte schwören können, dass ich dich fast täglich in den Factioversammlungen treffe. Da ist jemand der sieht aus wie du."
    :D


    Der Wirt kam angewieselt und stellte zwei Becher und eine Tischamphore ab.


    "Dann zum Wohl, Metellus!"
    Einladend hielt ich meinen Becher hin.

    Neugierig drehte ich mich dem Mann, der mich angesprochen hatte, zu und erkannte in ihm Metellus, meinen Factiokollegen.


    "Salve, Metellus. Ein Treffen aurelischer Klienten? ;) Wir sollten uns einen ruhigen Platz zum Plaudern suchen. Was meinst du? ;) Was Stephanus betrifft ... Ich halte ihn für einen der Besten, vielleicht sogar den besten Grünen, den ich je kennen gelernt habe. Auch wenn die grünen Ideale denen der weißen vollkommen entgegenstehen, Stephanus Kandidaturen würde ich jederzeit unterstützen."

    Nachdem die Reiter - von lang anhaltenden Applaus begleitet - dem heimischen Lager zustrebten, wandte ich mich an die Gäste des Festes.


    „Liebe Bürger und Gäste. Der Auftakt war gelungen, ich merke es eurer Begeisterung an. Nun bieten euch Straßenmusikanten Zerstreuung, Händler ihre Waren und die Stadtverwaltung eine Versteigerung an. Wir haben uns gedacht, eine Auktion könnte Spaß machen. Sie dient aber nicht nur unserem Vergnügen, sondern der Erlös geht zu 50% an die Armen der Stadt. 50% erhält der Warenanbieter, der seine Unkosten decken muss. Gestützt wird diese ganze Aktion von der Albata.“


    Sim-Off:

    Auf jeden Fall läuft 50 % des Erlöses über die WiSim (Armenspeisung).


    „Nun, liebe Gäste, wem es beliebt, der kann sich mit Geboten beteiligen. Der Händler dort drüben hat die Tuniken, das Anfangsgebot beträgt 15 Sesterzen. Auf jeden Fall ist es möglich, dass jeder für ein anderes Kleidungsstück bietet, sodass sich der Preis in Grenzen hält. Nebenbei könnt ihr euch an Freigetränken und Knabbersachen laben, die ich selbst für dieses Fest zur Verfügung gestellt habe.“


    Sim-Off:

    -> WiSim

    Auch ich war beeindruck von der Unerschütterlichkeit, mit der Sophus einst seine Niederlage wegsteckte und nie auch nur einen Zweifel daran ließ, dass er erneut kandidieren würde - im unerschütterlichen Glauben an sich selbst und an die Weisheit des römischen Volkes.
    Seine Kraft, seine Ideen, sein Engagement sollte Rom nutzen.


    Ich spendete :app:. "Dein Fleiß ist bekannt, deine Einsatzbereitschaft wird dich noch weit bringen.“