„Hey, ich gratuliere dir zu der hervorragenden Leistung. Deandra wird stolz auf dich sein! Wusstest du, dass sie alle Diploma und anderen Auszeichnungen der Familie in einem Archiv auf das genaueste führt? Mal sehen, ob sie auch die Auszeichnungen der Klienten dort mit rein nimmt.
Und wusstest du …“
Ein Lachanfall schüttelte mich zunächst.
„… wusstest du, dass dieser Commodus zweimal durch das Militärexamen gerauscht ist, welches der Pater der Gens, Aurelius Sophus, als einziger Absolvent mit voller Punktzahl abgelegt hat? Du hättest mal Deandras Gesicht gesehen sollen. Bei dem einen war sie voller Stolz, bei dem anderen voll diebischer Schadenfreude. Ach, und im Vertrauen … Sophus und Deandra haben sich in einer stillen Minute beide darüber köstlich amüsiert.
Böse Zungen könnten sogar behaupten, dass die Commodus-Aurelier geistig minderbemittelt sind. Dieser Parvus zum Beispiel, der ist doch tatsächlich zweimal durch den billigen CRV durchgefallen.“
Diese Angelegenheit war wirklich zu lustig. Grund zur Schadenfreude hatte ich genug. Commodus hatte nie seine Abneigung gegenüber mir verleugnet und ich nicht meine Verachtung ihm gegenüber. Ich räusperte mich.
„Nun ja, manche könnten der Meinung sein, dass die Uraurelier ja auch großzügig über die Schwächen der „Verwandtschaft“ hinweg sehen könnten, doch sie können es nicht. Commodus hat die Gens zerstört, das Vertrauen des Pater gentis ausgenutzt und ihn betrogen. Mit Verachtung wird er deswegen auf Ewigkeit gestraft werden.“
Mit Nachdruck setzte ich meinen Weinbecher ab. Entschlossenheit zeigte mein Gesicht.
„Aber wechseln wir das Thema. Deandra und Germanien. Ich weiß auch nicht, was sie dort so lange treibt. Sie wollte schon längst zurück sein. Es wird doch nichts passiert sein?“
Nachdenklich grübelte ich vor mich hin. Sie war nur in Begleitung eines germanischen Sklaven.
„Bestimmt unterstützt sie dich bei der Berappung der Gebühren, die sie Schola erhebt. Weißt du bereits, in welche Richtung du dich weiterbilden willst?"